Neuer Weg, 1963. augusztus (15. évfolyam, 4433-4458. szám)
1963-08-02 / 4434. szám
Abonnements : Einmonatig 5,50 Lei, vierteljährig 16,50 Lei, halbjährig 33 Lei, ganzjährig 66 Lei. Kollektivabonnements 4,50, 13,50, 27 und 54 Lei. - Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen a , ■ ~m. m. M Neuer We Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik Î5. Jahrgang/Nr. 4434 Bukarest, Freitag, 2. August 1963 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Schriftleitung: Bukarest, Strada Bre4j zoianu 13 (Telefon 14 14 72)- Verwalt] tung: Bukarest, Strada Brezoianu 131* (Telefon 14 03 90). — Redaktionsvertre^" tungen in Temesvár* Kronstadt, Hermannstadt, Arad* Reschitza, Mediasch, Lugosch, Agnetheln und in Bistritz Sechs Seiten — 30 Bani Vor allem klare Übersicht n der Buchhaltung der KW Honigberg, wo — aas sei vornweg I n aer bucnnaltung 1 nigberg, wo — de igesagt — jeder Buchhalter oder Rechnungsfuhrer einer Kollektivwirtschaft bestimmt manches für seine Praxis abgucken könnte, findet man eine Evidenz der Einnahmen und Ausgaben nach Feldkulturen und hlutztierkategorien. Schon zu Neujahr wusste man, wieviel Arbeitskräfte man z. B. für die Kartoffeln braucht, wieviel Tagewerke vom Anbau bis zur Ernte je Hektar und für die ganze Fläche verbraucht werden. Jetzt wird der tatsächliche Aufwand an Arbeit und Geldmitteln Punkt für Punkt aufgeschrieben. Man stellt fest, wo es eventuelle Abweichungen gibt, man akzeptiert diese, wenn sie begründet sind, und schaltet sie nach Möglichkeit aus, wenn kein Grund für zusätzliche Ausgaben vorliegt. Andererseits vermeidet man es, aus verfehlter Sparsamkeit eine wichtige agrotechnische Arbeit Wegzulassen. Eine solche Evidenz, aus der klar hervorgeht, wie hoch die Ausgaben für eine _ bestimmte Pflanzenlcultur sind, ist ein wesentlicher Schritt zur Selbstkostenberechnung, die sich auch in den Kollektivwirtschaften als notwendig und nützlich erweist. Wodurch ist die KW Honigberg zu den Bestwirtschaften aufgerückt ? Womit hat sie sich die Enre verdient, irn Dezember 1961 als erste der Region Kronstadt mit dem Arbsitsorden I. Klasse ausgezeichnet zu werden ? (Einige Monate später erhielt auch die KW Heldsdorf denselben Orden.) Wie ist es zu erklären, dass ihre Ergebnisse konstant überlegen sind, obwohl die natürlichen und ökonomischen Voraussetzungen sich von denen vieler Nachbarwirtschaften gar nicht unterscheiden ? In Honigberg weiss jeder Kollektivbauer, jede Kollektivbäuerin jederzeit, worum es geht. Ein jeder hat sein Tagesziel, aber auch sein Üahresziel, d. h. er kennt seinen konkreten Beitrag zur Erreichung der Vorhaben seiner Kollektivwirtschaft, Das beginnt mit einer anspornen-. rden Planung. Wenn der Durchschnittsertrag der letzten drei Jahre bei Weizen 2325 Kilogramm betrug, so hat man eben für dieses Jahr 2550 Kilogramm vorgesehen — und sie auch erreicht. Der Dreijabresdurchschnitt bei Kartoffeln hatte sich auf 13 970 Kilogramm gestellt — es war auch ein schwaches Kartoffeljahr darunter —, die Honigberger aber hielten es für angebracht, heuer 17 000 Kilo einzuplanen. Dies bei stark _erweiterter Anbaufläche. Bei den Zuckerrüben, einer anderen spezifisch Burzenländer Kultur, sind heuer 20 Tonnen je Hektar geplant. Man will den Weidenbachern und Brenndorfern den Meistertitel streitig machen. Wenn also Vielseitigkeit in jeder Wirtschaft weiter Prinzip bleibt, so hat sich