Neuer Weg, 1965. október (17. évfolyam, 5107-5133. szám)

1965-10-19 / 5122. szám

Abonnements : Einmonatig 6,50 Lei, vier, teljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen wer­den von den Postämtern, den Briefträ­gern und den freiwilligen Zeitungsver­teilern entgegengenommenINeuerwen Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien 4P 17. Jahrgang/Nr. 5122 Bukarest, Dienstag, 19. Oktober 1965 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Schriftleitung ! Bukarest, Strada Bre­­zoianu 13 (Telefon 1414 72 ; Verwal­tung 14 03 90). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstait, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Wann wird das Feld geräumt ? Region Kronstadt: Maisernte kaum begonnen Zu dem Stand der Maisernte in der Region Kronstadt meinte Ing. Mänoiu : „Eigentlich haben wir da­mit kaum begonnen. Im ■ Regions­massstab war der Mais am 15. Ok­tober erst von 1660 Hektar einge­bracht. Weshalb die Verzögerung ? Erstens wurde bis jetzt der Gross­teil der Arbeitsmittel noch für die Kartoffel- und Zucberrübenemte beansprucht. Zweitens war der Mais meistenorts noch nicht reif. In den Rayons Reps, Fogarasch und Sf.-Gheorghe beispielsweise konnte deshalb noch nicht begonnen wer­den, auch haben uns die paar Re­gentage aufgehalten. Sie brachten jedoch mehr Nutzen als Nachteile — die Weizensaat ist schön auf ge­gangen, und das Pflügen geht nun viel flotter vonstatten. Ausserdem fiel bei uns schon ein paarmal Reif. Nun müssen wir aber auch bei uns auf den Maisfeldem mit Volldampf arbeiten. In den LPGs hat man sich ziemlich gründlich vorbereitet. Die MTS und die IRTA-Einheiten haben ihren ganzen Fahrzeugpark für den Maistransport bereitgestellt. Und da auch dieser nicht ausreicht, wur­den mit zahlreichen Industriebetrie­ben Verträge abgeschlossen, damit diese samstags und sonntags mit LKWs aushelfen.“ NW : Aus der Erfahrung vergan­gener Jahre weiss man, dass es mit dem Laubschneiden in zahlreichen Wirtschaften schleppend voranging, wodurch die Ackerung verzögert Gespräch mit Ing. loan Mänoiu, Vorsitzendem des Regionslandwirtschaftsrats wurde. Wie steht es heuer damit ? Ing. Mänoiu: Noch in diesem Herbst müssen sämtliche Maisfelder unter den Pflug kommen, was eine termingerechte Felderräumung vor­aussetzt. Und dass es damit heuer besser klappen wird, dessen sind wir gewiss. Die Genossenschafts­bauern sind beim Maisbrechen ma­teriell besser mitirtteressiert: Das Laub wird um den dritten Teil geschnitten, so dass der Genorsen­­schaftsbauer die Möglichkeit hat, seine eigenen Futtervorräte aufzu­runden. NW : Weil wir schon vom Futter sprechen; Ist das Maislaub nicht auch für die Genossenschaften eine zusätzliche Futterreserve? Ing. Mänoiu: Eine sehr bedeuten­de sogar. In den Wirtschaften, dp­­ren Silogruben noch nicht gefüllt sind, werden die Maisstengel im Ge­menge mit Kürbissen und Melasse siliert. Zahlreiche Einheiten wissen aber auch aus den Vorjahren, dass die gehäckselten Kolbenstrünke im Gemenge mit anderen Futterarten ein gutes Winterfutter abgeben. NW: Wie wird in der Region Kronstadt geackert ? Hat man dies­bezüglich Anweisungen erteilt ? Ing. Mänoiu: Nein. Das wäre falsch. Wir haben allein bestimmt, dass alles gepflügt werden soll. Wie tief die Ackerung hier oder dort zu sein hat, das müssen die Fach­leute der einzelnen Wirtschaften selbst