Neue Zeitung, 2010 (54. évfolyam, 1-53. szám)
2010-12-03 / 49. szám
2 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Herausgeber Neue Zeitung Stiftung Chefredakteur: Johann Schuth Adresse/Anschrift: Budapest VI., Lendvay u. 22 H-1062 Telefon Sekretariat: +36 (06) 1/ 302 68 77 Fax: +36 (06) 1/354 06 93 Mobil: +3630/956 02 77 E-Mail: neueztg@hu.inter.net Internet: www.neue-zeitung.hu Druckvorlage: Neue Zeitung Stiftung/Héra István Druck: Croatica Kft. 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So erhielt dieses Haus in Mutsching vor gut einem Jahr seine neue Bestimmung als Lager für die Weiterleitung der Sachen in andere Dörfer und für ein kleines Geschäft. Die Kleidungsstücke werden hier für den symbolischen Preis von 100 Forint verkauft. Damit wird ein Teil der Transportkosten finanziert, auch werden soziale Projekte und Einrichtungen hier im Dorf, z.B. der Kindergarten, damit unterstützt. Alle Mitarbeiter des Vereins arbeiten ehrenamtlich, ohne Bezahlung. Nur die LKWTransporte müssen bezahlt werden, da der Verein kein eigenes Fahrzeug hat. Zur Eröffnung des Sozialkaufhauses waren die Bürgermeister und Vorsitzenden der Deutschen Minderheitenselbstverwaltungen aus der Umgebung eingeladen. Alle Siedlungen, die sie vertreten, haben schon Spenden von dem Verein erhalten. Zur Renovierung der Hedjeßer Schulsporthalle wurden Verputzmaterial und Farbe zur Verfügung gestellt. Auch Altenheim, Kinderheim, Kindergarten sowie die Bedürftigen in Hedjeß sind dankbar für die Hilfe. Bei der Eröffnungsfeier hat der Hedjeßer Vergissmeinnicht-Chor unter der Leitung von Herrn Schilling die Hymne der Ungamdeutschen gesungen. Danach folgten die Begrüßungen und zwischendurch erklangen deutsche Volkslieder. So wie das zweisprachige Sankt Martinslied, das von dem ungamdeutschen Dichter Josef Kanter aus Sagetal geschrieben wurde. Danach konnte man das Sozialkaufhaus besichtigen, Glühwein trinken und, dank der fleißigen Frauen in Mutsching, feine Kuchen essen. Wir hoffen, das Kaufhaus hilft der Bevölkerung, damit in den kleinen Dörfern das Leben ein bißchen besser wird. Martha Homoródi „Man muss sich das Haus der Heimat anschauen“ Die traditionelle Illuminierung des Weihnachtsbaums im Haus der Heimat in Wien nahm die Vertriebenensprecherin der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, die Abgeordnete zum Nationalrat Marianna Hagenhofer (Foto), am 27. November vor. Zuvor hatte sie den im Haus der Heimat untergebrachten Landsmannschaften (Siebenbürger Sachsen, Sudetendeutschen, Donauschwaben) einen Besuch abgestattet und sich eingehend zu deren Geschichte und Kultur informieren lassen. Die Führung durch das Haus leitete Mag. Ludwig Niestelberger, stv. Bundesobmann des VLÖ. Im Anschluß begrüßte der Bundesvorsitzende des VLÖ, DI Rudolf Reimann, die Vertriebenensprecherin. Er bedankte sich für die Spende und führte kurz durch die Geschichte des Hauses, das 1996 als Kultur- und Begegnungszentrum eröffnet wurde. Hagenhofer betonte das Leid der Heimatvertriebenen von 1945, unterstrich deren Leistungen beim wirtschaftlichen Wiederaufbau Österreichs und versprach, ihre Parteifreunde im Parlament zu ermutigen, das Haus der Heimat zu besuchen. Der Festakt wurde vom Schwabenchor mit Weihnachtsliedem musikalisch umrahmt. Flensburg: Dänischer Oberbürgermeister Ein Repräsentant der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein, Simon Faber, ist in der norddeutschen Grenzstadt zum Oberbürgermeister gewählt worden. Es ist ein gutes Zeichen, daß so viele Wähler der Mehrheitsbevölkerung einem Repräsentanten der dänischen Minderheit Zutrauen, die Interessen der gesamten Stadt zu vertreten. Das Flensburger Wahlergebnis zeigt, daß der Südschleswigsche Wählerverband im Norden des Landes ein starker politischer Faktor ist. NZ 49/2010 Rentendilemma In besseren Zeiten ist die Wettervorhersage jene Nachricht, die alle Menschen interessiert. Heute ist es die Rente. Die professionellen Schicksalsgestalter diskutieren im Parlament, die Zuschauer in der Familie, auf dem Arbeitsplatz, in den öffentlichen Räumen und in der Familie, also überall. Es geht dabei weniger um die Fakten, sondern um persönliche Empfindungen und Neigungen, von der Daten- und Argumentenflut das zu glauben, was uns lieb ist. Das ideelle Herangehen ist das wichtigste und dabei ähnelt das Ganze eher einem mittelalterlichen Rittertumier, in dem die bunt gekleideten Blechreiter entlang einer Trennungslinie gegeneinander anritten, um den weniger geschickten aus dem Sattel zu heben. Noch gut, daß sich seitdem einiges verändert hat und dem weniger Glücklichen nach dem Erdkontakt der Kopf nicht mit einem Schwert abgehauen wird, auch wenn die Buhrufe geblieben sind. Die Rittersleut haben ja eines gut verstanden: eine Show für die eigenen zu liefern, um dann trotzdem alles selbst abzusahnen, wobei dem geliebten Volke nur die Brotkrümel geblieben sind. Denn eines ist im Moment festzustellen: egal, wie auf dem Schachbrett die Rentenkampffiguren hin- und hergezogen wurden, am Ende kam bisher immer dasselbe heraus: Renten, die im europäischen Vergleich einer Vogelscheuche auf einem Drahtesel gleichen, aber auf keinen Fall einem prächtigen Ritter hoch zu Roß. Egal, was darüber Verkäuferinnen und Straßenbahnfahrer, Psychologen oder Tiefbauingenieure glauben, es ist halt so. Doch, liebe Leser, alles ist Quatsch, was über diese Frage gesagt wird. Ich bin schon auf die echte Lösung gekommen. Denn unsere Rente in einigen Jahrzehnten liegt nur an einem: daran, ob es viele Kinder geben wird oder nicht. Denn das Geld, das wir einzahlen, wird so oder so verplempert und geklaut und es werden auch später die jungen Leute sein, die zahlen müssen. Unsere Rente entscheidet sich also nicht im Parlament, sondern in den Betten. Wer das erkennt, findet den richtigen Weg, und eines läßt sich sagen: die Politik könnte keine bessere Richtlinie geben als das. Wem würde die Losung nicht gefallen: Wollt ihr Rente, so geht miteinander ins Bett und macht Kinder! Dann könnten wir auch noch eine weitere Erkenntnis gewinnen: Politik kann wirklich schön sein, und in ihrem Interesse lohne sich sogar der eigene Körpereinsatz. Nicht wahr, liebe Freunde? cl Ihre Bemerkungen erwarten wir an nzmeinung@yahoo.de