Neuer Weg, 1966. június (18. évfolyam, 5313-5338. szám)

1966-06-01 / 5313. szám

V Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen ■werden von den Postämtern, den Brief­trägern und den freiwilligen Zeitungs­verteilern entgegengenommen 18. Jahrgang / Nr. 5313 INeuerWtn Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Mittwoch, 1. ]uni 1966 Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piata Scinteii. Telefon: 17 60 10, 17 60 29 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani X ■< > Tag des Kindes Schwer zu glauben, aber wahr: Auch Menschen, die eine freudlose Kindheit hatten, sehnen sich manch­mal zurück — nicht nach dem Strassenschmutz der Vorstadt mit ihren Krankheitsherden oder nach dem teigigen Sojabohnenbrot des Krieges, auch nicht nach den Schreckensnächten mit Leuchtrake­ten am Himmel und einstürzenden Häusern in der Nachbarstrasse oder gar nach Mutters Gesicht im Augen­blick, wenn sie nicht mehr geben konnte, als sie hatte. Man sehnt sich einfach nach der Kindheit mit ihrer grossen, weiten V/elt der Phantasie, in der das Wort „unmög­lich“ kaum oder nur in seiner krassesten Nacktheit Platz finden konnte. Diese Gedanken drängen sich ei­nem auf, wenn man Kinder sieht. Ob sie im Park stehen und mit urernstem Gesicht die Bäume, den Teich, den Himmel betrachten, ob sie vor dem Baukasten knien und eifrig brabbelnd Steine aufeinander legen, um irgendeine Burg zu bau­en — mit jedem Tag, der vergeht, entdecken sie ein Stückchen Welt. Noch gibt es für sie keine genaue Grenze zwischen Märchen und Wirklichkeit, und sie würden sich nicht sonderlich wundern, wenn ein Wolf als Grossmutter verkleidet zum Fenster hereinsehen oder ein Prinz in Gestalt einer Kröte über den Weg hüpfen würde. Es ist die Zeit, da das Kind auf Nachahmung eingestellt ist: Es stellt sich wie Vater breitspurig hin, es schlägt wie Mutter die Hände zusammen, wenn es entrüstet ist, und es jammert wie Tante, wenn es auf etwas warten muss. Es ist die Zeit, da die Klei­nen der ständigen Fürsorge und des realen Schutzes der Erwachsenen bedürfen. Das Kind, ein unbeschrie­benes Blatt, ein unbespieltes Ma­gnettonband, eine knetbare Masse, aus der man noch alles formen kann, dieses Kind will im eigent­lichen wie im übertragenen Sinn bei der Hand genommen und gut und sicher auf den Weg gebracht wer­den, den man bewusstes Leben nennt. Gerade davon ging man aus, als der 1. Juni zum Internationalen Tag des Kindes bestimmt wurde. Dieser Tag will an die Verantwortung den Kindern gegenüber erinnern und daran, dass Kinder — ganz gleich, welche Hautfarbe sie haben und welche Sprache sie sprechen — stets das Werdende in sich tragen, im Staffellauf der Geschichte aus je­dem Ergebnis also wieder einen Ausgangspunkt machen und auf die­se Weise die Kontinuität aller Wei­terentwicklung verbürgen. Hat das Gleichheitszeichen zwischen Kin­dern und Zukunft seine volle Be­rechtigung, so will der Tag des Kin­des folgerichtig mahnen : Nur im Frieden kann unter den heutigen Bedingungen von Zukunft über­haupt die Rede sein ! Und was im engeren Kreis von Eltern und Ver­wandten getan wird, um dem Sprössling eine ruhige, von jeglicher Gefahr geschützte Entwicklung zu sichern, soll auf der ganzen Erde, in allen Ländern, auch von der Ge­sellschaft unterstützt und als stän­diges Anliegen betrachtet werden. Bei uns sind die Kinder in guten Händen, denn die grössten