Neuer Weg, 1968. november (20. évfolyam, 6065-6090. szám)
1968-11-22 / 6083. szám
Dl« Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 10. Jahrgang / Nr. «08S Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Freitag, 22. November 1968 * Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktien und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon i 17 60 10. 17 60 20 (Zentrale), 1812 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár. Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza. Mediasch. Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistrita Einzelpreis 30 Bani Hersteller verzögern Anlagenlieferung Unbefriedigendes Investtempo in der Leichtindustrie Bukarest. — Bekanntlich sind in diesem Jahr die Investitionen in der Leichtindustrie um 150 Millionen Lei grösser als 1967. Dieser Investitionszuwachs hat Investträger und Bauausführung vor wesentliche Probleme gestellt. Durch eine bessere Zusammenarbeit der einzelnen Investfaktoren konnten bisher 29 Objekte anfahren, davon acht Produktionskapazitäten vorfristig. Es handelt sich um die neue Wollwirkwarenfabrik in Bukarest, die Leder- und Handschuhfabrik in Tg.-Mureş und die neue Mokette-Abteilung in den Textilwerken Heltau. Dennoch liegen die Realisierungen beim Bau- und Montageplan des ganzen Ministeriums gegenwärtig nur bei 87,6 Prozent. Bauverzug ist auf den Baustellen der Weberei in Orschowa, der Gerberei in Corabia, der Wirkwarenfabrik in Miercurea Ciuc und anderer Einheiten festzustellen. Obgleich das Projektierungsinstitut für die Leichtindustrie in diesem Jahr die Bauunterlagen reibungsloser zur Verfügung stellte, mussten dennoch bei zahlreichen Entwürfen Überarbeitungen vorgenommen werden, was selbstverständlich das Bautempo verzögerte. Die Hauptschuld an den Verzögerungen tragen aber in erster Linie die Anlagenlieferanten. Die Unirea-Fabrik in Klausenburg hat bisher den Textilbetrieben in Piteşti und Olteniţa die Zwirnmaschinen noch immer nicht geliefert. Auch der Anlagenproduzent des Ministeriums in Tg.-Mureş verzögert die Lieferung von Spülmaschinen für die Betriebe in Lugosch, Mediasch und Talmesch. Nur wenn die Hersteller mit grösster Operativität ihre Lieferschulden auf holen, kann die Montage der Einheiten noch bis Jahresende vorgenommen werden. Neuentwicklung Mediascher Ingenieure Millionenimporte können ausgeschaltet werden Mediasch (NW). — In den letzten Jahren haben sich mehrere Techniker und Ingenieure des Mediascher Mechanischen Werks (Erdgas-Generaldirektion) nicht nur in der Neuererbewegung verdient gemacht, sondern auch einige Erfindungen entwickelt. Zu den letzten vom Staatsamt für Erfindungen patentierten Neuentwicklungen zählt eine mehrstufige hydraulische Presse, deren Autoren der Techniker Wladislav Szumilas, die Ingenieure Gheorghe Mureşan, Mihai Puflea, Gristea Goga und Stanislav Szumilas sind. Die bei Bohrungen benötigte Anlage, deren Import je Stück mehr als 1,5 Millionen Lei kostete, wird einen jährlichen Nutzen von rund einer Million Lei ermöglichen und darüber hinaus in Zukunft nicht mehr eingeführt werden müssen. Eine weitere Erfindung ist ein Druckregler, der den Druckstand bei Gasen äusserst sicher ermittelt und überwacht und der von den Ingenieuren Vasile Urca, Ion Mihu und dem Techniker Ştefan Leuca entwickelt wurde. 