Neuer Weg, 1963. augusztus (15. évfolyam, 4433-4458. szám)

1963-08-02 / 4434. szám

Abonnements : Einmonatig 5,50 Lei, vier­teljährig 16,50 Lei, halbjährig 33 Lei, ganzjährig 66 Lei. Kollektivabonnements 4,50, 13,50, 27 und 54 Lei. - Be­stellungen werden von den Postäm­tern, den Briefträgern und den freiwilli­gen Zeitungsverteilem entgegengenommen a , ■ ~m. m. M Neuer We Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik Î5. Jahrgang/Nr. 4434 Bukarest, Freitag, 2. August 1963 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Schriftleitung: Bukarest, Strada Bre4j zoianu 13 (Telefon 14 14 72)- Verwalt] tung: Bukarest, Strada Brezoianu 131* (Telefon 14 03 90). — Redaktionsvertre^" tungen in Temesvár* Kronstadt, Her­mannstadt, Arad* Reschitza, Mediasch, Lugosch, Agnetheln und in Bistritz Sechs Seiten — 30 Bani Vor allem klare Übersicht n der Buchhaltung der KW Ho­nigberg, wo — aas sei vornweg I n aer bucnnaltung 1 nigberg, wo — de igesagt — jeder Buchhalter oder Rechnungsfuhrer einer Kollektivwirt­schaft bestimmt manches für seine Praxis abgucken könnte, findet man eine Evidenz der Einnahmen und Ausgaben nach Feldkulturen und hlutztierkategorien. Schon zu Neu­jahr wusste man, wieviel Arbeitskräf­te man z. B. für die Kartoffeln braucht, wieviel Tagewerke vom An­bau bis zur Ernte je Hektar und für die ganze Fläche verbraucht wer­den. Jetzt wird der tatsächliche Auf­wand an Arbeit und Geldmitteln Punkt für Punkt aufgeschrieben. Man stellt fest, wo es eventuelle Abwei­chungen gibt, man akzeptiert diese, wenn sie begründet sind, und schal­tet sie nach Möglichkeit aus, wenn kein Grund für zusätzliche Ausga­ben vorliegt. Andererseits vermeidet man es, aus verfehlter Sparsamkeit eine wichtige agrotechnische Arbeit Wegzulassen. Eine solche Evidenz, aus der klar hervorgeht, wie hoch die Ausgaben für eine _ bestimmte Pflanzenlcultur sind, ist ein wesentlicher Schritt zur Selbstkostenberechnung, die sich auch in den Kollektivwirtschaften als notwendig und nützlich erweist. Wodurch ist die KW Honigberg zu den Bestwirtschaften aufgerückt ? Womit hat sie sich die Enre ver­dient, irn Dezember 1961 als erste der Region Kronstadt mit dem Ar­­bsitsorden I. Klasse ausgezeichnet zu werden ? (Einige Monate später erhielt auch die KW Heldsdorf den­selben Orden.) Wie ist es zu erklä­ren, dass ihre Ergebnisse konstant überlegen sind, obwohl die natürli­chen und ökonomischen Vorausset­zungen sich von denen vieler Nach­barwirtschaften gar nicht unterschei­den ? In Honigberg weiss jeder Kol­lektivbauer, jede Kollektivbäuerin je­derzeit, worum es geht. Ein jeder hat sein Tagesziel, aber auch sein Üahresziel, d. h. er kennt seinen kon­kreten Beitrag zur Erreichung der Vorhaben seiner Kollektivwirtschaft, Das beginnt mit einer anspornen-. rden Planung. Wenn der Durch­schnittsertrag der letzten drei Jahre bei Weizen 2325 Kilogramm betrug, so hat man eben für dieses Jahr 2550 Kilogramm vorgesehen — und sie auch erreicht. Der Dreijabres­­durchschnitt bei Kartoffeln hatte sich auf 13 970 Kilogramm gestellt — es war auch ein schwaches Kartoffel­­jahr darunter —, die Honigberger aber hielten es für angebracht, heu­er 17 000 Kilo einzuplanen. Dies bei stark _erweiterter Anbaufläche. Bei den Zuckerrüben, einer anderen spezifisch Burzenländer Kultur, sind heuer 20 Tonnen je Hektar geplant. Man will den Weidenbachern und Brenndorfern den Meistertitel strei­tig machen. Wenn also Vielseitigkeit in