Neue Zeitung, 2014 (58. évfolyam, 1-52. szám)
2014-02-14 / 7. szám
2 GEMEINSCHAFTEN DER UNGARNDEüTSCHEN NZ 7/2014 Großnarad zu Gast im Lenau-Haus Die ungamdeutsche Gemeinde Großnarad/Nagynyárád nahm die Einladung des Lenau-Vereins mit großer Freude an und stellte sich am 30. Januar im Fünfkirchner Lenau-Haus vor. Wenn Großnarad, dann Blaufärberkunst - können wir mit Recht sagen. Die in Narad gefärbten Textilien sind europaweit bekannt, sind begehrte Schmuckstücke in Wohnhäusern oder in öffentlichen Gebäuden - auch Stolz des Lenau-Hauses. Das Blaufärberfestival zieht Massen an. Die Werkstatt des Blaufärbermeisters Johann Sárdi ist eine Touristenattraktion. Als Anerkennung für seine Kunst wurde er im Jahr 2013 mit der höchsten Auszeichnung der Ungarndeutschen, mit der „Ehrennadel in Gold“ geehrt. Die Gemeinde Narad pflegt aber auch das Lied-, Musik- und Tanzgut unserer deutschen Vorfahren. Der Nationalitätenchor, der 2015 sein vierzigjähriges Bestehen feiert, wurde schon zahlreich mit Gold ausgezeichnet. Der Leiter des Chors ist László Beck, Akkordeonbegleiter László Csontos. Die „Vergissmeinnicht“-Volks-tanzgruppe von Narad wurde mit dem Ziel gegründet, die alten Tanzbräuche und Trachten Der Nationalitätenchor, der 2015 sein vierzigjähriges Bestehen feiert, wurde schon zahlreich mit Gold ausgezeichnet zu bewahren. Ihre Trachten reichen auf fast dreihundert Jahre zurück, die heute von fleißigen Omas nachgemacht werden. Leiterin der Tanzgruppe ist Csilla Merkler-Erb. Auch die Schüler der örtlichen Grundschule zeigten ihr Können. Csanád Orgyán spielte auf dem Akkordeon, Noémi Orgyán und die Geschwister Hahn sangen Heimatlieder (Hédi sang, Máté begleitete sie auf der Trompete). Das niveauvolle Programm wurde von der Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung Großnarad Frau Csilla Merkler- Erb zusammengestellt. Über die Geschichte und Gegenwart des Dorfes sprach Dorottya Erb, Schülerin des Valeria-Koch- Schulzentrums. Sie war gleichzeitig Moderatorin des unvergesslichen Abends. Vor vollem Haus und einem interessierten Publikum hat sich wieder einmal herausgestellt, dass Großnarad weit mehr zu bieten hat, als nur seine mit Recht berühmte Blaufärberkunst. Dorottya Erb, Schülerin des Valeria- Koch-Schulzentrums, war Moderatorin des unvergesslichen Abends Csanád Orgyán spielte auf dem Akkordeon Die „Vergissmeinnicht“-Volkstanzgruppe wurde mit dem Ziel gegründet, die alten Tanzbräuche und Trachten zu bewahren Nachrichten der Internationalen Medienhilfe Rumäniendeutsche Chefredakteurin wird neue Präsidentin der IMH Berlin/Hermannstadt (IMH) - Ohne eine einzige Gegenstimme wurde Beatrice Ungar, Chefredakteurin der wöchentlichen erscheinenden „Hermannstädter Zeitung“ (HZ) in Rumänien, Anfang Januar zur neuen Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH) gewählt. Sie ist die Nachfolgerin von Prof. Dr. Eugen Miller aus Russland, dessen Amtszeit 2013 regulär endete. Die IMH ist das Netzwerk der rund 2.500 deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehprogramme außerhalb Deutschlands, Österreichs, Luxemburgs, Liechtensteins und der Schweiz. Als neue Präsidentin wird Beatrice Ungar das Mediennetzwerk zusammen mit dem IMH-Gründer Björn Akstinat repräsentieren und strategisch ausrichten. Ungar kam 1963 in Hermannstadt zur Welt, studierte dort Germanistik und Rumänistik, arbeitete ab 1985 als Lehrerin und fing 1988 als Redakteurin bei der HZ an. Seit 2005 ist sie Chefredakteurin des traditionsreichen Wochenblattes. Neben ihrer journalistischen Arbeit engagiert sie sich politisch und kirchlich. Zahlreiche Romane, Gedichtbände und sonstige Publikationen wurden von ihr ins Deutsche oder Rumänische übersetzt. Die „Hermannstädter Zeitung“ wurde 1968 gegründet. Von Oktober 1971 bis Dezember 1989 musste sie unter dem Titel „Die Woche“ erscheinen, weil der Diktator Ceausescu die Verwendung historischer deutschsprachiger Ortsnamen wie „Hermannstadt“ verboten hatte. In den ersten Jahren nach der Wende konnte die HZ durch viele Entbehrungen der eigenen Mitarbeiter und durch Hilfen von rumänischen Journalisten am Leben gehalten werden. Seit 1996 wird die Zeitung mit Zuwendungen des rumänischen Staates durch Vermittlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) und Mitteln einer eigenen Stiftung finanziert. Die Stiftung initiierten Angestellte der HZ. Der damalige Chefredakteur schenkte dafür sogar sein Privatauto als Startkapital. Heute arbeiten drei Redakteurinnen, ein Redakteur, eine Sekretärin und eine Botenfrau fest angestellt für die „Hermannstädter Zeitung“. Der Inhalt der HZ ist vielfältig und reicht von lokalen wie auch überregionalen Kultur-, Wirtschafts- und Sportnachrichten über eine Kinder-Rubrik bis hin zu einem reichhaltigen Veranstaltungskalender. Derzeit hat die HZ mehrere tausend Leser. Sie sitzen nicht nur in Rumänien. Ein Großteil der leicht steigenden Auflage geht ins Ausland. Olympia spricht Deutsch Sotschi (IMH) - In Sotschi lässt sich wieder gut erkennen, wie international die deutsche Sprache ist. Nicht nur die Wintersportler aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol sprechen untereinander deutsch. Man hört auch viele Olympiasieger aus anderen Nationen Interviews auf Deutsch geben - darunter z.B. Emil Hegle Svendsen (Biathlet aus Norwegen), Axel Lund Svindal (Skiabfahrtsläufer aus Norwegen), Anastasia Kuzmina (slowakische Biathletin) oder Björn Ferry (schwedischer Biathlet). Die Sportler aus aller Welt wissen, dass Deutschland nicht nur im Medaillenspiegel ganz weit oben steht, sondern dass auch seine Sprache im internationalen Wintersport ein unverzichtbares Kommunikationsmittel ist. Auf die weite Verbreitung des Deutschen unter Wintersportlem reagierte das Internationale Olympische Komitee (IOC) 2002 sogar mit einer Sonderregelung und machte die Sprache der Alpen, der europäischen Hauptwintersportregion, zur zusätzlichen offiziellen Sprache aller Rodel-Wettbewerbe. „Rodeln ist definitiv eine deutsche Sportart“, meinten 2002 die Olympia-Organisatoren. Nur einige deutsche Sportreporter scheinen die internationale Bedeutung der eigenen Sprache noch nicht mitbekommen zu haben. So konnte man beobachten, wie unwissende deutsche Reporter Olympia- Teilnehmer aus Südtirol auf Englisch ansprachen. So passiert beim Südtiroler Spitzen-Rodler Armin Zöggeler, der daraufhin die Reporter bat, mit ihm deutsch zu reden.