Neuer Weg, 1967. augusztus (19. évfolyam, 5675-5699. szám)

1967-08-02 / 5676. szám

Die Zeitung ersshelnt täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 bei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Brief­trägern und den freiwilligen Zeitungs­­verteilern entgegengenommen 19. Jahrgang / Nr. 5676 Neuer wen Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien W Bukarest, Mittwoch, 2. August 1967 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung t Bukarest, Piaţa Ssîntell. Telefon i 17 6010, 17 60 20 (Zentrale). 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen In Temesvár, Kronstadt, Herman nstadt, Arad, Resohitza, Mediaseh, Hunedoara, bugoseh, Agnetheln, Blstritz Einzelpreis 25 Bant Noch immer mit goldenem Boden Nebenbetriebe der LPG — gar nicht so ohne / Was eine Ausstellung in Tg.-Mureş zeigt Von Ewalt Zweier Man begegnet Damen, die Körbchen aus Plastgeflecht tragen, aber ähnliche Modelle aus weissem Maislieschengeflecht sind auch verbreitet und sehr gesucht. Man sieht oft schon Metallmöbel, man­che sind sogar schön und praktisch, aber die Korbmöbel aus Weiden­rutengeflecht sind noch immer Exportartikel. „Faianţa“ Schässburg liefert schöne Vasen, aber die Original-Schwarzkeramik der Bauern von Corund findet ebensoviele Kunden. Corund liegt im Rayon Odorhei, zwischen Hügeln und Bergen. Hier und in einigen Nachbargemeinden lebt eine Handwerkertradition, die sich nicht nur auf Töpferei oder Korbflechterei beschränkt. Die Leu­te haben sich auf allerlei verlegt. Sie verarbeiten Schilf, Stroh und Weidenruten, Nuss-, Eichen- und Tannenholz, Lehm und Ton — meist billigen oder an sich wertlosen Roh­stoff und verwandeln ihn in tau­send nützliche Dinge für den Haus­halt oder für die Bauernwirtschaft. Und was die Dinge auszeichnet: sie sind auch schön, dauerhaft und stileoht. Mari-nénis Wandteppiche Es handelt sich meist um talent­volles Kunstgewerbe, und so etwas wurzelt tief, wird von Generation zu Generation weitergegeben. Seit 50 Jahren flicht Mari-néni im Dor­fe Cîmpeniţa, Gemeinde Ceuaş das gleiche Motiv — die Mutter mit zwei Kindern an der Hand — in ihre Wandteppiche aus Schilf, und es gefällt vielen. Auch Ausländern, die schon ganz gross bestellen. Die 70jährige Mari-néni ist Genossen­schaftsbäuerin und hilft auch bei den Kartoffeln und Rüben, die LPG Ceuaş aber, die jung und alt, je nach Saison, im Feldbau und im Flechthandwerk beschäftigt, hat im vorigen Jahr 3,5 Millionen Lei aus dem Nebenbetrieb eingenommen, aus dem Verkauf von Körben, Strohhüten, Hauspantoffeln usw. Ware für 1 108 000 Lei ging zum Export. Man möge sich mal so einen breitkrempigen Lokal-Sombrero vom Mieresch ansehen. Kostet 18 Lei, aber manch ein Strandurlauber würde gerne auch mehr zahlen, wenn er ihn nur bekäme. Oder eine schicke runde Hängetasche aus Corund. Oder einen Damenhut in zwei Farben aus Hodoşa, Rayon Re­gen. Die Leute von dort bieten ne­ben der I. auch eine II. Qualität an : 12 Lei, aber sehr hübsch. Sel­ten so etwas, wo doch das ganze Warenangebot in allen Branchen auf Extra- und Sonderqualität ge­stempelt ist und schon die Bezeich­nung Erste Qualität verdächtig klingt. Um 7 Lei kauft man von der LPG Hodoşa eine Jockeykappe mit keck eingeflochtenem grünem Streifen ; es ist gute II. Qualität. Wir haben Hunderte von Model­len gesehen, die auf Initiative des LPG-Regionsverbandes in Tg.