jeder Wirtschaft weiter Prinzip bleibt, so hat sich doch auch Spezialisierung bewährt. Vor allem innerhalb der Brigaden, die in Honigberg z. B. eine gewisse Autonomie erlangt ha­ben. Jede Brigade hat ihren eige­nen Hof; ihr Arbeitsinventar, das auch Kartoffelroder, Mähmaschinen, mechanische Heurechen, Hackpflüge, natürlich Fuhrwerke und die nach wiederholter Einschränkung unent­behrlich gebliebene Anzahl Zugtiere umfasst, jeder Feldbaubrigade wur­de endgültig ihre Nutzfläche zuge­teilt. Es gibt Arbeitsgruppen, die auf verschiedene Kulturen spezialisiert sind. Von den vier Tierzucntbrigaden beschäftigen sich drei ausschliesslich mit Rinderzucht (die KW Honigberg besitzt 1180 Rinderl). Die Kollektiv­bauern haben sich hier auf die Be­treuung von Tieren verschiedener Alterskategorien spezialisiert (Milch­kühe und Kälber bis zu 21 Tagen, weibliche Kälber von 3 Wochen— 6 Monaten, 6—12 und schliesslich 12—24 Monaten sowie Mastrinder). Das wird in letzter Zeit in vielen ^Wirtschaften ähnlich gehalten. Was hier als vorbildlich bezeichnet wer­den kann, sind die ständigen „Fut­­terbringer"-Gruppen : zwei Gespan­ne und vier Mann je 200 Stück Grossvieh. Die Frage der Verant­wortlichkeit für die Futterbeschaf­fung wurde damit gut gelöst. Was aber eine gesunde Arbeits­atmosphäre schafft und die rege An­teilnahme aller Mitglieder am Wirt­schaftsgeschehen bewirkt, 1st auch die Aufklärung über die Normen und über dos System der zusätzli­chen Entlohnung, ist eine kluge und wirksame ökonomische Propaganda, ist die unmittelbare Mitintecessie­­rung jedes einzelnen Mitglieds an den Erfolgen der KW. Nicht nur, dass der Brigadier über die Leistung jedes Mitglieds seiner Brigade jeder­zeit befriedigende Auskunft geben kann ; die Leute kennen die von der Generalversammlung genehmigten Normen, die übrigens alljährlich im Oktober einmal überprüft werden, genau. Ferner sind 30 Prozent des Planüberschusses bei Kartoffeln und Gemüse, 40 Prozent bei Mais und Rübensamen und 50 Prozent bei den Zuckerrüben zusätzliches Einkommen der Mitglieder der betreffenden Ar­beitsgruppe. Eine Gruppe umfasst 15—20 Mann. Zusätzliche Entlohnung nach Einzelpersonen oder Familien, wie sie in manchen Wirtschaften noch üblich ist, würde den Grund­sätzen kollektiver Arbeit zuwider­laufen, während die Entlohnung (wohlgemerkt : die zusätzliche !) nach Gruppen auch eine erzieheri­sche Funktion hat. Innerhalb der Gruppe wird Front gemacht gegen Drückeberger und Qualitätssünder, die den Ertrag beeinträchtigen und dadurch die Planerfüllung der gan­zen Gruppe in Frage stellen. Eine andere Entscheidung, die ebenfalls im Interesse einer starken Arbeitsbeteiligung getroffen wurde : Wer das für Männer auf 250 und für Frauen auf 150 Tagewerke an­?|esetzte Mindestpensum nicht er­üllt und dafür keinen triftigen Grund hat, bekommt nur die Grund­entlohnung nach Tagewerken. In Honigberg haben aber im vergan­genen Jahr 228 Männer und 275 Frauen dieses Minimum erreicht bzw. überschritten. Das waren etwa 80 Prozent aller KW-Mitglieder, und in diesem Jahr ist die konstante Ar­beitsbeteiligung auf mehr als 90 Pro­zent gestiegen. Viele fleissige Kol­lektivbauern erhielten allein für die Planüberbietung bei Rübensamen Prämien von 800—1000 Lei. Die Be­rechnung dieser Einkünfte ist hier jedem geläufig. Honigberg ist bestimmt kein Ein­zelfall, es gibt aber noch immer Wirtschaften, wo die Arbeitsnormen ein Buch mit sieben Siegeln sind. Während man