900 Traktoren gingen auf Exportreise Bukarest. — Rund 900 Traktoren verschiedener Typen hat das rumänische Aussenhandelsunternehmen „Auto-Tractor“ in den letzten Tagen an Abnehmerfirmen aus Brasilien, Israel, Italien, Holland, Pakistan und dem Irak abgeschickt. Ein Satz Traktoren ging ferner in die Demokratische Republik Vietnam. Aus der Aussenhandelstätigkeit der letzten Zeit sind ferner die bedeutenden Vertragsabschlüsse des Unternehmens „Românoexport“ zai nennen, die vor allem Lieferungen von Trikotagen, Konfektionen, Baumwollgeweben und Regenmänteln vorsehen. Abnehmerländer sind dabei u. a. Kanada, Frankreich, Holland und Schweden. Was die Importtätigkeit betrifft, sind ln erster Linie die Einfuhren von Erzen, Steinkohle und von Metallen verschiedener Art zu erwähnen. Allein von der Sowjetunion wurden 100 000 Tonnen Metall sowie bedeutende Mengen Eisernerz, Apatit und Hüttenkoks bezogen. V Soeben erschien „Neuer Weg“-Kalender 1969 Früher als sonst kam heuer der „Neue Weg“-Kalender heraus. Dieser Tage wird die Auflage ins ganze Land verschickt. Die Nachfrage ist gross, wir sind jedoch überzeugt, dass sich jeder rechtzeitig sein Exemplar sichert. 9 Kommentare, spannende Reportagen, Reiseaufzeichnungen aus aller Welt • Kulturgeschichtliche Beiträge, Film, Malerei, zahlreiche Farbreproduktionen einheimischer Kunstwerke • Sensationelles auf den Gebieten der Technik und Medizin • Tourismus, Sport, praktische Ratschläge, Tabellen aller Art • Unterhaltung für Jung und alt, Lektüre in reicher Auswahl Telegramme ° I Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicolae Geauşescu, übermittelte dem König von Schweden, Gustaf VI. Adolf, herzliche Gratulationen und die besten Wünsche für sein persönliches Glück sowie für das Gedeihen des schwedischen Volkes. In seiner Antwort dankt* jler schwedisch« König Gustaf VI. Adolf dem Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Geauşescu, aufrichtig für die ihm übermittelt* liebenswürdig* Botschaft. Bukarester Mediziner lesen in Paris und Wien Bukarest. — Zu einer längeren Studienreise durch Frankreich wurde Dr. lhabil. Ion Negoiescu, stellvertretender Direktor des Instituts für Endokrinologie der Akademie, eingeladen. Dr. Negoiescu wird in Frankreich im Rahmen des Wissenschaftleraustausches zwischen der Französischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien mehrere Forschungsinstitute •besuchen und eine Reihe von Vorträgen über Fragen der Endokrinologie halten. Ebenfalls zu Gastvorträgen wurde auch Dr. I. Birzu, Chef der Radiologieklinik des Bukarester Medizinisch-Pharmazeutischen Instituts in das Ausland eingeladen. Dr. Birzu, der auch Mitglied der österreichischen Gesellschaft für Radiologie ist, wird in Wien mehrere Vorlesungen halten. Kreisrat bestimmt seine Vertreter Hermannstadt (NW). — Seine erste Arbeitssitzung hat der Hermannstädter Kreisrat der deutschen Werktätigen abgehalten. Bei dieser Gelegenheit wurden die Vertreter des Rates in die Front der Sozialistischen Einheit des Kreises Hermarvn stadt hpstimmt. Zu~ ihnen gehören Herbert Hoffmann, Ewalt Zweier, Walter Mühsam, Maria Dengel und Daniel Karp. Abschliessend wurden Fragen im Zusammenhang mit der zukünftigen Tätigkeit des Kreisrats besprochen. // Mit „Kolportage in Kronstadt Kronstadt (NW). — Die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters tritt Samstag, den 23. November, mit Georg Kaisers Lustspiel „Kolportage“ in Kronstadt auf. Es spielen : Rudolf Schati, Rosemarie Müller, Christian Maurer, Carmen Marschall, Hilde Untermanns, Hans Krauş, Kurt Konradt u. a. Die Aufführungen finden im Kulturpalast (16,30 und 20 Uhr) statt. Kurznachrichten Zur 50-Jahr-Feier der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien fand auf dem Bohrfeld in Suplacu de Barcäu ein Symposion statt, an dem zahlreiche Erdölarbeiter teilnahmen. Die Professoren F. Nica und Maria Gräjdeanu sprachen über das Jahr 191Ö in Grosswdrdein und in der Gegend von Bihor. Ähnliche Veranstaltungen wurden auch in Tg.