Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)
1844-01-03 / 1. szám
Siebzehnter Jahrgang. DER SPIEGEL f it r K ut%$, ELeggN z 11 n d M V d e. Redakteur: Sam. Rofenthal. Verleger: Fr. Wieseu'S Wittwe und Sam. Rofenthal. 18AM. Pesth und Ofen, Mittwoch, 3, Januar. A, M e r k u r 11 i Geschichtliche Erzählung von^Nik. Jósika. Aus dem Ungarischen übersezt von Amalie Nemes-CsiszLr *). I rblühe meinem Geiste in des Frühlings Zaubergaben, du, schöne Heimat' Holdes Land mit deinen Felsenwänden und des Gedeihens Sammetfluren, reichhaltigen Gold -, Silber- und Eisenbergen, und verjüngere dich um sieben Jahrhunderte! — Im Jahre 1093 war in Siebenbürgen Akus Wajwode, in Ungarn thronte Ladislaus, der Heilige. — Es wehet des frühen Morgens würzige Luft und der Thau glänzt gleich Hellen Perlen. An den Bertzesgipfeln taucht Aurora in bläulich rother Farbe auf, jenes erhabene Licht au des Horizontes weiten Gränzen, welches aus alles Leber.de einen so großen Einfluß übt. Ein leichter Zephir, die Blümchen vom Staube reinigend, koset in Gebüschen, streift au des Baches Smaragd-Ufer und schwimmt in des Himmels Azur. — Was stört diesen himmlischen Einklang? Welch ein Getöse?—Degenhicbe?—Nein, nein!—Säbelklingen? Ihr Begegnen ist Musik, dies ist Sturm und Gewitter. — Ein Halbkreis entfaltet sich dem Auge, hohe Berge, drohende Felsen, ein Urwald, wo mitternächtliches Dunkel herrscht. Dort, rechts in des Thales Alabastergrunde , wo Kräuter aus den Granitwänden sich ringeln, an deren Gesimse schwere Tropfen erglänzen und allmälig in die Tiefe rollen, dort braust der Sturm in weiße Staubwolken *) Mit möglichster Aufmerksamkeit das interessante Original behandelt, verkürzte ich zwar das Entbehrlichste der Konversationen, aber da es sich bei den Lesern des »Spiegels« nicht nur um eine schale Erzählung handelt, sondern auch, um den Geist des berühmten vaterländischen Dichters B. Jósika kennen zu lernen, so verwendete ich die größte Sorgfalt auf die Bearbeitung. — Möge meine geringe Arbeit dem feinem Geschmake der Leser entsprechen und ihre Geduld nicht erschöpfen. — Da die ungarische Sprache außer ihren Schwesterheimathen sehr wenig bekannt ist, so erlaube ich mir einige Erklärungen, um die Holprigkeit der Aussprache einigermaßen zu lindern, indem ich die Namen nicht umzumodcln für nöthig fand. — Waiwode, Vajda, die Benennung der regierenden Fürsten von Siebenbürgen, damals Daziep genannt. Vitus, Veit — Vida , Vili. — Talbot, Talabor, — Egidius, Akus, Egyed.—Attila Etzel, Attila Etel.— Bei Sombor wird das S, weil ihm ein Apostroph vorausgesezt ist, wie das j in dem französischen Worte jolie, S allein wie Sch und Sz wie S im Deutschen gelesen. —Z immer gelinde wie im Französischen, z. B. in dem Worte /.öle und Ny wie gn int Französischen , z. B. in dem Worte gagner gebraucht. - Die Uebersezerrn.