z. B. in Hatzfeld für das »Kukuruzbrechen". anstelle der Flächen- eine Gewichtsnorm festge- Jegt hat, damit jeder unmittelbar interessiert sein soll, auch den letz­ten Kolben aus dem Feld herauszu­holen, sind die Normen in der KW Neustadt (bei Kronstadt) den mei­sten Mitgliedern unbekannt, wenn­gleich die Leute auch hier ziemlich gut verdienen. Wem solche Geheim­niskrämerei dienen könnte, weiss nie; mand? Einer schwungvolleren Arbeits­­befeiligung nicht. Nur eine Wirtschaft, in der es eine klare Übersicht gibt, wo der Grund­fonds systematisch vergrössert wird (KW Honigberg: von 60 000 Lei je 100 Hektar im Jahre 1950 über 261 000 Lei im Jahre 1961 auf 407 000 Lei in diesem Jahr), wo die Mehr­heit der KW-Mitglieder an der öko­nomischen Entwicklung aktiv mitbe­teiligt und über alles aufgeklärt ist, was sich in der Wirtschaft tut, wo auch periodische Pion- und Budget­analysen auf eine günstige Jahres­bilanz hinzielen — nur eine solche Wirtschaft wird auf die Dauer An­spruch erheben können, dass man sie eine ßestwirtschaft nennt. Ewalt Zwei ec Die ersten Anzeichen des nahen­den neuen Schuljahrs: Am 1. Au­gust wurden in allen Buchhandlun­gen die neuen Schulbücher für die VIII.—XI. Klasse in Verkauf ge­setzt. Die 22 Buchhandlungen in Bu­karest hatten an diesem Tag eine halbe Stunde früher geöffnet als gewöhnlich, um die vielen jungen Kunden, die sich an den Ladenti­schen drängten, besser bedienen zu können. Unser Bild: Schüler am Schulbücher stand in der Bukare­ster Buchhandlung „Mihail Emi­­nescu“ Foto : Edmund Höier Internationaler Sommerkurs eröffnet Donnerstag wurde in Sinaia die von der Bukarester Universität für ausländische Professoren, Wissen­schaftler und Studenten, die sich in der rumänischen Philologie spe­zialisieren, organisierten Sommer­kurse über Sprache und Literatur, Geschichte und Kunst des rumäni­schen Volkes eröffnet. Zugegen waren über 100 Gäste aus England, Österreich, Belgien, der VR Bul­garien, der CSSR, Kuba, Dänemark, Frankreich, der DDR, Westdeutsch­land, Griechenland, Italien, der FSR Jugoslawien, Holland, Spa­nien, Schweden, der USA, der Un­garischen VR, Uruguay und der UdSSR. An der festlichen Eröffnung nah­men Vertreter des Unterrichtsmi­nisteriums und des Aussenmini­­steriums teil. Anlässlich der Eröffnung dieser Kurse gab der Vorsitzende des Stadtvolksrats von Sinaia Donners-» tag abend im Kulturhaus des Or­tes zu Ehren der Teilnehmer eine Cocktailparty. Am ersten Tag 10 000 Schulbücher verkauft Arad (NW). — Am Donnerstag hat die Arader Buchvertriebsstelle die ersten Schulbücher für die VIII.—XI. Klasse in Verkauf ge­geben. und zwar ln zwei Verkaufs­­zentren. In der Neuarader Mittel­schule werden die Bücher in ru­mänischer und deutscher Sprache und in der Arader Mittelschule Nr. 1 die Bücher in rumänischer und ungarischer Sprache abgesetzt. Von den 60 000 Büchern, die in die Zentren verschickt wurden, kamen schon am ersten Tag rund 10 000 zum Verkauf. Am 10. August be­ginnt in allen Achtklassensehulen die kostenlose Verteilung der Bü­cher. Dienstleistungen erweitert Die H and Werksgenossenschaften der Region Crişana haben seit Jah­resbeginn Arbeiten im Werte von nahezu 50 Millionen Lei durchge­führt, d. h. um 3 560 000 Lei mehr als in der Vergleichsperiode des .Vorjahrs. In mehreren Städten wur­den neue Dienstleistungskomplexe mit 8—10 Abteilungen sowie 37 klei­nere Einheiten eröffnet.. Für die Ausweitung des Dienstleistungsnet­zes sowie