-Mureş, Regen und im Kreis Bacäu abgehalten. Ein neuer Trockenofen wurde In der Fabrik für Baumaterialien in Sintimbru in Betrieb genommen. Der Ofen hat eine Kapazität von 20 Millionen Normalziegeln im Jahr. Durch die in letzter Zeit in der Fabrik durchgeführten Modernisierungsarbeiten wird die Jahresproduktion der Wirtschaftseinheit um rund 7 Millionen ansteigen. Ein Symposion Ober Emil Racovitä, den Begründer der Höhlenforschung als Wissenschaft, wurde im Arader „Haus der Freundschaft' abgehalten. Auf der Veranstaltung sprach Prof. Traian Clrlig über das Leben und Wirken des rumänischen Forschers. Abschliessend wurden mehrere Filme gezeigt. Eine längere Gastspielreise hat das Arader Staatstheater angetreten. Nachdem das Kollektiv mit dem Stück „Vlaicu Vodä' in Grosswardein vor das Publikum treten wird, wird es auch in den Gemeinden Pankota, Ineu, Nadlak und in anderen Ortschaften Vorstellungen mit dem gleichen Stück geben. Hektische Betriebsamkeit in westlichen Finanzkreisen Mehrzahl der Börsen geschlossen / Beratungen bisher ergebnislos Bonn (NW). —■ Die westliche Währungskrise scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Die Börsen in Frankreich, Westdeutschland, England, den USA, Japan, der Schweiz, Belgien, Holland und in den skandinavischen Ländern wurden ab Mittwoch geschlossen, während in Johannesburg, Jerusalem, Madrid und Lissabon die Devisentransaktionen eingestellt wurden. Wie es heisst, sollen die Börsen erst am 25. November, d. h. am kommenden Montag, ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Dies lässt darauf schliessen, dass die Finanzmassnahmen, die Frankreich und Westdeutschland nach der Baseler Beratung der Gouverneure der westlichen Notenbanken getroffen haben, nicht als ausreichend anzusehen sind, und dass eine sogenannte Kettenreaktion befürchtet wird, die alle westlichen Währungen und letzten Endes auch die Leitwährungen — Dollar und Pfund — in den Strudel ziehen könnte. Inzwischen traten Mittwoch nachmittag in Bonn unter Vorsitz des westdeutschen Wirtschaftsministers Karl Schiller die Finanz- und Wirtschaftsminister sowie die Gouverneure der Notenbanken des „Zehnerklubs“ zu einer neuerlichen Beratung zusammen. Dem Zehnerklub gehö-— ren bekanntlich Westdeutschland, Grossbritannien, Belgien, die USA, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Holland, Schweden und als Beobachter die Schweiz an. An der erwähnten Beratung beteiligen sich auch Vertreter des Internationalen Währungsfonds, der Organisation für Wirtschaftsentwicklung und der Baseler Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Gegenstand der Erörterungen bildeten die Mittel und Wege zur Ausschaltung der gegenwärtigen Krise. Obgleich sich die Debatten bis ein Uhr nachts hinzogen, konnte kein Einvernehmen erzielt werden, so dass für Donnerstag eine neue Sitzung anberaumt wurde. Inzwischen Hielten die Wirtschaftsund Finanzminister der EWG-Länder ebenfalls eine Zusammenkunft ab. Überdies brach der westdeutsche Kanzler Kurt Georg Kiesinger seine Ferien plötzlich ab und kehrte nach Bonn zurück, um mit seinem Vorgänger im Kanzleramt, Prof. Ludwig Erhard, einem Währungsexperten von Ruf, eine Aussprache zu haben. (Lesen Sie auf Seite 5 ; „Spekulationsfieber im Westen“.) Ufos über London? London, 21. (Agerpres.) — Mittwoch abend wurden über London und anderen Ortschaften Grossbritanniens einige Dutzend leuchtender Ufos (unidentifizierte Flugobjekte) gesichtet. Die Flugobjekte wurden von Tausenden Personen mit freiem Auge beobachtet. Die Meinungen der Fachleute im Zusammenhang