Neuer Weg, 1967. szeptember (19. évfolyam, 5700-5725. szám)
1967-09-12 / 5709. szám
Dt« Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 8,80 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeituhgsverteilem entgegengenommen Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien '10. Jahrgang / Nr. 5709 Bukarest, Dienstag, 19. September 1967 Zwischen Wort und Tat Von Franz Storch Nicht sehr schön, aber wahr: Würde man sich bei der Einschätzung der Menschen bloss nach ihren Woriten richten, so wäre die Welt mit begabten, fähigen, tüchtigen Leuten geradezu vollgepfropft, denn keiner würde einsehen, dass er an diesem oder jenem Platz im Leben wenig taugt. Eher schon das Umgekehrte wäre der Fall. Das hellste und zugleich unverschämteste Eigenlob würde vermutlich dort aufstrahlen, wo es mit der Begabung nicht weit her ist, während die anderen schon deshalb zu kurz kämen, weil echte Begabung immer auch ein Quentchen Bescheidenheit im Gefolge hat. Sollte dennoch einmal im sogenannten braven Mittelmass die Selbsterkenntnis aufblitzen, der betreffende Mann würde das kaum an die grosse Glocke hängen, es sei denn, er möchte auch damit imponieren. Worte allein konnten nie und sie können auch heute nicht als Gradmesser gelten, ja heutzutage, da die Leistung über Einkommen, Ansehen und Weiterentwicklung entscheidet, schon ganz und gar nicht. Gut so, wenngleich nicht immer schmerzlos für den einzelnen, das heisst, nicht für jene, die sich das Leben auf Kosten ihrer Umgebung möglichst bequem einrichten wollten. Worte sind so etwas wie ein ßcheck: Man nimmt sie für bare Münze, solange man keine Veranlassung hat, ihre Golddeckung anzuzweifeln. Dennoch kontrolliert man hin und wieder, ob die Dekkung nicht zur Neige geht. Von da an wird nämlich der schönste Scheck zum wertlosen Papier, und die klingendsten Phrasen können das einmal entstandene Manko nicht mehr ausgleichen. Hans Grossmaul, Drehorgel, Papagei — man hat für Leute dieser Sorte viele Namen parat —, gemeint ist immer die Differenz zwischen Wort und Tat. Nun, im Privatleben mag man noch ein Auge zudrücken, sich etwa mit dem Ironisieren der Differenz zufriedengeben; der Kreis der Beteiligten ist immerhin klein, der Prahlhans ist bald erkannt, und zu eigentlichen Schäden kommt, es in der Regel kaum. Anders hingegen in der Gesellschaft: Da sind die Falschmünzer — weil versteckter — schwerer zu fassen, zumal sie ja für jede Differenz auch gleich die passenden „objektiven Schwierigkeiten“ oder die Namen nichtsahnender Kollegen (lies: Sünden, bocke) bei der Hand haben. Dass man ihnen dennoch und trotzdem hinter die Schliche kommt, versteht sich, aber bis dahin segeln sie unter der falschen Flagge des So-tunals-ob durch die verschiedenen Arbeitsbereiche, hier Augenblickslösungen improvisierend, dort durch leere Worte Verwirrung stiftend, und so manche, an sich gute Sache wird kompromittiert. Die von ihnen verursachten materiellen und moralischen Schäden müssen natürlich wiedergutgemacht werden, was zumindest wertvolle Energie abverlangt, die anderweitig Nützliches hervorbringen könnte. Ist es ein Wunder, dass man die Worte solcher Quasi-Helden mit besonderer Vorsicht zu geniessen beginnt ? Er hat tausendmal recht, der iAlzner Volksratsvorsitzende Traub, wenn er sagt: „Nichts kann einen Volksratsfunktionär gründlicher erledigen als leere Versprechungen.