-Mu­­reş in einer Halle und dem dazu­gehörigen Hof ausgestellt sind, und erfahren • dass die hier gut vertretene LPG Chendu Mare im vorigen Jahr z. B. 35 000 Körbe an den Staats­handel geliefert hat (1,2 Millionen Lei) und dass der Vertrag heuer viel grösser ist; • dass die Einnahmen von 10 Ge­nossenschaften des Rayons Tg.-Mu­reş vor vier Jahren nur zíu 11 Pro­zent. im Vorjahr aber schon zu 2ß Proient aus den Nebenbetrieben kamen, wobei aber, wohlgemerkt, die absoluten Einnahmen aus der Landwirtschaft nicht gesunken, son­dern gestiegen sind ^ • dass die Nebenbetriebe von 60 LPGs, in denen es solche gibt, im vergangenen Jahr schon mehr als 30 Millionen Lei eingebracht haben, man aber heuer mit mehr als 160 Millionen Lei rechnet; • dass die Erzeugnisse dieses bäu­erlichen Kunstgewerbes seit Jahren schon bis nach Österreich, Schwe­den, Dänemark, Italien, West­deutschland, Japan und den USA verkauft werden — ein Export, der weiter zunimmt Die Bauerngeräte nicht vergessen Nicht nur das Nützlich-schöne, das Kunstgewerbe als solches hat in den Genossenschaften dieser Re­gion Fuss gefasst. Beim Besuch der Ausstellung findet man viele Be­rührungspunkte zwischen der Haupt­beschäftigung dieser LPGs (Hack­­fruohtbau, Obst- und Weinbau, Tier­zucht) und der Produktion der Ne­benbetriebe, die eben das Werkzeug, das sonst kaum erhältlich ist, bil­lig und dauerhaft hersteilen : Früh­beetkästen, Folienzelte, Kleereuter. Schubkarren und Handwägen, Lei­tern aller Grössen und Bauarten, Fässchen und Fässer von 50—800 Liter, Kelterpressen, Kupferkannen, Bottiche, Seilereiprodukte, Tischler­werkzeug („Diese Bohrer aus Mer­­curea Niraj sind besser als Import­ware“, sagen die Zimmerleute über­all) ; dann : Ausrüstung für die Im­kerei (Doppelbeuten mit Oberbe­handlung, Honigschleudern) aus der LPG Cîrţa und Topliţa-Ciuc ; fer­ner : Strohelevatoren (LPG Cälu­­gäreni baut einen aus Metall mit 4—7 Meter Transporthöhe, der sei­nem unförmig schweren Ausstel­lungsnachbar aus Cîrţa, an den zu­­viele massive Holzbalken ver­schwendet wurden, jedenfalls über­legen ist), Anhängewagen auf Kau­tschukrädern, Hackpflüge und zwei­reihige Maissetzer speziell fürHang­­fläohen im Bergland (Erzeugnisse der Handwerker von Cozmeni und Dîmbău), Tür- und Fensterstöcke für allerlei Wirtschaftsbauten (Sín­­martin und Xoplifa Ciuc), Kartof­feldämpfkessel, Getreideschwingen, (Fortsetzung auf Seite 2) GESUNDHEIT UND ERHOLUNG suchen und finden Tausende Menschen in Olänesti. Und es sind nicht nur Heilquellen und Sanatorien, die den Urlauber anziehen : Die Umgebung bietet zahlreiche Ausflugsmöglich­­keiten Foto: Gh. Vlntllä Bauvorsprang am Eisernen Tor Bukarest. — An mehreren Objek­ten des hydroenergetischen und Schiffahrtssystems am Eisernen Tor verlaufen die Arbeiten so rhyth­misch, dass auch ein gewisser Bau­vorsprung erzielt werden konnte. Am Schleusensystem werden täg­lich 390 Waggon Beton gegossen und rund 18 Waggon Stahlbeweh­rungen verlegt. An der Eisenbahn­linie und der Fernverkehrsstrasse sind die Bauarbeiten um zwei. Mo­nate dem Plan voraus. Sieben der insgesamt neun Tunnels sind durch­brochen und ausgemauert. Somit werden die Bauleute ihr Vorhaben einlösen können und die Eisen­bahnstrecke, um sechs Monate vor­fristig und die Autostrasse Ende 1968 dem Verkehr übergeben. 