bestimmen. Unterschiede bei gleichen Bedingungen Maisernte überall auf Touren bringen / Detta und Grosssanktnikolaus im Endspurt Temesvár (NW). — Die kalten Nächte und der Reif, den sie mit sich brachten, mahnen, dass überall im Banat die Zeit da ist, wo der letzte Mais in die Speicher gehört. Wie steht es also mit der Ernte ? Wie verläuft Transport und Feld­räumung ? Vom Regionslandwirt­schaftsrat wurde am Wochenende verlautet, dass im Banat nahezu 70 Prozent der Maisfläche abgeerntet sind und einige Einheiten, wie bei­spielsweise die LPGs Gertjanosoh, Hatzfeld, Bogarosoh und Lenauheim sowie die Staatsgüter Semlak, Cla­­rii-Vid und Nadlak, trotz der für den Mais stiefmütterlichen Witterung von der bereits abgeemteten Flä­che 4500—5500 Kilogramm Körner je Hektar erzielten. Bei gleichen Bedingungen gibt es sowohl in der Ebene als auch im Hügel- und Bergland von Rayon zu Rayon grosse Unterschiede, die auf eine mangelhafte Organisierung der Arbeit zurückzuführen sind und die betreffenden Landwirtschaftsräte wenigstens jetzt zum Handeln nöti­gen sollten. Während z. B. in den LPGs der Rayons Detta und Gross­sanktnikolaus das Maisbrechen fast beendet ist, erfährt man, dass in den Rayons Arad und Temesvár noch viel zu tun ist — auch in puncto Transport, wo ebenfalls die gleichen Bedingungen vorhanden sind. Wann will man noch das Laub schneiden, von der zeitgerech­ten Tiefackerung ganz zu schwei­gen, die auch bevorsteht ? Ähnlich ist die Lage im Hügel­­und Bergland. In den Rayons Ora­­wiitza und Neu-Moldova werden ge­genwärtig die letzten Flächen ab­­geerntöt. Bei den Nachbarn Boso­­witsch und Karansebesch aber reicht es nur knapp über 30 Pro­zent. Die Erklärung, dass der Mais heuer viel später reift, ist vollauf richtig, darf aber keineswegs den zurückgebliebenen Wirtschaften und Rayons als Ausrede dienen. Wenn zwei benachbarte Gebiete grosse Unterschiede aufweisen, so ge­schieht dies aus eigenem Verschul­den und keineswegs wegen der Spätreife, die auf beide zutrifft. Im nordwestlichen Teil des Banats — in den Rayons Grosssanktnikolaus und Arad — hat es den gleichen Regen und Sonnenschein gegeben, und trotzdem sind grosse Unter­schiede da. Die Maisernte muss also wirklich überall auf Hochtouren gebracht werden. Denn jetzt, wo noch un­getrübt die Sonne scheint, ist ein Tag mehr wert als später vielleicht eine Woche. Lesen Sie auf Seite 4 Sport vom Sonntag • Wieder Minuspunkt für Steaua Handball-Meisterschaft im Zahlenspiegel 9 Kommt Jiul an die Spitze ? Etappe der Fussball-B-Liga 9 Patentlösungen Leichtathletik kurz kommentiert 9 Sportinformationen aus dem In- und Ausland « ■»MM— ■i'-' lü 'émh m mmjmm 1 i ^ m f®J Einen harten Kampf um den Sieg; der mit einer Punkteteilung endete, lieferten in Temesvár Ştiinţa und Dinamo Kronstadt t ft Temesvarer Deutsches Staatstheater im Burzenland Kronstadt (NW). — Das Temesva­rer Deutsche Staatstheater, das zur Zeit eine Gastspielreise durch ‘Sie­benbürgen unternimmt, traf nach zahlreichen erfolgreichen Vorstel­lungen in den Rayons Mühlbach, Hermannstadt, Agnetheln und Fo­garasch nun in Kronstadt ein. Mon­tag gab es im hiesigen Musiktheater seine erste Vorstellung mit dem Lustspiel „Das Spiel von Liebe und Zufall“. Mit demselben Stück wird das Temesvarer Ensemble auch in ande­ren Ortschaften des Burzenlands auftreten, u. zw.: 19. Oktober: Per tersberg; 20. Oktober: Zeiden; 21.Ok­tober i Honigberg; 22. Oktober: Tartlau; 23. Oktober: Heldsdorf; 24. Oktober: Weidenbach und Neu­stadt ; 25. Oktober: Brenndorf. Hermannstadt (NW). — Mit Bern­hard Shaws Lustspiel „Pygmalion“ eröffnete die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatsitheaters am Samstag die Spielzeit 1965— 1966. Regie führte Margot Göttlin­­ger, das Bühnenbild stammt von Erwin Kuttler. In den Hauptrollen traten Joachim Szaunig, Marietta Lissai, Margot Göttlinger, Helga Maria Kinn, Rosemarie Müller, Franz Keller und Kurt Konrad auf. Die Vorstellung war ein grosser Erfolg. Hans Barth paqesncfiien Eine neue MTS wird bei Gherla gebaut. Damit erhöht sich die Zahl der MTS in der Region Klausenburg auf 12. 70 Jahre ununterbrochenes Erschei­nen feiert heute die „Gazeta Mate­matică''. In der Bukarester Universi­tätsbibliothek findet aus diesem An­lass eine Festsitzung statt, an der Gä­ste aus 60 Städten des Landes teil­nehmen. Als zweite Premiere der neuen Spiel­zeit brachte das Temesvarer Rumä­nische Staatstheater am Samstag Tu­dor Muşatescus Lustspiel „Ich treffe heut abend ein“ auf die Bühne. Die gelungene Aufführung steht unter der Regie von Radu Avram und Dan Radu lonescu. Hauptdarsteller sind der Ver­diente Künstler Ştefan lordänescu so­wie Angela Costache und Gabriela Marinescu. Eine Modeschau veranstaltete kürz­lich die Lugoscher Handwerksgenossen­­schcft „Munca". Besonderen Anklang fanden dabei die von den Schneider­meistern Karl Possler, Margarete Mai­länder und Ion Voicu geschaffenen Herbst- und Wintermodelle für Da­men und Herren. Karusselldrehbänke in Neuserien Erhöhte Betriebskennzeichen und Hehrzweckver­wendung / Hatzfelder Ziegel werden billiger Bukarest. — Insgesamt sechs neue Karusselldrehbankmustermit Drehtischdurchmessern von 1000—3200 mm soll die Belegschaft der Bu­karester Werkzeugmaschinenfabrik bauen. Zwei davon, die Drehbänke mit Drehtischdurchmessern von 200 und 2500 mm, wurden bereits in diesem Jahr gebaut. Erhöhte Betriebskennzeichen, gleichzeitige Benüt­zung mehrerer Schneidwerkzeuge, vielfältige Verwendungsmöglichkeit und eine elegante Bauart kennzeichnen die neuen Drehmaschinen, die Bestandteile bis zu 12 Tonnen bearbeiten können. Zu erwähnen wäre, dass alle Drehbänke das gleiche Prinzip auf­weisen. so dass 70—75 Prozent der Bauteile bei wenigstens zwei Dreh­bänken verwendet werden können. Einige Bauteilgruppen der Antriebs­­und Sehmiereinrichtungen werden bei jedem Baumuster verwendet. Hatzfeld (NW). — In der Hatzfel­der Ziegelfabrik „Ceramica“, be­kanntlich eine der grössten des Landes, werden zur Zeit vielseitige Massnahmen zur Senkung des Brennstoffbedarfs getroffen. So wer­den beispielsweise durch die Errich­tung von gedeckten Zufahrtsrampen an den Ringöfen A, B und D und die dadurch bedingten besseren Lagerungsverhältnisse jährlich rund 2000 Tonnen Brennstoff im Werte von 300 000 Lei eingespart. Weitere bedeutende Einsparungen brachte die Verwendung von Gummiabfäl­len anstelle von Lignit, wodurch gleichzeitig die Brenndauer verkürzt wird. Auch der Abfall der Hatz­felder Hanfrösterei soll in Zukunft als Brennstoff verwendet werden, während zur Verhütung von Brenn­stoffverschwendung Fachlehrgänge mit den Heizern des Betriebes ein­geleitet werden. Durch • all diese Massnahmen wird der Kostenpreis, bei dem der Brennstoff mit 20 Prozent der Gesamtkosten schwer