doch auch Spezialisierung bewährt. Vor allem innerhalb der Brigaden, die in Honigberg z. B. eine gewisse Autonomie erlangt haben. Jede Brigade hat ihren eigenen Hof; ihr Arbeitsinventar, das auch Kartoffelroder, Mähmaschinen, mechanische Heurechen, Hackpflüge, natürlich Fuhrwerke und die nach wiederholter Einschränkung unentbehrlich gebliebene Anzahl Zugtiere umfasst, jeder Feldbaubrigade wurde endgültig ihre Nutzfläche zugeteilt. Es gibt Arbeitsgruppen, die auf verschiedene Kulturen spezialisiert sind. Von den vier Tierzucntbrigaden beschäftigen sich drei ausschliesslich mit Rinderzucht (die KW Honigberg besitzt 1180 Rinderl). Die Kollektivbauern haben sich hier auf die Betreuung von Tieren verschiedener Alterskategorien spezialisiert (Milchkühe und Kälber bis zu 21 Tagen, weibliche Kälber von 3 Wochen— 6 Monaten, 6—12 und schliesslich 12—24 Monaten sowie Mastrinder). Das wird in letzter Zeit in vielen ^Wirtschaften ähnlich gehalten. Was hier als vorbildlich bezeichnet werden kann, sind die ständigen „Futterbringer"-Gruppen : zwei Gespanne und vier Mann je 200 Stück Grossvieh. Die Frage der Verantwortlichkeit für die Futterbeschaffung wurde damit gut gelöst. Was aber eine gesunde Arbeitsatmosphäre schafft und die rege Anteilnahme aller Mitglieder am Wirtschaftsgeschehen bewirkt, 1st auch die Aufklärung über die Normen und über dos System der zusätzlichen Entlohnung, ist eine kluge und wirksame ökonomische Propaganda, ist die unmittelbare Mitintecessierung jedes einzelnen Mitglieds an den Erfolgen der KW. Nicht nur, dass der Brigadier über die Leistung jedes Mitglieds seiner Brigade jederzeit befriedigende Auskunft geben kann ; die Leute kennen die von der Generalversammlung genehmigten Normen, die übrigens alljährlich im Oktober einmal überprüft werden, genau. Ferner sind 30 Prozent des Planüberschusses bei Kartoffeln und Gemüse, 40 Prozent bei Mais und Rübensamen und 50 Prozent bei den Zuckerrüben zusätzliches Einkommen der Mitglieder der betreffenden Arbeitsgruppe. Eine Gruppe umfasst 15—20 Mann. Zusätzliche Entlohnung nach Einzelpersonen oder Familien, wie sie in manchen Wirtschaften noch üblich ist, würde den Grundsätzen kollektiver Arbeit zuwiderlaufen, während die Entlohnung (wohlgemerkt : die zusätzliche !) nach Gruppen auch eine erzieherische Funktion hat. Innerhalb der Gruppe wird Front gemacht gegen Drückeberger und Qualitätssünder, die den Ertrag beeinträchtigen und dadurch die Planerfüllung der ganzen Gruppe in Frage stellen. Eine andere Entscheidung, die ebenfalls im Interesse einer starken Arbeitsbeteiligung getroffen wurde : Wer das für Männer auf 250 und für Frauen auf 150 Tagewerke an?|esetzte Mindestpensum nicht erüllt und dafür keinen triftigen Grund hat, bekommt nur die Grundentlohnung nach Tagewerken. In Honigberg haben aber im vergangenen Jahr 228 Männer und 275 Frauen dieses Minimum erreicht bzw. überschritten. Das waren etwa 80 Prozent aller KW-Mitglieder, und in diesem Jahr ist die konstante Arbeitsbeteiligung auf mehr als 90 Prozent gestiegen. Viele fleissige Kollektivbauern erhielten allein für die Planüberbietung bei Rübensamen Prämien von 800—1000 Lei. Die Berechnung dieser Einkünfte ist hier jedem geläufig. Honigberg ist bestimmt kein Einzelfall, es gibt aber noch immer Wirtschaften, wo die Arbeitsnormen ein Buch mit sieben Siegeln sind. Während man z. B. in Hatzfeld für das »Kukuruzbrechen". anstelle der Flächen- eine Gewichtsnorm festge- Jegt hat, damit jeder unmittelbar interessiert sein soll, auch den letzten Kolben aus dem Feld herauszuholen, sind die Normen in der KW Neustadt (bei Kronstadt) den meisten Mitgliedern unbekannt, wenngleich die Leute auch hier ziemlich gut verdienen. Wem solche Geheimniskrämerei dienen könnte, weiss nie; mand? Einer schwungvolleren Arbeitsbefeiligung nicht. Nur eine Wirtschaft, in der es eine klare Übersicht gibt, wo der Grundfonds systematisch vergrössert wird (KW Honigberg: von 60 000 Lei je 100 Hektar im Jahre 1950 über 261 000 Lei im Jahre 1961 auf 407 000 Lei in diesem Jahr), wo die Mehrheit der KW-Mitglieder an der ökonomischen Entwicklung aktiv mitbeteiligt und über alles aufgeklärt ist, was sich in der Wirtschaft tut, wo auch periodische Pion- und Budgetanalysen auf eine günstige Jahresbilanz hinzielen — nur eine solche Wirtschaft wird auf die Dauer Anspruch erheben können, dass man sie eine ßestwirtschaft nennt. Ewalt Zwei ec Die ersten Anzeichen des nahenden neuen Schuljahrs: Am 1. August wurden in allen Buchhandlungen die neuen Schulbücher für die VIII.—XI. Klasse in Verkauf gesetzt. Die 22 Buchhandlungen in Bukarest hatten an diesem Tag eine halbe Stunde früher geöffnet als gewöhnlich, um die vielen jungen Kunden, die sich an den Ladentischen drängten, besser bedienen zu können. Unser Bild: Schüler am Schulbücher stand in der Bukarester Buchhandlung „Mihail Eminescu“ Foto : Edmund Höier Internationaler Sommerkurs eröffnet Donnerstag wurde in Sinaia die von der Bukarester Universität für ausländische Professoren, Wissenschaftler und Studenten, die sich in der rumänischen Philologie spezialisieren, organisierten Sommerkurse über Sprache und Literatur, Geschichte und Kunst des rumänischen Volkes eröffnet. Zugegen waren über 100 Gäste aus England, Österreich, Belgien, der VR Bulgarien, der CSSR, Kuba, Dänemark, Frankreich, der DDR, Westdeutschland, Griechenland, Italien, der FSR Jugoslawien, Holland, Spanien, Schweden, der USA, der Ungarischen VR, Uruguay und der UdSSR. An der festlichen Eröffnung nahmen Vertreter des Unterrichtsministeriums und des Aussenministeriums teil. Anlässlich der Eröffnung dieser Kurse gab der Vorsitzende des Stadtvolksrats von Sinaia Donners-» tag abend im Kulturhaus des Ortes zu Ehren der Teilnehmer eine Cocktailparty. Am ersten Tag 10 000 Schulbücher verkauft Arad (NW). — Am Donnerstag hat die Arader Buchvertriebsstelle die ersten Schulbücher für die VIII.—XI. Klasse in Verkauf gegeben. und zwar ln zwei Verkaufszentren. In der Neuarader Mittelschule werden die Bücher in rumänischer und deutscher Sprache und in der Arader Mittelschule Nr. 1 die Bücher in rumänischer und ungarischer Sprache abgesetzt. Von den 60 000 Büchern, die in die Zentren verschickt wurden, kamen schon am ersten Tag rund 10 000 zum Verkauf. Am 10. August beginnt in allen Achtklassensehulen die kostenlose Verteilung der Bücher. Dienstleistungen erweitert Die H and Werksgenossenschaften der Region Crişana haben seit Jahresbeginn Arbeiten im Werte von nahezu 50 Millionen Lei durchgeführt, d. h. um 3 560 000 Lei mehr als in der Vergleichsperiode des .Vorjahrs. In mehreren Städten wurden neue Dienstleistungskomplexe mit 8—10 Abteilungen sowie 37 kleinere Einheiten eröffnet.. Für die Ausweitung des Dienstleistungsnetzes sowie für die Einrichtung neuer Einheiten sind