für die Einrichtung neuer Einheiten sind in diesem Jahr über 3 Millionen Lei vorgesehen. Drei Millionen hörten Vorträge Temesvár (NW). — Eine äusserst rege Tätigkeit zur Verbreitung des Wissens • in Städten und Dörfern entfalten auch in diesem Jahr der Banater Regionsrat sowie die Ray­onsräte für Kultur und Kunst. Im Rahmen dieser Aktion begaben sich seit Jahresbeginn 6900 Profes­soren, Ärzte, Ingenieure und an­dere Intellektuelle aufs Land, um in den Kulturheimen, Kollektiv­wirtschaften und Klubs landwirt­schaftliche, technische oder allge­meinbildende Vorträge, Diskussions­abende und andere Veranstaltun­gen zu organisieren. Daran nahmen über drei Millionen Bürger teil, so dass also im Durchschnitt jeder er­wachsene Einwohner des Banats mindestens drei solcher Veranstal­tungen besucht hat. Pflüge im Scheinwerferlicht 40-cm-Furche für den Mai* 1964 / KW Sanktmartin gibt ihren Vorsprung nicht auf Die Woehe hatte diesmal am Sonnabend nicht aufgehört, so wie seit Erntebeginn die Tage nicht mehr am Abend aufhören. Schon am frühen Sonntagmorgen ratterten die Traktoren, und die Wagen fuhren zum Stroh und ins Heu. Alle Dreschmaschinen und Kombi­nen standen beim Drusch im Einsatz, und auf den Tomatenfeldern wurden die Früchte waggonweise abgeemtet Und mit LKWs nach Curtici zum Bahnhof gefahren. So gab es also am Montag und Dienstag gewissermassen eine Fort­setzung der vergangenen Arbeits­woche, und die Kollektivbauern von Sanktmartin rückten dadurch bei den Sommerarbeiten zu den Besten des Rayons Arad auf. Allein wären sie mit ihren Ar­beiten natürlich nicht so schnell fertig geworden. Aber sie hatten in der Traktorfahrerbrigade dér MTS Curtici eine grosse Hilfe. Jo­sef Schneider beispielsweise brach­te mit seiner Kombine 16 Waggon Weizen ein. Josef Fackelmann war ihm fest auf den Fersen und kam auf 14 Waggon. Und wenn bei der Sommerfurche der Plan schon jetzt um 48 Hektar überboten ist, so ha­ben die Kollektivbauern dies gleich­falls den fleissigen Fahrern Josef Schneider, Martin Kilian, Axente Mărgăoan, Anton Haubenreioh und den anderen Brigademitgliedern zu verdanken. Montag nachmittag hatte es zu regnen begonnen. Das pfuschte den Traktorfahrern ein wenig in den Plan, aber zugleich waren sie froh, denn sie wussten, dass es sich nachher besser arbeiten lasse und die Futtersaat sofort aufgehen und besser gedeihen würde. Im Wettbe­werb war natürlich die eine Schicht benachteiligt, denn sie musste die Arbeit unterbrechen. In der Nachtschicht arbeiteten vier Traktorfahrer: Josef Mich, Axente Mărgăoan, Josef Schneider und Martin Kilian. Der erste, der nach dem Regen aufs Feld zu den Traktoren ging, war Illich. Seit Jahren Traktorfahrer, kennt er, aus der Gemeinde stammend, den Bo­den ebensogut wie seinen Schlep­per. So wusste er, dass man trotz des Nachmittagsregens gut arbei­ten konnte. Ihm folgten andere zwei Kollegen. Nur der vierte, Jo­sef Schneider, kam nicht. In der Nacht ist die Arbeit schwerer. Zwar haben die Trak­toren starke Scheinwerfer, aber sie beleuchten doch nur einen Streifen in der weiten Finsternis. Das er­müdet. Und wenn man verärgert ist, muss man doppelt achtgeben. Die Traktoren zogen gerade Fur­chen, und die Zweischarpflüge frassen sich vierzig Zentimeter tief in die weiche, fette Erde. „Hier kommt im nächsten Früh­jahr Mais hinein. 