110-kV-Änschhiss für das Toroiaga-Maşşiv Baia Mare. — Eine Freileitung von 110 kV, die Borşa mit dem To­­roiaga-Massiv verbindet, wurde dieser Tage unter Spannung gesetzt. Damit löst man die Elektroenergie­versorgung der zahlreichen, in die­sem Massiv befindlichen Schürf­stellen, die zu einem umfangrei­chen Lagerstättenforschungsvorha­ben gehören. Die einzelnen Schürf­und Aufschlussbohranlagen wurden bisher von kleinen Generatorsätzen mit Kraftstrom gespeist. Die neue Leitung verringert c'ie bisherigen Betriebskosten um mehr als 1,2 Mil­lionen Lei jährlich. Na so was! „Vielleicht liegt es dennoch nur an der Antenne ...“ Helmut Lehrer Mehr Trinkwasser für die Schulerau Kronstadt. — In der Schulerau wurden die Arbeiten zur Erweite­rung des Wasserleitungsnetzes ab­geschlossen. Es sind zwei tiefe Brunnen gebohrt unc’1 vier Pump­stationen angelegt worden, die das Wasser 1000 Meter hoch pumpen. Die neuen Anlagen, die an einem Kommandopult von einem einzigen Menschen bedient werden können, haben eine Förderleistung von 18 Litern in der Sekunde. Tagesnotizen „Renoiiiol" heisst das neue Medi­kament, das Ärzte und Apotheker des Medizinisch-Pharmazeutischen In­stituts, der Klinik für Nieren­krankheiten sowie des Onkologi­­schen Instituts in Klausenburg ent­wickelt haben. Es vereint die Wir­kung der bekannten Medikamente „Rowatinex" und „Cystenal" und soll vor allem in der Behandlung von Nierenerkrankungen Verwendung fin­den. Wertvolle Bücher sind in der letz­ten Zeit in den Besitz der Jassyer Universitätsbibliothek übergegangen. Darunter befinden sich eines der ersten in rumänischer Sprache ge­druckten Geographie-Lehrbücher — es erschien 1795 in Jassy — und mehrere für die Sprachforschung interessante Abhandlungen. 1250 Tonnen Phenol wird die Phenol-Fabrik des Chemie-Kombinats Fogarasch jährlich mehr erzeugen. Dieser Produktionszuwachs ist durch den aus eigenen Mitteln durchge­führten Ausbau möglich geworden. Ein Woldfest veranstaltete am ver­gangenen Wochenende die Agneth­­ler Zweigstelle des Jäger- und Ang­lerverbandes beim „Salzbrunnen". „Das Geheimnis des Marco Polo" von Lopez heisst die neue Premiere des Kronstädter Musiktheaters. Regie führt Barbu Dumitrescu. In der Suiorul-Au am Fusse des Gutii-Gebirges ist ein origineller Touristenkomplex eröffnet worden. Er gleicht einem für die Maramureş typischen Bauernhof und besteht aus einer geräumigen Schutzhütte, einer Herberge, Camping-Häuschen und Parkplätzen für PKWs. Konfektionen im Werte von 15,5 Millionen Lei hat die Sathmarer Kon­fektionsfabrik „Mondiala" seit Jah­resbeginn zusätzlich erstellt. Auch wurden zusätzliche Reingewinne in Höhe von 4 Millionen Lei erzielt. Das Folklore-Ensemble der Region Kronstadt unternimmt in einigen Ta­gen eine Tournee durch die Regio­nen Kronstadt, Ploieşti, Bukarest und an die Schwarzmeerküste. Kombinen im Hügelland Erste Weizenladungen vom Harbach / Auch in der LPG Rosch sollte man nicht zögern Im Harbachtal Ist das selten : Pflanzen