Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)

1844-09-18 / 75. szám

Per Spiegel 1844. 595 Fonds die öffentliche Bank und verschaffte dem Kapitän einen der wichtigsten Posten «« der­selben. Der merkwürdige Mann brachte eS auf diese Weise zu dem enorme ® 100 Millionen Francs, nachdem er als junger Mensch von fünfzehn Jahren Frantreich at lassen und seine Laufbahn in Nordamerika mit einem kleinen WhrSkylaven begonnen hi. . Als der Millionär zu Philadelphia am 24. September 1831 gestorben war, lehrte der Kapitän Lafond, dessen Liebe zum schönen Frankreich durch _ die Julirevolution einen neuen Aufschwung erhalten hatte, als höchst wohlhabender Mann ins.Vaterland zurul, wo er sich seiner redlich erworbenen GlükSgüter in Frieden eines guten GewrffenS und mrt^der Drußigle ^ und Würde eines edlen Charakters erfreut. Wiener Feuilleton - Skizzen *). (12. September 1844 ) 1. Das große RebuS-Ballfest deS Kapellmeisters Strauß hat Montag, den 9. Septemb., in den Sperl-Lokalitäten stattgefunden. Die Säle wa­­icu überfüllt von Neugierigen u. die Hize wahr­haft geeignet — Menschen u. Rebus auf­­z»lösen. Die Wiener ließen sich wieder ein­mal drastisch mystifiziren! Nur in der äußern Form kolossal verblüffend und recht marktschreie­risch müssen derlei Feste in Wien sein, u. die Massen finden fich gewiß ein. Aber man ist auch schon für derlei Unterhaltungen jezt ganz abge­stumpft in Wien; da heißt freilich die Losung: »Hilf, Samiel, hilf!" und die Fest-Program­­me werden bei den Haaren herbeigezogen. So war auch dies RebuS-Fest von einem sehr zahl­reichen, aber keineswegs feinem Ball-Publikum besucht. Es ist zwar nuzloS gegen dieRebus, diese harmlosen Nußknaker-Dingcrchen, fich in die Brust zu werfen, aber lächerlich ist cs, den Re­bus zum Mode-Artikel im gesellschaftlichen Leben einer großen Stadt erheben zu wollen. Die Greißler in Wien verkaufen schon Rebus- Ouargelkäse u. die Fiaker rufen: »Fahrmer­­iSuct ©naben in mein neuem RebuS­­Ba rutsch." — Die Frau Lutzer-Dingelstedt hat die gol­dene Salvator-Medaille für ihre bereit­willige Mitwirkung in Akademien erhalten, de­ren Ertrag woblthätigen Zweken gewidmet war. Die Wiener haben bei dieser Gelegenheit einen guten Spaß losgelaffen, indem sie sagten: »Die Lutzer hat dieMedaille,Dingelstedt daS Kreuz bekommen." — — Die Zukunft deS k. k. HofoperntheaterS nächst dem Kärnthnerthore schwebt noch im­mer im mystischen Dunkel. Doch ist bis jezt schon entschieden, daß Hr. Pokorny die Direk­tton nicht erhält. Daß dieser sonst herzensgute Mann nicht im Stande ist, einer solchen groß­artigen Anstalt vorzustehen, liegt auf der Hand Man sehe nur die Josephstädter Theaterwirth­­schaft an! Konfusion über Konfusion! — Man spricht hier von einer Kombination Wild und Forti. Talent- u. Geldfonds wären hier wohl vorhanden, auch so kontrastirende Charaktere, die fich kaum einen Tag hindurch zusam­men vertragen würden, wenn fie nicht das ge­meinschaftliche Interesse fest aneinander kop­pelte. Auch von Düport wird in allen Gesell­schaftskreisen gesprochen! Dieser, der Napo­leon aller Theaterdirektoren, überwiegt wohl al­le Konkurrenten um eine kleine StephanSthurm- Höhe an Talent, GeschäftSkenntniß und Ver­mögen ; die Zeit hat auch einige Antipathien, die man gegen ihn in gewissen Kreisen hatte, entkräftet; troz seinem vorgerükten Alter, ist Düport ein körperlicher und geistiger Riese, den Herrn Ballochmo und Konsorten gegenüber, Al­les zusammen würde sich hier in Einem finden; doch will Düport Bedingungen diktiren, er will entweder unumschränkter Herr sein oder gar nichts mehr mit einer solchen Theater-Admini­stration zu thun haben — und daS ist schon kein Stein deS Anstoßes mehr, sondern eine gan­ze unüberstcigliche Felsenwand. Wahrscheinlich wird eS — wenn man lang genug reflektirt ha«, wie in so vielem Andern, beim Alten bleiben. Da weiß man doch mit Gewißheit — waS für einen Direktions-Schaz man besizt. — Franz Xaver Told, den zwei Mal binnen wenigen Stunden der Schlag gerührt, ist aus dem Wege der Besserung. Als Hr. Pokorny von dem Schlaganfalle ToldS hörte, rief er auS: »Gott, mich trifft der Schlag!" Told ist 59 Jahre alt. Einige behaupten, er habe fich in lezter Zeit geistig überarbeitet, und zwar an ei­nem idylifcher Schäferspiele mit verschiedenen Gruppirungen und neuen Tänzen. Auf dem Krankenlager hat Told Demoiselle Planer und ihrem Sohn zu Universal - Erben eingesezt. 3r e u illetőn* *) Werden fortgrsezt. D. Red.

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