Neuer Weg, 1966. október (18. évfolyam, 5417-5442. szám)
1966-10-19 / 5432. szám
h Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 18. Jahrgang / Nr. 5432 Bukarest, Mittwoch, 19. Oktober 1966 Ein arbeitsreiches Leben - ein sorgenloses Alter Der ruhige Lebensabend Von Franz Storch Zumindest so alt wie die Literatur dürfte auch der Traum von einem Leben ohne Alter sein. Griechische Schriftsteller schlugen einen Jahrhunderte währenden Dauerschlaf vor, aus dem der Mensch, noch bei Kräften, in eine glücklichere Zeit hineinwachsen könne ; mittelalterliche Kupferstiche zeigen den Jungbrunnen, in dessen Wunderwasser selbst ein gebrechlicher Greis wieder zur vollen Lebenskraft gelangt; in unseren Tagen, da die Raumflüge dem uralten Wunschtraum eine neue Richtung gaben, besteigt der Dreissigjährige (allerdings nur in wissenschaftlichphantastischen Romanen) eine Photonenrakete und jagt zwei, drei Jahre durch den Sternenraum, um bei der Rückkehr — weil die Lebensuhr „unten“ auf der Erde schneller läuft — seine eigenen Kinder schon im ehrwürdigen Grossvateralter vorzufinden. Die von Vater Wunsch hervorgebrachte Phantasie wurde wohl zu jeder Zeit mit grösstem Interesse aufgenommen, sie liess aber immer auch den bitteren Nachgeschmack der Unmöglichkeit zurück. Die biologischen Gesetze sind nun einmal prosaisch : Ohne auf persönliche Wünsche Rücksicht zu nehmen, bringen sie den Lebensabend mit sich. Vom Lebensmittag weiter beginnt man sich also Gedanken darüber zu machen, wie dieser Lebensabend einzurichten ist. Daher auch der breite Widerhall h der jüngsten Parteidokumente über die Neuregelung der Rentengesetzgebung : Ich sah einen ergrauten Mann, die Aktenmappe unter den Arm geklemmt, im Widerschein einer Schaufensterbeleuchtung die „Informaţia Bucureştiului“ lesen ; ich sah eine eigens zum Lesen gefaltete Zeitung vor den Brillen einer ländlich gekleideten Frau im fahrenden Autobus zittern ; ich hörte Bekannte im flüchtigen Vorübergehen statt eines Grusses einander die Frage Zurufen : „Wie steht es bei dir mit der Rente?“; ich las dem schmunzelnden Gesicht meines fünfzigjährigen Nachbars ab, dass er den Gesetzentwurf nicht nur aufmerksam studiert, sondern mit Bleistift und Papier in der Hand auch den Rentensatz errechnet hat, der ihm nach seinem 62. Geburtstag zustehen wird. Hier wurde, das fühlte man, eine prosaische Frage mit dem einzig möglichen Mittel, mit prosaisch nüchterner Leistungsmathematik, gelöst. Und doch: Wieviel Poesie, wieviel aufrichtiges Empfinden liegt in den Worten des Hermannstädter Rentners Adolf Heitmann, der nach dem Lesen des Gesetzentwurfs sagte : „Unsere Mühe war nicht umsonst !“ Möglicherweise sah er dabei die riesige Halle der Independenţa-Werke, in der er als Metallarbeiter lange Jahre tätig war, oder die Lieferrampe des Betriebes, wo die fertigen Maschinen wie Soldaten in Reih und Glied standen — denn etwas von seinem Denken und seinem Tun war mit dabei. Und Obermeister Nikolaus Burian von der Temesvarer Schuhfabrik Banatul: „Ich selbst habe nach dem neuen Beschluss noch etwa zweieinhalb Jahre vor mir, was mich, da ich noch voll arbeitsfähig bin und meine Abteilung liebe, besonders gefreut hat.“ Jeder fühlte sich persönlich angesprochen, als er in der Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu las : „Die Rentenerhöhung widerspiegelt die Sorge unserer Partei um diejenigen, die nach langwährender und erspriesslicher Tätigkeit in der Produktion vollstes Recht auf gute Lebensbedingungen im Alter haben, eine vollauf verdiente Belohnung für ihre Arbeit, für den Beitrag, den sie im Laufe der Jahre zum Gedeihen und Aufblühen Rumäniens leisteten.