Der Spiegel, 1833. július-december (5. évfolyam, 53-104. szám)

1833-07-03 / 53. szám

Wolken zerstreuten sich nach und nach, der Mond ging aus und ver> scheuchte das Dunkel, das seit Sonnenuntergang geherrscht hatte. Das Krachen des Eises dauerte ununterbrochen mehrere Stunden lang fort, bis ich es unter mir wanken und sich wiegen fühlte. Er­­schroken sprang ich auf, sah mich nach allen Seiten hin um, und be­merkte , daß der See bereits Wellen schlug. Da verdunkelten sich meine Blike, Alles tanzte und flog vor meinen Augen vorüber. Das Pfeifen des Windes und das Knistern und Prasseln der aneinander stoßenden großen Eisschollen war furchtbar. Oft lehnten sich zwei große Massen aneinander, und machten dann eine Wand vor den nach­folgenden , die sich aber, gedrängt von andern, an den erstcrn empor­­thärmten, undPyraden oder Berge von seltsamen Gestalten bildeten, welche im Dunkel immer größer und vielzahliger wurden und endlich, wie von einem Zauberstabe berührt, unter dorznerndem Gekrache ver­schwanden. Die Eisscholle, worauf ich mich befand, war sehr groß und sehr dik. Andere Stuke hingen sich daran und schoben sich darauf, so daß sich ein 4 bis 6 Fuß hoher Hügel bildete, auf dessen Gipfel ich aufrecht stand und mit ängstlicher Besorgniß das Schauspiel be­trachtete. bas vor meinen Augen vorging. Nach einiger Zeit erhob sich der Wind wieder mit erneuerter Heftigkeit, und trieb daS Eis schnell gegen den untern Ausgang des SeeS. Meine Unruhe und Angst nahm da ab; aber einmal bekam meine schwimmende Eisinsel einen so gewaltigen Stoß, daß ich das Gleichgewicht daraus verlor und beinahe in den See gefallen wäre. Nicht ohne Anstrengung gelang eS mir, wieder auf den Gipfel des Eisberges zu klimmen, und ich erkannte hierauf mit Freude, daß ich mich in der Strömung des Flusses befände. Das Wasser, welches mich vom Ufer trennte, war noch ungefähr 30 Toisen breit gefroren und nach einiger Zögerung sprang ich auf diese glatte Fläche. Ich wagte beim Gehen das Eis kaum zu berühren, aus Furcht, es ebenfalls nachgeben fühlen zu müs­sen , und gelangte endlich gesund und wohlbehalten ans.Land. Der Tag fing an zu grauen, ich sah aber keine Spur von Menschen und Thieren. Ungeheuere Wälder dehnten sich weit hin vor mir aus, und aus Furcht, rnich zu verirren, wagte ich nicht bineinzutreten. Ich folgte dem User der Flusses und bemerkte nach einem halbstündigen Gange eine.Rauchsäule, die sich über die Bäu­me des Waldes erhob. Sogleich wandte ich meine Schritte nach dieftr Richtung, und bald sah ich eine Gruppe Indianer um ein großes Feuer kauern. Sie nahmen mich mit nicht eben ermuthigender Gleich giltiqkeit auf, ich nahm aber dennoch Plaz in ihrem Kreise und

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