Der Spiegel, 1839. január-június (12. évfolyam, 1-52. szám)
Röplap, 5. szám
18 Schuld am itaüfrbcn Königssohn, gleich einem Hunde lebe». und den Diebstahl seiner eigenen Thaten durch einen Bewerber um der Prinzessin Hand mit Sclbftverlängnung tragen muß, während die Prinzessirr, durch ein Traumgesicht belehrt, zu Robert, troz dessen niedriger Lage, in heißer Liebe entbrennt, der nach vollbrachter That sich mit seinen Eltern aussöhnt und Cynthia's Hand erhält. — Ranpach zeigte durch dieses Drama, wie bei so vielen andern, daß er wohl den Beinamen des philosophischen Dichters verdiene; denn Moral wird hier mit vollen Baken gepredigt, auch ist die Diktion eine warme duftige Ghasele des Orients; doch das, was dem Drama jene höhere Weihe gibt, welche die Bühne nicht zum Katheder, sondern zum Altar macht — Fantasie, die auf morgengolduen Schwingen im kühnen Adlerflnge den Menschen aus des Lebens Schlamm in höhere Sphären führt — die vermissen wir hier. — Auf die Darsteller zu kommen, wollen wir mit Hrn. Dietrich (Robert) den Anfang machen. Der Benefiziant hat sich hier bei der Wahl dieses StükcS , wegen der Durchführung der Titelrolle, keine geringe Aufgabe gestellt, indem diese Rolle wirklich fast übermenschliche Kräfte erfordert, soll sie so dargrstellt werden, wie sie der Dichter vorzeichnete. — Im I. Akte ist cs wohl mit dem gewöhnlichen Loslegen abgetban, doch die folgenden erfordern ein reiches GemüthSfarbenfpiel, das Aufflakern der wilden Leidenschaft und die Sprache der Selbsterniedrigung müssen über dieselben Lippen fließen, und erheischen ein sonores, sich vielfach gestaltendes Organ. — Hr. Dietrich gab sich wirklich alle Mühe, und war im Spiel, Haltung und Geberden ausgezeichnet, nur hinderte ihm die Monotonie seines Stimmmittels an der beutlichcrenZeichnnng der Kontouren, auf die es hier hauptsächlich ankommt. Er wurde im Zwischenakte und am Schlüsse gerufen. — Mad. Kalis-Padjera (Cynthia) zeigte sich wieder in triumphirender Größe; glühender, lebendiger läßt sich nicht mehr der heiße Brand der Liebe, der in ihrem Innern tobt, darstellen, als durch Mad. Kalis-Padjera's begeistertes Spiel. Vorzüglich gelang ihr die Gartenszene im lezten Akte, wo sie schwerlich eine Nachahmerin finden dürfte. — Prinz Osorio spielt eine so erbärmliche Rolle in diesem Stuke, daß es wirklich nur dem beliebten Dessoir gelingen konnte, ihm einiges Interesse abzugewinnen. — Hr. Kalis (Scapa) war ganz ans seinem Plaze; derlei Rollen spielt er wirklich so trefflich, daß man darauf schwören sollte, der Dichter habe dabei vorzüglich ihn im Auge gehabt, als er den Charakter durch den Griffel festgehalten.— Hr. Rosenschön (König Astolf) stellte seinen Charakter mit Ruhe und Würde dar. — Hr. Berg (Hilarlo) zeigte wieder seine äußerst verständige AuffassungS- weise. — Dlle. Schmidt (Camilla) prä, fentirte ihre höchst geschmakvolle Toilette, die fast jene der Prinzessin übertras. — Hr. Pauli und Mad. Deny (Nobert's Eltern) bewegten sich in ihren kleinen Rollen mit vielem Geschike. — Hr. Posinger (Dcogo) u. Hr. Fröhlich (Fulko) spielten in ihrer stereotypen Manier. — Wir können diesem Drama noch viele Repetitionen auf dieser Bühne diviniren, da es diesmal sehr ansprach. Dr. Eh. Ofen. (Die Wanderung durch'S Leben. — Fester Will e. — E i n Quodlibet. — Dem. Revie als engagirteS Mitg! i e d.) — Am lezten Februar bekamen wir zum ersten Male: „die Wanderung durch'S Leben, oder: Traum u. Wirklichkeit", Phantasiebild in i Aufz. nach dem Französischen von I. Franz.