10 000 Kilo Kol­ben soll er je Hektar abwerfen“, erklärte uns Brigadeleiter Traian Buţurcă, der ständig bei seinen „Jungen“ ist und die ganze Arbeit gut leitet. Auch ihm bereitet das Ausbleiben Schneiders Sorgen. „Er ist in der Brigade der Beste und hat noch nie gefehlt, wenn es um eine wichtige Arbeit gegangen ist.“ Die Traktoren hatten bereits zwei Runden hinter sich, Illich. der als erster fuhr und gewissermassen das Tempo bestimmte, hielt an. „Der Pflug geht sehr gut. Im Frühjahr wird dieses Feld wie Asche sein.“ Er steckte sich eine Zigarette an und sah zum Dorf. „Der Joschka kommt noch immer nicht. Schade. Wir verlieren die beste Gelegenheit für einen Vor­sprung.“ Dann zog er den Hebel am Schaltwerk und fuhr weiter. Doch kaum war der zweite Traktor in die Furche eingebogen, da blen­dete hinter der Mühle ein Schein­werfer. Das Licht kam rasch näher. „Der vierte kommt,“ sagte Traian Bu(urcä. „Was er nur gehabt haben mag ?“ Acht Pflugscharen schneiden mehr als sechs. Gleichmässig rat­terten die Schlepper, zogen Runde um Runde. Die Nacht war kühl, die Wolken hatten sich noch nicht aufgelöst, sondern trieben sich über den Feldern herum, unschlüssig, wo sie ihre Last, dem lang erwar­teten Regen, abladen sollten. Josef Schneider hatte sich beruhigt. Als er am Abend seinen Traktor bestie­gen hatte, war er fuchtig ge­wesen. In der Tagschicht bei der Erbsenemte hatte er einen Defekt gehabt. Vielleicht war es seinen Kollegen gar nicht aufgefallen. Beim Anspringen hatte der Mo­tor gebockt. Darum die Verspä­tung. In der Feme Wetterleuchten. Wenn hin und wieder ein langer Blitz den Himmel zerriss, leuchte­te die schwarz umbrochene Scholle für einen Augenblick auf. Der Streifen wurde immer breiter, und am Morgen, als die Scheinwerfer nicht mehr nötig waren und die Sonne aus der Erde kroch, lagen weitere zehn Hektar umbrochen zu Füssen der fleissigen Traktoristen. Sie wurden zu den übrigem 208 Hektar hinzugeschrieben, die sie vorher geackert hatten, und zu den 200 Hektar Zwischenfruchtbau, die schon auf ihrem Konto stehen. Das war die Bilanz einer Nachtschicht. Martin Schmidt Kurz berichtet Um nahezu eine Million ist die Zahl des Geflügels in den KWs der Region Bukarest im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Auch gibt es hier 900 Brutmaschinen mit einer Ge­samtkapazität von rund 3 Millionen Eiern je Serie. Beim Bau der 311 Stallungen, die bisher in der Region Galalz errichtet wurden, haben die Kollektivbauern weitgehend Material aus örtlichen Reserven verwendet. So wurden un­ter anderem fast 10 Millionen Zie­gel und 17 200 Kubikmeter Baustei­ne lokal beschafft. Bis Jahresende sollen noch 600 Ställe entstehen. Weitere drei Ortschaften wurden dieser Tage in der Region Piteşti an das Landesverbundnstz angeschlos­sen. Damit stieg die Zahl der in diesem Jahr elektrifizierten Dörfer auf 27 an. Zur Zeit haben in dieser Region 457 Ortschaften elektrisches Licnt. Zu Beginn des Schuljahrs werden in der Region Bacău 317 neue Klas­senräume bezugsfertig sein. Die Reparatur sämtlicher Schulen — vie­le davon erhielten neue Einrichtun­gen und Anschauungsmaterial — wird bis 15. August beendet. Es wer­den Schulbücher im Werte von 5 Millionen Lei verteilt. Im Gleitschalverfahren werden die drei neunstöckigen Wohnblocks am Bahnhofsplatz von Bacäu errichtet. Der erste davon, der 70 Wohnungen umfasst, wurde in neun Tagen ferhg­­gestellt. 