Neue Zeitung, 2011 (55. évfolyam, 1-52. szám)

2011-01-14 / 2. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 55. Jahrgang, Nr. 2 Preis: 180 Ft Budapest, 14. Jänner 2011 Im Budapesten Kongreßzen­trum wurde anläßlich des Tages der ungarndeutschen Selbstverwaltungen nun schon zum 15. Mal eine Festgala organisiert. Am 8. Januar zeigten die besten Kulturgrup­pen des Landes ihr Können im vollen Theatersaal. Es sei „nicht egal, wie stark die poli­tische Legitimität der Interes­senvertretung ist“, sagte Otto Heinek, Vorsitzender der Lan­desselbstverwaltung der Ungarndeutschen, zur Begrü­ßung. Zu diesem Zeitpunkt stand noch die zweite Runde der Minderheitenwahl an, wo sich die „Einheit der Volks­gruppe“ zeigen sollte. Auf den geistig-kulturellen Beitrag der von ihm als „Aushängeschilder des Deutschtums in Ungarn“ bezeichneten Ungarndeutschen Franz Erkel und Imre Steindl ver­wies Tibor Navracsics, Minister für Öffentliche Verwaltung und Justiz, in seiner Festrede. Ungarn habe „erfolgreich sein können, als es offen war“ und Ansiedler aufnahm. Der stellvertretende Ministerpräsi­dent sprach über seine Vorfahren mütterlicherseits, Ungarndeutsche aus Herend, und erinnerte an die Vertreibung eines Großteils der Familie in die ehemalige DDR. Es sei eine Auszeichnung, Ungarn-deutsche als Freunde, Bekannte oder Nachbarn zu haben. Ihre posi­tiven Eigenschaften kenne schließ­lich jeder. „Wir haben eine gemein­same Kultur, eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame | Zukunft“, endete Navracsics. (Fortsetzung auf Seite 3) 15. Festgala „Gemeinsame Kultur - gemeinsame Geschichte und Zukunft“ LdU-Vorsitzender Otto Heinek, Minister Tibor Navracsics und Staats­sekretär László Szászfalvi Die Ungarische Nationalhymne, und die Hymne der Ungarndeutschen spielten die Blaskapelle Roger Schilling und die Willander Jugendka­pelle, es sangen der Wagenhoffer Frauenchor aus Tscholnok und der Chor der Grundschule Bohl. Foto: Bajtai László Hohe Wahlbeteiligung - starke Legitimität Wahl der Minderheitenselbstverwaltungen auf Komitats- und Landesebene Die Wahlen der Selbstverwaltungen der Minderheiten in Ungarn am 9. Januar verliefen ohne nennenswerte Zwischenfalle. Angehörige von 13 Minderheiten, darunter auch die Ungamdeutschen, konnten ihre Ver­treter auf Komitats- und Landesebe­ne wählen. Wahlberechtigt waren die im Oktober gewählten Abgeord­neten der örtlichen Minderheiten­selbstverwaltungen. Es gab landes­weit etwa 9.200 wahlberechtigte Elektorén, darunter 1692 Ungarn­­deutsche. Dabei lag die Wahlbeteili­gung bei fast 98%. 1658 ungarn­deutsche Elektorén nahmen an der Wahl teil. Die Wahl war überall gül­tig und erfolgreich. Es reichte eine gültige Stimme für die jeweilige Liste, damit sie zur Wahl von Lan­des- und Komitatsselbstverwaltun­­gen berechtigt war. Infolge einer wichtigen Änderung gibt es künftig auf Komitatsebene nur mehr sieben statt neun Abgeord­nete. Auch die Mitgliederzahl der Landesselbstverwaltungen ist gesun­ken. Bei den Ungamdeutschen wird eine 37köpfige Vollversammlung tätig sein. Viele Minderheiten traten mit mehreren Listen an, die Ungamdeut­schen allerdings hatten eine einheitli­che Landesliste (des Verbands der Deutschen Selbstverwaltungen in Nordungam) und einheitliche Komi­­tatslisten aufgestellt. Allein in Buda­pest konkurrierten zwei Organisatio­nen. Die Mehrheit in der Deutschen Selbstverwaltung, Budapest hat der Förderverein für Deutsche Schulen und Kindergärten mit fünf Abgeord­neten. „Seit es die Landesselbstver­waltung gibt, haben wir immer eine (Fortsetzung auf Seite 2) Aus dem Inhalt Ratka - Heimatmuseum Das kleine Dorf im Tal des Sze­­rencs-Baches ist in der Türkenzeit vernichtet worden. 1750 und 1785 sind deutschsprachige Bauern aus Baden-Württemberg hier angesie­delt worden. Seite 4 Die Tränen konnte sich keiner verkneifen Die Atmosphäre ist zwiespältig an diesem Nachmittag im Evangeli­schen Sándor-Petőfi-Gymnasium in Bonnhard. Einerseits ist das Leid der Menschen zu spüren, die hier auf den Tag genau vor 66 Jahren zusammengetrieben und abtrans­portiert wurden. Andererseits steht den Zeitzeugen, die ihre Leidensge­nossen nur an diesem einen Tag im Jahr treffen, die Wiedersehensfreu­de ins Gesicht geschrieben. Seite 4 Entrechtungen in Budaörs (1944-1948) Unter diesem Titel veröffentlicht das Jakob-Bleyer-Heimatmuseum in Kürze ein zweisprachiges Buch in zwei Bänden über die Vertrei­bung in Wudersch und ihre Vorge­schichte. Seite 6 Brauchtumspflege baut stets auch Brücken zwischen verschie­denen Kulturen Die Trachtengmppe der Deutschen aus Ungarn in Geretsried/Ober­­bayem feierte im Dezember ihr 60jähriges Bestehen. Als Ziel hatten sie sich die Pflege und den Erhalt sowie die Weitergabe des donau­schwäbischen Kulturerbes in der neuen Heimat Deutschland gesetzt. Seite 11 Die Ortsgemeinschaft des Karpa­tendeutschen Vereins Késmárk stellt sich vor Der Karpatendeutsche Verein in der Slowakei (KDV) wurde am 30. September 1990 in Metzenseifen gegründet. Der KDV ist eine gesell­schaftliche und kulturelle Vereini­gung von Bürgern der Slowaki­schen Republik, die deutscher Nationalität, deutscher Herkunft oder deutscher Muttersprache sind. Seite 12 9 77041 5 304345 1 1 0 0 2

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