Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-05-23 / 42. szám

beiten begonnen, und nach wiederum drei mühevollen Monden steht das Denk­mal frei da, und wird an das Ufer des Nils geführt. Die Einschiffung dieser ungeheuren Masse Hot wiederum Schwierigkeiten dar» fast nicht geringer, als die, welche hei ihrem Ausgraben und ihrem Trans­porte zu überwinden waren. Velzoni's Muth und Beharrlichkeit mußten aber alle Hindernisse weichen, und er brachte seine dem Sande der Wüste, den Wel­len des Nils abgetrozte Eroberung glüklich nach London. Mit Lob überhäuft und reich beschenkt kehrte Velzoni jezt, als ein wichtiger, geehrter Mann, nach Egypten zu seinem Wohlthäter zurük. Salt schlug ihm vor, im eigentlichen Egypten den Tempel von Ebsambolum, der fast bis an seine Gibel in Sand vergraben lag, davon zu befreien. Velzoni ging darauf ein, wagte sich durch Räuberhorden, die stets in den Wüsteneien jenes Landes Hausen, ward aber reich­lich für seinen Muth und Ausdauer belohnt, denn ihm gelang nicht allein der eigentliche Zwek seiner Reise, sondern er war auch so glüklich, den Tempel von Alhor zu entdeken. Dieser Tempel war ganz im Sande begrahen und Niemand wußte das Geringste von seinem Dasein. Rhamses des Großen Gemahlin soll ihn der Isis erbaut haben. Vier ungeheure Säulen, eine jede einundsechzig Fuß hoch, stehen vor der Fa?ade. Acht andere Säulen, jede von achtundvierzig Fuß Höhe, stüzen die erste große Eingangshalle. Großartige Basreliefs enthalten die ganze Geschichte von Rhamses und sechzehn andere Säle sind voll Bildwerke und Statuen. Von dieser Entdekung eilt Velzoni zu einer andern; es gelingt ihm, ein unterirdisches Gewölbe aufzufinden, das einen prachtvollen marmornen, mit Hieroglyphen bedekten Sarkophag enthält. Diesen Sarkophag läßt er an's Ta­geslicht befördern und nach Europa schaffen. Die Gelehrten streiten sich noch dar­um, ob in diesem Sarkophage dieser oder jener Pharao seine lezte Ruhestätte gefunden habe. — Velzoni sezt seine kühne Wanderschaft indessen weiter und wei­ter fort: weilt in den Ruinen von Berenice, kommt darauf nach Cairo zurük, leitet die Ausgrabungen am Fuße der großen Pyramiden, dringt in die Pyra­mide Chegren ein, die vor ihm noch keines Europäers Fuß betreten und entdekt das heilige Gemach, wo die Gebeine des Ochsen Apis ruhen. Wo nur Egypten der Beachtung werthe Denkmäler aufzuweisen hat, ist Velzoni bemüht zu sam­meln und Neues zu entdeken. Zwei Führer, die ihn auf einsamem Pfade ermor­den wollten, erwürgte er mit seinen kräftigen Armen. Endlich kehrte er, von seiner Frau begleitet, die fast auf allen gefahrvollen Reisen seine Gefährtin war. nach Padua zurük. Der Sohn des armen Barbiers ist zum reichen und berühmten Manne ge­worden. Ein feierlicher Empfang wird ihm in seiner Vaterstadt zu Theil; die Behörden begrüßen ihn an den Thoren der Stadt, die er vor dem, ein armer Bursche, verlassen, und der berühmte Manfredini wird beauftragt, eine Denk­münze zu prägen, damit das Andenken des berühmten Reisenden auf die Nach­welt komme. Indessen wird er nach! England berufen; wie in seiner Vater­stadt, so warten auch in London seiner Ehren und Auszeichnungen aller Art. Er gibt dort unter dem Titel: ,,Narrative of the Operation« and recent dis­­coweries with the pyramides, temples , tombes and excavations in Egypf, and Nubia etc." die Beschreibung seiner Reisen heraus, die in allen Kreisen bie auf­merksamsten Leser findet. — 1828 reiste Velzoni zum dritten Male nach Egyp­ten, ein Jahr später erkrankte er in Benin tödtlich. Er ließ sich sogleich nach

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