Trigonal (Wiener Neustadt - Sopron - Tarcento, 2002)

"Wir suchen in dieser kleinen Ausstellung nicht EINE präzise und spezielle Form zu propagieren, sondern wir bezwecken in der Verschiedenheit der vertretenen Formen zu zeigen, wie der innere Wunsch der Künstler sich mannigfaltig gestaltet." Mit diesem Satz wurde der Katalog der ersten Ausstellung eingeleitet, die von der "Redaktion Der Blau Reiter" veranstaltet wurde. Im Dezember 1911 bis Januar 1912 fand sie in der Galerie Tannhauser in München statt. Hier wurde kein Programm formuliert, keine Richtung gewiesen, noch wurde eine irgendwie verpflichtende Gruppenbildung gefordert.. Allein die Kraft der künstlerischen Aussage, in welcher Gestalt auch immer sie sich offenbarte, sollte entscheiden. Hinter diesen wenigen unauffälligen Worten stand die Erkenntnis neuer Wertmaßstäbe, die sich auf das künstlerische Geschehen des 20. Jahrhunderts grundlegend auswirkte. An die Stelle der Abhängigkeit von nationalen Grenzen, Schulzusammenhängen, den Vorbildern vergangener Zeiten oder der Bevorzugung bestimmter Themen trat die Freiheit der schöpferischen Persönlichkeit. Dem "inneren Wunsch der Künstler" wurde die Vielfalt und Verschiedenheit der Inhalte und Ausdrucksmittel untergeordnet, und jede künstlerische Äußerung wurde geachtet, sofern sie der "inneren Notwendigkeit" entsprang, wie Kandinsky es an anderer Stelle bezeichnete. Dies gilt auch für diese Ausstellung. Die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten und auch die regionalen und individuellen Besonderheiten, die in den Werken spürbar sind, sollen zu einer visuellen Auseinandersetzung führen. Als Wanderausstellung soll "Trigonal" Kontakte und Freundschaften unter den Künstlern vertiefen, ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zugängig machen und zeigen, dass Kunst "grenzenlos" ist. Johannes Winkler Kurator der Ausstellung

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