Kubinyi Anna textilművész kiállítása (Megyei Művelődési Központ Kiállítóterme, Székesfehérvár, 1987)

Sie ist eine der hervorragendsten Persönlichkeiten der heutigen ungarischen Gobelin- und Textilkunst, sie erneuert die alte, traditionelle Gobelinwebkunst. Ihre Tätigkeit, die Gestaltung eines eigenartigen Weges, begann sie vor zehn Jahren, nach der Absolvierung der Hochschule beim Meister Karoly Plesnivy. Die auf dem Webstuhl traditionell aufgelegten Fäden werden mit dem flachen Gobelinweben und den gewölbten, an graphische Linien erinnernden Formen vereinigt. So entsteht ein plastisches Wandbild, dessen Weichheit durch die aufgerauhten Fäden des Hanfmaterials noch gesteigert wird. Die plastischen, gewölbten Formen, die die Kontur der launischen aber stets dem Thema untergeordneten Wellungen, Wucherungen darstellen, die tief und hoch laufenden Liniensysteme, auch wenn sie ihre Komposition aus abstrakten Formen baut, führen zu Naturformen, zum humanen Inhalt des Werkes zurück. Die Wandlung, die andächtige Annäherung des naturgegebenen Erlebnisses und dessen Umdichtung zum Wandbild durch lyrische Gestaltung charakterisiert ihre Werke. Der Wasserfall, die Tropfsteine, der Regenbogen, das Weizenfeld, die Blumen, die wellende Landschaft, das alles sind Inspirationsquellen ihrer Arbeit. Ihre Werke suggerieren, daß das Leben schön, die Welt unendlich ist und daß die Freude eine unentbehrliche Voraussetzung unseres Daseins ist. Ihre Arbeiten inspirieren ihre Werke gleicher technischer Lösung zu zahlreichen Varianten. Zu ihren Kompositionen verwendet sie verschiedene Farbtöne einer Farbe, von weiß bis zu tiefstem Farbton. Diese flaumige, frische, reiche Erlebnis- und Emotionswelt widerspiegelnde Wandbildreihe, die die bisherige Tätigkeit der Künstlerin charakterisiert, ist geeignet, uns in unserer engeren und breiteren Umwelt zu umgeben. So kann sich die Natur in Form der Kunst in die Wohnung oder Gemeinschaftsgebäude der Stadtbewohner hineinschleilhen. Deshalb wird Anna Kubinyi in der Zukunft sehr große Aufgaben haben.