3000 Jahre alt sind die bei Aus­grabungen in der Gemeinde Bäleni, Region Galatz, gemachten Funde. Es handelt sich um 280 Bronzege­genstände aus der Zeit der Urge­meinschaft. Auch in der Moldau und in Salzburg bei Hermannstadt wur­de wertvolles Material zutage ge­fördert. Einen Zoo erhält in Kürze Roman. Bisher wurden die Käfige und Un­terkünfte für die Tiere Fertiggestellt. Rund 20 Tierarten, darunter Bären, Wölfe und Rehe, sind in den Wäl­dern der Umgebung eingefangen worden. Staatsgüter det Rayons Mediaseh 90 Prozent ihres Weizens im Speicher Mediasch (NW). — An der Me­diascher Getreideübemahmestelle, die erst im Vorjahr gebaut wurde, herrscht 14 Stunden hindurch Hoch­betrieb. Mit einer 15-Tonnen- Brückenwaage können pro Tag bis zu 300 Tonnen Getreide übernom­men werden. Führend bei den Ab­lieferungen sind die Staatsgüter, deren Getreide am 1. August zu über 90 Prozent im Speicher lag. Am selben Tag hatte das Media­scher Staatsgut die letzten Men­gen herangefahren und wird — wie die Staatsgutleitung mitteilt — noch etwa 15 000 Kilogramm Weizen zu­sätzlich abliefem. Auch einige Kollektivwirtschaf­ten, darunter die von Meschen, Grosşprobstdorf und Baassen, ha­ben ihre Vertragspflichten grössten­teils erfüllt. Weniger pünktlich sind allerdings die KWs von Eibes­­dorf, Wurmloch, Bonnesdorf und Mediasch, die überhaupt noch kei­nen bzw. erst geringe Mengen Wei­zen übergeben haben. Dabei han­delt es sich um Wirtschaften, die ausnahmslos in Stadtnähe liegen und gute Zufahrtswege haben. Arad (NW). — Auch in den Kol­lektivwirtschaften des Rayons Arad, wie Şofronea, Nădlac und Şeitin, wurde mit der Maissilierung begonnen. In den anderen Einhei-, ten werden die letzten Vorbereitun­gen für diese Arbeit getroffen, da­mit der Mais in Milchwachsrei­fe geerntet und sofort eingesäuert werden kann. In Winga z. B. wur­den neue Silogruben für weitere 65 Waggon Silomais angefertigt, 15000. Drehbank aus Arad Arad (Agerpres). — Im Arader Drehbankwerk wurde die 15 000. rumänische Drehbank hergestellt. Die in den 14 Jahren seit der Gründung des Werks beim Bau verschiedener Drehbanktypen ge­sammelten Erfahrungen ermöglich­ten es der Belegschaft, in der Lei­stungsfähigkeit ihrer Erzeugnisse hohe Kennziffern zu erzielen. Der neueste Drehbanktyp — SN 400 —, der sich bereits in Serienfertigung befindet, ermöglicht die hochwer­tige Bearbeitung zahlreicher Werk­stücke der verschiedensten Aus­masse und Profile. Die Drehbank hat eine gänzlich zentralisierte Schaltung und einen raschen Vor­schub in beide Richtungen. Apartheid am Weltpranger Weltsicherheitsrat begann Diskussion über Rassenpolitik der südafrikanischen Regierung New York, Ap/NW: Auf der Nachmittagssitzung vom 31. Juli begann der Sicherheitsrat mit der Diskussion zur Apartheid-Politik der Südafrikanischen Regierung. Dem Sicherheitsrat lagen zur Prüfung ein Schreiben von 32 afrikanischen Staaten vor, die die Erörterung dieses Problems verlangt hatten, sowie einen neuen Bericht des Apart­heid-Sonderausschusses. Der Bericht schildert die Ver­schärfung der Repressalien gegen die einheimische Bevölkerung und die Rassendiskriminierung in der SAR sowie den verstärkten Einsatz von Streitkräften zur Unterdrückung der afrikanischen Bevölkerung. Er enthält eine Reihe von Empfeh­lungen des Sonderausschusses an den Sicherheitsrat. An der Sitzung nehmen ohne Stimmrecht die Aussenminister Tu­nesiens, Sierra Leones, Liberias und der Madagassischen Republik teái, denen die Konferenz in Addis Abeba die Aufgabe anvertraut hat­te, den Standpunkt der afrikani-" sehen Staaten zu erläutern und zu vertreten. Die