ohne Morgentau. Für die Kombinenfahrer bedeutet das aber, eine oder zwei Stunden früher als gewöhnlich in die Ährenfelder einzufahren. Und das ist wertvol­ler Zeitgewinn. Am vergangenen Dienstag wollte man im Süden und Westen des Rayons Agnetheln mit dem Weizen beginnen, sagte man uns beim Landwirtschaftsrat. Staatsgüter und LPGs hatten bis zu je­nem Datum von 3000 Hektar Gerste schon den Grossteil unter Dach. Der zweite Schnitt bei Klee und Luzerne ist bald beendet. Und nun ist der Weizen reif. Verkehr abgelegene LPG Rosch- Martinsdorf-Mardisch. Hier ist es ruhig und kühl in der Kechenstube, auch vormittags bei unserem Eintreffen. Wo Präses Wil­helm Haner sich befindet, sei schwer zu sagen. Wahrscheinlich bei den Kombinen. „Es ist noch nicht viel los beim Weizen“, erklärt der brünette Hüne, Parteifunktionär Wagner. „Heute ist eigentlich erst Generalprobe. Zwei Kombinen sind noch unterwegs zu uns. Von insgesamt 300 Hektar ist das Wiesenheu auf 40 Hektar noch draussen. Das muss zuerst eingefah­ren werden...“ „Da wird man erst in den näch­sten Tagen mit Hochdruck im Wei­zen arbeiten ?“ „Das schon. Vorher muss der zweite Kleeschnitt auch fertig sein. Futter ist für diese Wirtschaft ge­nau so wichtig wie der Weizen. Es gibt 530 Rinder hier, bei wenig Bo­den, davon 252 Milchkühe, die viel Klee brauchen ...“ Ganz logisch ist diese Verbindung nicht. Die Leute werden ja achtgeben, dass nichts verlorengeht, auch vom Weizen nicht. Also, weiter! Mittags um zwölf Wir wollten mit dabei sein, wenn die ersten Ähren fallen, und wähl­ten zunächst die allerdings vom sehen wir im benachbarten Mihäi­­leni, wie Bäuerinnen, mit Sicheln be­waffnet, in langen Reihen die ersten Weizenbündel für die Kreuzhaufen schneiden. Auch hier werden erst die Wege ins Ährenfeld geschnit­ten, für die Einfahrt der Kombinen. Etwas enttäuscht über diesen zag­haften Beginn wenden wir uns nachmittags nach Süden. Vielleicht werdqp. wir doch noch für die Mü­hen unserer keinesfalls bequemen Terrainfahrt entschädigt. In Leschkirch. Staatsgutsdirektor Cristea hat soeben seine kurze Mit­tagspause beendet. „Ich war bei den Rinderställen. Wir haben heute eine Lieferung Jungtiere für das Banat bereitzustellen. Jetzt will ich nach Marpod hinüber. Dort arbeiten wir heute mit elf Kombinen im Weizen.“ Während der Fahrt umreisst Di­rektor Cristea die Lage : Man hatte 300 Hektar mit Gerste. Der Durch­schnittsertrag liegt bei 2400 Kilo­gramm. Davon ist das Stroh von 170 Hektar schon gepresst und grössten­teils weggeräumt. 74 Hektar wurden gleich geackert. Auf 30 Hektar ist bereits Futtermais in die Stoppeln gesät. „Hinter den Gärten“, bei Marpod, erkennen wir in der Nachmittags­sonne die Schar der Kombinen. Als erster winkt uns Georg Fröhlich. Wieviel Runden er heute schon ge­fahren sei ? Das sei weniger wich­tig. Hauptsache, der Weizen ist gut. Und für prall gefüllte Säcke sorgt oben seine Frau Katharina. Zeit Kombinen des Staatsgutes passen ganz gut in die Landschaft bei Marpod Foto: Emst Loei Ausstellung der Briefmarkenfreunde Arad (NW). — Unter dem Titel „Philatelie und Tourismus“ wur­de in Arad eine interessante Bniefimarkenausstellung eröffnet. Von den Kollektionen der 19 Teil­nehmer wurden in erster Reihe die von Aurel Suciu, Josef Poliak und Franz Pirko beachtet. Sie zeigen u. a. Markensätze über die Fuss­­ballweltmeistersahaft 1966, über die Weltraumerforschung, Kunst und Architektur in Rumänien sowie Städte und Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Besonderer Anziehungs­punkt ist eine Eake der Ausstellung, in der Sammlungen von Marken gezeigt werden, die Autogramme von Persönlichkeiten im Sport, von bekannten Musikern und anderen Künstlern tragen. 