in diesem Jahr über 3 Millionen Lei vorgesehen. Drei Millionen hörten Vorträge Temesvár (NW). — Eine äusserst rege Tätigkeit zur Verbreitung des Wissens • in Städten und Dörfern entfalten auch in diesem Jahr der Banater Regionsrat sowie die Rayonsräte für Kultur und Kunst. Im Rahmen dieser Aktion begaben sich seit Jahresbeginn 6900 Professoren, Ärzte, Ingenieure und andere Intellektuelle aufs Land, um in den Kulturheimen, Kollektivwirtschaften und Klubs landwirtschaftliche, technische oder allgemeinbildende Vorträge, Diskussionsabende und andere Veranstaltungen zu organisieren. Daran nahmen über drei Millionen Bürger teil, so dass also im Durchschnitt jeder erwachsene Einwohner des Banats mindestens drei solcher Veranstaltungen besucht hat. Pflüge im Scheinwerferlicht 40-cm-Furche für den Mai* 1964 / KW Sanktmartin gibt ihren Vorsprung nicht auf Die Woehe hatte diesmal am Sonnabend nicht aufgehört, so wie seit Erntebeginn die Tage nicht mehr am Abend aufhören. Schon am frühen Sonntagmorgen ratterten die Traktoren, und die Wagen fuhren zum Stroh und ins Heu. Alle Dreschmaschinen und Kombinen standen beim Drusch im Einsatz, und auf den Tomatenfeldern wurden die Früchte waggonweise abgeemtet Und mit LKWs nach Curtici zum Bahnhof gefahren. So gab es also am Montag und Dienstag gewissermassen eine Fortsetzung der vergangenen Arbeitswoche, und die Kollektivbauern von Sanktmartin rückten dadurch bei den Sommerarbeiten zu den Besten des Rayons Arad auf. Allein wären sie mit ihren Arbeiten natürlich nicht so schnell fertig geworden. Aber sie hatten in der Traktorfahrerbrigade dér MTS Curtici eine grosse Hilfe. Josef Schneider beispielsweise brachte mit seiner Kombine 16 Waggon Weizen ein. Josef Fackelmann war ihm fest auf den Fersen und kam auf 14 Waggon. Und wenn bei der Sommerfurche der Plan schon jetzt um 48 Hektar überboten ist, so haben die Kollektivbauern dies gleichfalls den fleissigen Fahrern Josef Schneider, Martin Kilian, Axente Mărgăoan, Anton Haubenreioh und den anderen Brigademitgliedern zu verdanken. Montag nachmittag hatte es zu regnen begonnen. Das pfuschte den Traktorfahrern ein wenig in den Plan, aber zugleich waren sie froh, denn sie wussten, dass es sich nachher besser arbeiten lasse und die Futtersaat sofort aufgehen und besser gedeihen würde. Im Wettbewerb war natürlich die eine Schicht benachteiligt, denn sie musste die Arbeit unterbrechen. In der Nachtschicht arbeiteten vier Traktorfahrer: Josef Mich, Axente Mărgăoan, Josef Schneider und Martin Kilian. Der erste, der nach dem Regen aufs Feld zu den Traktoren ging, war Illich. Seit Jahren Traktorfahrer, kennt er, aus der Gemeinde stammend, den Boden ebensogut wie seinen Schlepper. So wusste er, dass man trotz des Nachmittagsregens gut arbeiten konnte. Ihm folgten andere zwei Kollegen. Nur der vierte, Josef Schneider, kam nicht. In der Nacht ist die Arbeit schwerer. Zwar haben die Traktoren starke Scheinwerfer, aber sie beleuchten doch nur einen Streifen in der weiten Finsternis. Das ermüdet. Und wenn man verärgert ist, muss man doppelt achtgeben. Die Traktoren zogen gerade Furchen, und die Zweischarpflüge frassen sich vierzig Zentimeter tief in die weiche, fette Erde. „Hier kommt im nächsten Frühjahr Mais hinein. 