mit dieser Erscheinung sind unterschiedlich. Vorherrschend ist die Ansicht, dass es sich entweder um einen Meteoriten handelt, der beim Eintritt in die dichteren Atmosphärenschichten der Erde zersplittert ist, oder aber um einen in die Erdatmosphäre rurückgekehrten künstlichen Erdsatelliten. Vorsitzender des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer, empfing Botschafter Indonesiens Der Vorsitzende des Ministerrates der zah Atmohandojo, zu einem protokollari- Sozialistischen Republik Rumänien, Ion schen Antrittsbesuch. Gheorghe Maurer, empfing Mittwoch mittag den Ausserordentlichen und Bevoll-Der Stellvertretende Aussenminister mächtigten Botschafter Indonesiens, Ham- Mihai Marin wohnte dem Empfang bei. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzendem des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Ich danke Ihnen aufrichtig für die Glückwünsche, di« Sie dem algerischen Volk und mir persönlich liebenswürdigerweise anlässlich dee XIV. Jahrestages der Revolution vom 1. November übermittelt haben. Es bereitet mir ein besonderes Vergnügen, Eurer Exzellenz, der rumänischen Regierung und dem befreundeten rumänischen Volk im Namen des Revolutionsrates, der Regierung und des algerischen Volkes freundschaftliche Grüsse und die besten Wünsche für Glück und Wohlergehen auszurichten. Bei dieser glücklichen Gelegenheit möchte ich erneut meiner Überzeugung Ausdruck verleihen, dass die Freundschaft, die unsere beiden Völker verbindet, sich festigen wird, und möchte Ihnen gleichzeitig neue Erfolge beim Aufbau Ihres Vaterlandes wünschen. Hochachtungsvoll HOUARI BOUMEDIENNE Vorsitzender des Nationalen Rovolutionsrates Vorsitzender des Ministerrates der Volksdemokratischen Republik Algerien \ Nicht nur U ml ei fest at i on Beim Arader Kreisvolksrat / Beschwerden in guten Händen / Von Gerhardt C s e j k a Var einiger Zeit hat der „Neue Weg“ untersucht, wie der Kronstädter Volksrat mit den Briefen der Bürger arbeitet und welches die Hauptfragen sind, die in und von diesen Briefen gestellt werden. Diesmal statten wir dem Arader Kreisvolksrat einen Besuch ab. Wer zehn Minuten lang als stummer Zuschauer in diesem Büro verweilt, gewinnt als erstes den Eindruck, dass hier mit Ernst und Interesse gearbeitet wird. Ehe wir noch zum Fragen kamen, zeigte uns Walter Staut, der Chef des Büros, ein Heftblatt, das der Postbote soeben gebracht hatte. Darauf wird mit Bleistift, in Druckbuchstaben der Arzt Candin Bäligar aus Ghioroc beschuldigt, die Gesetzlichkeit missachtet zu haben, indem er eine gewisse Rodica Ardelean als Statistikerin anstellte, nur weil ihr Vater dem Arzt für seinen Wagen Benzin beschaffte. Wohlgemerkt, staatliches Benzin auf privatem Weg. Die Unterschrift fehlt. Aha ! Darum also Druckbuchstaben : eine anonyme Anzeige. „Bekommen Sie so etwas öfter ?“ „Ja. Besonders in der ersten Zeit waren sie häufig ; insgesamt sind ungefähr zweihundert Briefe anonym eingelaufen — etwa 10 Prozent aller Eingaben.“ „Und wie gehen Sie in solchen Fällen vor ?“ „Genau wie in allen andern. Die Anzeige wird an die kompetenten Stellen weitergeleitet, woraufhin sich eine Untersuchungskommission an Ort und Stelle begibt und die Sache auf ihre Richtigkeit prüft. Das Ergebnis und die Massnahmen, die getroffen werden, müssen innerhalb von 30 Tagen bei uns vorliegen. Wenn die Eingabe nicht anonym ist, wird der Verfasser des Schreibens davon unterrichtet.“ „Also ist das Büro, dem Sie vorstehen, hauptsächlich Sammelstelle und Umieitestation für Hinweise und Beschwerden ?