Neue Zeitung, 2014 (58. évfolyam, 1-52. szám)

2014-05-23 / 21. szám

2 GEMEINSCHAFTEN DER U N G A R N D E U T S C H E N NZ 21/2014 Maifeier und Fest der Schiffs­müller am Donauufer Promontor Das Promontorium Bürgerliche Casino hat in den letzten Jahren bereits mehrfach das Andenken an die einst auf der Donau arbeiten­den Schiffsmühlen mit ihren Schiffsmüllern gepflegt, nachdem Emő Joó sein Heft über die Schiffsmühlen mit Hilfe des Bürgerkreises Peter-Paul-Gasse und Umgebung herausgegeben hatte. Auf dem unga­rischen Donauabschnitt wurden die meisten Schiffsmühlen von Deut­schen betrieben, so auch in Promontorium, dem heutigen Budafok. In diesem Jahr war am 17. und 18. Mai wieder die „Terrasse zum Anker“ der Ort der Veranstaltung, auf der im ersten Teil zwei Vorträge gehalten wurden. Mihály Bartos sprach über die lokalgeschichtlichen Bindungen der Schiffsmüller. In die­sem Donauabschnitt befanden sich zwischen Sachsendorf/Albertfalva und GroBteting/Nagytétény mehrere Schiffsmühlen, die in der Haupt­stromlinie der Donau verankert waren. Er zeigte aus verschiedenen Zeiten stammende Bilder und Post­karten und erläuterte anhand von Dokumenten den Stammbaum der letzten Schiffsmüllerfamilie von Pro­montor, der Familie Finster. Die Tätigkeit der Schiffsmüller musste 1925 eingestellt werden. Dietrich Diebel hielt einen Vortrag über Schiffsmühlen in Europa und deren technischen Aufbau. Dabei ging er auf die im weiteren europäischen Umkreis renovierten Schiffsmühlen ein und stellte den Aufbau und die Konstruktion der Schiffsmühlen dar. Nach den Vorträgen bestiegen die Zuhörer das Motorschiff Gönyű, und starteten nach Norden zur Innenstadt von Budapest. Während der Fahrt zeigte Mihály Bartos die charakteristischen Punkte, an denen Schiffsmühlen verankert waren und ergänzte damit seinen Vortrag. Gábor Géczi berichtete über Pläne zum Bau von Staustufen in der Donau und erklärte die während der Fahrt auftauchenden Stellen, die für die Schifffahrt und Wasserbauten interessant sind. Danach setzte Diet­rich Diebel seinen Vortrag über die Schiffsmühlen mit Videos fort. Kurz vor der Margarethenbrücke drehte das Schiff um, und Gábor Géczi erläuterte die wichtigsten geschicht­lichen Gebäude der Innenstadt. Im Do­nauabschnitt von Promontor sprach Katalin Döbrönte über die Möglich­keiten der Gemein­schaftsplanungen für die Innenstadt. Dabei ging sie auf die kürzlich im Gymnasium Budai Nagy Antal vorge­stellten Modelle ein, die von den Schülern aus vier Schulen angefertigt wurden, und mit denen sie ihre Vorschläge untermau­erten, welche Ideen sie für die Bebauung haben. Die Modelle sol­len demnächst im ehemaligen Auto­salon neben dem leer stehenden Kinogebäude ausgestellt werden. Zuletzt ging sie auf die noch ausste­henden Veranstaltungen, Rundtisch­gespräche und Foren ein, so auch bezüglich der Schlösser von Pro­montor, der Konsultation mit den Einwohnern und des abschließenden Gesprächs mit den Stadtvätem. Nach dem Mittagessen begann das im Voraus verkündete Kinderpro­gramm, das mit dem Mehl verbunde­ne Themen beinhaltete und von Diet­rich Diebel organisiert und moderiert wurde. D. D. Ehrentitel für Weine Dieses Jahr wurden insgesamt 65 Proben von 27 Winzern zum Weinwettbewerb für ungamdeut­­sche Winzer nominiert. Am Wettbewerb des Lenau-Hauses in Fünfkirchen konnten die Winzer mit mehreren Weinproben teilnehmen. Die feierli­che Preisverleihung fand am 9. Mai statt. Der Ehrentitel „Bester Weißwein“ wurde der Kellerei Bock (Willand) für den Wein Sauvignon Blanc verliehen. Den Titel „Bester Roséwein“ erhielt Péter Makk (Nadasch) für den Wein Cabemet-Merlot Rosé. Mit dem Ehrentitel „Bester Rotwein“ wurde der Cabemet Franc aus dem Jahre 2011 der Kellerei Bock anerkannt. Der Wettbewerb wurde vom Kulturverein Nikolaus Lenau e. V. organisiert. Kraft