16000 Reisende täglich Temesvár (NW). — Die rund 3,3 Millionen Reisenden, die seit Jah­resbeginn auf dem Temesvarer Norc'bahnhof gezählt wurden, über­treffen beinahe um das 20fache die Einwohnerzahl der Begastadt, die täglich von 16 000 Menschen be­sucht oder verlassen wird. Nicht weniger rege war der Personenver­kehr auf den anderen Bahnhöfen der Eisenbahnregionsdirektion Te­mesvár, wo in diesem Jahr 28,5 Millionen Fahrgäste, um 2 Millio­nen mehr als in der Vergleichsperi­ode des Vorjahres, gezählt wurden. Ferner sind in derselben Zeitspan­ne ungefähr 11 200 000 Tonnen Gü­ter verfrachtet worden. Temesvár (NW). — Vertreter des Handels und der Industriebetriebe (Metallwaren-Chemikalien) haben hier zu Wochenbeginn die Vertrags­abschlüsse für 1968 begonnen. 276 Industriebetriebe bieten diesmal ein besonders reiches Angebot, darunter eine Reihe Neuheiten, wie eine Trommelwaschmaschine, Staubsau­ger mit Bohnerbürste, neue Rund­funkempfänger sowie der erstmals im Lande hergestellte Motorroller mit 50 ccm Hubraum. Diese sowie eine Reihe anderer Neuerzeugnisse sollen in vier Ausstellungen, die in den nächsten Tagen eröffnet wer­den, auch dem Käuferpublikuni vorgeführt werden. (Fortsetzung aut Seite 2) Vertragsabschlüsse für 1968 begonnen Viele Neuheiten für den Haushalt / Käufer können Meinung äussern Wieder ober die Zugbrücke Temesvár (NW). — Die Einsturz-* gefahr des direkt oberhalb der Ein senbahnlinie und Femverkehrsstra­­sse Arad—Bukarest liegenden Süd­traktes der Schoimoscher Burgrui­ne ist endgültig gebannt, die mäch­tigen Pfeiler der Brücke über den Berggraben sind vollständig wie­derhergestellt, die Arbeiten an der Brücke selbst haben bereits begon­nen. Die Besucher werden bald über die mittelalterliche Zugbrücke durch das gotisch gewölbte Haupt­tor ins Innere der Burg treten können. Vollständig restauriert wird auch der Wartturm, von wo aus sich dem Besucher eine herrliche Aussicht auf das Maroschtal mit dem Doppelort Lippa—Radna er­­schliesst, wie auch die Burgküche, die für Touristen Hammelbraten vom Spiess servieren wird. Konzerte in der Weberbastei Kronstadt (NW). — Auf der von kurzem errichteten Freilichtbühne in der Weberbastei sollen im Au­gust mehrere Konzerte, Theater­­und Opemaufführungen stattfinden« Die Einweihung der Bühne erfolgt am 3. August mit einem Serenaden­abend der Kronstädter Philharmo­nie. Im Programm stehen Werke von Mozart, Haydn, Dvorak und Tsohaikowski. Am 14. August wird ein Mozart- und am 21. August ein Beethoven-Konzert geboten. Für den 11. August ist die deutsche Abtei­lung des Hermannstädter Staats­theaters mit Schillers „Die Ver­schwörung des Fiesko zu Genua“ vorgesehen, während das Kronstäd­ter Prosa- und Musiktheater an an­deren Tagen vor das