“ Zwar immer seltener, aber doch noch hjgr und dort anzutreffen ist nämlich auch jener Typ von Sachwaltern der öffentlichen Angelegenheiten, der das Blaue vom Himmel herunterverspricht, ohne zu zögern, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, welche Möglichkeiten tatsächlich vorhanden sind. Im verständlichen Wunsch, populär zu werden, setzt er Worte an Stelle der Taten, Versprechungen (auf die natürlich Vertröstungen folgen) an Stelle realistischer Überlegungen, er weiss alles, er kann, alles, für ihn ist jede' Schwierigkeit ein Kinderspiel — könnte man meinen, wenn man ihn reden hört und noch nicht kennt. Dass billig erworbene Popularität zwar langsam, aber dafür um so sicherer in ihr glattes Gegenteil umschlägt, hat die Praxis vielerorts bewiesen. Der Mann, der in aller Augen eben der „gute Mann“ sein wollte, wird kaum wieder auf eine Wahlliste gesetzt. Betrüblich ist bloss, dass jedes nicht eingehaltene Versprechen einen oder gleich mehrere Beteiligte in Mitleidenschaft zieht und Dinge, die sonst ihren normalen Lauf nehmen würden, ins Stocken bringt, Viele Worte — nichts dahinter, heisst es dann. Und die andere Variante ? Was soll man von Leuten halten, die schon rein gewohnheitsmässig, wie man so schön sagt, Wasser predigen und Wein trinken ? Ein Brief aus dem Temesvarer Tipografilor-Viertel wirft diese Frage auf. Da ging der Volksratsabgeordnete von Haus zu Haus, um mit den Einwohnern einen Nachmittag freiwilliger Arbeit zu vereinbaren. Viele sagten zu und kamen auch. Wer nicht auf der Bildfläche erschien, war der Abgeordnete selbst. Dabei hatte er sich obendrein verpflichtet, alles notwendige Arbeitsgerät selbst zu beschaffen. Nun, der Rasen wurde trotzdem in Ordnung gebracht; wird man den Worten des Abgeordneten aber glauben, wenn er beim nächstenma! wieder kommt ? Bevor er diese Scharte nicht auswetzt — kaum. Der beste Gedanke, die beste Idee verwandelt ^ sich im Munde von Demagogen* zu lästigem Geschwätz, da es nicht zuletzt darauf ankommt, wer es sagt. Wieviel wiegt zum Beispiel das Wort eines Menschen, der als Sitzungsdauerredner alle Aspekte der Pünktlichkeit zerwissenschaftelt, dabei aber die meisten Verspätungen aufzuweisen hat? Oder das Wort eines Moralpaukers, der wieder und wieder glaubt, auf unrichtiges Benehmen hinweisen zu müssen, dabei indessen als flatterhafter, leichtsinniger Bursche bekannt ist ? Man kann den Rahmen von geringfügigen Kleinigkeiten bis zu wichtigen Grundfragen des gesellschaftlichen Lebens spannen, der Unterschied zwischen Wort und Tat, dieses so ärgerliche wie schädliche Falschmünzergewerbe, sollte verschwinden. An Mitteln dagegen fehlt es wahrlich nicht, zumal die öffentliche Meinung immer empfindlicher darauf reagiert. Weniger durchsichtig und darum auch schwerer ins Lot zu bringen sind die Dinge dort, wo sich gleich mehrere an dem Zustandekommen der Differenz zwischen Wort und Tat beteiligen oder genauer: wo irgendein Freund oder Verwandter hochgelobt wird, wo man ihm ohne weiteres Werte und Eigenschaften zuschreibt, die er nicht hat, wo um seine Person eine Atmosphäre geschaffen wird, von der eigentlich nur noch der Heiligenschein, bzw. das Heldendiplom fehlt. Die Konfrontation mit der Wirklichkeit würde die Dinge raschestens einrenken, aber man versucht den Mann dennoch in einer Arbeit zu behalten, die er nicht bewältigen kann, weil seine „Gönner“ das Fiasko nicht zugeben wollen. Es soll sogar vorgekommen sein, dass man lieber einen zusätzlichen Mann danebensetzte, einen Mann, der sozusagen im Schatten des Anonymats jene Arbeit machte, die nachher — ist