“ Johann Klusch, Mediasch, Ludwig Horeth, Bistritz, Irene Jasch, Agnetheln, Wilhelm Libal, Reschitza, Barbara Rung, Arad — Namen, Gedanken, anerkennende Worte. Manche Zuschriften sind so gehalten, wie man an einen guten Freund schreibt, der einen versteht und dem man erfahrungsgemäss Vertrauen schenken kann: Einzelheiten aus dem persönlichen Leben und aus der Familie fehlen nicht, ja Herta Wermescher aus Klausenburg schildert den ganzen Ablauf eines Rentnertages und berichtet über ihre Zukunftspläne ! Bis ins tiefe Rentenalter hinein wirkt das Leistungsprinzip unserer Gesellschaft, und was mit ameisenhaftem Fleiss im Laufe der Jahre geschaffen wurde, gehört allen, auch dem Rentner, der fast ein Drittel seines Lebens am Kohlenflöz, im Holzschlag, an der Karusselldrehbank oder am Schreibtisch verbracht hat. Auf dem ganzen Weg, von der Enttrümmerung zerbombter Produktionsstätten bis zu den heutigen modernen Industriegiganten, von der eingetragenen Arbeit mit Spitzhacke und Brechstange bis zur Fernsteuerung aufeinander eingespielter Maschinenstrassen, wurde auch der Rentner nicht vergessen. „Die Billigung dieser Massnahmen“, stellte Genosse Nicolae Ceauşescu auf dem ZK-Plenum sachlich fest, „wurde dank der Erhöhung des Wirtschaftspotentials ermöglicht, das neue materielle und finanzielle Ressourcen für die Hebung des Zivilisationsund Kulturstandes unseres ganzen Volkes, für den allgemeinen Fortschritt der sozialistischen Gesellschaft freilegt.“ Eine andere Sprache hört der Rentner als in dem nicht allzu fernen Seinerzeit : Nichts von „unverdienten Geschenken“ und „Wohltätigkeitsspenden“, wie das einstmals in Parlamentsdebatten hiess, um jeden Anspruch des Arbeiters auf Anerkennung im Alter niederzuschrauben. Auch ohne jeden Hang zur Schwarz-Weiss-Malerei kann man die Brücken nicht vergessen, unter denen Arbeitslose und Rentner Obdach suchten, oder die abgehärmten Gesichter demonstrierender Menschen, die nicht begreifen wollten, dass man sie einfach abgeschrieben hat. Der würdige, ruhige Lebensabend ist es, den sich der Mensch im fortgeschrittenen Alter wünscht. Und gerade den gewährt die Verbesserung der Rentengesetzgebung, die Teilbestand des allgemeinen Systems der materiellen Mitinteressierung ist. Sie geht den Rentner von heute, aber auch den von morgen an. Es lebt und arbeitet sich anders, wenn man weiss, dass die Gesellschaft mit aller Verantwortung für einen sorgt. Kein Phantasietraum von einem Leben ohne Alter wiegt diese gesetzlich verankerte Tatsache auf. ^ '4 II Planchef Hermann : „Meine Rechnung ist günstig ausgefallen .. Foto : Rolf Cramer Neue Drehbänke in Serienfertigung Arad (NW). — Die ersten Revolverdrehbänke vom Typ SRO-40, die Im Arader Drehbankwerk serienmässig hergestellt werden, wurden dieser Tage an verschiedene Betriebe des Landes geschickt. Es sind hochpräzise, programmgesteuerte Maschinen, die mit automatischen Spann- und Materialzufuhrvorrichtungen ausgestattet sind, was ihre Leistung bedeutend erhöht. Im selben Betrieb hat die Serienfertigung auch der vollautomatischen Drehbank SN-400 begonnen, die von den Ingenieuren des Werks in Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Bukarester Entwurfs- und Automatisierungsinstituts entwickelt wurde. Diese magnetbandgesteuerte Maschine ist sehr einfach zu bedienen und wird von einer hohen Betriebssicherheit gekennzeichnet. In den kommenden Jahren wird das Arader Werk weitere 10 neue Drehbanktypen herausbringen, die mit verschiedenen Automatvorrichtungen versehen sein werden. Telegramm AN GENOSSEN NICOLAE CEAUŞESCU Generalsekretär des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei < AN GENOSSEN CHIVU STOICA Vorsitzenden des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien AN GENOSSEN ION GHEORGHE MAURER Vorsitzenden des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien Im Namen der Kommunistischen Partei Chinas, der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes sprechen wir Ihnen und dem rumänischen Brudervolk aufrichtigen Dank für die anlässlich des XVII. Jahrestags der Ausrufung der Volksrepublik China übermittelten Glückwünsche aus. MAO TSE-TUNG Vorsitzender des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas TSCHOU DE Vorsitzender des Ständigen Komitees der Allchinesischen Volksvertreterversammlung LIU SCHAO-TSI Präsident der Volksrepublik China TSCHOU EN-LAI Premier des Staatsrates der Volksrepublik China jedes Werk braucht seine Stammfachleute Bei uns im Traktorenwerk wurde vor allem die Bestimmung begrüsst, laut der die Beständigkeit am Arbeitsplatz bei der Berechnung der Altersrente nun auch ins Gewicht fallen wird. Und das kommt nicht von ungefähr. Unser Werk zählt heute an die 6000 Angestellte, die seit mehr als zehn Jahren hier arbeiten, davon rund 3400, die seit annähernd oder mehr als 20 Jahren zu den Traktorenbauern gehören. Wenn heute unsere Schlepper im In- und Ausland wegen ihrer Qualität und ihrer Betriebskennziffern geschätzt werden, so ist dies in gutem Masse darauf zurückzuführen, dass wir ein Heer von fachkundigen Stammkadern haben, die mit dem Werk gewachsen sind und durch die das Werk selbst gewachsen ist. Dass die Kontinuität am Arbeitsplatz nun durch einen neuen Gesetzentwurf auch materiell angespornt wird, ist nur zu begrüssen. Doch seien wir ehrlich : Ein jeder hat sich nach dem Durchlesen des Gesetzentwurfes auch die persönliche Rechnung aufgestellt. Bei mir ist die sehr günstig ausgefallen. Wenn ich pensionsberechtigt bin, werde ich über 40 Dienstjahre aufweisen können, davon 38 im selben Betrieb und 31 in der gleichen Funktion als Planer. Hinzu kommen noch die zusätzliche Rente aus den Beiträgen der Lohnempfänger sowie die Prozentsätze für die Dienstjahre. Das ergibt über 100 Prozent, so dass ich praktisch mit meinem Grundlohn in den Ruhestand versetzt werde. Man darf aber nicht vergessen, dass in fast jeder Familie bereits Rentner leben, deren Einkünfte ab sofort anwachsen werden. In meinem Fall sind es Mutter und Schwiegermutter, deren Renten ab 1. Januar erhöht werden, was sich auf das Familienbudget natürlich sehr günstig aus’ wirken wird. Hans Hermann Traktorenwerke, Kronstadt Zu Dank verpflichtet Mit 51 Jahren denke ich verständlicherweise noch nicht an den Ruhestand. Nicht, weil bis dahin noch elf Jahre sind, sondern auch weil ich meinen Beruf liebe und mir ein Leben ohne Arbeit kaum vorstellen kann. Ich kann jetzt schon auf 36 Arbeitsjahre zurückblicken. Nun kommen weitere elf hinzu. Das sind, wenn es soweit ist, 22 Jahre über das Dienstalter, also 22 Prozent Zuschlag vom Tariflohn. Meine Rente wird demnach höher sein, als es mein Gehalt vor etwa zehn Jahren war. Nahezu ein halbes Jahrhundert Arbeit in einem Menschenleben ist gewiss kein Pappenstiel. Trotzdem spüre ich heute noch den Tatendrang meiner jungen Jahre in mir. