Neuer Weg, 1966. március (18. évfolyam, 5235-5261. szám)
1966-03-01 / 5235. szám
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Von Helmut K a m i 11 i Man hört oft in Werken, wo die Fertigung hochqualitativer Erzeugnisse als oberstes Betriabsgesetz gilt und dem das gesamte Betriebsleben untergeordnet ist, dass diese Tatsache nicht zuletzt durch den soliden Stammarbeiterstab ermöglicht wurde. Es ist die Elite der Belegschaft, unter der es nicht .wenige Arbeiter gibt, die von den ersten Lehrlingstagen bis ins Rentneralter in ein und demselben Betrieb arbeiten. Ihr ganzes Berufsleben, ihre Entwicklung zum hochqualifizierten Fachmann ist eng mit ihrem Arbeitsplatz verbunden. Nun ist es aber so, dass sich noch nicht jedes Unternehmen mit einem soliden Stammarbeiterstab brüsten kann. Und gerade in diesen Einheiten — abgesehen von solchen Werken, die Neuschöpfungen sind und deren Belegschaften erst formiert werden müssen — wird oft. festgestellt, dass die Zeiger auf dem Zifferblatt der Planuhr recht langsam vorrücken, dass die Qualität der Erzeugnisse mitunter beanstandet wird. Das sind auch die negativen Auswirkungen und Folgen der Fluktuation von Arbeitskräften, die die Schaffung eines Stammarbeiterkerns besonders erschweren. Warum pendelt Fachpersonal ? Zunächst eine Präzisierung. In gewissem Masse wird der Kaderwechsel von den Bedürfnissen der Volkswirtschaft diktiert. Man hat nichts dagegen einzuwenden, im Gegenteil, es ist zu begrüssen, wenn beispielsweise gutausgebildete Handwerker aus verschiedenen Betrieben ihre Bereitschaft äussern, auf der Kiesenbaustelle beim Eisernen Tor zu arbeiten. Ebenso ist es in Ordnung, wenn neue Werke und Betriebe Zuwachs an hochqualifizierten Arbeitern erhalten. Und dann wird niemand den Wunsch eines lernbegierigen Jungarbeiters, der in einem grösseren oder moderneren Betrieb seine Berüfskenntnisse zu vervollständigen gedenkt, zu vereiteln suchen. In sehr vielen Fällen ist aber die Fluktuation von Arbeitskräften unbegründet und geht auf das Schuldkonto jener Betriebe, die es noch nicht heraushaben, wie man sich einen zahlenmässig entsprechenden Stammarbeiterstab schafft, und die sich überhaupt um die Beständigkeit der Belegschaft herzlich wenig kümmern. Ein solches negatives Beispiel liefert der Bautrust Hunedoara. Dieser hat sich im Vorjahr wirklich keinen Lorbeerkranz verdient. Für Planrückstände werden eben keine Auszeichnungen verliehen. Bis September nämlich waren von den für 1965 vorgesehenen 2865 Wohnungen erst ein knappes Tausend Appartements bezugsfertig. Dieser Rückstand ist in erster Reihe auf eine massive Fluktuation von geschulten und ungeschulten Arbeitern zurückzuführen. Bei 4500 in einer gewissen Zeitspanne angestellten Arbeitern suchten 3700 um ihre Entlassung an. Ursache : Mangelndes Interesse des erwähnten Bautrusts für die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauleute, schlechte Organisierung der Arbeitsplätze. Manchmal werden die Fluktuationen auch durch Umstände begünstigt, deren Beseitigung nicht allein in den Kompetenzbereich der betreffenden Betriebe fällt. Eine solche Situation ist auf der Baustelle des Galat.zer Hüttenwerks festzustellen : Das Baugelände liegt etwa 12 Kilometer von der Stadt entfernt, und jeden Morgen müssen rund 15 000 Arbeiter mit öffentlichen Transportmitteln den Weg Galatz—Baustelle zurücklegen, eine Fahrt, die zu reinen Schinderei wird. Das städtische Transportunternehmen hält den mit der Baustelle abgeschlossenen Vertrag über einen reibungslosen Personentransport nicht ein. Und schliesslich gibt es die notorischen Wandervögel, die von Fabrik zu Fabrik, von Stadt zu Stadt ziehen, ständig in Hader und