Der Spiegel, 1842. július-december (15. évfolyam, 55-105. szám)

1842-07-09 / 55. szám

DER SPIEGEL 1842 43» den Deutschen seit jeher gewehrt hätte. Aber muthmaßen kann man doch, wenn man sich alles dasjenige wegdenkt, was man den Deut­schen zu verdanken hat. Das Licht der Wis­senschaft und der Künste beleuchtet uns doch noch immer von Deutschland her, und wird noch sehr lange von dort her beleuchtet. — Dies ist ein sehr schönes und reichhaltiges The­ma, und es würde eine fleißige, umständliche Ausarbeitung verdienen, wozu ich sehr viele Data liefern könnte. Homöopathie unit Allopathie Die Fehde, die seit Jahren zwischen den Homöopathen und Allopathen herrscht, macht jezt in Breslau großes Aergerniß, iveit sich beide Parteien öffentlich und an den Kranken­betten schlecht machen und so der Arzneikunst allen Glauben nehmen. Ein Breslauer Korre­spondent in der Leipziger Allgemeinen Zei­tung macht zu diesem Froschmäuslerkriege fol­gende Randglosse: „Meiner Ansicht nach dürf­te der Unterschied der beiden Methoden eben der sein : Bei der Allopathie stirbt man, schiver krank, an der Medizin, und bei der Homöo­pathie an der Krankheit: gestorben wird bei beiden Methoden. Doch ist nicht zu läugnen, daß die Reibung im Allgemeinen für das Pu­blikum gut ist, weil jeder Theil seine Kranken mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit behandelt. Und am Ende, wenn der gegenseitige Nim­bus der beiden Heilmethoden vollends verflo­gen sein wird, dürfte das Beste von beiden übrig bleiben und eine rationelle Methode ge­ben, die nicht Allo- und nicht Homöopathie ist, aber, aus den engen Fesseln des Spste­­mes heraustretend, in jedem gegebenen Falle die angemessensten Mittel anwendet, die Na­tur zu unterstüzen, und ihr von der Krankheit zu helfen." herumtoben, und jeder Reisende fürchtet sich, ihm *u begegnen. Eperies war auch eine deutsche Stadt. Dort soll sich im Jahre 1605 folgender Spaß ereignet haben: Als die Bocskay'schen Hai­­duken der Stadt vielen Schaden zufügten, $o= gen die Bürger gegen vierhundert Haiduken aus. Es kani zum Treffen, wobei an beiden Seiten viele umkamen. Der Bürger Andreas Schmuk, der auch als ein tapferer Krieger zurükkehren wollte, hieb einem Gefallenenden Kopf ab, und trug ihn als Siegeszeichen in die Stadt. Am Thore harrten angstvoll die Weiber. Wie sehr erschrak Schmuk, und wie beschämt stand er da, als Schmeitzcls Mutter, ihren Sohn in dem abgehauenen Kopfe er­kannte. Schmeitzcl war Schmucks Schwager. Die deutschen Ansiedler in Ungern waren und sind ein wahrer Segen für Ungern; ihre Verdienste um unser Vaterland sind vielfach und höchstwichtig. Sie sind als die ersten Grün­der der Civilisation zu betrachten, denn das Christenthum, sammt der späteren Reforma­tion verpflanzte sich am mächtigsten von Deutsch­land her nach Ungern. Die ungarischen Be­herrscher kamen mit nahen und fernen dcut­­fchen christlichen Höfen in manigfaltige Ver­bindung , besonders durch Heirathen. — Die Deutschen wirkten auch mächtig mit, um in Ungern das gesezmäßige Königthum einzu­führen, und zu befestigen. Sie trugen sehr viel zur Einführung der Landesverfassung bei. Sie halfen das halböve Land bevölkern, und brachten dahin deutsche Betriebsamkeit, deut­sche Gewerbe und Kultur mit. Unter ihren Händen stürzten Wälder nieder, Sümpfe wur­den ausgctroknct, Einöden verwandelten sich in Kornfelder und Weingärten; es entstanden zahlreiche Städte und Märkte, von welchen die Kultur und die Wohlfahrt des Landes auöging, und auch heutzutage noch ausgeht. Die Deutschen öffneten Stollen und Schäch­te in die Eingeweide des Bodens, und be­gründeten den Bergbau, wodurch Gold, Sil­ber und andere Metalle gewonnen werden. Der alles belebende Handel ist auch heutzu­tage noch meist in deutschen Händen. Pesth, Ofen, Preßburg sind ein Beweis davon. Hät­ten wir nicht an Deutschen seit jeher Freunde und gute Nachbarn gehabt, so Hütten uns die Tartaren und die Türken lange schon rein aufgcfressen (!?). Wir waren dagegen auch den Deutschen seit jeher nüzlich, — was sie oh­nehin anerkennen, und dafür dankbar sind. Es übersteigt den menschlichen Scharfsinn, zu errathen, wie ohngefähr es heutzutage in Un­gern aussehcn dürfte, trenn es den Eingang Literatur. PresZ-Zettung. Fiumei kikötő.« (Der Fiumaner Hafen.) Von Franz Csrßür. Pesth, in Kommission bei Eggenbergerund Sohn. 1842. In neuester Zeit, wo die zeit­weise, durch geistige und spirituelle Bestre­bungen hart zurükgedrängten materiellen In­teressen Ungarns, mit gebieterischer Stimme mehr als je Würdigung und Schuz verlangen, muh die gegenwärtige Broschüre, die eine der wichtigsten staatsökonomischen Fragen verhan­delt, höchst willkommen sein. Um Fiume dre­

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