10 000 Kilo Kolben soll er je Hektar abwerfen“, erklärte uns Brigadeleiter Traian Buţurcă, der ständig bei seinen „Jungen“ ist und die ganze Arbeit gut leitet. Auch ihm bereitet das Ausbleiben Schneiders Sorgen. „Er ist in der Brigade der Beste und hat noch nie gefehlt, wenn es um eine wichtige Arbeit gegangen ist.“ Die Traktoren hatten bereits zwei Runden hinter sich, Illich. der als erster fuhr und gewissermassen das Tempo bestimmte, hielt an. „Der Pflug geht sehr gut. Im Frühjahr wird dieses Feld wie Asche sein.“ Er steckte sich eine Zigarette an und sah zum Dorf. „Der Joschka kommt noch immer nicht. Schade. Wir verlieren die beste Gelegenheit für einen Vorsprung.“ Dann zog er den Hebel am Schaltwerk und fuhr weiter. Doch kaum war der zweite Traktor in die Furche eingebogen, da blendete hinter der Mühle ein Scheinwerfer. Das Licht kam rasch näher. „Der vierte kommt,“ sagte Traian Bu(urcä. „Was er nur gehabt haben mag ?“ Acht Pflugscharen schneiden mehr als sechs. Gleichmässig ratterten die Schlepper, zogen Runde um Runde. Die Nacht war kühl, die Wolken hatten sich noch nicht aufgelöst, sondern trieben sich über den Feldern herum, unschlüssig, wo sie ihre Last, dem lang erwarteten Regen, abladen sollten. Josef Schneider hatte sich beruhigt. Als er am Abend seinen Traktor bestiegen hatte, war er fuchtig gewesen. In der Tagschicht bei der Erbsenemte hatte er einen Defekt gehabt. Vielleicht war es seinen Kollegen gar nicht aufgefallen. Beim Anspringen hatte der Motor gebockt. Darum die Verspätung. In der Feme Wetterleuchten. Wenn hin und wieder ein langer Blitz den Himmel zerriss, leuchtete die schwarz umbrochene Scholle für einen Augenblick auf. Der Streifen wurde immer breiter, und am Morgen, als die Scheinwerfer nicht mehr nötig waren und die Sonne aus der Erde kroch, lagen weitere zehn Hektar umbrochen zu Füssen der fleissigen Traktoristen. Sie wurden zu den übrigem 208 Hektar hinzugeschrieben, die sie vorher geackert hatten, und zu den 200 Hektar Zwischenfruchtbau, die schon auf ihrem Konto stehen. Das war die Bilanz einer Nachtschicht. Martin Schmidt Kurz berichtet Um nahezu eine Million ist die Zahl des Geflügels in den KWs der Region Bukarest im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Auch gibt es hier 900 Brutmaschinen mit einer Gesamtkapazität von rund 3 Millionen Eiern je Serie. Beim Bau der 311 Stallungen, die bisher in der Region Galalz errichtet wurden, haben die Kollektivbauern weitgehend Material aus örtlichen Reserven verwendet. So wurden unter anderem fast 10 Millionen Ziegel und 17 200 Kubikmeter Bausteine lokal beschafft. Bis Jahresende sollen noch 600 Ställe entstehen. Weitere drei Ortschaften wurden dieser Tage in der Region Piteşti an das Landesverbundnstz angeschlossen. Damit stieg die Zahl der in diesem Jahr elektrifizierten Dörfer auf 27 an. Zur Zeit haben in dieser Region 457 Ortschaften elektrisches Licnt. Zu Beginn des Schuljahrs werden in der Region Bacău 317 neue Klassenräume bezugsfertig sein. Die Reparatur sämtlicher Schulen — viele davon erhielten neue Einrichtungen und Anschauungsmaterial — wird bis 15. August beendet. Es werden Schulbücher im Werte von 5 Millionen Lei verteilt. Im Gleitschalverfahren werden die drei neunstöckigen Wohnblocks am Bahnhofsplatz von Bacäu errichtet. Der erste davon, der 70 Wohnungen umfasst, wurde in neun Tagen ferhggestellt. 