Publikum tre­ten wird. Temesvarer Wetterwarte Mit einem Fünf-Monate-Vor­­sprung wurde das neue Gebäude des Temesvarer hydrometeorologi­schen Zentrums des Staatskomitees für Wasserwirtschaft fertiggestellt. Der moderne Neubau am Nord­ostrand der Stadt gehört zu den grössten seiner Art im Lande und ist mit den modernsten Anlagen und Geräten ausgerüstet. Hier werden ausserdem die zentralisierten Anga­ben aus dem Südwesten des Landes verarbeitet und an alle Interessier­ten (Landwirtschaftsorgane, Stra­ssen- und Flugverkehr usw.) wei­tergeleitet. Im Politischen Verlag erschienen : Marx' „Kapital“ und die Gegenwart Die anlässlich des 100. Jahres­tages seit dem Erscheinen des ersten Bandes des genialen Wer­kes von Karl Max herausgege­bene Festschrift enthält neun von Universitätsprofessoren und von wissenschaftlichen Forschern im Bereich der Ökonomie und der Philosophie verfasste Origi­nalstudien. 288 Seiten 8,75 Lei Man stellt die Walzen auf Präzision Oţelul Roşu: Kleinstmasswalzen wieder im Kommen / Metallhaushalt wird verbessert Kleinstmasswalzen — ein Wort, das beinahe in Vergessenheit gera­ten war, wurde in einem Artikel („Ordnung schaffen im Metallhaus­halt“, NW Nr. 5614) von Ing. Josef Roth, Leiter der Wirtschaftsabtei­lung des Banater Regionsparteikomitees, mit allem Nachdruck hervor­gehoben. Oţelul Roşu, neben Reschitza das zweite Zentrum der Bana­ter Hüttenindustrie, kann dabei zweifellos etwas in die Waagschale werfen, um so mehr, da man hier vor einigen Jahren einen erfolgrei­chen Anlauf in dieser Richtung nahm und Tausende Tonnen Stahl aufs Sparkonto buchte. Ist das heute noch — oder wieder — so ? Mit dieser Frage sprachen wir im Hüttenwerk an der Bistra vor. Konkrete Pläne vorhanden Ing. Stălinescu, Leiter des techni­schen Kontrolldienstes, der ja über die Einhaltung der Höchst- oder Mindesttoleranzen zu wachen, hat, unterbreitet uns zunächst den dies­bezüglichen Plan der Werkleitung, ausgearbeitet zusammen mit den massgeblichen Fachleuten der Walz­­werkabtailungen: „Vorerst sollen sämtliche Platinensortimente der Gewichtsklassen zwischen 15,5 und 75 Kilogramm auf Kleinstmass ge­walzt werden, desgleichen im Pro­filwalzwerk alles Vierkanteisen von 8 bis 12 Millimeter im Quadrat so­wie warmgewalztes Stahlband von 1 bis 4 Millime'ter. Darüber hinaus sollen auch im Kaltwalzwerk Ver­suche in dieser Richtung unternom­men werden, und dem Feinblech wollen wir ebenfalls jedes Mikron überflüssiges .Fleisch’ nehmen.“ Ob dazu besondere Massnahmen nötig wären, wollten wir wissen. „Eigentlich nicht. Denn unsere Walzwerker haben ja noch genü­gend Erfahrung, wenn auch in den letzten Jahren — leider! — wenig Gewicht auf diese so wichtige Sa­che gelegt wurde. Natürlich wur­den Walzstrecken und Kaliber gründlich revidiert und auch das Kontrollpersonal neu auf das Kleinst­­massprüfen eingewiesen. Man braucht sozusagen nur zwei Dinge : Gewissenhaftigkeit und den guten Willen, etwas Mehrarbeit nicht zu scheuen. Und dass beides vorhan­den ist, beweisen Ziffern : Im Pla­tinenwalzwerk wurden nach Wieder­einführung des Kleinstmasswalzens in einem Monat viele Tonnen Stahl eingespart, ’rund 90 Prozent der Gesamtproduktion ist auf Kleinstmass gewalzt ; im Profil­walzwerk wurden 72,5 Tonnen ge­spart. Wir haben alle Aussicht, bis Jahresende die geplanten 3787 bzw. 665 Tonnen Sparstahl zu erreichen.