Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-03-26 / 25. szám

Anderer als ich, was sie besaß, erben sollte; aber in wessen Händen es ist, und ob ich jezt darüber verfügen kann, vermag ich nicht zu sagen.« »Sie, meine Theuerste,« erwiederte ich, »sind Alles, was ich auf dieser Erde zu besizen strebe, und nichts kann meinen Reich­thum mehren, wenn ich einmal so glüklich bin, Sie ganz mein zu nennen.« > Doch sie verfolgte ihr früheres Gespräch. »Selbst die wenigen Kostbarkeiten, die ich besize,« sagte sie, »sind kaum werth, mit fort­­gebracht zu werden. Die übrigen Juwelen —« Eiskalt überlief es mich bei diesem Worte. »O vergessen Sie,« siel ich ihr in das Wort, »vergessen Sie. daß Sie mit einem Manne sprechen, der als habsüchtig und geldgierig zu betrachten, Sie vielleicht einige Ursachen haben mögen. Diese Kleinigkeiten —« »Nein,« erwiederte sie mit der Unbefangenheit eines Kindes, »wenn sie wirklich werthlos wären, so würde ich mich an dieselben nicht erinnern; ich weiß aber, daß sie eine reiche Mitgift waren, und meine Mutter nannte den Geldwerth derselben nur zu oft. Als aber die Unmenschlichen ihrVlut vergossen,-um zum Besize der­selben zu kommen, mögen sie wohl nur Weniges, das wirklich werth­voll war, unangetastet gelassen haben.« »Ihr Blut! — ihr Blut! Was meinen Sie damit? Spre­chen Sie schnell, schnell!« »So wissen Sie noch nicht, baß meine Mutter ermordet wor­den ist?« »Wann? von wem, und wo? Erzählen Sie mir Alles.« Sie erzählte mir Alles, und mit einer so furchtbaren, tädtlichen Genauigkeit, daß noch jezt. so lange es auch her ist, sich meine Haare bei der Erinnerung daran empor sträuben. »Vergeben Sie,« rief ich, »vergeben Sie dem Elenden, der Sie an den Rand des Abgrundes gezogen hat. Seien Sie frei, seien Sie glüklich! Ich darf Sie in diesem Leben nicht wieder sehen. denn ich habe Ihnen die schreklichste aller Ungerechtigkeiten zugefügt. Ich war es, ich, auf dessen Antrieb Ihre — Ihre Mutter ermordet worden ist! Ich stürzte fort, taub gegen den durchdringenden Schrei, den sie nach diesem Geständnisse ausstieß, und nie habe ich sie wieder ge­sehen. Ich habe mein Eigenthum verkauft, aber zu einem andern Zweke. In wenigen Tagen verließ ich das Land meiner Väter, und landete an fernem Strande, wo ich lm$t Jahre hindurch gePen

Next