3000 Jahre alt sind die bei Ausgrabungen in der Gemeinde Bäleni, Region Galatz, gemachten Funde. Es handelt sich um 280 Bronzegegenstände aus der Zeit der Urgemeinschaft. Auch in der Moldau und in Salzburg bei Hermannstadt wurde wertvolles Material zutage gefördert. Einen Zoo erhält in Kürze Roman. Bisher wurden die Käfige und Unterkünfte für die Tiere Fertiggestellt. Rund 20 Tierarten, darunter Bären, Wölfe und Rehe, sind in den Wäldern der Umgebung eingefangen worden. Staatsgüter det Rayons Mediaseh 90 Prozent ihres Weizens im Speicher Mediasch (NW). — An der Mediascher Getreideübemahmestelle, die erst im Vorjahr gebaut wurde, herrscht 14 Stunden hindurch Hochbetrieb. Mit einer 15-Tonnen- Brückenwaage können pro Tag bis zu 300 Tonnen Getreide übernommen werden. Führend bei den Ablieferungen sind die Staatsgüter, deren Getreide am 1. August zu über 90 Prozent im Speicher lag. Am selben Tag hatte das Mediascher Staatsgut die letzten Mengen herangefahren und wird — wie die Staatsgutleitung mitteilt — noch etwa 15 000 Kilogramm Weizen zusätzlich abliefem. Auch einige Kollektivwirtschaften, darunter die von Meschen, Grosşprobstdorf und Baassen, haben ihre Vertragspflichten grösstenteils erfüllt. Weniger pünktlich sind allerdings die KWs von Eibesdorf, Wurmloch, Bonnesdorf und Mediasch, die überhaupt noch keinen bzw. erst geringe Mengen Weizen übergeben haben. Dabei handelt es sich um Wirtschaften, die ausnahmslos in Stadtnähe liegen und gute Zufahrtswege haben. Arad (NW). — Auch in den Kollektivwirtschaften des Rayons Arad, wie Şofronea, Nădlac und Şeitin, wurde mit der Maissilierung begonnen. In den anderen Einhei-, ten werden die letzten Vorbereitungen für diese Arbeit getroffen, damit der Mais in Milchwachsreife geerntet und sofort eingesäuert werden kann. In Winga z. B. wurden neue Silogruben für weitere 65 Waggon Silomais angefertigt, 15000. Drehbank aus Arad Arad (Agerpres). — Im Arader Drehbankwerk wurde die 15 000. rumänische Drehbank hergestellt. Die in den 14 Jahren seit der Gründung des Werks beim Bau verschiedener Drehbanktypen gesammelten Erfahrungen ermöglichten es der Belegschaft, in der Leistungsfähigkeit ihrer Erzeugnisse hohe Kennziffern zu erzielen. Der neueste Drehbanktyp — SN 400 —, der sich bereits in Serienfertigung befindet, ermöglicht die hochwertige Bearbeitung zahlreicher Werkstücke der verschiedensten Ausmasse und Profile. Die Drehbank hat eine gänzlich zentralisierte Schaltung und einen raschen Vorschub in beide Richtungen. Apartheid am Weltpranger Weltsicherheitsrat begann Diskussion über Rassenpolitik der südafrikanischen Regierung New York, Ap/NW: Auf der Nachmittagssitzung vom 31. Juli begann der Sicherheitsrat mit der Diskussion zur Apartheid-Politik der Südafrikanischen Regierung. Dem Sicherheitsrat lagen zur Prüfung ein Schreiben von 32 afrikanischen Staaten vor, die die Erörterung dieses Problems verlangt hatten, sowie einen neuen Bericht des Apartheid-Sonderausschusses. Der Bericht schildert die Verschärfung der Repressalien gegen die einheimische Bevölkerung und die Rassendiskriminierung in der SAR sowie den verstärkten Einsatz von Streitkräften zur Unterdrückung der afrikanischen Bevölkerung. Er enthält eine Reihe von Empfehlungen des Sonderausschusses an den Sicherheitsrat. An der Sitzung nehmen ohne Stimmrecht die Aussenminister Tunesiens, Sierra Leones, Liberias und der Madagassischen Republik teái, denen die Konferenz in Addis Abeba die Aufgabe anvertraut hatte, den Standpunkt der afrikani-" sehen Staaten zu erläutern und zu vertreten. Die