Der Spiegel, 1830. július-december (2. évfolyam, 53-104. szám)
1830-09-18 / 75. szám
4830. Sonnabend. 18. September. 91 zo. 7 5. Der Spiegel für Munft, Lleganz und Mode. Mittwoch und Sonnabend erscheint ein Haider Bogen Text; Sonnabend ein illuminirteS Modenbild in Oktav ; alle Monat eine Abbildung in Quart. — Halbjähriger Preis ! 4 fl. unb mit freier Postzuscnbung: 5 fl. §. M. — Man pränurncrirl in Ofen im KoirnniffionSaiiik und bei allen t. f. Postämtern. Der Siegelring. Eine wahre Begebenheit. In einer Handelsstadt Süddeutschlands (Ort und Personen zu nennen, darf ich mir nicht erlauben) ward jüngst ein intendirterDiebstahl , welcher sehr bedeutend geworden wäre, auf das Seltsamste verhindert und der Dieb ausgemittelt. Es hatte nämlich der Banquiek * * * einen bedeutenden Posten Barschaften spät Abends erhalten, und diese in Säten in seinem wohlverschlossenen Komptorr am B"den um her die Nacht stehen lassen. Die treue Magd des Hauses, welche ihres Herrn ganzes Vertrauen besaß, empfing jeden Abend» nachdem das Geschäft beendigt war, den Schlüssel zum Komptoir, welches sie dann während des Herrn Abwesenheit reinigte, den Schlüssel aber dem Gebieter bei seiner Rükkehr jedes Mal wieder abliefern mußte. Diese Magd hatte einen Tischlergesellen zum Bräutigam; da aber der Haus. Herr dieses Verhaltniß nickt gestatten wollte, als bis sich für den jungen Menschen Line Aussicht zum Meisterwerden eröffnen würde, so durfte sie dieser nur heimlich besuchen, was denn auch stets geschah, wenn der BanqUier am Abende in seinem Klub sich befand. So stellte sich ebenfalls an jenem Abende, wo der obenerwähnte Posten Geldes anger langt war, der Lischletgeselle bei seiner Braut zur gewohnten Zeit ein. Ein Uebelbefinden nöthigte dieses Mal den Hausherrn, früher als gewöhnlich nach Hause zurükzukehren. Die, über die unerwartet frühe Heimkehr ihres Gebieters betroffene Magd wußte in der Eile den Geliebten nirgends zu verbergen, und da dieser eben an der offenen Thüre des von ihr hrreits ausgekehrten Komptoire neben ihr ge-