in die Waagschale fällt, wesentlich gesenkt. Ein halbes Jahr auf Meeren und Ozeanen Frachter „Dobrogea" wieder im Heimathafen Konstanza. — Nach einer Reise von sechs Monaten und zehn Ta­gen hat der rumänische Frachter „Dobrogea“ Samstag im Konstanzaer Hafen angelegt. Der Kapitän des Schiffes, Valentin Balaşca, teilte in einem Gespräch kurz nach der An­kunft des Frachters mit, dass das Schiff Anfang April in See gesto­chen ist, auf seinen Reisen acht Meere und drei Ozeane überquert, in 20 Häfen angelegt und etwa 35 000 Seemeilen zurückgelegt hat, was anderthalb Äquatorlängen gleichkommt. Die „Dobrogea“ hatte den Heimathafen mit einer Ladung von 10 750 Tonnen rumänischen Zements in Richtung Spanien ver­lassen. In Casablanca nahm sie Gips und Phosphate an Bord, die nach Japan gebracht wurden. Von hier aus ging es mit Walzgut zu­rück nach Spanien und über engli­sche und französische Häfen, wo Waren für unser Land geladen wurden, heim nach Konstanza. Zweite Elektrolysehalle erzeugt Aluminium Slatina. — Die Produktion auf­genommen hat vor kurzem die zweite Elektrolysehalle im Alu­miniumwerk Slatina durch das Kurzschliessen der ersten Elektro­lyseofenreihen. 42 der Elektro­lyseöfen haben bereits die Alu­miniumerzeugung aufgenommen. Zu erwähnen wäre, dass es den Technikern und Ingenieuren ge­lungen ist, durch die Veränderung der Zusammensetzung der Anoden­paste die Qualität der Anoden und des Aluminiums zu verbessern. Beethovenfestival der Arader Philharmonie Arad (NW). — Monatlich ein Konzert mit Werken von Beetho­ven wird die Arader Philharmonie in der gegenwärtigen Spielzeit ge­ben. Samstag wurde dieser Zy­klus mit einem Festprogramm eröff­net, das die Ouvertüre „Weihe des Hauses“, die I. Sinfonie und _ das Violinkonzert umfasste. Es dirigierte Nicolae Brinzeu, als Gastsolist wirk­te Mihai Constantinescu aus Buka­rest mit. Stephan-Ludwig-Roth- Feier in Stolzenburg Hermannstadt (NW). — Anläss­lich des 115. Todestags von Stephan Ludwig Roth fanden Sonntag in einigen Ortschaften des Rayons Hermannstadt Vqrträge in deut­scher und rumänischer Sprache statt. In Stolzenburg, Grossscheuern und Hahnbach sprachen vor zahl­reichen LPG-Bauern Günter Gun­­ni, Johann Grau und Ilse Sonntag (in deutscher Sprache), in Reussen Laurenţiu Bausmert (in rumänischer Sprache). Regionsphase der Theaterbiennale Kronstadt (NW). — Auf zahlrei­chen Bühnen der Region Kronstadt ging am Sonntag der Vorhang zur Regionsphase der Theaterbiennale auf. 37 Theatergruppen, 12 Puppen­theater und andere Laienkunstfor­mationen bewerben sich diesmal um die regionsbesten Plätze. Die Thea­tergruppe des Traktorenwerks stell­te sich mit Sidonia Drăguşanus „Die Töchter“ und die der LKW-Werke mit Paul Everacs „Die unsichtbare Stafette“ der Jury. Das Kulturheim Pretai, das Rayonskulturhaus Agne­theln und andere Formationen füh­ren deutsche Theaterstücke auf. DAS LEISTUNGSFÄHIGSTE HEIZKRAFT­WERK unserer Energiewirtschaft ent­steht unweit des Chemiekombinats Craiova. Für eine Anfangsleistung von 350 MW ausgelegt, soll in den näch­sten Jahren durch weitere Energie­blöcke die 1000-MW-Grenze über­schritten werden. - Unser Bild zeigt den 160 Meter hohen Schornstein des Kraftwerks. Im Vordergrund Anlagen, die zur Wasserreinigung gehören Foto : Agerpres Barrikaden auf den Strassen von Buenos Aires Polizei mit Tränengas gegen Peronisten Buenos Aires, Ap/NW: Zu hefti­gen Zusammenstössen zwischen pero­­nistischen Demonstranten und der Polizei kam es am 17. Oktober in Buenos Aires, da trotz des Verbo­tes des Innenministeriums, ein Meeting zum 20. Jahrestag der Machtergreifung des früheren Prä­sidenten Juan Peron abzuhalten, Tausende Demonstranten zum Ver-­­sammlungsplatz eilten. