Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-01-01 / 1. szám

5 «Manschen Sie der Musik einen dritten Nacheiferer «V e e t h o v e n 's, der uns über den Verlust des Meisters und «seiner beiden liebsten'Nacheiferer — Weber 's litttb S ch u­­«bert's — tröste. Wünschen Sie den Sängern mehr Vor­­«liebe für die Skala; den Schauspielern mehr Bildung und «weniger Arroganz; den Tänzern und Tänzerinen — ein besse­res Brot; den Aequilibristen, Akrobaten und Kunstreitern die «baldige Rükkehr zu einem Stande, der dem Leben und der Kunst «mehr nüzt; den Malern die Ueberzeugung, daß steife Figuren «und ekige Faltenwürfe noch zu keinem Albrecht Dürer «machen; vor Altem wünschen Sie aber den Dichtern, welche die­­«ses Namens werth sind, honettere Verleger, willigere Käu­­«fer und würdigere Kritiker; wünschen Sie den Romanschrift­stellern, K. Spindler's Pinsel und L. Schefer's Far­­«ben; den Lyrikern Hölty's Zeitalter; den Dramatikern «Ra up ach'S Alleinherrschaft; den Uebersezern aber minder «wortreiche Diktionäre, damit sie, ihrer einzigen Stüzen be­raubt, etwas Eigenes, oder gar nichts schreiben. « «Noch eine Menge, theils warmer, wahrer und herzlicher, «theils ironischer und satyrischer Wünsche könnt' ich Ihrer Feder «anempfehlen, aber Sie werden selbst die beste Auswahl zu tres­­«fen im Stande sein, und auch das Ganze künstlich zu drehen «wissen, wie mein Blatt, ohne zudringlich zu sein, sich selbst «recht viele und recht günstige Leser, auf eine verblümte Art, «dermassen wünschen könne, daß eS doch Jedermann deutlich merkt! «Auch daran brauch' ich Sie wohl nicht zu erinnern, daß sie, «als menschenfreundlichen Refrain, ''ent Ganzen, noch einen «echt vaterländischen Wunsch anschließen, der übrigens, in mei­­«ner Seele jezt schon, während ich dies schreibe, so lebhaft ge­­«worden ist, daß ich Ihnen selbst vorgreifen, und freundlich be­­«geistert ausrufen muß: «O Gott, so fleh'n wir vor'm Altar, «Verleihe jedem Land «Solch' ein geliebtes Königspaar/ «Wie Franz und Ferdinand!« — So lautete beiläufig das Vrieftein jenes fHerauSgebers. Ich schob es hin und her, und dachte nach, wie ich seiner'Bitte am leich­testen und wirksamsten willfahren könnte, da siel mir plözlich ein: Was sinnst du lange? was er dir schrieb als Gegenstand des Wunsches, den du in seinem Namen an seine Leser richten sollst, ist ja selbst

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