Der Spiegel, 1833. július-december (5. évfolyam, 53-104. szám)

1833-09-18 / 75. szám

gebunden, sein theureö Kind, das ihn glüklich mache, wieder in sei­ne Arme zu führen. Don Pedro ward in seiner größten Sicherheit aufgcschrekt, indem schon Jene angelangt waren, um Irene ihm abzusordern, indem sie ihm mit dem Gerichte drohten, da er sie aus dem Schlosse ent­führt, und, gleich einem Seiltänzer, ein gestohlenes Kind für seinen Nuzen herabwürdige. Er konnte kaum die Frist erbitten, um die Beweise zu liefern , daß er ein Recht auf Irenen habe, und dadurch seine verlezte. Ehre Herstellen wolle. Sein Entschluß war jedoch bald gefaßt. Die Tochter seiner angebeteten Schwester war ihm lieber, als Ehre, Nuzen und selbst sein Leben, es kostete ihm wenig Mühe bei Irenen, sie zur Flucht zu bewegen. Die afrikanische Maske ward wieder hervorgesucht, und Troz aller Vorsicht der Abgesandten entfloh er, alle seine Theatergeschäfte unberüksichtigt lassend. Mit der Angst der Verzweiflung gelangte er aus Abwegen immer weiter, und dünkte sich nirgends sicher; er mußte sogar selbst die Pferde leiten , weil der Kutscher krank zurükgeblie­­ben war, und er bis in dem nächsten Ort erst einen andern aufzusin­­den hoffte. Er mußte einen Wald pasflren und verirrte sich; bis er wieder den Fahrweg auffand, war es bereits Dämmerung. Schon sah et mehrere Wagen auf demselben, er konnte daher nicht fern sein; indem er aus dem Gestrüpp mit Mühe die Pferde herauslenkte, geriet!) eines mit dem Fuße in eine Grube und brach ihn entzwei. Ein Schrei des Entsezench entfuhr Irenen , und zum erftenmale em­pfand Don Pedro Gewissensbisse, die Tochter dem hohen Vater ent­zogen zu haben, der doch gewiß besser für Irenen zu sorgen ver­mochte , als der geächtete Spanier. An ein Fortkommen mit dem Wagen war nicht zu denken, er mußte sich entschließen, Irenen zurükzulassen, und auf die Straße zu gehen, um den ersten Wanderer um Beihilfe anzuflehen. Zum Glük kam gerade ein Reisender mit einer Kutsche nebst Fuhrmann und Bedienten, die so menschenfreundlich waren, zu dem verunglük­­ten Pferde zu folgen. Die Dämmerung ließ nicht zu, Jemanden zu erkennen. Doch kaum batte Irene die Stimme deS Reisenden vernommen, der in seiner Landessprache sich mit dem Bedienten be­­rathschlagte, was nun zu thun sei, als bekannte Klänge an ihr Ohr drangen, und Freude und Entsezen in ihrem Busen gleich mächtig walteten. Die auffallende lästige Verkleidung des Afrikaners hatte sie bald nach der Flucht abgelegt, ein grüner Schleier verhüllte dicht ihr Gesicht, und sie zog ihn noch mehr zusammen. Fedor war eS, der zurükkehrte, und nun von seinen vier Pferden zwei vor Pedroö

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