Kinder­freunde sind wohl Staat und Par­tei. Unvermutet steht ein Schulbau, neu wie aus dem Ei gepellt, im Wohnviertel, so dass man fast be­dauert, nicht mehr schulpflichtig zu sein ; man richtet Laboratorien, Mu­seen, Bibliotheken ein und zieht so­gar — was es nur in wenigen Län­dern gibt — eine ganze Lehrmittel­industrie auf ; man stellt Jahr für Jahr Sonderzüge zusammen, die die Kinder ins Bergland oder an die Küste bringen, wo fertig eingerich­tete Ferienheime auf sie warten. Und am ersten Schultag sind die Kleinen nicht wie ihre Eltern einst genötigt, im Schulhof um dreimal gebrauchte Lehrbücher zu feilschen — sie finden den Stoss neuer Bü­cher beim Eintritt in die Klasse als Geschenk des Kinderfreundes Staat auf ihrer Bank. Gar nicht knapp ist der Geldbeutel bemessen, den die Gesellschaft alljährlich auf den Tisch leert, um den Kleinen die Ge­sundheit zu bewahren, das Lernen zu erleichtern, die freien Stunden angenehm und interessant zu gestal­ten. Gesetz und öffentliche Mei­nung, Schule und Pionierorganisa­tion wachen darüber, dass das Kind umhegt und umsorgt heranwächst, sie begleiten es auf seinem Weg bis zu jenem Markstein, da es genü­gend Wissen erworben, genügend Erfahrung zusammengetragen hat, um selbständig denken, urteilen und handeln zu können. Das Besondere an all diesen Dingen ist wohl aber die Selbstverständlichkeit, mit der die Begünstigungen und Förderungs­massnahmen in unseren Alltag hin­eingewachsen sind: Verwundern würden wir uns erst, wenn es an­ders wäre — wenn wir in der Zu­kunft nicht stets auch werdende Gegenwart erkennen würden. Werdende Gegenwart ! Man be­trachte einmal die zwanzig, dreissig Kindergesichter einer Klasse wäh­rend der Unterrichtsstunde, und man versuche sich vorzustellen, was in anderthalb Jahrzehnten sein wird. Die Zeit ist schnellebig, Tech­nik und Wissenschaft eilen mit Sie­benmeilenschritten vorwärts. Die Hände, die jetzt noch elementare Mathematikregeln ins karierte Heft schreiben und bei jeder Frage des Lehrers hochschnellen, werden sich um Hebel und Stellschrauben kom­plizierter Maschinen spannen, sie werden wissend die Klaviatur der Fernsteuerung bedienen, wobei der ganze Produktionsvorgang, der sich dem Auge unsichtbar hinter Metall­verschalungen abspielt, bis ins kleinste durchdacht werden will. Dazu kann nur jenes Lernen befä­higen, das mit der Aneinanderrei­hung der Silben beginnt und sich bis in die Sphären der Integralrech­nungen emporarbeitet. Heute ist es noch Spiel, wenn ein Junge im Pio­nierpalast das automatische Stell­werk einer Miniatureisenbahn be­dient, nachdem er kurz zuvor aus Zeitangaben, Geschwindigkeit und Distanzen Ort und Augenblick der Begegnung zweier Züge ermittelt hat, noch ist es Spiel, aber nach ei­nigen Jahren ? Gar nicht wichtig, ob der Kleine wirklich einmal Ei­senbahner wird — Genauigkeit, Verantwortung und Gewissenhaftig­keit braucht er im Leben überall. Natürlich gehört mehr dazu, als technisch beschlagen zu sein, will der Erwachsene von morgen das Le­ben vorwärtstragen. Die ganze Er­ziehung zielt darauf ab, aus den heutigen Kindern ehrliche, anstän­dige, tüchtige Menschen zu machen, die ihr Vaterland lieben. Es ist ein zweifelhaftes Rüstzeug, das manche Eltern ihren Kindern fürs Leben ge­ben, wenn sie ihnen die Schularbeit abnehmen und sie in jeder Hinsicht verwöhnen. Man muss dem Pädago­gen recht geben, der auf einer El­ternversammlung