es nicht Falschmünzerei ? — als „persönliche Leistung“ des anderen ausgegeben wurde. Ergo: Mögen einige Leute ruhig klagen, man nehme die Dinge heute allzu genau — Genauigkeit heisst in der Wechselbeziehung zwischen Wort und Tat nichts anderes als Vorwärtskommen. Vorbereitungen zum Tag der Br,n&e Obstpyramiden vor den Ober-Hallen Wettbewerb um den schönsten Weizen Ausstellungen für den Fachmann Bukarest (NW). — Der Herbst kommt näher — das merkt man nicht zuletzt auch an den Vorbereitungen für den Tag der Ernte (diesmal 1. Oktober). Bukarest wird auch heuer Mittelpunkt dieser Veranstaltungen sein. So wird es zwischen dem 1. und 15. Oktober ln und rings um die Obor-Markthallen eine riesige Ausstellung mit Verkauf geben. Die Käufer werden hier das Beste aus Feld und Garten vorfinden. Der Weg zu symbolischen Obstund Gemüsepyramiden und zur Ausstellung selbst wird durch ein girlandengeschmücktes Portal führen. Ausser einer Vielfalt landwirtschaftlicher Lebensmittel wird man auch andere Erzeugnisse kaufen können; Ausrüstung für Jäger und Fischer, Haushaltsartikel, Textilien. Ein anderer Anziehungspunkt, vor allem für Landwirte, wird zweifellos die Getreideschau sein, für deren. Veranstaltung der Oberste Landwirtschaftsrat und der LPG-Landesverband verantwortlich zeichnen. Ehre, dem Ehre gebührt: Die Genossenschaft, die den schönsten Weizen hat, erhält vom Landesverband eine Prämie von 20 000 Lei. Nicht minder interessant dürften auch die Ausstellungen für Landmaschinen und Rassetiere werden. Der hauptstädtische Handel will vier Moststuben einrichten, und ähnliches haben auch einige LPGs der Region Bukarest vor. Hier wer-den auch traditionelle Gerichte der dörflichen Küche serviert. Höhepunkt und Ausklang dieses Volksfestes : ein grosser Jugendkarneval am Abend des 1. Oktober. Bewässerungsstausee bei Cernavoda Konstanza. — Die ersten 2400 Hektar des grossen Bewässerungsplans im Carasu-Tal (Dobrudscha) werden schon im nächsten Frühjahr künstlichen Regen erhalten. In der Nähe von Cernavoda wurde ein künstlicher Stausee errichtet, aus dem mittels 50 Kilometer Kanälen das Wasser auf die Felder gebracht wird. In den verschiedenen Abschnitten dieses grossen Bewässerungssystems werden zur Zeit Pumpstationen errichtet, davon die grösste in der Nähe von Medgidia. Kronstadt: 1634 Bangesuche 354 Familien bezogen neues Heim / Zahl der Interessenten wächst Kronstadt (NW). — 354 Familien haben heuer in der Region Kronstadt Eigenheime bezogen. Allein in Kronstadt wurden vier Wohnblocks, darunter der letzte im August, an die neuen Besitzer übergeben. Einwohner aus Mediasch und Sf.Gheorghe sind kürzlich in. 46 bzw. 20 Eigenneime übersiedeit, während in Hermannstadt demnächst in zwei Villen mit je 30 Appartements Richtfest gefeiert werden soll. Im Kronstädter Steagul-Roşu-Viertel ist bis 1. Oktober die Übergabe eines 100-Wohnungen-Blocks vorgesehen. „Die Zahl der Eigenheim-Interessenten ist in der letzten Zeit in der Region sehr stark angestiegen“, heisst es bei der einschlägigen Dienststelle des Regionsvolksrates, „und es wird nicht leicht sein, allen Wünschen gerecht zu werden.