“ Der „fette Brocken" Also mal rüber ins Platinenwalz­werk. Nicht nur, weil hier der „fet­teste Brocken“ in Aussicht steht, sondern auch, weil das Halbfertig­produkt, das von hier aus den Weg in die Feinblechwalzwerke des Lan­des nimmt,« bereits entscheidet,' ob es dort Verlust oder Gewinn, Blech von Qualität und Format oder Abfall gibt. Die Tatsachen spre­chen hier für sich selbst: Die erfahrenen Meister und Vorwalzer, wie z. B. Lochner, Uher, Rominu oder die Brüder Johrend, haben längst wieder die Walzzylinder auf Mikrongenauigkeit eingestellt, und wie gesagt, neunzig Prozent... Doch was sagt der junge Inge­nieur Petru Bunea, der (genau wie sein Vorgänger, Abteilungsleiter und „Kleinstmasspionier“ Ing. losi­­foni, der heute in Galatz arbeitet) ganz bei der Sache ist: „Es geht uns vor allem darum, die ganze Be­legschaft der Abteilung dafür zu in­teressieren, denn schliesslich spie­len hier alle Faktoren eine wichtige Rolle. Und das ist nicht leicht. Denn das Kleinstmasswalzen erfor­dert immerhin viel mehr Gewissen­haftigkeit. Und ausserdem : Den Plan, die Tonnen, erzielt man eher mit Plus- als mit Minustoleranzen ; und Prämien gibt’s nur dafür. Es wäre gut, wenn man wie früher das Kleinstmasswalzen wieder ins Prämiensystem einbeziehen und da­bei gerade auch die Arbeit des Meisters als ausschlaggebend be­rücksichtigen würde.“ Mitinteressierung fehlt Und zum Schluss noch die Mei­nung des Mannes, durch dessen Hände — bildlich gesprochen — je­de Tonne Stahl, jedes Meter Walz­gut geht: Handelsdienstleiter Paul Kovács. „Es ist nun mal leider so, dass bei uns — und nicht nur bei uns — eigentlich keiner, von der Werkleitung bis zum Kumpel am Walzgerüst, materiell oder sonstwie direkt am Kleinstmasswalzen inter­essiert ist. Geliefert wird nach Ton­nen, und dickeres Walzgut wiegt schwerer. Man müsste hier einen Ausweg finden. Könnte es nicht, wie es die konventionelle Treib­stofftonne gibt, auch die konventio­nelle Walzguttonne geben ? Schliess­lich werden ja effektive Mengen von Platinen, Bleche und Profila weiterverarbeitet, nicht Tonnen. Übrigens ist da gerade bei unse­ren Abnehmern, den Blechwaiz­­werkern, eine üble Unsitte eingeris­sen : Um sicher zu gehen, keine un­terdimensionierten Platinen zu erhal­ten — es stimmt, wir haben frü­her beim Kleinstmasswalzen auch manchmal ,,untertrieben“ — be­stellt man einfach stärkeres Walz­gut. Obwohl man sich damit eigent­lich ins eigene Fleisoh schneidet J mehr Arbeit, weniger Blech, mehr Abfall. Uns könnte das eigentlich schnuppe sein, denn — mehr Ton­nen, bessere Planbilanz! Aber sol­ches Vorgehen hat in unserer Wirt­schaftsführung nichts mehr zu su­chen. Deshalb haben wir selbst — im Massnahmenplan zur Metallein­sparung, über den Sie mit Ing. Stă­linescu sprachen — angeregt, dass das Fachministerium strenge Mass­nahmen gegen solchen Schlendrian trifft. Natürlich ist es dann Sache unserer Walzwerker, dafür zu sor­gen, dass aus dem Kleinstmasswal­zen eine wirksame Aktion der Me­talleinsparung werde. Dass sie dies tun werden, darauf können wir uns verlassen.“ Franz Engelmann

Next