sagte : Es ist gleich schlecht, seinem Kinde alles oder nichts zu geben ... Nicht nur die Kinder selbst sind am 1. Juni zu beglückwünschen, sondern alle, die sich für ihr Wohl einsetzen und durch Wort und Tat dafür kämpfen, dass die Kinder des ganzen Erdenrunds in Frieden und in sozial entsprechenden Verhältnis­sen aufwachsen. Darin besteht ja der Sinn dieses Tages. -4 Foto : Edmund H ö £ e r Die Arbeiten der Landesberatung der Maschinenbauer Im weiteren Verlauf der Diskus­sionen zum Bericht ergriffen auf der Sitzung von Mittwoch nach­mittag das Wort : Virgil Bogza, Di­rektor der Mechanischen Werke Roman, Bujor Almăşan, Minister für Bergbau, Mihai Dumitraşcu, Chefingenieur der Unio-Werke Sathmar, Dumitru Fuiorea, Direk­tor der Schiffswerft Konstanza, Constantin Scarlat, Minister für Chemieindustrie, Viorel Metea, Er­ster Sekretär des Kronstädter RKP­­Stadtkomitees, Vasile Abrudan, Ge­neraldirektor der Waggon-Werke Arad, Rovin Bustan, Generaldi­rektor der Vulcan-Werke Buka­rest, Ion Tudósé, Stellvertretender Minister für Erdölindustrie, Mircea Bilă, Generaldirektor der Steagul- Roşu-Werke Kronstadt, Sanda Po­­pescu, Abteilungsleiterin in den Electronica-Werken Bukarest, Con­stantin Tuzu, Generaldirektor der Generaldirektion für Metrologie, Standarde und Erfindungen, Dumi­tru Butuc, Schlosser in der Ku­gellagerfabrik Bîrlad, Ion Căpăţînă, Direktor der Semănătoarea-Werke Bukarest, Trandafir Cocîrlă, Sekre­tär des Banater RKP-Regionskomi­­tees, Constantin Ionescu, Direktor der Înfrăţirea-Werke Grosswardein, Mihai Mihăiţă, Stellvertretender Minister für Eisenbahnverkehr, Ilie Şerbănuţ, Direktor der Schulgrup­pe „Unirea“ Bukarest, Ion Constan­tin, Arbeiter in den Griviţa-Roşie- Werken Bukarest, Petre Moldovan, Erster Stellvertretender Vorsitzen­der des Obersten Landwirtschafts­rates, Ion Roman, Direktor des technologischen Forschungsinstituts für Maschinenbau, Ion Cristea, Di­rektor der Schiffswerft Olteniţa, Alexandru Roşea, Direktor des Be­triebes „Electromureş“ in Tg.-Mu­­reş, Aurel Boghici, Direktor der Mechanischen Werke Sinaia, Akad. Remus Răduleţ, Stellvertretender Vorsitzender der Akademie der So­zialistischen Republik Rumänien, Nicu Constantin, Generaldirektor der Progresul-Werke Brăila, Şte­fan Constantinescu, Stellvertreten­der Minister für metallurgische In­dustrie, Ion Crişan, Generaldirek­tor der technischen Generaldirek­tion im Ministerium für Maschi­nenbau. Die Landesberatung der Maschi­nenbauer setzte Dienstag ihre Ar­beiten fort. Um möglichst vielen Teilnehmern die Möglichkeit zu ge­ben, ihren Standpunkt in den zur Diskussion stehenden Fragen darzu­legen, wurden die Arbeiten am Vor­mittag nach folgenden Fachabtei­lungen entfaltet : Elektrotechnik ; Kraftwagen, Traktoren, rollendes Material und Schiffsbauten ; Werk­zeugmaschinen, Feinmechanik und Landmaschinen ; technologische Ge­räte und Metallausrüstungen. Am Nachmittag werden die Dis­kussionen im Rahmen der Plenar­sitzung fortgeführt. Vegetation fordert schnelle Hacke Guter Stand der Frühjahrskulturen / Unkrautbekämpfung an der Tagesordnung Bukarest. — Die ausgiebigen Re­genfälle des Monats Mai, der ab­wechselnd auch sonniges Wetter einstreute, haben das Wachstum in allen Regionen und Lagen ausser-gewöhnlich vorangetrieben. Die Hackfrüchte und das Wintergetrei­de — das Unkraut nicht minder — hatten alle gute Tage. Der Feuchtigkeitszustand des Bodens, der