rassistische Regierung der SAR, die alle früheren Beschlüsse der UNO-Vollversammlung und des Sicherheitsrates im Apartheid- Problem ignorierte, bewies auch diesmal völlige Missachtung der UNO. Sie sandte keinen Vertreter zur Teilnahme an der Diskussion im Sicherheitsrat. Der Aussenminister Sierra Leones, John Kareefa-Smart, brandmarkte die Apartheid-Politik der SAR-Regierung. Er erklärte, die explosive Lage in Südafrika gefährde den Frieden und die Sicherheit des ganzen Kontinents, und nur sofortige, entschiedene Massnahmen des Sicherheitsrates könnten diese Explosion verhüten. Auch der tunesische Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Mongi Slim, betonte in seinen Ausführungen, der Sicherheitsrat müsse entschiedene ' Massnahmen ergreifen. Neues Wahrzeichen einer alten Stadt Das Hermannstädter Theresianum-Viertel der Hütten und Zwerghäuschen erhält modernes Gepräge- Neun, meist vierstöckige, moderne Wohnblocks mit hellen, freundlichen Wohnungen wurden hier bisher für die Werktätigen Hermann stadts errichtet. Die Bürger dieses Viertels haben vielfach selbst bei seiner Verschönerung mit Hand angelegt, indem sie Grünflächen und Spielplätze für ihre Kinder schufen. Der siebenstöckige Turmblock des neuen Theresianum-Viertels (Bild links) sowie die neue Mittel- Fotos : F.dmund Hofer Nicht „weich“ planen! ' Vor einigen To.gen berichteten wir über Sparergebnisse der Stanzer und Lederzuschneider in der Mediascher Schuh- und Lederfabrik „8. Mai“. Gewiss findet besonders die Leistung der Stanzer — 266 500 Lei Einsparungen in sechs Monaten — bei ihren Kollegen im ganzen Land Anerkennung. Für die Mediascher Stanzer selbst, die seit über 14 Jahren stets um maximale Rohstoffnutzung bemüht waren, ist sie jedoch selbstverständlich, ebenso wie die üblichen Zusatzverpflichtungen, die zu den 3 Millionen Lei,, die die Brigade seit ihrer Gründung erwirtschaften konnte, wohl wesentlich beigetragen haben. Und wie das sparsame Wirtschaften mit dem so wertvollen Sohlenleder den Stanzern schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, kam es in letzter Zeit manchmal vor, dass sie auch in ihren Verpflichtungen sparsam waren. So in der ersten Julihälfte dieses Jahres. Die zu Jahresbeginn und dann vor dem 1. Mai sehr vorsichtig erhöhten Jahresverpflichtungen waren schon in wenigen Monaten erfüllt. Nun sollten neue Sparvorhaben festgelegt werden. Dies geschah, und als man die neue Jahresverpflichtung ausgerechnet hatte, betrug sie 267 000 Lei, um 500 Lei mehr als seit Jahresbeginn schon eingespart worden war! Was blieb also für die zweite Jahreshälfte übrig ? Solche Schildbürgerstreiche sind zwar immer seltener, doch kommt es hie und da noch vor, dass Belegschaften, Abteilungen oder Brigaden in ihren Verpflichtungen sehr vorsichtig zu Werke gehen, um dann zu Jahresende mit „imponierenden“ Leistungen aufwarten zu können. Gewiss werden die Mediascher Stanzer, nachdem sie ihre Jahresverpflichtungen in sechs oder sieben Monaten erfüllt haben, keineswegs die Hände in den Schoss legen. Aber der sozialistische Wettbewerb erfüllt seinen Zweck nur dann, wenn er mit anspornenden Zielsetzungen und nicht um billige Effekte geführt wird■ Paul Binder Temesvarer Kindertrikotagenfabrik wieder an der Spitze Temesvár (NW). — Die Belegschaft der wegen ihren vorzüglichen Leistungen wiederholt ausgezeichneten Temesvarer Kindertrikotagenfabrik hatte