“ Immerhin aber sollen bis Jahres-ende weitere 626 Appartements übergeben werden, und zwar entfallen diese auf Kronstadt, Fogarasch, Hermannstadt und Mediasch. Ausserdem wurden weitere 542 Wohnungen kontraktiert, wobei 74 fertige Projekte schon an die Bauunternehmen abgeganaen sind. Auf das Bankkonto der OCLPP-Regionsdienste sind übrigens über 50 Millionen Lei hinterlegt worden, so dass für das kommende Jahr eine weit grössere Baufront als 1967 in Angriff genommen werden kann. Das ist darauf zurückzuführen, dass beim Kegionsvolksrat nicht nur 1634 Baugesuche aufliegen, sondern auch schon ein Grossteil der Baukosten bei der Bank hinterlegt wurde. Da die Bauunternehmen TRCL und der 5-er Trust heuer die Übergabetermine nicht alle einhalten konnten, ist man gegenwärtig bei der Planausarbeitung für 1968 bemüht, eine bessere Koordinierung der Bautätigkeit zu erwirken. Das gilt auch für die zeitgerechte Ausarbeitung der Bauentwürfe besonders für die Spezial- und Duplex- Villen. „Wir hoffen“, meint Ing. Bădilică, „dass wir den Anforderungen des nächsten Jahres besser nachkommen können werden. Das erfordert aber in erster Reihe . eine bessere Arbeitsorganisierung der Baustellen, wo es heuer oft an Baumaterial und Arbeitskräften fehlte.“ Krankenhaus für Hunedoara Hunedoara (NW). — Ein Krankenhaus mit 700 Plätzen haben die Bauleute von Hunedoara den Bauherren übergeben. Es gehört zu den modernsten des Landes und soll noch in diesem Monat eröffnet werden. Lehrgang für Histoenzpiologie Bukarest. — In Bukarest begann Montag der zweite Lehrgang für Histoenzymologie (Lehre von der Erzeugung von Fermenten in Zellen und Feingeweben), auf dem Fragen der Histoenzymologie der Niere unter normalen und pathologischen Bedingungen besprochen werden. Der Lehrgang, an dem rumänische und ausländische Fachleute Vorträge halten und klinische Arbeiten vornehmen werden, hat die Aufgabe, neue Behandlungsmethoden bekanntzumachen. Als ausländische Gäste beteiligen sich daran Fachärzte aus Bulgarien, Frankreich, der DDR, Italien, Jugoslawien, Polen und Ungarn. DIE RUMÄNIEN-RADRUNDFAHRT ROLLT WIEDER. 70 Fahrer aus acht Ländern werden in zwölf Tagen rund 1600 km zurücklegen. Näheres über Teilnehmer und Streckenführung lesen Sie auf Seite i Mufflons in der Dobrudscha Konstanza. — Mit neuen Tierund Vogelarten wurden die Wälder der Dobrudscha in letzter Zeit bevölkert. An erster Stelle ist die Ansiedlung von Mufflon-Schafen zu nennen, die aus den Wäldern Österreichs hierher gebracht wurden und gute Lebensbedingungen fanden. Bekanntlich ist diese Wildart in Korsika und Sardinien beheimatet, hier aber seit längerem schon fast ausgestorben. In letzter Zeit wurde sie jedoch in vielen Revieren Europas mit Erfolg angesiedelt. Da die Mufflons sehr anpassungsfähig und unschädlich sind, drängen sie das einheimische Wild zurück, das durch Verbiss der Land- und Forstwirtschaft beträchtlichen Schaden zufügt. In den Wäldern der Dobrudscha wurden in letzter Zeit auch zahlreiche Fasane angesiedelt. Volksfest in Strunga Jassy. — Zu. einem grossen Volksfest gestaltete sich der unter „Trandafir de la Moldova“ bekannte Wettbewerb der Laienkünstler aus den Regionen Bacău und Jassy. In Strunga, einem Dorf, das an der Grenze dieser Regionen liegt, waren es am Sonntag über 40 000 Bauern, die den Kulturvorstellungen beiwohnten und die aus diesem Anlass organisierten Volkskunstund Landwirtschaftsausstellungen besichtigten. Heute 6 Seiten % • Aus Stadt und Land Ein Schiff ist nicht gekommen Seltsames „Wiedersehen* im Hafenklub von Konstanza Kommentiert, glossiert Reise um die Erde in 80 Tagen Neuer Jules-Verne-Roman im Jugendverlag (Seite 2) • Wirtschaft / Information Ubermass schmälert Gewinn Vorschläge zur Ausschaltung überzähliger Bestände Was sich auf saurem Podsol machen lässt Gespräch über die Landwirtschaft