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demon­stranten auseinanderzujagen, die sich erneut versammelten und Au­tobusse und Autos umstürzten, Bar­rikaden auf den wichtigsten Strassen der Hauptstadt errichteten. Die Gat­tin Perons, die vor einigen Tagen in Buenos Aires eingetroffen ist, gab ihre Absicht bekannt, auf die­sem Meeting zu sprechen, doch war sie nicht erschienen. Man nimmt an, dass sie sich in dem ausserhalb der Hauptstadt gelegenen Wohnsitz eines Peronistenführers aufhält. Po­lizeimeldungen zufolge wurden mehr als 650 Demonstranten ver­haftet. Der France-Presse-Korrespondent in Buenos Aires berichtet, dass in­folge der Zwischenfälle in den letzten Tagen im Kriegsministerium „eine Atmosphäre der Beunruhi­gung“ herrscht. Zahlreiche Offiziere verfolgen mit Besorgnis den Ver­lauf der durch die Anwesenheit Isabella Perons in Buenos Aires aus­gelösten Unruhen. Hohe Offiziere verhehlen nicht ihre Erregung über die Absicht der Regierung Illia, mit den Peronisten zu verhandeln, um zu vermeiden, dass diese bei den Gouverneurswahlen 1967 den Sieg davontragen. Aden: Lage verschärft sich Acht Gewerkschaftsmitglieder verhaftet / Aufruf zum Generalstreik Aden, 18. (Agerpres.) — Auf Befehl des britischen Hochkom­missar wurden in Aden acht Ge­werkschaftsführer der Beschuldi­gung des „Kollaborationismus“ mit der Nationalen Befreiungsfront Adens verhaftet. Gleich darauf rief der Exekutivrat des Gewerkschafts­kongresses zu einem Generalstreik auf, um auf diese Weise gegen die Repressionen der Polizei und der britischen Kolonialtruppen zu pro­testieren. Wie Associated Press meldet, ver­schärft sich die Spannung in Aden zusehends. Auf den Strassen der Stadt sind ständig britische Mili­tärpatrouillen zu sehen, die Haus­suchungen vornehmen. Die gleiche Agentur weist darauf hin, dass die britischen Behörden ihren Ent­schluss aufrechterhalten, Aden die Unabhängigkeit erst im Jahre 1968 zu gewähren. Vorher soll aber diese Kolonie zusammen mit 16 Sultanaten und Emiraten dieses Raumes der Südarabischen Föde­ration angegliedert werden. Haupt­zweck dieser Massnahmen würde sein, dass die von britischen Offi­zieren ausgebildeten Truppen der Föderation — fünf Bataillons — das Territorium Adens sofort nach seiner Angliederung an die Föderati­on besetzen. Um jedoch die gegen­wärtige Krise überwänden zu kön­nen, hoffen die britischen Behör­den, in Aden „gewichtige politische Führer“ ausfindig zu machen, denen die Regierung der Kolonie bis zu ihrer eventuellen Einbeziehung in die Föderation übertragen werden könnte. „Es scheint jedoch sehr unwahrscheinlich, dass solche Füh­rer zu finden sein werden“, stellt Associated Press abschliessend fest. Paul Robeson schwerverletzt New York, 18. (Agerpres.) — Die New-Yorker Polizei gab bekannt, dass der berühmte amerikanische Negersänger Paul Robeson, Samstag abend schwer verletzt auf einem unbebauten Gelände aufgefunden wurde. Die Behörden fügten hinzu, dass Robeson sich nicht zu erinnern vermag, was mit ihm geschah. Auf verlorenem Posten