Hilla Jablonsky "Brücken" (Kempinski Galerie, Budapest, 1997)

„Hilla Jablonsky gibt dem Betrachter ihrer Bilder immer etwas zu entdecken, sie sind offen, sparsam im Detail, doch effektvoll in der Wirkung. Jablonsky läßt Blau zerfließen, läßt Farbe über eine weite­re aufgetragene Nesselschicht geradezu schweben. Durch die Collagetechnik entsteht eine ungewöhnliche Tiefe. Weiße Strahlen und das unentbehrliche Jablonsky’sche Kreuz scheinen über die Leinwand zu fliegen. Jablonsky liebt das Spiel der Gegensätze, läßt Mattes mit Glanz, pastosen Farbauftrag mit feinem Pinselstrich, glatte Flächen mit wilder Sackleinenstruktur kommunizieren. Sie arbeitet mit Sand, Kissenbezügen und Bootslack. Sie reißt Stoffe, übermalt kleine Käfer, läßt mal dicke Farbkleckse, mal feine Tröpfchen auf die Leinwand fallen, schwingt Bögen und überstreicht Farbtupfer. So beschwingt, ja lebensfroh die Werke auf den Betrachter auch wirken mögen, es sind wohlbedachte Kompositionen in einer eigenen Systemwelt, die eine ganz private Bild­sprache sprechen. Cem Akaiim, Bonner Rundschau Abb. Titelseite: Brücke, 1997, Steindruck 1/10 auf Bütten, 80 x 60 cm Hilla Jablonsky, geboren an der Saar, aufgewachsen in Schleswig-Holstein, lebt und arbeitet heute in Bonn. Hilla Jablonsky „Brücken“ Informelle Malerei Kempinski Galerie Kempinski Hotel Corvinius Budapest September 1997 Eröffnung 04. September 1997, 17.00 Uhr Abb.: Kommunikation, 1994, Mischtechnik auf Papier, 100 x 70 cm Foto: Franz Fischer Kommunikation I

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