1950-1985. 35 Jahre Kunsthandwerks-Genossenschaft. Anhang zum Katalog (Erfurt, 1985)
Zu den Anfängen der Kunsthandwerksgenossenschaft 35 Jahre bedeuten einen kurzen historischen Zeitraum, gemessen an den Jahrtausenden menschlicher Kulturentwicklung. 35 Jahre mühevoller kultureller Aufbauarbeit nach 12jähriger Herrschaft des deutschen Faschismus mit folgenschwerem weltumspannendem Krieg aber sind zweifellos ein geschichtlicher Abschnitt, der Beachtung verdient. Das 35. Gründungsjubiläum der Genossenschaft des Kunsthandwerks 1985, mit einer Ausstellung öffentlich markiert, veranlaßt zu resümierender Betrachtung des schweren Neubeginns, soweit der kurze zeitliche Abstand objektive Urteile zuläßt. Fragen drängen sich auf wie diese: Wie bewältigten die Genossenschaftler die unzähligen ideellen wie materiellen Probleme der 50er Jahre? Worin bestand ihr besonderer Beitrag zur antifaschistischdemokratischen Erneuerung? Wie erfolgreich schalteten sie sich ein in die kulturellen Demokratisierungsprozesse? Wer und was motivierte sie dazu? Eine immense Arbeit stand denen bevor, die 1950 die Einkaufs- und Liefergenossenschaft der Kunsthandwerker für das Land Thüringen gründeten. Initiator war der damalige Landesobermeister für das Kunsthandwerk, der Kunstschmied Georg Reichert aus Friedrichroda. An seine Seite traten der Erfurter