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass man in unseren Jahren für gewissenhafte Arbeit volle Genugtuung hat. Unser junges Werk hat sich in wenigen Jahren stark verändert. Seine Erzeugnisse haben für die Volkswirtschaft an Bedeutung gewonnen, und wenn die Massnahmen zur Rentenerhöhung und der anderen Verbesserungen möglich wurden, so ist es auch unser Verdienst. Ich glaube, dass man die zwei zusätzlichen Jahre zur Altersgrenze nicht als Gegenleistung der Werktätigen ansehen kann. Es ist die natürliche Folge des höheren Lebensstands und des viel höheren Durchschnittsalters, das dank den besseren Lebensbedingungen erreicht wird. Man kann bedenkenlos behaupten, dass der Beschluss des ZK-Plenums unserer Partei eine der wichtigsten Massnahmen im sozialen Leben unseres Landes ist. Das verpflichtet uns nicht nur zu Dank, sondern auch zu noch gewissenhafterer Arbeit. Johann Klusch Obermeister im Mediascher Automecanica-Werk „Als Mutter freue ich mich ganz besonders..." Seit mehr als 30 Jahren arbeite ich nun schon in der Hermannstädter Strumpffabrik „7. November“, und daher ist es kein Wunder, dass, obwohl ich gesundheitlich noch auf der Höhe und voll leistungsfähig bin, mich die Bestimmung des jüngsten Parteibeschlusses über den Rentenzuschuss für Angestellte mit langjähriger Dienstzeit im gleichen Betrieb besonders interessierte. Und wie der Mensch nun einmal ist, begann ich mir gleich auszurechnen, wie hoch meine Rente einmal sein wird. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Ganz besonders möchte ich hervorheben, dass mir der neue Beschluss die Möglichkeit bietet, länger zu arbeiten — ich fühle mich dazu imstande, und die Arbeit macht mir Freude. Diese und andere Vorteile, die wir Werktätige durch den neuen Beschluss erhalten, sichern mir einen sorglosen, menschenwürdigen Lebensabend. Als ich als junges Mädchen den Strickerinnenberuf erlernte, hätte ich mir nicht im Entferntesten träumen lassen, einmal eine Altersrente zu haben, die mir meine Existenz sichert. Heute ist dieser Traum Selbstverständlichkeit, dies haben wir unserer Partei zu verdanken. Und als Mutter dreier Kinder freue ich mich ganz besonders, da ich überzeugt bin, dass diese es noch viel besser haben werden. Darum will ich in den fünf Arbeitsjahren, die noch vor mir liegen, alles daransetzen, um durch meine Arbeit auch zur Verwirklichung der Parteibeschlüsse beizutragen. Luise L e h n e r t Arbeiterin in der Strumpffabrik „7. November“. Hermannstadt Weintal ohne Wein 100 Millionen Lei und was daraus wird / Reportage aus der „Traubenfabrik“ bei Segenthau / Von Martin Schmidt Wer hat, wenn er mit dem Schnellzug von Arad nach Temesvár gefahren ist, dem bescheidenen Bahnhof „Valea Viilor“, der fast unmerklich vorbeisaust, je Aufmerksamkeit geschenkt ? Warum heisst er Valea Viilor — oder Weintal ? Weder ein Tal noch der Wein sind hier vom Zug aus zu sehen. Und dennoch trug er seinen Namen mit Recht, dieser fruchtbare Landstrich, der sich von Neuarad bis hinüber nach Segenthau und noch weiter hinaus erstreckt. Früher gab es hier auf den kleinen Anhöhen Weingärten. Die Vertiefungen aber, die sich dazwischen bemerkbar machten, konnte man nur mit viel gutem Willen als Tälchen bezeichnen. In den letzten 40—50 Jahren ist hier herzlich wenig Wein gewachsen. Denn immer mehr Lükken entstanden in den ohnehin mit schwachem Gewächs bebauten Gärten. So mancher Streifen wurde bald ausgestockt und für Weizen, Mais oder Tabak vorbereitet. Eine Aufgabe wird erfüllt 1963 wurde beim Ministerrat beschlossen, in Segenthau 800 Hektar für intensiven Weinbau herzurichten. Wohin man heute sieht — überall wird man Reben sehen, die auf Spalier gezogen sind und bereits 740 Hektar bedecken. Weingärten sind das, wie man sie in der Gegend noch nicht gesehen hat. Weshalb aber griff man auf das Segenthauer Weintal zurück ? Ing. Corneliu Andraş, der Direktor des neuen Staatsgutes, antwortet uns auf diese Frage : „Man hat dabei mehrere Gesichtspunkte in Betracht gezogen. Allerdings wird hier kein Wein erzeugt, wir haben uns ausschliesslich auf Tafeltrauben spezialisiert. Dafür aber eignet sich sowohl Boden und Klima, wie auch die Lage des Staatsguts sehr gut.