Neue Zeitung, 2009 (53. évfolyam, 1-52. szám)
2009-10-23 / 43. szám
Neue UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 43 Preis: 150 Ft Budapest, 23. Oktober 2009 Bücher machen Leute Frankfurter Buchmesse 2009 Regelmäßig kommen die Busse an, gießen ihren „Inhalt“ in die Hallen, beim Einlaß werden Taschen kontrolliert, Taschenmesser und kleine Scheren in Sicherheitstüten aufbewahrt, Besucher abgetastet. Dann in den Hallen das ständige Auf und Ab, elegante und sportliche Fachbesucher mit ihren rollenden Koffern, Tausende von bunten Broschüren, fast unübersehbare Flut von Büchern, Neuerscheinungen und antiquarischen, Leseproben, Kalender, Angebote, Veranstaltungen, Medientreffen, Gespräche. Am Ende des Tages schmerzende Füße und bleierne Müdigkeit. Doch geht’s am nächsten Tag von vorne los: Das ist die Frankfurter Buchmesse. Die Frankfurter Buchmesse ist die weltweit größte und bedeutendste Fachmesse für Bücher und Medien. Sie wurde 1949 vom Börsen verein des Deutschen Buchhandels gegründet und fand dieses Jahr zum 61. Mal statt (14. bis 18. Oktober). Zur diesjährigen Buchmesse wurden etwa 300.000 Besucher erwartet. Auf 13 Hallenebenen präsentierten sich rund 7.400 Aussteller aus 100 Ländern mit mehr als 400.000 Büchern und Medien, darunter mehr als 120.000 Neuerscheinungen. Ehrengast China präsentierte seine pulsierende Kulturlandschaft unter dem Motto „Tradition & Innovation“. Für den chinesischen Staat und das zuständige „Amt für Presse und Publikationen“, die mit 50 Autoren und 600 weiteren Delegierten nach Frankfurt gekommen sind, war der Buchmesse-Auftritt ein Experiment zur chinesischen Meinungsfreiheit. Sie wirkten zum ersten Mal an einer Kulturveranstaltung mit, die sie nicht selbst unter Kontrolle hatten. Neben den 300 Veranstaltungen des offiziellen Programms des Reichs der Mitte sollen sich 250 weitere Veranstaltungen auf oft kritische Weise mit China beschäftigen — verwies Buchmessendirektor Jürgen Boos vor der Eröffnung darauf. Trotzdem war es nicht die offizielle Präsentation aus der Volksrepublik China, die dieses Jahr die gigantische Bücher- und Medienschau zu einem wahren, einem ganz besonderen Ereignis machte, sondern der Auftritt der rumäniendeutschen Literatumobelpreisträgerin Herta Müller. In ihrem neuesten Roman ,Atemschaukel“ hat Herta Müller die (Fortsetzung auf Seite 4) Die Ungamdeutschen sind Brückenbauer der ersten Stunde „Vielen Dank für die Einladung zur 30. Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Die Kulturtagung ist ein fester Bestandteil im Kalender der landsmannschaftlichen Veranstaltungen in unserem Land, sie ist schon Tradition geworden. Zugleich ist sie ein beeindruckendes Bekenntnis zu Ihrer Herkunft, Ihren Wurzeln, Ihrer Heimat und Ihren Traditionen.“ Das sagte der baden-württembergische Landesbeauftragte für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Innenminister Heribert Rech, am 17. Oktober bei der Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Gerlingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten viele Ungamdeutsche ihre Heimat verlassen müssen und damit ihr Hab und Gut, ihre Wurzeln und ihren Halt verloren. Der überwiegende Teil von ihnen sei nach Baden-Württemberg gekommen, viele davon nach Gerlingen. Der Anfang in der neuen Heimat sei schwer gewesen. Die Neubürger seien nicht überall mit offenen Armen aufgenommen worden. Aber mit der ihnen eigenen Schaffenskraft, ihrem Erfindungsreichtum, ihrem Fleiß und ihrem ungebrochenen Willen hätten sie die Herausforderung angepackt und sich (Fortsetzung auf Seite 4) Innenminister Heribert Rech hielt den Festvortrag im Rathaus von Gerlingen Foto: I. F. Gockelschlagen in Altglashütten Keramik statt lebendigem Gockel Mehr als hundert neugierige Altglashüttener und Gäste von nah und fern kamen zusammen an diesem winterlich kalten Oktobersonntag, um die alte Tradition des Gockelschlagens wiederzubeleben. Gespannt warteten die Zuschauer auf den Wettstreit der Männer, welcher einst jedes Jahr ausgetragen wurde. „Vor etwa acht, neun Jahren hat man uns verboten, lebendige Gockel zu schlagen“, informiert Maria Heim, Organisatorin des Dorffestes. Deswegen entschlossen sich die Altglashüttener, um die Tradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, anstatt der lebendigen von nun an Keramikgockel zu nehmen, ansonsten aber alles wie früher zu machen. (Fortsetzung auf Seite 4) Die Burschen gehen mit Akkordeonbegleitung ins Haus, um den Gockel zu holen Aus dem Inhalt Mit der Beüage Ungamdeutsche Christliche Nachrichten Internationales Parlamentsstipendium Seit 1990 bietet der Deutsche Bundestag politisch interessierten Hochschul- und Universitätsabsolventinnen in Ungarn die Möglichkeit, das deutsche parlamentarische System und die politischen Entscheidungsprozesse kennenzulernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Seite 2 Ausstellung beim Mädchenmarkt in Petschwar Kastanien mit Weißwein gespritzt und über offenem Feuer gebacken gehört zu den leckersten Traditionen der Petschwarer Gegend. Seite 2 Monika Ambach Hauptpreisträgerin Die Jury zur Vergabe des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg hat die Preisträger des Jahres 2009 im Bereich Darstellende Kunst (Theater, Film und Medien) ermittelt. Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis wird an Monika Ambach vergeben. Seite 3 Jubiläumskonzert des Wandorfer Chors In der Bergkirche feierte der Wandorfer Chor sein zehnjähriges Bestehen. Seite 3 Partnerschaft erneuert Auf Einladung des Kreistages weilte am Wochenende eine 40köpfige Delegation aus dem Partnerkomitat Tolnau im Landkreis Bautzen. Ziel war es, die nun schon seit Jahren bestehende erfolgreiche Partnerschaft zu erneuern. Seite 3 Klimawandel und die Herausforderungen für die Minderheiten Etwa 60 Jugendliche aus ganz Europa kamen mit der Fähre auf die wunderschöne nordfriesische Insel Föhr, um an dem Youth Leader Seminar der JEV vom 13. bis zum 18. Oktober teilnehmen zu können. Seite 13 9*7704 1 5 304345 0 9 0 4 3