bei Karansebesch (Seite 3) • Für die Frau Wenn ein neues Schuljahr beginnt... Gedanken, die sich Eltern und Lehrer machen Tausend Jahre Feinschmecker (Seite 4) • Aussenpolitik Brücke zwischen Kontinenten über die rumänisch-türkischen Beziehungen (Seite 5) • Sport vom Wochenende (Seite 6} ArcMv-Palast in Klausenburg Klausenburg. — In der Nähe des Hauptgebäudes der Universität ist mit dem Bau eines Hochhauses begonnen worden, in dem die Staatsarchive untergebracht werden sollen. Der von Architekt Nicolae Sulescu ausgearbeitete Entwurf bringt eine Reihe neuer technischer und architektonischer Baulösungen, die auch in der internationalen Fachwelt Interesse gefunden haben. In dem fünfgeschossigen ' Bau werden ausser dem Archiv (10 000 Meter Regale) eine Bibliothek, ein Vortragssaal und Ausstellungsräume untergebracht. Lehrerheratimgen begonnen Hunedoara (NW). — In allen Rayonszentren der Region Hunedoara haben Montag die traditionellen Lehrerberatungen begonnen. Sie stehen im Zeichen der Vorbereitungen des neuen Schuljahrs und sollen die Richtlinien der künftigen Tätigkeit vermitteln. Die Reihen des Lehrkörpers wurden heuer mit über 200 Kräften ergänzt, die in wenigen Tagen erstmals an das Katheder treten. Tagesnotizen ln Wien und Graz wird Prof. Ana Aslan über die Erfolge der rumänischen Geriatrie sprechen. Anschliessend an den internationalen Kongress über prophylaktische Medizin ist die rumänische Ärztin Gast der Eurag-Gesellschaft, wo sie einen Vortrag über die Gerovital-H3-Behandlung halten wird. Eine lon-Ţuculescu-Ausstellung wurde am Sonntag in Grosswardein eröffnet. Gezeigt werden 60 Gemälde aus der letzten Schaffensperiode des Künstlers. In Kronstadt begann eine Arbeitstagung der FAO, die sich mit der Nutzbarmachung degradierter Böden und mit der Bekämpfung der Lawinengefahr befasst. Die rumänische Delegation wird über die bei Bistritz, Lotru und Zoodt gesammelte Erfahrung ausführlich referieren. Das Bukarester Herren-Kaufhaus „Adam" soll noch in diesem Jahr eine fünfmal grössere Handelsfläche erhalten. Der Erweiterungsplan sieht die Errichtung eines fünfstöckigen Gebäudes im Anschluss an das jetzige Kaufhaus vor. Bulgarische Filmschauspieler stellten sich anlässlich der bulgarischen Filmtage in Bukarest dem rumänischen Publikum vor. Aus demselben Anlass fand in Galatz eine bulgarische Fiimgala statt. Abgeschlossen wurde in Jassy die Landesberatung der Physik- und Chemieprofessoren. Sie unterzog die für diese Unterrichtsfächer herausgebrachten Lehrbücher und Lehrpläne einer eingehenden Analyse. Josef Yaradi) I Einzelpreis 25 Bani WETTBEWERB und Zwei Künstlern der jüngeren Generation war es Vorbehalten, den Reigen ausländischer Festspielgäste zu eröffnen. Und zwar gleich zwei Klavierkünstlern : dem Amerikaner Van Cliburn und dem Österreicher Friedrich Gulda. Van Cliburn spielte am Samstag- und am Sonntagabend im Grossen Saal des Palais mit den von Mircea Basarab geleiteten Bukarester Philharmonikern Rachmaninows drittes Klavierkonzert in d-Moll. Friedrich Gulda trat am Sonntagvormittag im Kundfunk-Studiosaal auf: in dem Konzert der Klausenburger Philharmoniker unter Emil Simons Leitung. Er spielte zwei Klavierkonzerte Mozarts (d-Moll, Köche] 466, und B-Dur, Kochel 595). Dem vierunddreissigjährigen Texaner (hochgeschossen, blond, dunkeläugig) möchte man auf den ersten Blick gar nicht Zutrauen, dass er es ist, den die Amerikaner nach seinem Moskauer Triumph (erster Preis im Tschaikowski-Wettbewerb) zum