“ Rund 100 Millionen Lei werden in dieses Objekt investiert. Davon werden für die Neupflanzungen — dank der durchgreifenden Mechanisierung der Arbeiten und dem Einsatz guter Fachleute — nur ein Viertel dieser Summe benötigt. Zwölf Millionen Lei sind für die Asphaltwege vorgesehen, die die Segenthauer Weingärten kreuz und quer durchziehen werden, um eine reibungslose, rasche Fahrt aller Transportmittel zu sichern. Schon jetzt bringen Fernlaster die frischgepflückten Trauben auf raschestem Wege bis nach Wien oder München. Auf zehn Millionen Lei belaufen sieh die Kosten der Bewässerungsanlagen, die jetzt auf der ganzen Fläche abgeschlossen werden. Hinzu kommen moderne Anlagen, Maschinen und Ausrüstungen für Pflegearbeiten und für die Aufbereitung der Trauben. Die Bewässerung ist hier ein Abschnitt für sich. Hier sollen Traubenmengen erzeugt werden, die dem industriellen Stil entsprechen. In guten Jahren hat man hier früher 5000 bis 7000 Kilogramm Trauben geerntet. Durch die Berieselung wird man auf 18 000—20 000 Kilogramm Hektardurchschnitt gelangen. Zukunftsmusik ? Keinesfalls ! Ingenieur Nicolae David, der als stellvertretender Chefingenieur des Staatsgutes und alter Fachmann der Minischer Schule für den Weinbau verantwortet, versichert uns, dass auf speziell vorbereiteten Parzellen solche Erträge schon erreicht wurden.. Vorläufig ist die Berieselung noch ziemlich teuer. Man arbeitet mit eingegrabenen Leitungsrohren und einer Verzweigung, die man später, durch Anpassung, auch für Spritzarbeiten verwenden kann. Aber das Wasser kommt noch über die Neuarader Pumpstation, die nicht rentabel arbeitet. In ein bis zwei Jahren werden die Weingärten von Segenthau an das moderne Berieselungsnetz von Engelsbrunn-Schöndorf angeschlossen, und dann wird alles anders. Die ersten Früchte Ingenieur David führt uns in die Weingärten. Vor uns erstrecken sich unübersehbare Anlagen, und von allen Seiten kommen die vollbeladenen Wagen. Grosse Mengen sind für den Markt von Arad und Temesvár bestimmt. Andere nehmen ihren Weg über „Fructexport“, dessen Leute hier mit dem Sortieren und Verpacken beschäftigt sind, in andere Länder. Da ist zum Beispiel die junge Brigadeleiterin Lene Hermann, eine Absolventin der Minischer Weinbauschule. „Leicht war es nicht am Anfang, eine ganze Brigade zu leiten“, sagt sie. „Besonders für ein Mädchen ist das schwer. Aber ich habe mich durchgesetzt.“ Wir möchten hinzufügen: Sie hat sich durchgesetzt, denn sie beherrscht ihr, Fach. „Unser System ist neu. Dabei hatten wir gleich sehr grosse Flächen zu bepflanzen. Mit Spalier gelingt es uns, sehr schöne Trauben zu ziehen. Sie hängen auf diese Weise den ganzen Tag in der Sonne und werden nicht verschmutzt. Sehen Sie doch selbsţr; wie goldgelb und rein sie sind.“ Und Direktor Andraş ergänzte „Wir haben uns für Zweieinhalb- Meter-Spaliere auf Betonpfeiler entschieden. Durch grossen Reihenabstand sichern wir eine fast vollkommen mechanisierte Arbeit. Durch das Schnüren gleichen wir dann den grossen Reihenabstand aus. Es sind immerhin 3 bis 3,60 Meter. Auch ziehen wir nur jede zweite Rebe hoch. Die kurzen Rebstöcke kommen über Winter in di® (Fortsetzung auf Seite 2) Solche kilometerlange Rebenspaliere gab es hier bei Segenthau noch nie, und Tafeltrauben, wie diese Afus-Ali, schon ganz und gar nicht Koto •. der Verfasser Proletarier aller Länder, vereinigt euch!, Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon: 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Bald Baubeginn am Unterwasserhafen