Neue Zeitung, 1990 (34. évfolyam, 1-52. szám)

1990-10-27 / 43. szám

4 PARTNERSCHAFTEN Darmstadt — Jink/ Gyönk — Griesheim In Jink/Gyönk (Komitat Tolnau) wurde vor kurzem eine außer­gewöhnliche Partnerschaft unter­zeichnet. Die Urkunde besiegelten nämlich nicht zwei, wie gewöhnlich, sondern drei Bürgermeister. Zu den Bürgermeistern Norbert Leber aus Griesheim (Bundesrepublik Deutschland) und József Fekete aus Jink/Gyönk gesellte sich nämlich auch Günter Metzger, Bürgermei­ster von Darmstadt (Bundesrepu­blik Deutschland), einer Stadt, in der viele ehemalige, nach dem Zwei­ten Weltkrieg aus dem Komitat Tol­nau ausgesiedelte Ungarndeutsche leben. Zu den Besonderheiten der Unterzeichnung gehört auch die Tatsache, daß in der Person von Józ­sef Fekete der erste neugewählte Bürgermeister die Urkunde besie­gelte. Nicht alltäglich war auch, daß es zum Festakt in der örtlichen evan­gelischen Kirche kam. Die Bürgermeister und der in Warschad/Varsäd geborene Hein­rich Kniess, der wesentlich dazu bei­trug, daß diese Partnerschaft ent­stand, drückten in ihren Festreden die Hoffnung aus, daß die offizielle Besiegelung dazu beitragen wird, daß die bereits bestehenden Bil­­dungs-, kirchlichen, künstlerischen, wirtschaftlichen und Sportkontakte weiter vertieft werden. An dem ökumenischen Gottes­dienst, dem auch mit einem Bus an­gereiste Griesheimer Bürger bei­wohnten, nahm auch ein Vertreter der französischen Stadt Bar Le Duc teil. Mit dieser Stadt pflegt Gries­heim nämlich bereits seit Jahrzehn­ten partnerschaftliche Beziehung. Foto: Károly Gottwald Budafok hofft auf Partnerschaft mit Bonn Ein fertiges Statement über die partnerschaftlichen Beziehungen von Bonn zum 22. Bezirk von Buda­pest liegt vor, nach dem Abschluß der Kommunalwahlen in Ungarn könne eventuell mit der Intensivie­rung der Beziehungen begonnen werden. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung „Bonner Stadtanzeiger“ hervor, der unter obigem Titel veröffentlicht wurde. Zwischen dem Stadtbezirk Bonn und dem 22. Bezirk Budapests be­stünden seit langem gute Kontakte. Im Juni 1990 weilte eine Delega­tion, in der alle Fraktionen vertre­ten waren, in Ungarn. Der Bonner Männer-Gesangsverein hatte vor kurzem im 22. Bezirk der ungari­schen Hauptstadt einen Besuch ab­solviert. Die Gäste wurden auch von Bürgermeister Jenő Csobánki empfangen, der darauf hingewie­sen habe, daß der Bezirk von den Bonnern vor allem Ratschläge auf kommunalpolitischem Gebiet er­hoffen würde. Das Statement über partner­schaftliche Beziehungen zwischen dem Stadtbezirk Bonn und dem 22. Bezirk von Budapest (er wurde 1950 aus den vorher selbständigen Ortschaften Promontor) Budafok, Tettin/Nagytétény und Budatétény, in denen 1739 Deutsche angesiedelt wurden, gebildet) würde sowohl die Begegnungen zwischen Bürgern als auch zwischen Delegationen aus den unterschiedlichsten Bereichen re­geln, hieß es im Bericht. NZ 43/90 Partnerschaft Moor — Freudenberg Zur Besiegelung der offiziellen Partnerschaft zwischen der Kleinstadt Moor/Mór (Komitat Weißenburg/Fejér) und Freu­denberg (Südwestfalen, Bundes­republik Deutschland) kam es im Rahmen der großangelegten Programmserie „Moorer Wein­tage“. Die beiden Bürgermeister, Heinrich Hűbbért und Franz Schmidt (die Unterzeichnung fand noch vor der zweiten Runde der Kommunalwahlen statt, in Moor mußten die Wahlen auch wiederholt werden) betonten in ihren Festreden, die Kontaktauf­nahme der beiden Städte im Jah­re 1988 geschah in einem ganz anderen europäischen politi­schen Klima, auch in Ungarn selbst war vieles nicht so selbst­verständlich und einfach wie heute. Die Besiegelung der Part­nerschaft war die erste nach dem 3. Oktober, der Wiedervereini­gung Deutschlands. Dies hob Alexander Arnot, Botschafter der Brundesrepublik in Ungarn, hervor, aus diesem Anlaß erin­nerte er auch an die Rolle Un­garns, da dieses Land durch die Öffnung des „Eisernen Vorhan­ges“ für die DDR-Flüchtlinge 1989 zu dem Prozeß der Wende beitrug. Daß diese Partnerschaft mit einem Jugendaustausch be­gann, daß sie von der Jugend in­itiiert wurde, sei eine Garantie für deren gutes Funktionieren, meinte der Botschafter im weite­ren. Zur Unterzeichnung reisten aus Freudenberg nicht nur der Bürgermeister und der Stadtdi­rektor von Freudenberg, Jürgen Sawahn, sondern auch etwa 200 Bürger mit Bussen und Autos an. Vor der schönen Kulisse des Lamberg- Schlosses traten zahlreiche ungarn­deutsche Kulturgruppen im Rahmen der „Moorer Weintage“ auf, darunter die Ungarndeutsche Tanzgruppe des Fünfkirchener Leowey-Gymnasiums (Leitung: Helmut Heil) Den beiden Bürgermeistern, Heinrich Hűbbért (Mitte) und Franz Schmidt (rechts) gratuliert nach der Unter­zeichnung zuerst Jürgen Sawahn, Stadtdirektor von Freudenberg Auf der Ausstellung des Freudenberger Künstlers Ulrich ßossmann, von links nach rechts: Frau Jutka Hambuch, Géza Hambuch, Generalsekretär des Ver­bandes der Ungarndeutschen, Franz Schmidt, Alexander Arnot und der Künstler

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