Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)

1844-01-03 / 1. szám

Per Spiegel 1811. 8 Sohn des Goliath?" —«Ja!" — «Und du?" — ,,93ib Mirkot." — «Vom Schlosse Tuhut?” — «3a.” — «Ich habe von dir gehört!" — «Ich auch von dir.” II. Was knüpfet gegenwärtig die Freundschaft? Achtung , langwierige Bekanntschaft, die Ueber­­einstimmung der Grundsäze und Ansichten. Dies liegt im Zeitgeist. Die Zeit reifet die Ideen und läutert unsere Begriffe, und wenn wir fünfhundert Jahre leben würden, möchten wir viel­leicht Diejenigen verachten, die wir vor vierhundert Jahren geachtet, wenn sie sich auch gar nicht verändert hätten. Vor Zeiten entwikelten sich zarte Tugenden seltener und, wie auch gegenwärtig, nur bei Einzelnen, die, wie es immer zu geschehen pflegt, zum Trozc des Eigendünkels der großen Menge, den Kern des Zeitgeistes int Kopfe auffassen. Leicht wurde dann der Freundschaftsbund geschlossen. Zufälliges Zusammentreffen, irgend ein glük­­liches Abenteuer, eine Jagd, fröhliche Gasimahle bewirkten tausend Freundschaften, wer erklärt eS, warum dieser leicht geschlossene Bund so dauerhaft in Stürmen und Gefahren, so unwiderlegbar, so romantisch treu war? O, Ihr treuen Freunde unseres Jahrhunderts, die Ihr das Leben um die Lösung eines gegebenen Wortes opfern wolltet; Ihr, die Ihr der Freund­schaft und Liebe nie begriffene Gefühle in Versen besinget, sprecht: ist meine Aussage nicht wahr? Ihr würdet ihm ersten Sturme die Larven von Euern Gesichtern reißen, und gewiß mit wahrer Theilnahme und ängstlicher Sorgfalt um das Glük eines Andern Euch nicht bemü­hen, wenn er mit sonst nichts, als einem innigen und ewigen Dank zu lohnen, im Stande wäre. (Fortsezung folgt.) H i) nt n e« Aus den stürmischen Jahrhunderten Ungarns. (Nach Franz v. Kölcsey.) Segne, Gott, mit Freud und Glük Huldreich die Magyaren, Sei ihr Schild int Mißgeschik Wider Feindes Schaaren. Senk' herab ein frohes Jahr Nach so langem Dulden, Büßten sie doch schon fürwahr - Aller Zeile n Schulden. D u halfst Karpats hehr Revier Unf're Ahnen finden, Bendeguzen's Enkel hier Eine Heimat gründen. Wo die Donau und die Theiß Mächtig sich ergossen, Ist, so herrlich dir zum Preis Arpad's Stamm ersprossen. D u ließt uns am Kunerfeld Goldne Aehrcn reifen, Tvkays Neben angeschwellt Edlen Nektar träufen. Halfst uns ob der Türkcnbrut Oft die Fahn' erheben, Durch dich machte Corvin's Muth Wien, das stolze, beben. Aber unser Sündenmaß Häufte sich, dem Grollen Ließ nur laut ohn' Unterlaß Glüh'nde Donner rollen. Der Mongolen Mordgewühl Furchtbar uns nmringen J /c u ü l C t O It. Und in's Joch, voll Schmachgefühl, Wilder Türken zwingen. Ach! wie oft ließ Osmans Troß Siegsgeschrei ertönen, Auf erschlag'ner Beinestoß Ungarn zu verhöhnen! Schlug nicht oft dich Vaterland Selbst dein Sohn int Zuge, Wardst du nicht durch seine Hand Ihm zum Aschenkruge? Flücht'ge traf im Höhlengrund Noch des Feindes Pike, Oed im eignen Lande stund Ihrer Heimat Lüke. Gram, Verzweiflung zog umher Durch verheerte Gauen, Heber sich ein Flammenmeer Unter Blutbads Grauen. Jenes Nitterschloß — nur Stein, Ehmals wonn'umglänzet, Schließt nun Todesröcheln ein Schutt und Dornumgranzet. Ach, und Freiheit blühet nicht Auf der blut'gen Erde 1 Und es rollt noch vom Gesicht Heiß die Sklavenzähre. Gott erbarm' nach langer Noth Doch der Ungarn Leiden 1 Führ' von Untergang und Tod Endlich sie zu Freuden! Schenk, ein glüklichfrohes Jahr Nach so langem Dulden, Büßten sie doch schon fürwahr Aller Zeiten Schulden I. Z ö l l n e r.

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