Opposition mit den jeweiligen Betriebsleitungen stehen, ihren Grundberuf über Nacht an den Nagel hängen und sich eine andere Beschäftigung suchen. Auf sie ist im Gegensatz zu den Stammarbeitern wenig Verlass, und oft gefährden diese „Wandervögel“ durch plötzliches Verlassen des Arbeitsplatzes die Planerfüllung ihrer Brigade oder Werkstätte. In solchen Fällen hat die Gewerkschaft einzugreifen und zu versuchen, sie mit einer breitentfalteten Aufklärungs- und Erziehungsarbeit „sesshaft“ zu machen. Der Stab der bewährten Stammarbeiter ist das Rückgrat der Fabrik. Mit dieser Tatsache muss sich jede Betriebsleitung mit Ernst und Verantwortungsgefühl auseinandersetzen. Auszeichnung der Spartenbesten Bukarester Bekleidungswerker schufen 3000 neue Modelle Bessere Rohstoff Bewirtschaftung erbrachte 15 Millionen Lei Bukarest. — Fast 3000 Belegschaftsmitglieder der Bukarester Konfektions- und Wirkwarenfabrik hatten sich Freitag nach Schichtschluss im Festsaal des Betriebs versammelt, um zum zweitenmal das Diplom und die rote Fahne eines Bestbetriebs der Sparte Textilien, Bekleidungs- und Wirkwaren im sozialistischen Landeswcttbc-.vcrb entgegenzunehmen. Die Fcstversammlung bot gleichzeitig Anlass, auf die bedeutenden Erfolge des Vorjahres in der Verbesserung der Qualität der .Erzeugnisse, in der Bereicherung des Sortiments und der Steigerung von Produktion und Arbeitsproduktivität hinzuweisen. Allein an Selbstkosten wurden im Vorjahr mehr 9,7 Millionen Lei zusätzlich eingespant. Gleichzeitig wurden 3600 neue Modelle geschaffen, von denen auch 1100 in Produktion gegangen sind und bei den Verbrauchern eine gute Aufnahme gefunden haben. Zahlreiche Belegschaftsmitglieder hoben hervor, dass beispielsweise die vielen Vorschläge zur wissenschaftlichen Produktionsorganisierung die Umstellung von mehr als 40 Fertigungsverfahren ermöglicht haben. Neben einer wesentlichen Qualitätsverbesserung konnten dadurch auch 400 000 Lei eingespart werden. Die Bestarbeiterin Voicuţa Ghergu unterstrich mit vollem Recht, dass dies kaum möglich gewesen wäre, hätte nicht jeder an seinem Arbeitsplatz die neue Technologie gekannt und alles daran gesetzt, sein Fachkönnen noch mehr zu vervollkommnen. Die VKJ-lerin Marioara Gheorghe hob den Beitrag der mehr als 3000 Jugendlichen dieses bedeutenden Textilbetriebs hervor, die ständig darum bemüht waren, die Vorhaben im sozialistischen Wettbewerb vorbildlich einzuhalten. Einen wesentlichen Beitrag erbrachten die VKJ-ler zur umsichtigen Bewirtschaftung des Rohstoffs. Die Herabsetzung des Normverbrauchs hat dem Betrieb im Vorjahr 15 Millionen Lei eingebracht. In diesem Jahr sind wesentliche Massnahmen zur weiteren Vervollkommnung der Produktion vorgesehen. In der Hemdenherstellung soll eine neue Technologie zur Anwendung gelangen. Der Produktionsfluss in der Abteilung 3 wird reorganisiert, und die Wirkwarenabteilung erhält weitere produktive Einrichtungen. Der gesamte Massnahmenkomplex erbringt einen Wirtschaftseffekt von mehr als 20 Millionen Lei. Angesichts der umfassenden Neuausstattung mehrerer Abteilungen bleibt die Vervollkommnung des Fachkönnens weiter Hauptaufgabe, um alle Maschinen umsichtig auslasten zu können. Die Leistungen während der ersten eineinhalb Monate dieses Jahres zeigen — und darauf haben mehrere Diskussionsteilnehmer hingewiesen —, dass der vorgesehene Produktionszuwachs erstellt wird. Der Bruttoproduktions- und Warenplan wurde um 1,1 Prozent überboten, und 1,1 Millionen Lei j wurden zusätzlich eingespart. Vcn | Öekade zu Dekade wird ein rhythmischer Produktionsgang angestrebt, um durch tagtägliche Erfüllung des Plansolls den 45. Jahrestag der Rumänischen Kommunistischen Partei