Nach den Londoner Rhodesien-Verhandlungen Als es nach einer letzten unerwar­teten Zusammenkunft zwischen Wilson und Smith endgültig feststand, der rhodesische Premier würde bei seiner Ankunft in Salisbury nichts weiter als eine leere Aktentasche vorzeigen kön­nen, und dieser vor seiner Abreise erklärte, er müsse nun, da die Ver­handlungen mit der britischen Regie­rung gescheitert seien, seine letzte Karte ausspielen, befürchtete man all­gemein eine einseitige Unabhängig­keitsausrufung Rhodesiens. Die britische Regierung trat zu ei­ner Sitzung zusammen, um die Mass­nahmen gegen die rebellische Kolonie festzulegen, und auch die Regierungen der USA, Kanadas, Frankreichs, Gha­nas, Keni Tansanias, Nigerias erör­terten die Rhodesien-Frage. Aber kei­ne einzige nahm Stellung für Smith. Sogar die Kolonialmacht Portugal und das rassistische Südafrika spendete nur schüchternen Beifall. Portugal, das vor den Londoner Verhandlungen ei­nem rhodesischen Vertreter gegen den Willen Grossbritanniens diplomatischen Status zuerkannt hatte, wies Smith ab, als dieser seinem Busenfreund Salazar einen Besuch abstatten wollte. In Pre­toria fand der rhodesische Vertreter taube Ohren. „Die Bürger“ eine Zei­tung, die gewöhnlich die Ansichten der Verwoerd-Regierung von sich gibt, hoffte plötzlich auf einen Auf­schub der einseitigen Unabhängigkeits­erklärung. Die Regierung Rhodesiens, die nach der Rückkehr Smith' zu einer Sitzung zusammentrat, fasste keinen Beschluss. Eine zweite Kabinettssitzung endete auch ergebnislos. Offensichtlich haben es die Rassisten mit der Angst zu tun bekommen. Gewisse britische Kreise, die starke finanzielle Interessen in Rhodesien haben, lehnen zwar drasti­sche Massnahmen gegen Salisbury ab, doch kann die britische Regierung mit Rücksicht auf das Commonwealth nicht darauf verzichten. London hat vor allem Wirtschaftssanktionen ins Auge gefasst : Einfuhrembargo für rho­desische Waren, Blockierung der rho­desischen Sterlingguthaben, Einstellung des Kapitalexports nach Rhodesien. Die Grosszahl der Westmächte und aller afrikanischen Commonwealth-Mit­gliedländer würden London sekundie­ren. Die USA haben sich bereit er­klärt, Grossbritannien, Westdeutsch­land und andere Abnehmerländer rho­desischen Tabaks aus ihren Resourcen zu versorgen. (Fortsetzung auf Seite 3) JL Bautempo am zweiten Tausender Hans Wotschs Schalungsgruppe beschleunigt Bunkerbau 100-Meter-Schornstein in 41 Tagen ^ Uber 4 Millionen Tonnen Roh­­g: eisen sieht unser Fünfjahrplan ^ für 1970 vor. Dazu sollen auch 5; die drei neuen Hochöfen beitra- 0 gen, die im kommenden Jahr- 5; fünft angeblasen werden. Eines 0 dieser modernen Hüttenaggregate ^ — der 1000-Kubikmeter-Hoch­­^ ofen Nr. 8 — ist jetzt in Hune­­á doara in Bau. In Hunedoara wird gegenwärtig der Blechmantel des neuen Hoch­ofens aufgezogen. Dank einem hal­ben Jahr intensiver und zweck­mässig organisierter Arbeit ist aber auch bei einer Reihe anderer Ob­jekte ein fortgeschrittenes Bausta­dium erreicht. Die Erfahrung, die die Bauleute 1961—1962 bei der Er­richtung des ersten 1000-m3-ţloch­­ofens sammelten, hat sich als guter Ausgangspunkt erwiesen, um so mehr, als in jüngster Zeit noch viel Wertvolles hinzukam, wurden doch im Hüttenkombinat auch andere Abteilungen gebaut. Umsichtige Arbeitsprogramme An der 130 Meter langen Front der viergeschossigen Bunkeranlage für