Der Spiegel, 1843. január-június (16. évfolyam, 1-51. szám)

1843-01-04 / 1. szám

Der Spiegel 1843. 3 Geist und Wein sind Zwillingsknaben, Blutverwandt. Lobt am Fisch man RuhmeSgaben Und Verstand? Lieb' ist süßer, wenn der Becher- Munter kreist. Was dran bitter, Hab' ich Zecher- Schnell verspeist. Ach, mein Täubchen, blonde Dolde, Lacht dein Mund? Gotteslohn dir! liebst du Holde Mich zur Stund. Für dich blinkt'S und kämpst's im Glase Oberwärts, Glut macht, daß es also rase, Wie mein Herz. Hätz' ich noch mein Herz, wie Bronnen Spräng's hinan, Bon dir Abschied oder Wonnen Zu empfahn. Höret Freunde, Landögenosscn! Trinket Wein! Seid ihr fröhlich, ernst, verdrossen, Schenkt nur ein! Krank muß Sorg' im Weine werden; Lust bleibt heil. Keinem Stoß ward Kraft auf Erden So zu Theil. Gram verfällt bei Wein in Schlummer Ganz und gar. Viel Jahrhundert fühlte Kummer Der Magyar. Zeit ists, daß auch er erwache Einmal hie; Jezt muß grünen seine Sache, Oder nie. Abhold ist er nicht den Reben Und thut recht; Denn wer mäßig trinke, hat eben Wohl gezecht. Und für Heimath tief hinunter Leert er's Glas; Wenn er einmal doch mitunter Thäte was. Laßt's nur gut sein, bald wird wenden Sich der Pfad, Wenn wir ernst der Heimath spenden Wort und That. Und wenn Gott will, wie uns Allen Ist zu Sinn, Wird kein Makel auf sie fallen Fürderhin. Frisch Gefährten! einen langen Tiefen Zug! Weg mit Sorgen, Liebesbangen! Seid fezt klug! Für das Heiligste hebt muthig Den Pokal; Doch totmVé fein muß, gebt ein blutig Reiches Mahl. Erster Ungar ist der König; Für ihn hebt Jeder Landsaß Arme, sebnig, Kampfbelebt. Mög' beim Wohl des Volks erglänzen Froh sein Blik, Und sein heilig Haupt »mtränzen Ruhm und Glük. Jevermann sei Mann auch immer Und Magyar, Wenn int Land des Himmels Schirumer Leuchtet klar. Ein solch Volk, das sich beglükct, Sich versteht, Jeden Sturm, vom Bliz umznket, Kühn besieht. Wer daß Land verrätst, weß Streben. Feind zu sein: Schwinden möge dessen Leben, Wie der Wein. Theures Land! schön zum Enlzüken. Scgrnsflur! Dulde nie auf deinem Rüken Ihre Spur. Wein, sei jezt ein Flammenschürer, Gluth in Fluth, Wie beim Bund der sieben Führer Gohr das Blut. Wie sein Funken im Gewimmel Eilt hinauf, Unser Wünschen so zum Himmel Nehm' den Lauf. Jeder Wunsch werd' uns im Munde Zum Gebet, Und die Brust zum Tempelrunde, Wo es steht. Laßt für Heimath jezt uns leeren Ein Glas Wein. Nimmer kann es, sie zu ehren, Schädlich sein. Finden mög' sie Glük und Segen Immerdar, Die bisher von blut'gen Schlägen Wund nur war. Und ihr Antliz, das so bleichte Alte Qual, Glänze wie der sturmverscheuchte Sonnenstrahl. Ihre Söhne mög' umschlingen Einigkeit, Um den Schrek des Nords zu zwingen, Kampfbereit. Innen blühend, auswärts mächtig, Frei und kühn, Unter sicherm Recht' einträchtig Soll sie blühn. Was sie heischt, sei's Blut, seis Ringen Todesstreich, Wollen wir ihr freudig bringen, Opfern gleich; Daß wir dürfen immer sagen: »Heilig Land! Jede Schuld ist abgetragen, Die uns band.«

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