MŰVÉSZETTÖRTÉNETI ÉRTESÍTŐ 35. ÉVFOLYAM (1986)

1986 / 3-4. sz. - TANULMÁNYOK - SZVOBODA D. GABRIELLA: A budapesti falképfestészet vázlatos áttekintése 1863-tól 1903-ig

131 A Magyar Mérnök és Építész Egylet már az indulásnál kérelmezte, hogy az állandó Országház tervezési pályázatán kizáró­lag magyarok vehessenek részt. (Miniszterelnökségi Iratok, K 26/1514. 1881/597 és 2094. irat. Országos Levéltár) 132 Ybl Ervin úgy véli, inkább Székely Bertalan volt hatással Lotzra (i. m. 288.) Ha nem kizárólagosan a Mátyás templombeli munkákra figyelünk, hanem a megelőző éveket is figyeljük, úgy tűnik, a helyzet fordított. 133 Székely Bertalan nagy mennyiségű vázlatát őrzi az MNG Grafikai osztálya. Pontos azonosításuk, feldolgozásuk még hátra van. 134 Székely Bertalan válogatott művészeti írásai. Szerk. : Dr. Die ungarische Wandmalerei des vergangenen Jahr­hunderts bildet zwar einen repräsentativen Teil der sich in jener Zeit entfaltenden Kunstentwicklung, doch ist sie ein verhältnismäßig vernachlässigter Zweig der unga­rischen Kunstgeschichtsschreibung. Ohne ihre Kenntnis könnte eine ganze Zeitperiode nur lückenhaft beurteilt werden. Die Erschließung ihrer Geschichte ist besonders interessant, da sie sich mit der Herausbildung des insti­tutionellen Hintergrundes unseres Kunstlebens ver­schmilzt, der sich — unter anderen — durch die von der Wandmalerei erhobenen Ansprüche angespornt und moti­viert organisierte. Diese in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts in Budapest aufblühende Kunstgattung knüpft sich an die mit dem Historismus erscheinende große europäische Modeströmung der Wandmalerei organisch an, von der sie eine individuelle Eigentümlichkeiten aufweisende ört­liche Sprosse ist. Diese bewegungsartige bildkünstlerische Tätigkeit dauerte etwa 40 Jahre lang und wurde haupt­sächlich auf die Hauptstadt konzentriert. Sie tauchte bei­nahe ohne eine Vorgeschichte, überraschend auf; sein Zustandekommen wurde von den das Kulturleben bewe­genden Politikern und Intellektuellen wirksam unter­stützt. Seit dem Reformzeitalter ist die Entwicklung des Kunstlebens in Ungarn eine politische Frage, deren Triebkraft sich aus einem wichtigen Element, aus dem „Überholungskomplex" ernährt, das heißt aus dem all­gemeinen Wunsch, daß wir in die Reihe der Kulturnatio­nen Europas treten können. Zur gleichen Zeit kündigt die Erschaffung einer selbstständigen, von Wien unab­hängigen Kulturexistenz auch die politische Unabhängig­keit an. Das Malen der die öffentlichen Gebäude schmük­kenden Wandbilder wird also zu einer „Mission", da es die politische und wirtschaftliche Entwickeltheit der Gesellschaft beweist und den ungarischen Meistern die Gelegenheit bietet, daß sie ihre Fähigkeit, den Wett­kampf mit den bis dahin hier wirkenden österreichischen Künstlern aufzunehmen, bezeugen. Es sind die Wand­bilder der ungarischen Meister, wodurch das Kunst­programm des Reforrnzeitalters -— die nationale Schule — verwirklicht wird. Die bildende Kunst, welche viele Jahrhunderte lang vernachlässigt war, sollte in Pest beinahe vom Nichts neugeschaffen werden und die Einbürgerung der Wand­malerei in der Hauptstadt ist zu einem Hauptproblem der kunstscbaffenden Bestrebungen geworden. Nach den in akademischem Geiste entstandenen Normen ist sie die Kunstgattung höchsten Ranges, welche die sich in der Tafelmalerei entfaltenden historischen Tendenzen am würdigsten darstellt. Gleichzeitig kommt ihr im öffent­lichen Leben eine größere Rolle als all den anderen Wer­ken der bildenden Kunst zu, da sie die Ideale und Morale der bestellenden Gesellschaft oder die jeweilige offizielle Ideologie mit großer Wirkung der breiten Öffentlichkeit vorlegt. Dies hat die Aufmerksamkeit des staatlichen Mäzenatentums schon von den Anfängen an auf diese Kunstgattung gelenkt und diese Repräsentations- und Propagandamöglichkeiten sind bald in großem Maße in Anspruch genommen worden. Mit Berücksichtigung eben dieser determinativen Tatsachen befaßt sich der vor­liegende Aufsatz in erster Linie nicht mit Stilproblemen, sondern mit der Frage, wie weit es gelungen ist, den ideel­ Maksay László. Budapest 1962.; Szunyogh Farkas: A kecskeméti falképek. Magyar Művészet, 1935. 