Berzenczey Margit: Wildgans-tanulmányok - Német philologiai dolgozatok 44. (Budapest, 1930)

166499 °' ív[yíí. ARBEITEN ZUR DEUTSCHEN PHILOLOGIE HERAUSGEGEBEN VON G. PETZ, J. BLEYER, H. SCHMIDT. XLIV. Auszug aus der in ungarischer Sprache erschienenen Abhandlung: WILDGANS-STUDIEN. von MARGIT v. BERZENCZEY. I. Wesen und Werk des Dichters. Anton Wildgans ist kaum in eine der sehlagwortmässig zu fassenden literarischen Richtungen seiner Zeit einzuordnen. Sein Glaube an die Form heisst: aus neuem Sehen wird auch neue Form geboren. Er darf dies mit doppelter Berechtigung sagen, denn er schrieb nie für Broterwerb, wusste zu schwei­gen, wenn er nichts zu sagen hatte, und alles, was er schuf, wird von einem Menschentum getragen, das Fundament sein kann. Dies ist das irgendwie schmiegsamere, europäischere Deutschtum des Österreichers, der aus seiner Volks- und Staatsvergangenheit weites historisches Bewusstsein und die Psychologie auch des Andersseinkönnens mitbekam, das auf eine möglichst schlichte Menschlichkeit zielte. Seine eigenste Stimme ist die des Lyrikers und sie drang durch in einer Zeit, die der Lyrik an sich nicht gerade freundlich gegenüberstand. Als Haupt­werke sind zu nennen: die Gedichtsammlungen Herbstfrühling (1909), Und hättet der Liebe nicht . . . (1911), Sonette an Lad (1913), österreichische Gedichte (1914—15), Mittag (1917), Gedichte um Pan (1928); Dramen: ln Ewigkeit, Amen (1913), Armut (1914), Liebe (1916), Dies irae (1918), Kain (1920);

Next