Der Spiegel, 1830. július-december (2. évfolyam, 53-104. szám)

1830-10-27 / 86. szám

Es rufen euch zu die Schwestern: „Ihr Vlümlein, jung und frisch, Wie mögt ihrädort verkümmern, Im Zimmer auf einem Tisch?« — Wohl winkt ihr dann hinüber Durch's trübe Fensterglas. Und leuchtet draußen der Morgen, Dann sind eure Aeuglein naß. O, theilt nur noch ein Weilchen Mein einsam Spittelhaus! Und bin ich erst genesen, Dann nehm' ich euch mit hinaus. 5) D e r A k t e n t i s ch. Die Pflicht hält mich gebunden An ihren Aktentisch. Und draußen glüht der Abend So lebenvolt und frisch! Ich glaube nicht zu irren: Das Schiksal ist erkrankt, Und hat mich arme Pflanze Sín diesen Tisch gerankt. Und solltest du genesen, O Schiksal, bitt' ich schön, Du wollest mir es lassen Wie jenen Blumen ergehn! 6) Abends am Fenster. Wie schau'ft mich an so traulich Ehrwürdig alter Dom! — Es wandeln viel hundert Menschen Dort unten an dem Strom'. Zur Linken nichts als Giebel, Und draußen Bergesblau, Und weiter in der Ferne Das Grüne der Jnsel-Au. Ihr saht vor zwanzig Jahren Mich eben so wohl an, Doch anders ich als Kind euch, Und anders jezt als Mann.

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