(Frankfurt am Main, 2001)

ä* This site is currently under construction. Please check back at a later time. Zunächst einmal läßt sich konstatieren, daß das World Wide Web in den vergangenen Jahren in der Tat zu einem Ort der Kunst geworden ist, der zunehmend nicht nur an Popularität, sondern auch an Bedeutung innerhalb der und für die professionelle Kunstszene gewonnen hat.6 Natürlich ist dabei bei weitem nicht alles, was unter dem Namen ..Kunst im Netz“ zirkuliert, notwendigerweise Kunst, die das Netz als Medi­um nutzt. Rein zahlenmäßig dürften sogar diejenigen Künstlerinnen dominieren, die das World Wide Web als Bildarchiv für die Dokumentation künstlerischer Projekte oder als Schaufenster für die Präsentation digitalisierter Produktionen, die ursprünglich in anderen Medien entstanden sind, begreifen. Doch auch die web­basierte Kunst im engeren Sinne hat sich längst aus ihrem Nischendasein in Spezia­listenkreisen emanzipiert: So konzipieren nicht nur immer mehr Künstlerinnen eigenständige Arbeiten in und mit dem „neuen“ Medium, und selbst klassische Kunstinstitutionen wie Museen haben mittlerweile damit begonnen, auf ihren Home­pages eigene Bereiche für webbasierte Projekte einzurichten, für die spezielle Aus­stellungen kuratiert und sogar hochdotierte Kunstpreise ins Leben gerufen werden.7 Daß sich im Zuge dieser zunehmenden Institutionalisierung der „Kunst im Netz" mit­hin auch die traditionellen Strukturen des Betriebssystems zu reetablieren beginnen, ist sicherlich in mancherlei Hinsicht desillusionierend, gleichwohl jedoch - anders als manche NetzKunstkritikerlnnen meinen8 - kaum das gravierendste Problem, dem sich diejenigen, die sich für den Aufbau und den Erhalt einer Netzkultur im wei­testen Sinne einsetzen wollen, zu stellen haben. Um so deutlicher läßt sich dieses vor dem Hintergrund der zunehmenden und zielstrebi­gen Kommerzialisierung des Netzraums verorten. Schließlich kann man - auch wenn die dot.corns in der Regel damit rechnen müssen, erst um 2005 ihre ersten schwarzen Zahlen zu schreiben und jüngst ihren ersten massiven Einbruch erlitten haben - „e-commerce“ nicht nur rhetorisch zu den Buzzwords der letzten Jahre zählen, jenen Schlagwörtern also, die zunächst einmal vehement lanciert werden wollen, um ein Produkt und dessen Markt überhaupt erst herzustellen.9 Tatsächlich hat sich das World Wide Web im Zuge dieser Entwicklung auch strukturell in einer Weise verän­dert, die in ihren Konsequenzen eben nicht alleine diejenigen betrifft, die hier das große Geld zu machen hoffen.

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