rassistische Regierung der SAR, die alle früheren Beschlüsse der UNO-Vollversammlung und des Sicherheitsrates im Apartheid- Problem ignorierte, bewies auch diesmal völlige Missachtung der UNO. Sie sandte keinen Vertreter zur Teilnahme an der Diskussion im Sicherheitsrat. Der Aussenminister Sierra Leo­nes, John Kareefa-Smart, brandmarkte die Apartheid-Politik der SAR-Regierung. Er erklärte, die explosive Lage in Südafrika gefähr­de den Frieden und die Sicherheit des ganzen Kontinents, und nur sofortige, entschiedene Massnahmen des Sicherheitsrates könnten diese Explosion verhüten. Auch der tunesische Staatssekre­tär für Auswärtige Angelegenhei­ten, Mongi Slim, betonte in seinen Ausführungen, der Sicherheitsrat müsse entschiedene ' Massnahmen ergreifen. Neues Wahrzeichen einer alten Stadt Das Hermannstädter Theresianum-Viertel der Hütten und Zwerghäuschen erhält modernes Gepräge- Neun, meist vierstöckige, moderne Wohnblocks mit hellen, freundlichen Wohnungen wurden hier bis­her für die Werktätigen Hermann stadts errichtet. Die Bürger dieses Viertels haben vielfach selbst bei seiner Verschönerung mit Hand angelegt, indem sie Grünflächen und Spielplätze für ihre Kinder schu­fen. Der siebenstöckige Turmblock des neuen Theresianum-Viertels (Bild links) sowie die neue Mittel- Fotos : F.dmund Hofer Nicht „weich“ planen! ' Vor einigen To.gen berichteten wir über Sparergebnisse der Stan­zer und Lederzuschneider in der Mediascher Schuh- und Lederfabrik „8. Mai“. Gewiss findet besonders die Leistung der Stanzer — 266 500 Lei Einsparungen in sechs Mona­ten — bei ihren Kollegen im gan­zen Land Anerkennung. Für die Mediascher Stanzer selbst, die seit über 14 Jahren stets um maximale Rohstoffnutzung bemüht waren, ist sie jedoch selbstverständlich, eben­so wie die üblichen Zusatzver­pflichtungen, die zu den 3 Millionen Lei,, die die Brigade seit ihrer Gründung erwirtschaften konnte, wohl wesentlich beigetragen haben. Und wie das sparsame Wirtschaf­ten mit dem so wertvollen Sohlen­leder den Stanzern schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, kam es in letzter Zeit manchmal vor, dass sie auch in ihren Verpflichtungen sparsam waren. So in der ersten Julihälfte dieses Jahres. Die zu Jahresbeginn und dann vor dem 1. Mai sehr vorsichtig erhöhten Jahresverpflichtungen waren schon in wenigen Monaten erfüllt. Nun sollten neue Sparvorhaben festgelegt werden. Dies geschah, und als man die neue Jahresverpflichtung ausge­rechnet hatte, betrug sie 267 000 Lei, um 500 Lei mehr als seit Jahresbeginn schon eingespart wor­den war! Was blieb also für die zweite Jahreshälfte übrig ? Solche Schildbürgerstreiche sind zwar immer seltener, doch kommt es hie und da noch vor, dass Be­legschaften, Abteilungen oder Bri­gaden in ihren Verpflichtungen sehr vorsichtig zu Werke gehen, um dann zu Jahresende mit „imponie­renden“ Leistungen aufwarten zu können. Gewiss werden die Me­diascher Stanzer, nachdem sie ihre Jahresverpflichtungen in sechs oder sieben Monaten erfüllt haben, keineswegs die Hände in den Schoss legen. Aber der sozialistische Wett­bewerb erfüllt seinen Zweck nur dann, wenn er mit anspornenden Zielsetzungen und nicht um billige Effekte geführt wird■ Paul Binder Temesvarer Kindertrikotagenfabrik wieder an der Spitze Temesvár (NW). — Die Beleg­schaft der wegen ihren vorzügli­chen Leistungen wiederholt ausge­zeichneten Temesvarer Kindertri­kotagenfabrik hatte am 29. Juli abermals