ehrenvoll zu begehen. IPEC Kronstadt — der Betrieb, der die Baustellen mit Fertigteilen und Bauelementen für Etagenhäuser und Industrieanlagen beliefert. Auch hier haben die Arbeiten der Landesberatung der Baufachleute lebhaften Widerhall ausgelöst, und man ist entschlossen, sich noch tüchtiger ins Zeug zu legen Foto : Rolf Cramer Metallarbeiter ausgezeichnet Reschitza (NW). — Als spartenbester Betrieb der Maschinenbauindustrie wurde das Reschitzaer Maschinenbauwerk gestern in einem feierlichen Rahmen ausgezeichnet. Dem Festakt wohnte als Vertreter des Zentralrats der Gewerkschaften Ion Preoteasa. Sekretär des ZRG, hei sowie führende Funktionäre der lokalen Partei- und Staatsorgane und nahezu 7000 Werkangehörige. Sport vom Sonntag Lesen Sie auf Seite 6 • Tempo, Tore, Technik Eishockey-Länderkampf Rumänien—Finnland 7:3 ! • Franzosen beherrschten die Tore Alpiner Wettbewerb auf der Schulerau • Acht Sekunden sind viel • Handball-Winterpokal vor Abschluss Telefonische Berichte von den Endturnieren in Temesvár und Tg.-Mureş • Fussball : Übungsspiele auf der Tagesordnung Stiinfa Temesvár — Vasas Budapest 1:1 • Eiskunstlauf-WM beendet Frauen-Einzel an Peggy Fleming • Sportinformationen aus dem Inund Ausland Schussfahrten durch die Tore beim Internationalen Wettbewerb der Alpinen waren am Wochenende das Ereignis in Predeal und auf der Schulerau Telegramm An das Zentralkomitee der Mongolischen Revolutionären Volkspartei Liebe Genossen ! Im Namen des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, der rumänischen Kommunisten und unseres Volkes übermitteln wir Ihnen und durch Sie der ganzen Partei und dem mongolischen Volk herzliche Glückwünsche und einen Brudergruss zum 45. Jahrestag der Mongolischen Revolutionären Volkspartei und wünschen Ihnen weitere Erfolge in Ihrer dem Erblühen der Mongolischen Volksrepublik gewidmeten Tätigkeit. Wir verleihen unserer Überzeugung Ausdruck, dass sich die zwischen unseren Parteien und Ländern bestehenden Freundschaftsbeziehungen weiterhin zum Wohle des rumänischen und des mongolischen Volkes, der Einheit der sozialistischen Länder und der internationalen kommunistischen Bewegung, der Sache des Friedens und des Sozialismus in der Welt entwickeln werden. DAS ZENTRALKOMITEE DER RUMÄNISCHEN KOMMUNISTISCHEN PARTEI v Bauern kommen zurück ins Dorf LPG Wiesenheid gründlich verändert / Feste Grundlage für weitere Entwicklung Wenn man mit Bauern von Wiesenheid spricht, so hat man den Eindruck, als hätte es hier seit Jahr und Tag eine gutgehende LPG gegeben. Sie haben 1965 gut abgeschnitten, und der Wert eines Tagewerkes betrug 34 Lei. Geplant waren nur 26. Ja, die Wiesenheider sind heute zufrieden. Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass viele tüchtige Landwirte es vorzogen, in die Stadt zu ziehen und irgendeine Arbeit, auch wenn sie nicht ihren Fähigkeiten entsprach, anzunehmen. „Jetzt“, so erzählt uns Brigadier Jakob Peter, „kommen viele wieder zurück. Vor wenigen Tagen haben wir sogar einige neue Mitglieder aufgenommen.“ Und er gibt uns noch gleich eine Erklärung dafür : „Damals waren unsere Felder in drei kleine Wirtschaften zerrissen — Wiesenheid, Engelsbrunn und Kleinsanktnikolaus —, und in keiner ging es so recht. Die eine hatte einen zu kleinen Acker, bei der anderen hingegen fehlte es an Arbeitskräften, bei der dritten war das Vieh schwach, weil man kein Futter aufbringen konnte ...“ Jetzt ist das anders. Die drei Ortschaften haben eine einzige Genossenschaft, aber eine, die in der Umgebung von Arad bereits zu den besten gezählt werden darf. Wer zum Beispiel kommt Ihr in der Geflügelzucht nahe ? Ihre Brutstation liefert jährlich an die 100 000 Kükken für andere LPGs und fast ebensoviel für die eigene Zucht. Die Arader Hausfrauen wissen Bescheid : Im Verkaufsstand der Wiesenheider LPG bekommt man immer Eier und Geflügelfleisch. Und wie steht es mit dem Gemüse ? 