Nationalheros proklamiert haben, dessen Schallplatte mit Tschaikowskis b-Moll-Klavierkonzert in kurzer Zeit die Millionengrenze überschritten hat und der in . seinem Land damit geehrt worden ist, dass man einen Musikwettbewerb nach ihm benannt hat. Hingegen glaubt man das ehemalige Wunderkind noch an dem jungenhaft-bescheidenen, gewinnenden Auftreten zu erkennen. In seiner Kunst hat Van Cliburn — was nicht immer glückt — die Gefahren, die früher Ruhm mit sich bringt, überwunden. Dies bewies seine reife, verinnerlichte, auf falschen Zauber verzichtende Interpretation des red- und gefühlsseligen dritten Klavierkonzerts von Rachmaninow. Mehr als seine Technik, die vergessen lässt, was sie ist: unheimlich und eben Technik, machte seine Denkkraft Eindruck. Es war wie das Blättern in einem der grossen, gestaltenreichen russischen Romane. Es war ein stimmungsvolles und, soweit wir uns Rechenschaft geben konnten, stimmungsechtes Nachgestalten russischer Natur- und Seelenlandschaft. Mircea Basarab und die Philharmoniker leisteten ausgezeichnete Partnerschaft. Mit Enescus besonders in den Ecksätzen markig wiedergegebener erster Suite in C-Dur, mit Brittens „Simple Symphony“ und Hindemiths „Sinfonischen Metamorphosen“ steuerten sie ausserdem wesentlich zur Festspielatmosphäre bei. Festliche Atmosphäre, Festivalsstimmung kam am Sonntagvormittag auch im Rundfunkhaus auf, als sich Friedrich Gulda, der um vier Jahre ältere Künstierkollege Van Cliburns, „leggieramente“ an den Steinway-Flügel setzte und Mozart (Fortsetzung auf Seite 2) Gäste am S 1 fanClihurn und Friedrich Gulda Erstes Festspiel-Wochenende mit den Philharmonikern von Bukarest und Klausenburg, dem Madrigal- Chor und der Rumänischen Oper Friedrich Gulda Fotos : Edmund H ö f e r Proletarier aller Länder, vereinigt euch l Redaktion und Verwaltung« Bukarest, Piaţa Setnteli. Telefoni 17 6010, 17 60 20 (Zentrale). 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Resehitza, Mediaseh, Hunedoara, Lugoseh, Agnetheln, Bistritz Auch Herbst mit Bukarest. — Der nördliche Teil des Landes und die Berge mit ihren schönen Herbsttagen sind jetzt Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr geworden. Heimannstadt, Kronstadt und das Alttal haben grosse Urlaubergruppen aus Bulgarien, Polen, der CSSR und aus der Sowjetunion empfangen, während in der Schulerau und im Prahovatal Touristen aus der DDR ihren Rumänien-Urlaub verbringen. An der Schwarzmeerküste, die Badesaison wurde durch das günstige Wetter verlängert, befinden sich vorwiegend Gäste aus dem Norden Europas. Wie wir von ONT erfahren, haben sich für die nächsten Tage Ausflügler aus den USA, Frankreich und England angesagt, die während ihres Rumänien-Aufenthaltes Bukarest, Kronstadt, Piatra Neamţ, Hermannstadt, Tg.-Mureş und das Tro- Fremdenverkehr tuş-Tal besuchen. Eine Rumänien- Rundreise haben Mitglieder der Freundschaftsgesellschaft Schweden —Rumänien geplant, während aus den USA und Westdeutschland Vertreter mehrerer Reisegesellschaften zu Verhandlungen über das Reisejahr 1968 in Bukarest erwartet werden. Nach Abschluss der Verträge ist eine Reise durchs Land vorgesehen. Treppengang restauriert Jassy. — Eines der schönsten Baudenkmäler von Jassy — der Treppengang der sogenannten Ripa Galbenă — wurde vor kurzem restauriert. Die vor 60 Jahren gebauten Treppen verbinden den Bahnhof mit dem Copou-Viertel. Ausserdem wurden auch die Balustraden stilgerecht erneuert und der alte Brunnen der Treppe restauriert