203.; Dobai János: Néhány gon­dolat Székely Bertalan történeti értékeléséről. Szabad Művészet, 1955. 12.; Dobai János: Székely Bertalan művészeti arculatának ki­alakulásáról. Művészettörténeti Értesítő V. 1956, 97 — 115.; Pataky Dénes: Székely Bertalan rajzai. Művészettörténeti Értesítő IV. 1955,252. 135 Hofmanni. m. 136 Hanák Péter: Magyarország a Monarchiában. Túlsúly vagy függőség. In: Magyarország a Monarchiában. Budapest 1975, 289. 137 Kéleti i. m. len und moralischen Inhalt zum Ausdruck zu bringen, für dessen Darstellung der Auftraggeber und der Künstler die Durchführung der Werke unternommen haben. Die Mode des Malens von Wandbildern ist von Wien nach Budapest durch Vermittlung von zwei jungen Mei­stern, Mór Than und Károly Lötz, die ihre Studien an der Akademie des Wiener Professors Carl Rahl fort­gesetzt haben, hinübergekommen. Lötz hat an den Wie­ner Wandmalereiarbeiten seines Meisters teilgenommen, sein Name ist auch in der österreichischen Kunstge­schichte in Evidenz vermerkt. Beide Künstler haben die Bestrebungen von Rahl angenommen, der, die Krise der Kirnst des Jahrhunderts fühlend, zwar auf andere Weise, aber mit der gleichen Berufimg und Ungeduld, wie die größten französischen Zeitgenossen, neue Wege zur Er­neuerung der „Weltkuust" gesucht hat. Später haben sich den Meistern Than und Lötz mehrere Pester Maler angeschlossen, von denen der bedeutendste der Piloty-Schüler Bertalan Székely war. Unter den Künstlern, die die Budapester Wandmalerei gefördert haben, waren diese drei die Wichtigsten. Mit der Angelegenheit der Bestellungen haben sich verschiedene Körperschaften und Ausschüsse beschäf­tigt, wo sehr oft eher die Beamten, in Kunstfragen äußerst unerfahrene Vertreter der Stadtverwaltung ihre »Stimme hören ließen. Auch das Konzept dieser für die öffentlichen Gebäude geplanten Wandmalereizyklen wurde von diesen Kommissionen ausgearbeitet, worüber die Presse regelmäßig berichtete. Dieseu Pressemitteilun­gen hat das Publikum mit regem Interesse gefolgt, es ist aber wohl wahrzunehmen, daß sich auch die höchsten Regierungsorgane mit den Arbeiten befaßt haben. Über einige größere Aufträge hat der Ministerpräsident selbst die Aufsicht geführt. Der Weg von vier Jahrzehnten kann in drei Etappen umrissen werden: anhand der bildlichen Darstellung des Zusammenhanges zwischen Ursprungsmythos, Euro­päisierung und nationalem Berufsbewußtsein wird in der ersten Phase (1863—1880) die Einheit der sich im Reformzeitalter entfalteten Kultursphäre durch den Ideengehalt und die Formgebung veranschaulicht. Im Jahre 1865 hat das plötzliche, schlagartige Erscheinen in Pest des sowohl in Bezug des Inhalts als auch der Form monumentalen Akademismus in den an die Klein­lichkeit des Biedermeier gewöhnten künstlerischen Krei­sen mit elementarer Kraft gewirkt und einen gewaltigen Anstoß für die weiteren Bestellungen von Wandbildern gegeben. Das erste ausgemalte öffentliche Gebäude in Pest war ein Tanzpalast, die neulich gebaute Pester Redoute, auf deren Wände der enthusiastische Zeitgeist ein monu­mentales historisches Werk zu sehen wünschte. Dieser sonderbaren Erwartung haben die Wandbilder der beauf­tragten Meister, Than mid Lötz, geglückt entsprochen, da sie an den Wänden des Prunktreppenhauses die Sze­nen eines Märchens über den Königssohn Argirus und die Feekönigin Ilona verewigt haben. In der Wirklichkeit ist dieses Märchen eine mittelalterliche europäische Ge­schichte, welche aber von den Zeitgenossen als eine ur­sprüngliche ungarische Sage gedeutet wurde. Aller Wahr­scheinlichkeit nach ist dieser vom Anfang bis zur Mitte ALLGEMEINER ÜBERBLICK DER BUDAPESTER WANDMALEREI VON 1863 BIS 1900

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