am 29. Juli abermals eine freudige Überraschung : Anlässlich der Halbjahrproduktionsberatung auf Betriebsebene verlas Direktorin Iulia Pa$ca ein Schreiben des Fachministeriums, worin die Fabrik zum Musterbetrieb in der Wirkwarenbranche auf Landesebene erklärt wurde. Im übrigen ist man hier bestrebt, auch in diesem Jahr nicht hinter den bisherigen Leistungen zurückzubleiben. So bereitete man für die diesjährige Musterschau abermals eine Kollektion von 41 neuen Kinderbekleidungs- und Wäschestücken in geschmackvollen Farben und Kontexturen vor. Zur weiteren Vergrösserung der Produktionskapazität und Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird ausserdem eine weitere Betriebshalle gebaut, Machtvolle Streikaktionen im Westen Blutige Zusammenstösse in Bolivien / Hafen von Marseille stlllgslegt Französische Bankbeamten im Ausstand La Paz,. Ap/NW : In den letzten Tagen hat sich der Konflikt zwischen der Föderation bolivianischer Bergleute und der Verwaltung des staatlichen Bergbaubetriebs „Corporacion Minora Boliviana“ verschärft. Die Bergleute verlangen Lohnerhöhungen, Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschaftsführer und Einstellung der Aussperrung im Bergbauzentrum Catavi. Die Arbeiter werfen der Regierung vor, sie beabsichtige, die Forderungen der amerikanischen Banken zu erfüllen, die die Entlassung von einigen tausend Bergleuten als Bedingung zur Gewährung einer Anleihe für die Neuausrüstung der staatlichen Bergbaubetriebe gestellt haben. Die Verwaltung des Betriebes „Corporation Minera Boliviana“ hat die Forderungen der Arbeiter abgelehnt. In Oruro, wo vor kurzem der Landeskongress der bolivianischen Bergleute begann, veranstalteten die Arbeiter eine Massenkundgebung. In den Bergbauzentren des Landes kam es zu Zusammenstössen zwischen Bergleuten und Polizei. Auf beiden Seiten waren Tote und Verletzte zu verzeichnen. Paris, Ap/NW: Aus Protest gegen die Weigerung der Reeder, die Lohnforderungen der. Hafenarbeiter von Marseille zu erfüllen, traten die Seeleute und Docker in den Ausstand, wodureh die gesamte Hafemtätigkeit lahmgelegt wurde. Auch die Schiffahrtsgesellschaften waren genötigt, den Passagierverkehr emzustellen. Zum Zeichen der Solidarität mit dem Kampf ihrer Marsedller Kameraden traten die Seeleute im Hafen von Nizza ebenfalls in den Streik. London, Ap/NW: Mehr als 2000 Londoner Bauarbeiter veranstalteten eine Strassandemonstration, um ihren Forderungen nach Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitswoche Nachdruck zu verleihen. Die Bauarbeiter waren zu dieser Aktion gezwungen worden, nachdem die Unternehmer sich geweigert hatten, die Forderungen der Werktätigen zu erfüllen. Bei den Verhandlungen versuchten sie, die Forderungen der Bauarbeiter mit einer „Kompromiss“-Lösung zu hintertreiben, wonach die Verkürzung der Arbeitswoche nur in den Wintermonaten erfolgen, solle. Die Bauarbeiter-Gewerkschaften wiesen diesen Vorschlag zurück und erklärten, sie würden zu den energischsten Mitteln greifen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Paris, Ap/NW: Auf den Appell der Allgemeinen Arbeitskonföderation und der Französischen Föderation Christlicher Arbeiter traten die französischen Bankbeamten in einen 24stündigen Streik. Sie fordern Erhöhung der Gehälter und Verkürzung der Arbeitswoche. Der Streik der Bankbeamten ist durch vollkommene Aktionseinheit gekennzeichnet.