bei den Halmfrüchten bis zur Reife ausreicht, gibt den Fachleu­ten die Gewähr zu einer schönen Ernteprognose, die mit der Ein­schränkung auf die Hackkulturen ausgedehnt werden kann, dass die Unkrautbekämpfung (der Haupt­aspekt der diesjährigen Kulturen­pflege, die weniger als sonst der Bodenlockerung dient), rechtzeitig stattfindet. Und gerade in diesen Tagen, wo es nicht zu jeder Stunde möglich ist, in die Felder einzufahren, ist diese Arbeit dringlicher denn je : Selbst der schnellwachsende Mais kann das Rennen mit dem Unkraut nicht aufnehmen — besonders in der ersten Phase, wo er noch nichts beschattet. Diesem Umstand haben die Genossenschaftsbauern der gro­ssen Maisbaugebiete des Südens entsprechend Rechnung getragen. Hier ist die erste Hacke so gut wie abgeschlossen. Ähnlich wie beim Anbau befindet sich das Banat auch bei der Pflege im Mittelfeld der Leistungen, während die Region Crişana mit 30 Prozent neben Hu­nedoara, Kronstadt und Klausen­burg zu den späten Beginnern ge­hört. Während die erste Säuberung der Zuckerrübenfelder (höchste Dring­lichkeit) in sieben Regionen zum Abschluss kam (Kronstadt: erst 76 Prozent) ist in den Kartoffelfeldern noch viel zu tun. Die hauptsächli­chen Kartoffelregionen, darunter die Mureş—Ungarische Autonome Region, Klausenburg und Kron­stadt haben erst die Hälfte ihrer Kartoffelschläge bearbeitet. Da ein grosser Teil der Arbeitskräfte für diese Beschäftigung freisteht —die Heuernte beansprucht den Rest —, kann die Unkrautbekämpfung nach eingetretener Wetterberuhi­gung überall verstärkt fortgesetzt werden. H. L. Diplomatisehes Korps im Dorf museum In Bukarest beglaubigte Chefs der diplomatischen Missionen und andere Mitglieder des Diplomati­schen Korps besichtigten Dienstag vormittag das Bukarester Dorfmu­seum anlässlich seines dreissig jäh­rigen Bestehens. Die Gäste wurden von Ion Mo­rarii, Stellvertretendem Vorsitzen­den des Staatskomitees für Kultur und Kunst, empfangen. Zugegen waren Vasile Gliga, Stellvertretender Aussenminister, und hohe Beamte des Aussenmini­­steriums. Nachdem Gheorghe Focşa, Direk­tor des Dorfmuseums, über die hier ausgestellten Schätze der Volks­kunst gesprochen hatte, wurden die Exponate besichtigt. Der achte an der Bistritz Bacău. — Der achte Stausee an der Bistritz ist entstanden, als nörd­lich von Bacău die Abflussschleusen des Flusses geschlossen wurden. Sei­ne 7 400 000 Kubikmeter Wasser werden die Turbinen des Wasser­kraftwerks Bacău I, des zwölften von den dreizehn auf der Bistritz, in Bewegung setzen. Der neue Stau­see erstreckt sich auf rund 261 Hektar. Mit „Transilvania“ nach Konstantinopel Konstanza. Mit 337 Touristen aus Westdeutschland, Österreich, Frank­reich und den Skandinavischen Ländern an Bord hat das Motor­schiff „Transilvania“ Konstanza verlassen und seine erste Kon­­stantinopel-Fahrt dieser Saison angetreten, nachdem es im Kon­­stanzaer Hafen gründlich überholt wurde. Der „Schwan“ des Schwarzen Meeres wird die ganze Sommersai­son hindurch Konstantinopel regel­mässig anlaufen und im Oktober wieder seine Mittelmeerfahrten auf­nehmen. Tagesnotizen Fragen der Qualitätsverbesserung standen im Mittelpunkt einer Mei­sterberatung, die in der Hermann­städter „Flamura Roşie" stattfand. Meister und Techniker unterbreiteten wertvolle Vorschläge, die hauptsäch­lich auf eine engere Zusammenar­beit zwischen Konzeptionsdienst und Abteilungen ausgerichtet sind. Im Bacäuer Neuviertel „Cornişa Bistrifa" hat man bisher mehr als 440 Wohnungen schlüsselfertig über­geben. Bis Jahresende sollen noch 848 Appartements fertiggestellt wer­den. „Sorglose Kindheit" hiess ein von Schülern der Hermannstäd­ter Allgemeinschule Nr. 15 gebo­tenes Kulturprogramm. Ausser Lie­dern umfasste das Programm Ge­dichte und Einakter in rumänischer, deutscher und ungarischer Sprache, bei denen Carmen Micläus, Annelie­se Homm, Karin Pelger und Ana Vandra mitwirkten. 