Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)

1844-02-10 / 12. szám

96 Der Spiegel 1844. ftefeti kann, wodurch sie den Anschein von zwei Ar­ten von Taschen haben. Gemischtgrau und gemischt­rostfarbig sind die beliebtesten Farben. Die Paletot- Twipe wird von Peau d’ours, Peau de Mouton und einigen feinwolligen Pilotes gemacht. Die Ca­­ponienncs und Oceaniennes, sehr dichte und dabei geschmeidige Stoffe von feiner Wolle, so wie die Kastore, werden noch immer zu Pardeffus und wat­­tirten Redingoten verwendet. Ofen, gedrukt in der königl. ungar. Univerfitäts - Bnchdrukerri. Lokal-Zeitung. Theater. (Deutsches Theater.) Bei Ge­legenheit der Lehmann'schen Pantomimen bekamen wir am 0. d. M. ein neues Lustspiel: »Doktor Ro­bin« (nach dem Französischen) zu sehen. Eine ar­tige Kleinigkeit in Rococostyle, die eine Episode aus dem Leben Garricks bildet und recht amüsante Si­tuationen hat, aber noch viel gefälliger wäre, wenn einige Abkürzungen vorgenommeu würden. Vortreff­lich spielte Hr. Wagner (Garrick), der ein wahrhaft mimisches Talent entfaltete. Auch Herr und Mad. Kalis, so wie Hr. van Bree gaben löblich ihre Rollen. —r. — Die zu Nestroys neuer Posse: »Eisenbahn­­heirathen« eigens angefertigte Schlußdekoration, die Abfahrt des BrünnerNach t-T r a i n s vor­stellend, ist bereits fertig geworden und das Stük selbst wird nach Beendigung der Lehmann'schen Vorstellungen, zum Vortheile des Komikers Herrn Gäde, in die Szene gehen. — Halms vielbesprochenes Trauerspiel: »Sam­­plero«, das sich nach vorgenommenen Abänderun­gen eines ungeteilten Beifalls im k. k. Hofburg­­theater erfreute, wird mit glänzender Aus­stattung nächstens, zum Vortheile des Herrn Wagner gegeben. — Zum Benefiz des Herrn Wild ist »das Ge­lübde« (II Giuramento) von Mercadante vorberei­tet , dieser Oper folgt sogleich: »Ines de Castro« von Persiani. — Nächster Woche werden die Brüder Lehmann zu ihrem Benefiz eine große Spektakelpantomime mit Seiltänzen und verschiedenen andern komischen Knalleffekten, unter dem Titel: »Der Barbier in Japan«, veranstalten. — Von anderen Novitäten werden bereits ein­­studirt: Schmidts »Bretislav,« welcher noch vor Kurzem im Münchener Hoftheater entschieden Glük machte, dann »die Athenienserin« von Feldmann, »Folgen eines Maskenballes«, nach dem Franz, von einem hiesigen Literaten u. Kochs »verhangnißvolle Nebhühnerpastete.« (Ofner Theater.) Hr. Fürst sezte sein Gast­spiel als Percival in »Griseldis« , Unbekannter in »Menschenhaß und Reue« und »König Richard in Palästina«, welches Stük er zu seinem Vvrtheile gab, mit entschiedenem Succeß fort. — Cr zeigte in die­sen drei verschiedenartigen Rollen, welch schönes Talent zur Auffassung der schwierigsten Charaktere er inne hat. Sein sonores, biegsames Organ ver­steht er zur Nuanzirung dieser oder jener Stelle recht gut zu gebrauchen und manche schwache Fäden des Werkes dadurch zu verstärken. Wie sehr Herr Fürst beliebt geworden ist, geben die gut besuchten Vorstellungen die besten Belege, nur bedauern wir, daß er uns schon jezt zu verlassen gedenkt. (Bei der lezten Vorstellung ward er mit einem Kranze und einem schönen Gedichte beehrt.) —r. — Morgen, Samstag, findet das Benefiz des Schauspielers Hrn. Czermack statt. Gegeben wird Raupachs »Geschwister«. Die Vorstellung hat für Ofen einen eigenen Reiz, da nämlich Madame Grill, die ausgezeichnete Künstlerin von der Pesther Bühne, in der Rolle der Cugenie Mitwirken wird. (N a t i o n al th e a te r.) Heute wird, zum Dor­­theik des Chorpersouals Szigligethis so allbeliebtes Lustspiel: »Szökött Katona« gegeben. M. G. Saphir. Der auf den 8. Febr. b. 3. fallende 50jährige Geburtstag dieses berühmten Hu­moristen hätte hier in Pesth, in der Hauptstadt sei­nes Vaterlandes auf gebührende Weise begangen werden sollen. Wie uns aber von Seite seiner hie­sigen zahlreichen Anverwandten, Freunden, Be­kannten u. Jugöndgenossen mitgetheilt wird, haben diese die Celrbrltät des Jubiläums auf die nahe bevorstehende Ankunft unsers geistreichen Landsman­nes in hiesiger Stadt verschoben. Lokalnotizrn. Morgen, Sonntag, Nach­mittags , wird eine große S chl itte usahr t nach Neu - Pesth unternommen. Diese hier so ziemlich neue Belustigung dürfte viel Theilnahme und Auf­sehen erregen. Der Zug wird zwischen 4 u. 5 Uhr auf der Waiznerstraße beim von Wodjaner'schen Hause beginnen. Zu Neu-Pesth wird eine kleine Jause eingenommen und um 7 Uhr bei Fakelschein in die Stadt zurükgekehrt. — Auch der »Kör« hielt am 5. d. M. einen glänzenden Ball im kleinen Redoutensaale. Eine Kette der zierlichsten Frauen fand sich ein und der Ball war einer der glänzendsten, sashionabelsten, die je hier abgehalten wurden. Es ward viel ge­tanzt und die Unterhaltung und das Vergnügen der Anwesenden beurkundeten sich auf's Unzweideutigste. -Í­— 9Cr* Morgen, Sonntag, findet das vielbe­sprochene große Mas len fest des Hrn. Emmer­ling in den Redoutensälen statt. Die Erwartungen sind sehr hochgespannt; wir hoffen, daß ihnen ent­sprochen werden wird. — Die dritte Nedoute in den Ofner Landhaus­sälen (am 8. Febr.) ist sehr glänzend ausgefallen. — Der Eisstoß hat sich zwischen beiden Städ­ten am 7., Morgens, abermals gestellt. Hart un­ter den neuen Brükenpfeilern wurde von den Schiff­leuten ein Kanal durch das Eis gebrochen, woselbst jezt eine Ueberfahrt ftattfindet. Doch passirt man auch mit Sicherheit über die Eisdeke. Beilage: »Handlungszeitung«, Nro. 8. Halbjährig» Preis 4 fl., postfrei 5 fl. — Prachtausgabe 5 fl. und postfrei 6 fl. <5. M. — Man pränumerirt im Re­­daktionsbüreau zu Ofen (Fischerstadt, Nro 81, nächst der Schiffbrüke), in den Kunsthandlungen, der H. H. C. Miller, I. Wagner und Treichlinger, u. in F. G. Weißenbergs Papierhandl. (Servittenplaz) in Pesth, u. bei allen k. k. Postämtern.

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