Schleusenboden wird betoniert / Neun Tunnels durchstossen / Hohe Arbeitsproduktivität am Eisernen Tor Turnu-Severin (NW). — Die am Eisernen Tor in pausenlosem Einsatz stehenden Bauleute haben in letzter Zeit schöne Arbeitsleistungen erzielt. An manchen Arbeitsabschnitten hat man einen beachtlichen Vorsprung erwirtschaftet. Vorbildlich wird vor allem auf der Baustelle Staudamm-Kraftwerk geschafft. Es handelt sich hierbei um die Arbeit innerhalb der durch den Fangdamm erzielten Einschliessung I—A, die etwa 20 000 Quadratmeter beträgt. Gegenwärtig wird hier auf einer Fläche von fünf Hektar — dem Standort des Kraftwerks und anderer Einrichtungen — der Grund des Flussbettes verschieden tief ausgesprengt. Von der vorgesehenen Tiefe von 39 m hat man bereits 25 m geschafft. Täglich werden 1200—1800 Kubikmeter Gestein ausgeschachtet. Auch bei den Arbeiten an der Schleuse ist man dem Plan um 30 Tage voraus. Die Betonierung des Schleusenbodens ist fortgeschritten, und seit kurzem hat man mit der Betonierung der Schleusenkammer begonnen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass dank der Steigerung der Arbeitsproduktivität die Planvorhaben der vergangenen neun Monate mit Arbeiten im Werte von 35 Millionen Lei überboten wurden. Hervorragende Leistungen meldet auch das Bauunternehmen ICPF, das bekanntlich die Wege und Eisenbahnlinien aus dem Überschwemmungsgebiet des Stausees verlegt. In der ersten Bauetappe sollen 23 Kilometer Eisenbahnlinie und 19 Kilometer Asphaltstrasse in schwierigstem Gelände gebaut werden, wobei Ingenieurbauten (Brücken, Tunnels, Viadukte, Stütz- und Schutzmauern) fast 40 Prozent einnehmen. Rund 6000 Mann sind hier beschäftigt. Bis jetzt hat man einen Zeitvorsprung von drei Monaten erzielt. Unter anderem wurden 1400 000 Kubikmeter Gestein ausgeschachtet und 2 000 000 Kubikmeter Beton gegossen. Nach 600000 Kilometern minimaler Verschleiss Reschitza (NW). — Vor kurzem wurde in den Reschitzaer Maschinenbauwerken eine Diesel- Elektrolok überholt, deren Motor die Fabrikationsnummer 1 trägt. Die Revision wurde nach der Zurücklegung der yorschriftsmässigen 600 000 Kilometer vorgenommen, dabei stellten die Fachleute fest, dass sämtliche Motorbestandteile keinerlei durch Verschleiss bedingte Qualitätseinbusse erlitten haben und weiterhin vollbetriebsfähig waren. Bemerkenswert ist --j. der gute Zustand des automatischen IBI Treibstoffreglers, der aus 490 Bestandteilen besteht und wesentlich zur Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit dieser Eisenbahntriebfahrzeuge beiträgt. Der Treibstoffregler wird bekanntlich zur Gänze im Inland gebaut. Bisher sind rund 420 derartige Regler erzeugt worden. Kohlenfelder in Vorbereitung Hunedoara (NW). — In der Kohlenzeche Petrila wurden neue unterirdische Arbeiten zur Erweiterung der Förderleistung eingeleitet. Zur Zeit sind auf Eröffnungsarbeiten spezialisierte Brigaden zu zwei neuen Kohlenschichten vorgestossen, zu denen noch die Zugangsstollen freigelegt werden. Durch die Erschliessung der neuen Felder wird die nächstjährige Abbauleistung mit ungefähr 40 000 Tonnen Kohle ansteigen. ZU DEN HÖHEPUNKTEN des Bukarester Kammermusikfestivals (4. Oktober bis 2. November) wird gewiss auch das Programm frühklassischer Musik gezählt werden, das die Klausenburger Formation unter der Leitung von Kurt Mild (Cembalo) zusammen mit der bekannten Bukarester Sängerin Emilia Petrescu gab. Ausser den beiden genannten Künstlern wirkten mit : Ferenc László (Flöte), Ilse Herbert László (Viola da gamba) und Petre Lefterescu (Geige). Im Programm standen Werke von Telemann, Schütz, Vivaldi, Händel, Bach Foto : Rolf Cramer