850 000 Lei Einnahmen brachte der Garten, weil die Wiesenheider sich nicht nur auf ein, zwei Sorten beschränkten. Während man bei den anderen nur Tomaten und Paprika bekam, verkauften sie Salat, Spinat, Blaufrüchte, Blumenkohl und eine ganze Menge anderen Gemüses. Beim Tabak aber haben sie sogar ihre Nachbarn, die Tabakbauern von Segenthau, übertroffen. Mehr Milch — durch Berieselung Auf der Generalversammlung hat man über all diese Dinge gesprochen. Die Arbeit ist im vergangenen Jahr in allen Sektoren besser geworden. So konnte man um 545 Tonnen Weizen und 320 Tonnen Mais mehr ernten, als ursprünglich eingeplant war. Die Einnahmen stiegen auf 6 Millionen Lei. Mehr als 2 Millionen kamen aus der Tierzucht und 1,5 Millionen von den technischen Nutzpflanzen. Vorsitzender loan C o m a n sagt uns, dass man sich im vergangenen Jahr vor allem darauf konzentriert hat, eine entsprechend hohe Getreideproduktion zu erzielen und die Tierzucht hochzubringen. „Es ist nämlich so“, sagte er, „dass wir 1964 nicht genug Futter bereitstellten und es in unserer Viehwirtschaft nicht gut ging. Wir mussten wegen Futtermangels 160 Jungtiere verkaufen, die das vorgesehene Gewicht noch nicht erreicht hatten, und das bedeutete Schaden. Auch in der Milchproduktion blieben wir dem Plan 120 Liter je Kuh schuldig. Im vergangenen Jahr haben wir jedoch vorgesorgt. Heute haben wir 40 Waggon bestes Kleeheu und 240 Waggon andere Futtermittel Hinzu kommen täglich zwei Kilogramm Kraftfutter je Kuh.“ Das Futterproblem wurde teilweise durch die Bewässerung von 50 Hektar Luzerne gelöst. Der Hektarertrag ist dadurch auf 6000 Kilogramm Kleeheu bzw. 24 000 Kilogramm Grünfutter angestiegen. In diesem Jahr will man deshalb die Bewässerung auf 180 Hektar ausdehnen. Bis 1970 aber sollen allein an Maisfeldern 700 Hektar künstlich berieselt werden. „Wir haben jetzt etwas mehr als 1000 Rinder“, berichtet Vizepräses Nikolaus Steingasser, „davon sind die Hälfte Milchkühe und Färsen. Jetzt bemühen wir uns durch gute Pflege, die Produktion zu steigern. Die grössten Schwierigkeiten in der Futterbeschaffung und in der Auslese der Tiere halsen wir überwunden. Ich bin mir darin sicher, dass unsere Viehwirtschaft einer der rentabelsten Sektoren sein wird.“ Gute Ernte hätte noch besser sein können Mit Brigadier Johann Letschk a sprachen wir über die Erfolge im Getreidebau. „Wir haben unsere Pläne um 600 Kilogramm Weizen und 400 Kilogramm Mais je Hektar überboten. Die Hauptsache dabei war die gute Arbeit unserer Genossenschaftsbauern. Von diesen sind in erster Reihe Ion T r i f a n, Mathias P e 11 z e r, Teodor S î r - bu und Katharina Bruckler zu nennen ; unter den Traktoristen waren es Heinrich und Johann Hängst, Ion R u s u u. a. Jedenfalls hätte unsere Durchschnittsproduktion höher sein können, wenn wir auch in Kleinsanktnikolaus die Pflege der Hackfrüchte nach Familien eingeteilt hätten.“ Heuer, so hat es die Generalversammlung beschlossen, wird in allen Sektoren die Zusatzentlohnung eingeführt. Überhaupt sind für dieses Jahr einige gute Massnahmen vorgesehen. Da ist zum Beispiel der Gemüsebau. Er ging auch 1965 gut. Aber die Möglichkeiten waren nicht voll genutzt. Die Felder der LPG liegen an der Marosch. Bewässert waren aber nur 22 Hektar. Heuer soll die gesamte Fläche Wasser bekommen. Und man verspricht sich viel davon. Die Brutmaschinen werden in wenigen Tagen die ersten 30 000 Kücken liefern. Seit dem Zusammenschluss hat die Wirtschaft nahezu 3500 