Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-06-01 / 44. szám

346 absinkt, bald silbern, bald golden funkeln, kald sich im Purpur de- Himmels baden. Auf dem Corfo schlürft alles, was die Stadt an Adel bat. die herrliche Abendluft, die in den ersten Monaten deS Jahres so süß, so leicht, so lebensschwanger ist, baß sie fast einen angenehmen Rausch erzeugt. Auf diesem großen Hasendamme wan­delt die Bevölkerung stundenlang herum, theils plaudernd, theils der Musik lauschend, die, halb mit der Stimme, bald mit der Vio­line oder Guitarre erzeugt, einen so wichtigen Theil der italieni­schen Vergnügungen ausmacht, theils dem Farbenwechsel des Meeres bei der Herannäherung des Abends beobachtend, bis das Licht auf St. Rosolias Kapelle auf dem Monte Pelegrino erscheint und die Ave-Gloke tönt, die zur Heimkehr mahnen. Diesen Abend flimmerte das Licht auf des Berges Gipfel ver­geblich , die ganze prunkvolle Menge schleuderte noch auf dem Hafen­damme herum, um wo möglich das Resultat der Kanonade zu erfah­ren. Sie war äußerst lebhaft und kam augenscheinlich näher, aber in den südlichen Klimaten bricht die Nacht mit uns unbekannter Schnelle ein und bald konnte man nicht mehr weit über den Corso hinwegsehen. Man meinte nun, dieser Donner möge nicht von Ka­nonen , sondern von der gewaltigen Ursache herrühren, die jeder Sicilianer kennt. vielmehr ein neuer Vulkan in dem Meere ent­standen und Palermo mit einer neuen liparischen Insel vor seinem - Hafen beehrt worden fein. Diese Auszeichnung, worauf alle Sici­­lianer stolz gewesen sein würden, ward jedoch, selbst durch das Mur­meln von tausend Aves ttjib Bitten an die Jungfrau und alle Hei­ligen, daß Palermo nicht länger Neapel nachstehen, sondern auch et­was haben möge, das es der Welt zeigen und sich selbst eines Ve­suvs rühmen könne, nicht gewährt. Die Kanonade kam von Sterblichen. Eben als der Mond die Umrisse des Monte Mezagno mit seinen Strahlen berührte, in de­nen die rauhen Seiten und die zakigen Spizen wie der Schnörkel­bau eines mächtigen gothischen Domes aussahen, während westlich der Monte Cuccio und südöstlich der Falso Melle. die bis auf ihre nak­­ten Scheitel im Dunkeln lagen, riesenhaften kahlköpfigen sich vor der Stadt beugenden Priestern glichen, blendeten plözlich mehrere Vlize, die aus dem Schooße des Meeres zu kommen schienen, die Augen der Zuschauer. Endlich zeigte sich eine große abgetakelte und gänzlich zu Grunde gerichtete Galeere, die immer noch gegen eine sie umzingelte Flotille verzweifelten Widerstand leistete und ein un­aufhörliches Feuer unterhielt. Die Neugierde der Palermitaner ward bald gefährlich, denn die Kugeln, welche die Galeere fehlten,

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