Párkányi Raab Péter Szobrok (Budapest Kiállítóterem, 1999)

Zur Wende der 80-90er Jahre betriebene Hochschulstudien in budapest, - zwei absolut entgegengesetzte geistig-künstlerische Prinzipien verkündende, in voneinander in entfernten Sphären schaffende Meister: István Kiss und György Jovánovics, - und in den 90er Jahren zur Blüte kommende, sich in monumentalen Werken ver­körperte Tätigkeit; so ist vielleicht das immer höher steigende Kunstschaffen des Bildhauers Péter Párkányi Paab zu verstehen. Zum besseren Erfassen der wichtigsten Merkmale des Gesamtbildes sollten wir den Auszug eines in jüng­ster Vergangenheit veröffentlichten Artikels des Bildhauers und ausgezeichneten Kunsthistorikers, Miklós Melocco, der im letzten Drittel dieses Jahrhunderts ein riesiges Lebenswerk geschaffen hat, zitieren. “Die Neuerung muß überzeugend und spontan sein. Das bedeutet, was der Erneuerer herausfindet - und ich spreche von Ästhetik -. das kann natürlich spekulativ sein, kann auch logischerweise geboren werden, ist aber erst dann vollendet, wenn das Ergebnis, möglichst vor der Publizierung, dem Erfinder gefällt. Das bedeutet keine Begrenztheit. Deswegen nicht, weil das Gefallen, der Geschmack alles enthält, was vorher geboren, entwickelt und verwirklicht wurde. Es kann Milde ausdrücken, weil etwas doch gefällt, und es kann auch Wildheit darin stecken, weil man haßt, dem man gegenüber steht. Tradition und Erneuerung, Milde und Wildheit - das sind die Schlüsselworte und Schlüsselbegriffe der Bild­ hauerei von Párkányi. Párkányi ist sich schon als Student als Vertreter des figurativen Zweiges und der in großen Schritten denk­enden plastischen Anschauung aufgetreten, aber nicht als Annehmer Wiederholer oder Verfolger der alten, schon gutbewährten Konventionen, sondern als Vertreter einer neuen Ansicht, als Schöpfer neuer Töne: Péter Párkányi Paab seine ein Jahrzehnt umfassende Ernte seiner Statuen sind die Kunstart betrachtend ziemlich homogen: Traditionelle Kleinplastiken, in Innenräumen erscheinende Kompositionen, und einige, mit dem Bedürfnis nach Beständigkeit, für Aufträge angefertigte, monumentale Schöpfungen, können wir in Betracht ziehen. Einheitlich und überschaubar ist das Bild auch wenn wir uns von der Seite der Materialwahl, der Bear­beitung, der Technik den Kompostionen des jungen Künstlers nähern: Aus Stein und Holz bearbeite, aus Bronze gegossene und oft mehrere Materialien - im allgemeinen Stein und Bronze - und Bearbeitungsver­fahren verwendete Werke finden wir nebeneinander. Dominanter Charakterzug sind in Párkányis Werken die Figuren: Die Herme (1989), Altar (1990) und das ungarische Pevolutionsdenkmal in Kisszállás, bzw. die Stücke dieser Kollektionen fragen nach dem Motiv, dem Medium der menschlichen Figur, die Darstellung der menschlichen Figur drückt gedanklich-gefühlsmäßige Uni­­versen aus. Auf hohe Säule gesetzte, beschädigte Halbfigur, in die Mitte genommene, zierliche Frauenfigur mit Schleier; nebeneinander stehend mit weichen Knien, mit zufallenden durchgeistigten Augen verträumtes Men­schenpaar, auf einer Kugel reitender König, auf der Bahre liegender Christus, auf einem Turm von riesigen Büchern sitzende Wissenschaftler, aus Marmor gehauener Männerkörper - das sind die Objekte von Párkányis Werk. Und neben den Menschen kommen wieder und wieder Zentaure, stolpernde-hinstürzende Pegasus’ vor, die sich in der Vision “Verlangsamte Pferdeschau” konzentrieren: Die dramatische Darstellung der Agonie durch ein auf Päder montiertes Gestell, auf dem ein Pferd mit zum Himmel gestreckten Beinen liegt. Außer dieser einheitlichen Identität - Kleinplastik und Monument, traditionelle Materialien, Figurativität - und charakteristischen Merkmalen sind die Werke von Párkányi als vielfältig und vielfarbig zu bezeichnen: Alle neuen Werke, alle neue Anregungen und Lösungen der Probleme, alle Schöpfungen sind eine mit eigenen Gesetzen verfügende, selbstständige Welt. Eine der frühesten Stücke der Párkányi-Schöpfung ist das Werk Bumm (1986), das eine mit Pätsel durch­webte Komposition von zwei Händen, zwei Beinen und einem Stahlhelm ist; gewissermaßen hat Párkányi den schmerzvollen, mit dramatischen Spannungen belasteten Grundton dieser plastischen Welt formuliert. Diese

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