eine freudige Überra­schung : Anlässlich der Halbjahr­produktionsberatung auf Betriebs­ebene verlas Direktorin Iulia Pa$ca ein Schreiben des Fachministe­riums, worin die Fabrik zum Mu­sterbetrieb in der Wirkwaren­­branche auf Landesebene erklärt wurde. Im übrigen ist man hier be­strebt, auch in diesem Jahr nicht hinter den bisherigen Leistungen zurückzubleiben. So bereitete man für die diesjährige Musterschau abermals eine Kollektion von 41 neuen Kinderbekleidungs- und Wä­schestücken in geschmackvollen Far­ben und Kontexturen vor. Zur wei­teren Vergrösserung der Produk­tionskapazität und Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird au­sserdem eine weitere Betriebshalle gebaut, Machtvolle Streikaktionen im Westen Blutige Zusammenstösse in Bolivien / Hafen von Marseille stlllgslegt Französische Bankbeamten im Ausstand La Paz,. Ap/NW : In den letzten Tagen hat sich der Konflikt zwi­schen der Föderation bolivianischer Bergleute und der Verwaltung des staatlichen Bergbaubetriebs „Cor­­poracion Minora Boliviana“ ver­schärft. Die Bergleute verlangen Lohnerhöhungen, Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschaftsfüh­rer und Einstellung der Aussper­rung im Bergbauzentrum Catavi. Die Arbeiter werfen der Regierung vor, sie beabsichtige, die Forderun­gen der amerikanischen Banken zu erfüllen, die die Entlassung von ei­nigen tausend Bergleuten als Be­dingung zur Gewährung einer An­leihe für die Neuausrüstung der staatlichen Bergbaubetriebe gestellt haben. Die Verwaltung des Betriebes „Corporation Minera Boliviana“ hat die Forderungen der Arbeiter abgelehnt. In Oruro, wo vor kurzem der Landeskongress der bolivianischen Bergleute begann, veranstalteten die Arbeiter eine Massenkundgebung. In den Bergbauzentren des Landes kam es zu Zusammenstössen zwi­schen Bergleuten und Polizei. Auf beiden Seiten waren Tote und Ver­letzte zu verzeichnen. Paris, Ap/NW: Aus Protest ge­gen die Weigerung der Reeder, die Lohnforderungen der. Hafenarbeiter von Marseille zu erfüllen, traten die Seeleute und Docker in den Ausstand, wodureh die gesamte Hafemtätigkeit lahmgelegt wurde. Auch die Schiffahrtsgesellschaften waren genötigt, den Passagierver­kehr emzustellen. Zum Zeichen der Solidarität mit dem Kampf ihrer Marsedller Ka­meraden traten die Seeleute im Hafen von Nizza ebenfalls in den Streik. London, Ap/NW: Mehr als 2000 Londoner Bauarbeiter veranstalte­ten eine Strassandemonstration, um ihren Forderungen nach Lohnerhö­hung und Verkürzung der Arbeits­woche Nachdruck zu verleihen. Die Bauarbeiter waren zu dieser Aktion gezwungen worden, nachdem die Unternehmer sich geweigert hatten, die Forderungen der Werk­tätigen zu erfüllen. Bei den Ver­handlungen versuchten sie, die For­derungen der Bauarbeiter mit einer „Kompromiss“-Lösung zu hinter­­treiben, wonach die Verkürzung der Arbeitswoche nur in den Win­termonaten erfolgen, solle. Die Bau­arbeiter-Gewerkschaften wiesen die­sen Vorschlag zurück und erklär­ten, sie würden zu den energisch­sten Mitteln greifen, um ihre For­derungen durchzusetzen. Paris, Ap/NW: Auf den Appell der Allgemeinen Arbeitskonfödera­tion und der Französischen Föde­ration Christlicher Arbeiter traten die französischen Bankbeamten in einen 24stündigen Streik. Sie for­dern Erhöhung der Gehälter und Verkürzung der Arbeitswoche. Der Streik der Bankbeamten ist durch vollkommene Aktionseinheit ge­kennzeichnet.

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