300 Briefumschläge je Minute fer­tigt die neue Maschine, die vor kur­zem in der Petersberger Papierfabrik den Betrieb aufnahm. Heuer sollen in Petersberg 12 neue Modelle von Briefumschlägen erzeugt werden. Dekret über Strassenverkehrsordnung erschienen Bukarest. — Erschienen ist ge­stern im Offiziellen Bulletin das De­kret des Staatsrates über die Stra­­ssenverkehrsordnung und der Mini­sterratsbeschluss über die Geneh­migung des Reglements des Dekrets Nr. 328, das die Strassenverkehrs­­ordnung und die Bestrafung der Verkehrsgesetzübertreter festlegt. Im Reglement sind allgemeine Vorschriften vorgesehen : Regeln für den Strassenverkehr sämtlicher Fahrzeugtypen sowie der Fussgän-ger; Vorschriften für Lenker und Wagenbesitzer; Zulassungs- und Abmeldungsordnung der Fahrzeuge; Vorschriften für den internationa­len Verkehr usw. Andere Vorschrif­ten beziehen sich auf die Fahrtge­schwindigkeiten. Ferner ist dem Of­fiziellen Bulletin ein Anhang über Verkehrszeichen beigegeben. Die vorliegenden Vorschriften werden 30 Tage nach Bekanntgabe des Dekrets im Offiziellen Bulletin in Kraft treten. Zwillinge am Cerna-Ufer Arbeiten am zweiten 1000-cbm Hochofen fortgeschritten / Vorbereitung der Ofenmauerung Reportage von Franz R e m m e 1 Mächtige Stahlbauten, ausgedehn­te Hallen und breite Kühltürme, aus denen weisser Dampf aufsteigt, sind heute das Werkbild des Hütten­kombinats Hunedoara, in dessen Öfen das pausenlos brennende Feu­er Millionen Tonnen Hüttenerzeug­nisse erschmilzt. Damit hat aller­dings die Industrielandschaft der Stahlfeste noch keine endgültigen Formen angenommen. Zur Zeit arbeiten Maurer und Monteure am Hochofen Nr. 8, der in unmittelbarer Nachbarschaft des ersten 1000-m3-Hochofens (Nr. 7). als dessen Zwillingsbruder das Gelände beherrscht. Für seine Errichtung haben sich hier zahlreiche Vetera­nen der Baugerüste ein Stelldich­ein gegeben. Durchwegs Leute, die bereits eine ganze Reihe von In­dustrieobjekten emporwachsen He­ssen. Zu ihnen gehören Meister Stadler und die Brigade Buch, die bereits mehr als 20 Schlote gebaut und sich auf diesem Gebiet spezia­lisiert hat. Dann die Zimmermanns­brigade Wotsch wie auch Meister Alfred Heitz und die Maurerbriga­de Johann Feck, die zur Zeit alle Hände voll zu tun haben. Aller­dings war ihr Stelldichein nicht dem Zufall überlassen, hat man doch die besten Fachkräfte herangezo­gen, um den Hochofen Nr. 8 in einer Rekordzeit anzublasen. Was Wunder, wenn also die Leute dop­pelt auf der Höhe sind — auf der Höhe der Baugerüste wie auch auf der Höhe der in sie gelegten Er­wartungen. Kleine Parallele Wir kommen durch das sogenann­te „Schlackentor“ ins Kombinat und müssen eine gute Wegstrecke zu Fuss bis zur Baustelle zurücklegen, ein Weg, der uns noch in lebhaf­ter Erinnerung ist. Wir sind hier nämlich auch zum Bau des ersten 1000-m3-Hochofens gegangen. Briga­deleiter Andreas Beer war mit uns. Er