Der Spiegel, 1840. július-december (13. évfolyam, 53-105. szám)

1840-09-12 / 74. szám

Wasser suchen den ungeheuren Brand zu löschen und werden verschlungen — es ist ein uralter, ewiger Kampf der beiden feindlichen Elemente, ein ChaoS ohne Anfang und Ende! Und wenn der Riese Hekla äußerlich schläft, dann entschlü­pfen seinen Weichen, wie Gespenster, lange gelbe, blaue, rothe und grünliche Flammen, welche in den phantastischsten Bildungen aufzuken und verschwinden. — Hier wo Feuer, Wasser, Luft und Erde fort und fort im Kampfe liegen, scheint es dem Eisbären unheimlich zu sein. Jndeß mehr als dieses Brausen der Elemente, schrekt das Ungethüm vielleicht die geröthete Lava und der kochende Ecvpech, welcher auf der Fluth hinzischt, und besonders die Feuersäule, welche unter Donnergeprassel aus dem Vulkane gen Himmel flammt. Der Eisbär scheut das Feuer, das ungewohnte Seben. Nicht in Einzelnheiten, wie in gesegneteren Zonen, verkündet sich am Pole Gottes Allmacht; aber desto erhabener, erdrükender zeigt sie sich in den wenigen Manifestationen. Wenn zwei Eisbären, gleich an Kraft, auf einer Scholle mit einander kämpfen und endlich in den Abgrund stürzen — welch ein Bild! Und doch soll diese blutgierige Bestie eine Anhänglichkeit an sein Weibchen haben, die unglaublich scheint. Der Engländer Anderson, einer der kühnsten, unterrichtet­­sten und glaubwürdigsten englischen Polarreisenden, berichtet, er habe als Au­genzeuge einen männlichen und einen weiblichen Eisbären in Finnland zugleich auf ihre Beute losstürzen sehen; sie geriethen beide in die Falle, einen tiefen Graben, und blieben hier liegen bis sie Hungers starben, ohne sich gegenseitig ein Leid zu thun; und doch ist es eine ausgemachte Sache, daß die männlichen Eisbären, besonders wenn sie um ein Weibchen kämpfen, ringen bis einer auf dem Plaze bleibt und dem andern zum Fräße dient Ihr sagt, die Kultur wird nach und nach und bald alle reißenden Thiere vernichten; möglich! Aber noch hat es seine Noth. Noch immer drohen die Eis­bären den Spizbergenern, Grönländern, Finnen und Lappen in langen Winter­nächten; noch immer gefährdet der Jaguar die Savannen Paraguays, schleicht der syrische Löwe den Karavanen in den Sandwüsten nach, verheert das Rhino­­ceros die afrikanischen Flußufer und bedroht der Elephant den Kraal der Hot­tentotten und Kaffern; das Krokodil ist im Nile noch nicht auSgestorben, der Königstiger wüthet vor wie nach in Hindostan — die Menschheit muß jeden Fuß Landes, den sie der Thierwelt abgewinnt, mit Blute zahlen und wo die Men­schen die wilde» Bestien ausgerotret habe», sind sie da nicht oft selber zu rei­ßenden Thieren geworden, einander zerfleischend? Scheint es doch, als ob die Natur wohl die Gestalten wechsle, aber nicht die Gier, welche dieselben beseelte. Ormuz kämpft einen langen, schweren Kampf mit Ahriman; jubelt nicht zu früh, ihr Kinder der gepriesenen Neuzeit — noch ist der Streit nickt durchge­­fochten, noch ist die Zeruant - akkerene, die Zeit des ewige» Friedens, der un­gestörten Seligkeit und Tugend fern. Gott ist Gott, sein Wille geschehe. D i e F l ö t e. Die Flöte, die süße, sentimentale, schmachtende Flöte, ist jezt ganz außer Kours gekommen, man hört sie nur noch zuwtilen unter den andern Jnstrume»-/* ten; sie hat alle Selbstständigkeit verloren. Die Geige, das Violoncell, daö Kla­

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