Der Spiegel, 1843. január-június (16. évfolyam, 1-51. szám)

1843-01-04 / 1. szám

Kirche des heiligen Januarius begab. Voran ritt eine Abtheilung der königlichen Garde, dieser folgten die Zünfte mit ihren Fahnen, dann die Camaldulenser, die beschuhten und baarfüßigen Carmeliter, die Redemptoristen, die Hospitaliter, die Minimen, die Brüder des heiligen Dominikus, die regulirten Chorherren, die Ritter von Rhodus, der Erzbi­schof von Neapel auf einem weißen Maulthier reitend, endlich, umgeben von der Schwei­zergarde , Carl III., begleitet von den Großwürdenträgern des Reiches und den Befehls­habern der Heere, unter lautem Jubel des von allen Seiten herbeigeströmten Volkes. — Lord Serrey, dem die Verschiedenheit des Glaubens dem Feste beizuwohnen nicht gestat­tete, hielt sich den Tag über mit den übrigen Britten zurükgezogen. Nachdem der Zug Mübn war, erschien Henriette abermal auf dem Balkon, jedoch tiefsinniger als ehedem. Umsonst versuchte sie ihr Vater zu zerstreuen, der die Ursache ihrer Schwermuth schon lange zu ergründen strebte. Während der Gesandte mit seinen Gefährten noch immer die jubelnde Menge be­trachtete, ellte Henriette nach ihrem Gemache, wo schon ihre alte Amme ungeduldig harrte. »Nun ist Jseppo bereit, mich zu geleiten?" frug Henriette ängstlich. —- »Er ist es,* erwiderte die Alte, »verlangt jedoch für hin und zurük zwanzig Dukaten, da es bei Nacht mit vieler Gefahr verbunden ist, die Rhede zu passiren, indem nach dem Abend­läuten die Wachen jedem Kahn das Auslaufen aus dem Hafen wehren. •— »Sei es wie immer, meine gute Mary, sage dem Alten, er soll mit den Kleidern seines Sohnes nach der Oper in dem bezeichneten Gemache, dessen Thüre nach der Straße führt, mich erwarten, der braune Fischermantel soll mich vor jedem Erkennen schüzen." Bei diesen Worten gab sie der Alten das Gold für Jseppo und entließ selbe. ■—• Kaum allein, überlas Henriette noch einmal ein Briefchen, welches ihr der Fischer von Sorrento brachte. »Armer Battistarief sie seufzend aus, »du hälft dich für vergessen, verlassen, ja vielleicht selbst für verachtet, von mir, die du mit Hintansezung des eigenen Lebens den Fluthen entrissest, die mich zu verschlingen drohten. Wer goß das Gift des Zweifels in deine reine liebende Seele? welche böse Stunde gebar in dir den Gedanken, daß ein Augenblik kommen wird, an dem die hell lodernde Flamme meiner Liebe erlischt? Der Gedanke, daß du mich eines Mangels an Mitgefühl beschuldigst, und das Hinsterben meiner Liebe für möglich erachtest, jezt, wo unverdientes Mißgeschik dich verfolgt, und dein gekränktes Herz des Trostes bedarf, dieser Gedanke, Battista, foltert erbar­mungslos meine Seele. Warum suchest du nicht Hilfe bei mir, würde ich etwa säumen, dich zu retten, und dich dem Abgrunde zu entziehen, der zu deinen Füßen gräulich gähnt. Könnte ich nicht meinem Vater die trübe Lage dessen schildern, der mich in die Zauberwelten süßer Töne führte? — Doch nein, das kann ich nie, nimmer kann ich dem Vater enthüllen, was ich mir selbst dicht verschleiern sollte — o unseliger Glan;, der mich umgibt und Battista trostlos macht, wie gerne wäre ich arm, wie er, um näher ihm zu stehen! — Soll ich ihn nicht lieben, so sei mir vergönnt, Mitleid für ihn zu tragen, wie für jeden Hilflosen zu tragen der Himmel uns befiehlt... — Ja, nach Sorrento will ich gehen, das Wiedersehen nach drei langen Monden wird mich beglüken, kein Laut, der mich verrathen könnte, soll über meine Lippen kommen... Werd' ich es aber vermögen, út seiner Nähe zu weilen, ohne ihn zu sprechen? werde ich die Kraft bestzen? —■ Ich muß, meinem Vater und mir selbst bin ich dieses Opfer schuldig." — Aehnliche Gedanken bestürmten Henriettens Herz und machten für sie den Tag der allgemeinen Freude, zu einem Tag des Kummers und banger Zweifel. (Fortsezung folgt.) Portfolio -er Neuigkeiten und Anfichte«. Föter Lird. SBott Vörösmarty. U ebrrstzt von G. Tr etter. Aufwärts steigt die Perl' im Weine; Sie hat recht. Wer's bestritten selbst zum Scheine, Thäte schlecht. Alles, was nur Perl' ist, strebe Himmelan; Nur die feige Scholle klebe Tief am Plan. Gastmahl nährt und stößt den Sinnen Leben ein; Doch den Geist entwikelt innen Nur der Wein

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