erzählte, dass hier Wiesen und knorrige Weiden standen, als sie herkamen, den Streifen zu vermes­sen. Kurz darauf wurde das Gelän­de gesäubert und die Erde mit Pla­nierraupen geebnet und mit Bag­gern ausgehoben... All dies war auch den eigentli­chen Bauarbeiten des neuen Ofens vorangegangen. Von dem ehemali­gen Gelände ist inzwischen nichts mehr zu erkennen, denn wenige Meter vom Grossraumofen Nr. 7 ha­ben die Bagger wiederum 600 000 Kubikmeter Erde bewegt (das sind rund 1 200 000 Tonnen), an deren Stelle Fundamente gegossen und Gründungspfeiler eingerammt wur­den. Einmal darüber hinaus, ging die Arbeit im Wettbewerbstempo weiter. Die Veteranen der Baugerü­ste sind nicht nur mit maschi­neller Schwerausrüstung, sondern selbstredend auch mit einer guten Portion Erfahrung auf der Baustel­le angerückt. Was man damit an­fangen kann, zeigen die Leistun­gen, die sich sehen lassen können. Hatte nämlich die Brigade Buch volle 6 Monate für die Arbeiten an ihrem ersten Schlot gebraucht, so waren für den letzten, der mit sei­nen 100 Metern den schlanken Der­­rik-Kran um einiges überragt, bloss 41 Tage erforderlich. Die Brigade Wotsch hatte sich ebenfalls nicht im Kalender geirrt, als sie bereits Anfang April die Richtkrone aufstecken durfte, und auch die Brigade Feck konnte sich einen Zeitvorsprung von nahezu 30 Tagen sichern. Überall sind also fleissige Hände am Werk, wird montiert, geschalt, geschweisst und gemauert, um der Landesindustrie eine neue Roheisenquelle zu er­­schliessen. Informationsstelle Nr. 1 Zweifellos gehört schon manches dazu, um den Arbeitsgang dieser Grossbaustelle laufend zu überblik­­ken. Es gibt da so viele Bauteile, die das Vorhandensein von Millio­nen Ziegeln, Schrauben, Nieten (um nur die einfachsten Dinge zu er­wähnen) voraussetzen, dass bei der Versorgungsabteilung unbedingt der richtige Mann am Steuer sitzen muss. Das ist beim Hochofen Nr. 8 Georg Deppner. Er ist gerade an der Strippe, um sich über den Stand der laufenden Arbeiten zu informieren. Eine lan­ge Materialliste liegt vor ihm, auf der immer wieder neue Posten an­gehakt werden. „Man kann sich schon nicht mehr auf das vorgese­hene Produktionsdiagramm verlas­sen, weil die Brigaden täglich in Zeitvorsprung liegen“, meint er. Dies stelle auch die Versorgungsab­teilung vor neue Aufgaben, müssen doch die Bestellungen der Inge­nieure und Meister mitunter ganz unvorhergesehen abgefertigt wer­(Fortsetzung auf Seite 4) Einer der tüchtigsten Hocho-fenbau­­er: Brigadeleiter Johann Feck Foto : der Verfass«* Der Besuch Seiner Kaiserlichen Majestät, des Schah-in-schah des Iran Im weiteren Verlauf ihrer Reise trafen der Schah-in-schah des Iran und die offiziellen Persönlichkeiten, die ihn begleiten, zu Mittag in Kronstadt ein. Bei der Einfahrt in die Region wurde der hohe Gast vom Vorsit­zenden des Exekutivkomitees des Regionsvolksrates, loan Mărcuş, und anderen Vertretern der lokalen Staatsorgane begrüsst. Jugendliche in malerischen Volkstrachten dieses Landesteils überreichten dem Sou­verän Blumen. Am Nachmittag besichtigten die Gäste einige Kronstädter Viertel. Die offizielle Kraftwagenkolonne begab sich sodann zu den Trak­torenwerken. Hier sprachen der Stellvertretende Minister für Ma­schinenbau, Gh. Oprea, und der Generaldirektor des Betriebes, Emil Oniga, über den Werdegang dieser leistungsfähigen Werke. Bei der Besichtigung sprach sich Seine Kai­serliche