schöpfen aus der doppelten kulturellen Bindung Als eine „Erfolgsgeschichte mit wenig Reibungsflächen“ kann man die zwanzigjährige Geschichte des Vereins deutscher Akademiker aus Ungarn e. V. bezeichnen. „Rei­bungsflächen - unterschiedliche Ansätze der Konfliktbewältigung“ war die feierliche Konferenz am 17. Mai betitelt, an der der Gründung vor zwanzig Jahren gedacht wurde. Die mit Unterstützung der Konrad-Adenau­er-Stiftung organi­sierte Veranstaltung widmete sich dem Thema Konfliktbe­wältigung, dem Auf­treten von Spannun­gen in den unter­schiedlichen Lebens­bereichen und deren Lösungsansätzen. Die Referenten setz­ten sich mit den Rei­bungsflächen im Übersetzen, in einem Gymnasium, in der Literatur oder in der Wirt­schaft auseinander und brachten mit ihren Ausführungen das Publikum oft zum Lachen. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die deutsch-ungarischen Beziehungen zu vertiefen, die Kon­takte unter den Vereinsmitgliedem auszubauen, sich gegenseitig Hilfe zu leisten und die studentischen Tra­ditionen zu pflegen. Die Vereins­mitglieder verbrachten die gesamte Zeit ihres Studiums an deutschen Universitäten und erwarben dort auch ihr Diplom. Der wichtigste Programmpunkt im Vereinsleben ist die jährliche Konferenz, auf der in den letzten zwei Jahrzehnten solch herausragende Persönlichkeiten als Referenten begrüßt werden konnten wie Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, Jozef Duchac, Ministerpräsident Thürin­gens a. D., Csaba Hende, Verteidi­gungsminister Ungarns, Dr. Sza­bolcs Fazakas, Industrieminister Ungarns a. D., Prof. Dr. Hellmuth Karasek, Schriftsteller, Prof. Dr. Siegbert Albert, Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof a. D. Das Vereinsleben wird durch gemeinsame Faschingsfeiern, ein alljährliches Oktoberfest, Familien­ausflüge, die Treffen der regionalen Freundeskreise und durch Kinder­programme bereichert. Der Verein ist auf der Webseite www.nemet-diplomasok.hu zu errei­chen. Die regelmäßig erscheinende „Absolventenzeitung“ wird 1200 Alumni deutscher Universitäten und Hochschulen zugestellt. Der Verein ist auch weiterhin offen für die Aufnahme neuer Mitglieder, vor allem weiterer Absolventen der letzten Jahrgänge. Wie der Mitbe­gründer und Präsident des Vereins, der ehemalige Magdeburger Student Tamás Bornemissza, sagt: „Uns ver­bindet, dass wir uns auch ohne Worte - sei es auf Deutsch oder auf Unga­risch - auf Anhieb verstehen.“ Vereinsvorsitzender Tamás Bornemissza schneidet die Geburtstagstorte an Foto: NZ Entwicklungsprojekt im Valeria- Koch-Schulzentrum in Fünfkir­chen erfolgreich abgeschlossen (Fortsetzung von Seite 1) von Kindern und der Mangel an ent­sprechenden Räumen ein großes Pro­blem für die pädagogische Arbeit. Ein neuer Gruppenraum, ein Förderraum und ein Turnsaal sollten daher gebaut werden. Auch dieses Gebäude kann nun barrierefrei genutzt werden. Das Gesamtbudget des Projektes im Kin­dergarten betrug 118 Millionen Forint, Mittel für die fachliche Arbeit wurden im Wert von 5 Millionen Forint ange­kauft (NZ 13/2014). Offene Bildungsformen und reformpädagogische Ansätze sollen durch das Vorhaben weiter an Bedeutung gewinnen, Umweltbe­wusstsein und die Erziehung zu einer gesunden Lebensweise sowie Sport haben nicht nur in der Schule, sondern auch im Kindergarten einen ganz hohen Stellenwert. Bei den Feierlichkeiten waren der stellvertretende Staatssekretär Dr. Csaba Latorcai sowie István Krasz­­lán, Hauptberater für Nationalitä­tenfragen des Ministeriums für Humane Ressourcen, Otto Heinek, Vorsitzender der Landesselbstver­waltung der Ungarndeutschen, Dr. László Sitányi, Geschäftsführer der Südtransdanubischen Regional­agentur, und Csaba Nagy, Vizebür­germeister der Stadt Fünfkirchen, anwesend.

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