Erz, Zuschläge und Koks, zie­hen die Zimmerleute der Brigade Hans Wotsch Verschalungen und Gerüste ab. Zurück bleiben die massiven Eisenbetonrahmen, in die nun die Bunker — 1470 Tonnen Grobblech und Metallprofile — ein­gebaut werden. Die Meister Alfred Heitz und Filon Geană setzen das Arbeitsprogramm für den nächsten Tag fest. Beiden ist präzise Pro­grammierung, die hauptsächlich darauf abzielt, dass die drei Schich­ten der Bauleute und Monteure dieselben Kräne benützen, zur Ge­wohnheit geworden. Eben wird die Verschalung vom dreizehnten Bun­kerrahmen entfernt, während am zehnten die blauen Feuergarben der Schweissgeräte aufsprühen. Geht es in demselben Rhythmus weiter, wird die Baufrist der Bunkeranlage um einen vollen Monat verkürzt. Für den jungen Ingenieur Dumitru Romanovschi ist dies bereits Ge­wissheit : „Allerdings handelt es sich um Schwerelemente, kompli­zierte Armaturen aus dicken Stahl­barren mit zahlreichen eingebauten metallenen Werkstücken zur Fi­xierung der Bunker. Aber die schwere Zeit des Anfangs ist vor­über ; wir haben jetzt eine Band­montage ausgearbeitet, und alles verläuft normal.“ Johann Buchs Schornsteinbauer überboten sich selbst Eine Reihe von Objekten des Hochofens ist bereits fertiggestellt. In nicht ganz zwei Monaten ent­standen das Eisenbetongerüst für den Schlammfang der Gichtgasrei­nigung (des Stausacks). Nachdem die Brigade des Zimmermanns Franoisc László im Windenhaus fer­tig geworden war, nahm sie die Arbeitsbühne des Hochofens in An­griff, die jetzt auch ins Endstadium getreten ist. Ein aufsehenerregender Erfolg war der Guss des 100 Meter hohen Schornsteins aus Stahlbe­ton. Der Schornsteinbau am Hoch­ofen 7 hatte vier Monate gedauert; diesmal abe^ wandte die Brigade Johann Buch ein neues Verfahren an, nämlich mit hydraulischen Win­den gehobene Gleitschalungen, und erreichte so einen Geschwindigkeits­rekord : in 41 Tagen stand der Be­tonzylinder. In nächster Nähe des für die Me­chanisierung der Baustelle so wich­tigen Derrick-Krans heben sich die Umrisse der drei Winderhitzer (Cowper) vom Himmel ab ; jeder von ihnen hat die Höhe eines etwa zwölfstöckigen Hauses. Die Leute an den blanken Metallzylindern oder auf Schwebebühnen arbeiten mit der Präzision eines Uhrwerks ; hat man die Gesamtansicht vor sich, kann man die einzelnen Pha­sen des Zyklus oder deren Vorbe­reitung genau unterscheiden. Schamotteure in der Ofenrast „Wir haben dafür gesorgt, dass den Meistern und Brigaden ähnliche Ar­beiten zugeteilt werden, wie sie sie bei der Generalreparatur des Hoch­ofens Nr. 7 ausführten“, erklärt Ingenieur Ludwig Mudretzky, der Leiter der Montagegruppe, „um uns die Arbeit durch An­wendung bereits bewährter Lö­sung zu erleichtern.“ Meister Teodor Malancea und die Monta­geschlosser unter Leitung von Tra­ten Voicu sowie Traten Sileş haben sich in der Methode der Vormon­tage der Winderhitzerringe am Bo­den „geübt“ ; das Verschweissen der Bleche unter Respektierung sehr strenger Toleranzen bei Ge­samtdurchmessern von 8700 Milli­metern bereitet ihnen keinerlei Schwierigkeiten. Während die Montage der Kuppel des ersten Winderhitzers vorberei­tet wird, sind die Schamo'tteure unter Leitung von loan Covaci und unter Aufsicht Meister Gheorghe Portases schon darangegangen, die Hochofenrast feuerfest anzummiern. Dieter Cramer

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