Majestät anerkennend über einige Produktionsabteilungen aus. „Es ist ein Vergnügen, dieses erst­rangige Werk zu besichtigen“, be­tonte der hohe Gast und wünschte den Traktorenbauern weitere Er­folge und eine glänzende Zukunft. Der Schah-in-schah des Iran brach­te das Interesse seines Landes für die rumänischen Traktoren zum Ausdruck. Zum Abschluss des Besuches wohnten die Gäste einer Vorfüh­rung bei, die das hohe technische Niveau der jüngsten in Kronstadt gebauten Traktorentypen bewies. Massenstreiks in Italien 160 000 Post- und Telegrafenangestellte und 1 000 000 Bauarbeiter im Ausstand Rom, 31. (Agerpres.) — Dienstag riefen die Post- und Telegrafen­angestellten in ganz Italien einen 48-Stunden-Streik aus. Die rund 160 000 Streikenden fordern Lohn­erhöhungen. Die Aktion wird von den drei grossen italienischen Ge­werkschaftszentralen — der Allge­meinen Arbeitskonföderation Ita­liens, der Gewerkschaftskonfödera­tion der Werktätigen Italiens und dem Italienischen Arbeitsverband — unterstützt. Eine Million Bauleute traten eben­falls in einen Streik, um die Erneu­erung der Tarifverträge und eine Reform des Arbeitszuweisungssy­stems durchzusetzen. In den letzten Tagen waren ’írt ' gH p'i' verschiedenen Städten Italiens auch , Streikaktionen der Buchdrucker 'zu ' : verzeichnen. In Turin konnten Dienstag aus diesem Grunde keine : ' Zeitungen erscheinen. Zusammenstösse in Santo Domingo: Auseinandersetzungen zwischen Wahlgegnern Santo Domingo, 31. (Agerpres.) — Auf den Strassen der dominikani­schen Hauptstadt fand Montag eine Grossdemonstration zugunsten Juan Boschs, des Präsidentschaftskandi­daten der Revolutionären Domini­kanischen Partei statt. Ebenfalls Montag kam es in einer Parkanla­ge von Santo Domingo zu heftigen Zusammenstössen zwischen den Teil­nehmern an einer Wahlversamm­lung der Bewegung „14. Juni“ und Anhängern der Rechten, die Provo­kationen gegen die Versammlung verübten. 7 Personen wurden ver­letzt. Die Polizei machte von Feuer­waffen Gebrauch und schoss in die Luft, um die Teilnehmer an der Versammlung auseinanderzutreiben. Auch in Santiago, einer der be­deutendsten Provinzstädte, waren Zusammenstösse zwischen Anhän­gern des Präsidentschaftskandidaten der Revolutionären Dominikani­schen Partei und denen der Refor­mistischen Partei zu verzeichnen. Auch hier schritt die Polizei ein. Vier Personen wurden verletzt. Der provisorische Regierungschef, Hector Garcia Godoy, empfing Montag die zu den Wahlen entsand­ten OAS-Beobachter, mit denen er die Befugnisse der Beobachtergrup­pe während der Wahlen erörterte. obdrw Ausnahmezustand in Nigeria ? Lagos, 31. (Agerpres.) — Der Chef der Militärregierung Nigerias, Ge­neral Ironsi, erklärte, er werde überall im Lande, wo noch Zwi­schenfälle zu verzeichnen sein soll­ten, den Ausnahmezustand verhän­gen. Diese Erklärung folgt, wie France Presse hervorhebt, auf die in der nigerianischen Presse veröf­fentlichten Nachrichten, wonach bei den jüngsten Demonstrationen 32 Personen getötet und einige hun-dert verwundet wurden. Die Polizei hatte während dieser Kundgebung von Waffen und Tränengas Ge­brauch gemacht. General Ironsi drohte, die dra­stischsten Massnahmen gegen all diejenigen zu treffen, die eine ge­gen seine Regierung gerichtete Tä­tigkeit entfalten. Bekanntlich wur­den in Nigeria alle politischen Par­teien verboten.

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