Lesenyei Márta szobrász, Kiss Sándor szobrász művész kiállítása (Siófok, 1982)

Meine Laufbahn als Bildhauerin begann ich 1954 nach Beendigung der Ausbildung an der Hochschule­­für Bildende Kunst; in einer Zeit, in der das künstlerische Gefühl unsicher, tastend, noch nicht entwickelt war — in der die wahren grossen ungarischen Meister schwiegen. Die menschlichen, nach innen gewandten kräftigen Gefühle wurden nur in der Porträtmalerei erreicht, während in den anderen Kunstarten die unbegründet, grossformatigen, gestikulierenden, plakatartigen Werke beliebt waren und unterstützt wurden. Paul Patzay war mein Lehrer an der Hochschule, ein Talent mit kühlen Augen und glänzender Hand, aber wir, seine Schüler wollten anders werden. Wir wollten mehr, unsere Gefühle waren tiefer, unser Ausdruck durchdachter, mit einem Wort, wir revoltierten. In meinen persönlichen Arbeiten kommt die Gestaltung der Mutter und die Schönheit der Verbundenheit zwischen Mutter und Kind besonders zum Ausdruck. Meine Kinder wuchsen heran und ich hatte viele Aufträge, besonders ausserhalb von Budapest; für kleine Schulen, Kindergärten und Plätze in grossen Wohngebieten, für die Kinderstadt Komárom, Miskolc, Gyön­gyös, Felsőpetény, die Hochschule für Landwirtschaft, Debrecen, Balatonszemes. Grabmale für Noémi Fe­­renczy und Robert Berény. Für das Kindersanatorium in Mosdós modellierte ich den Heiligen Georg — und viele Portäts, die ich besonders liebe. In dieser Ausstellung in Siófok, in der ich zusammen mit mei­nem Mann, Sándor Kiss, meine Werke zeige, möchte ich einen stillen Überblick über meinen Glauben und mein Leben geben. Marta Lesenyei Bildhauerin 1925 wurde ich in Siebenbürgen geboren. Ich glaube, das sagt bereits manches aus über mich, davon ist mein Schicksal geprägt. Und es hat auch zu meinem Glück beigetragen, dass man das zugeteilte Los aufsichnimmt und dass man sich wagt, es auch in schweren Zeiten zu wählen. Mein Beruf ist die Bildhauerei und ich lernte in Budapest. Patzay und Ferenczy waren meine Meister. Seitdem habe ich viel gearbeitet und ich hoffe, dass ich noch eine Zeit schaffen kann. Sehr oft stellte ich aus und wenn ich alle Ausstellungen hier aufzählung müsste, wäre dieses Blatt damit ausgefüllt. Ich werde die Aufzählung unterlassen, weil ich glaube, dass ich keine Reklame für mich machen muss. Ich liebe die ungarische Kunst und mit den in dieser Ausstellung gezeigten Werken möchte ich die Er­kenntnis vermitteln, dass der ungarische Formenschatz auch in unser modernes Leben eingebaut und verwendet werden kann. Sándor Kiss Bildhauer

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