Hektar Boden. Durch Bewässerung, die nun nach Gründung des LPG-Verbands in Zusammenarbeit mit Nachbarwirtschaften und den Staatsgütern vorgenommen wird, durch Melioration und mit Hilfe der MTS, die sie mit Spezialmaschinen unterstützt, werden die Wiesenheider ihre Erträge steigern. In den letzten zwei Jahren ging es aufwärts mit ihrer Produktionsgenossenschaft. Für die kommenden Jahre bestehen noch grössere Möglichkeiten, und diese wollen sie nutzen. Martin Schmidt Aus dem neuen Haus Sie haben natürlich recht. Bis zum 17. Geburtstag des Neuen Wegs sind es noch genau 13 Tage. Und ein anderer ähnlicher Anlass, wie es zum Beispiel im vergangenen Jahr das Erscheinen unserer 5000. Nummer war, ist auch nicht gegeben, damit wir, wie es nun schon der Brauch ' will, in unser tägliches Zwiegespräch ein Wort in eigener Sache einflechten. Und doch haben wir Grund, ums Wort zu bitten. Man sagt, dass eine Zeitung, will sie das stolze Wort rechtfertigen, Helfer und Freund und ein verlässlicher Rclgeber des Lesers zu sein, Leserwünsche erfüllen muss, noch ehe sie ausgesprochen sind. Das ist nun allerdings leichter gesagt als getan. Und wir wissen natürlich nicht erst seit gestern — Sie haben es uns ia sehr klar wissen lassen in Ihren Briefen an die Redaktion, auf unseren Leserberatungen und in vielen persönlichen Gesprächen, die unsere Redakteure mit den Freunden der Zeitung täglich führen —, dass Ihnen die wöchentliche Frauen rubrik zum Beispiel zu wenig ist und dass Sie mehr Sport lesen möchten und mehr über Wissenschaft und Technik, über Jugendprobleme und Kultur und Aussenpolitik. Und dabei wollen Sie auch die grossen, wesentlichen Fragen unseres Wirtschaftsaufbaus gründlicher und vor allem wirksamer behandelt haben und einen umfassenderen und wirksameren Nachrichtenteil. Nun sagen Sie das einmal alles unseren Redaktionssekretären, die sich in ihrem täglichen Kampf mit den Redakteuren der einzelnen Sparten um die Verteilung des Zeitungsraumes immer wieder zur meist bissigen Feststellung veranlasst sehen, eine Zeitungsseite sei nicht aus Gummi und lasse sich folglich nicht dehnen. Jeder Redakteur will das Beste für seine Zeitung, das Allerbeste aber will er für sein Ressort. Denn im Grunde seiner Seele ist er felsenfest davon überzeugt, dass die Zeitung ja eigentlich nur der von seiner Sparte gelieferten Beiträge wegen vom Leser verlangt wird. Weil alle Redakteure recht haben und weil ein Blatt gerade seines universellen Charakters wegen verlangt wird, mussten wir, sollte unsere Zeitung nicht aus allen Nähten platzen, mehr Raum schaffen. Wir werden also, wie Sie aus unserer Ankündigung ersehen konnten, nicht wie bisher nur einmal, sondern dreimal wöchentlich in sechs Seiten erscheinen. Das gibt uns die Möglichkeit, nicht nur die Frauenrubrik auf eine ganze Seite auszudehnen, sondern auch andere Wünsche in der einen oder anderen Weise besser als bisher zu berücksichtigen. Wir haben den Redaktionsschluss vorverlegt, und Sie werden in allen unseren Städten Ihre Zeitung schon am Vormittag am Kiosk kaufen können. Die Zeitung kommt aus einem neuen Haus, aus dem „Haus der Scinteic", wo nun auch unsere Redaktion angesiedelt ist. Ab heute also, dem I. März 1966, bringt Ihr „Neuer Weg" dreimal wöchentlich sechs Seiten. Und Sie werden die Zeitung zum gleichen Preis beziehen und vor allem früher in den Händen haben. Wir haben uns Mühe gegeben und uns einiges einfallen lassen. Nun wollen wir sehen, wie es Ihnen gefällt. Vielleicht sind die ersten Meinungen schon in den vielen Geburtstogsbriefen enthalten, die alljährlich zum 13. März eintreffen. Bis dahin wollen wir mit einem sehr herzlichen Gruss an Sie alle an die Arbeit gehen.