“ „Ja und Nein. Was über die Weiterleitung der Briefe hinausgeht, ist die Kontrolle über den Verlauf der praktischen Erledigung. Wir verfolgen jedes Problem bis zu seiner Lösung.“ „Gelingt es immer, termingemäss damit fertig zu werden ?“ „Nein. Denn unsere Pünktlichkeit' ist ja davon abhängjg, wie prompt die zuständigen Stellen 'reagieren.“ „Von welcher Seite hatte Sie Schwierigkeiten ?“ „Die meisten von der Wirtschaftsdirektion des Kreises, allerdings nicht mehr in letzter Zeit. Aber auch die Landwirtschaftsdirektion arbeitet langsam ...“ „Habfen Sie ein Beispiel dafür 7“ „Eine Beschwerde aus Păiuşeni lag volle zwei Monate dort. Manchmal macht uns der Personaldienst Sorgen, wenn von Anstellungen die Rede ist, und ein Brief, in dem eine Frau aus Covăsinţ Unterkunft in einem Heim verlangt, wurde von der Sozialfürsorge Unerklärlicherweise nach Temesvár geschickt.“ „Sie haben, wie man sieht, einen ziemlich weit gespannten Fragenbereich i Landwirtschaft, Sozialfürsorge, Personaldienst, auch Gerichtsprobleme ... Welches Thema taucht am häufigsten auf ?“ „Die Wohnungsfrage.“ „Welche Möglichkeiten haben Sie, zu helfen ?“ „In dieser Hinsicht sehr wenige. Die Wohnungsfrage ist ja fast sprichwörtlich und — objektiv. Aber wir setzen uns immer wieder ein, wo auch nur Mindestaussichten auf Erfolg bestehn.“ „Das heisst also, dass Sie die Hälfte der Zuschriften von vornherein negativ beantworten müssen. Wo gibt es noch objektive Hindernisse?“ „Viele Bürger — hauptsächlich Dorfbewohner — haben Hausplätze verlangt, nachdem das Gesetz Nr. 9 erschienen ist. Aber die Anwendungsbestimmungen lassen auf sich warten. Also müssen auch die Baulustigen auf die Bauplätze warten." „Andere Situationen, die häufig wiederkehren ? Und die Sie regeln können ?“ „Viele Bauern suchen um die Ergänzung ihrer Eigenparzelle an. Bei der Zuteilung und Landvermessung tauchen dann Schwierigkeiten auf, die sich aber beseitigen lassen. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Es kommt vor, dass dem Bauern das zusätzliche Stück Acker nicht behagt, weil es zu weit ausserhaíb der (Fortsetzung »ul Belte t) Mittelmässigkeit schon eingeplant? SLBs können mehr / Erfahrung 1968 — Garantie für erhöhte Rentabilität Von Dr. Ing. Eugen J i a n u, SLBDepartement Bukarest Das Jahr 1968 ist an wertvollen Lehren für die staatlichen Landwirtschaftseinheiten besonders reich. Die Erträge der meisten Farmen und Betriebe — auch wenn diese sich mitten in den von der Dürre betroffenen Zonen befanden — sind ein beredter Beweis dafür, dass unsere Landwirtschaft imstande ist, auch unter ungünstigeren Bedingungen annehmbare Erträge zu realisieren. Kennzeichnend dafür ist die bemerkenswerte Tatsache, dass die diesjährigen Durchschnittserträge der SLB bei Weizen und Mais fünfmal bz\iri achtmal grösser waren als im Dürrejahr 1946, das ähnliche Wetterbedingungen hatte wie 1968. Diesen ökonomischen und technischen Gegebenheiten entsprechend soll die Warenproduktion der staatlichen Landwirtschaftsbetriebe 1969 um 478,9 Millionen Lei grösser sein als heuer, wobei die Materialkosten je 1000 Lei Warenproduktion um 11,8 Lei gegenüber dem gegenwärtigen Niveau herabgesetzt werden sollen. Dies wird zu einetn um 253,2 Millionen Lei grösseren Reingewinn als 1968 füh-Die Erfüllung dieser Aufgaben hängt unmittelbar von der Steigerung der Rentabilität jeder einzelnen Einheit, von der wirksamsten Nutzung der Betriebsvoraussetzungen ab. Selbstverständlich setzt das eine rationelle Produktions- und Arbeitsweise, wissenschaftlich begründete technische und ökonomische Verfahren voraus, wobei alle Ressourcen aufzubieten sind, um grössere, bessere und billigere Erträge je 100 Hektar Bodenfläche der Farmen rii erzielen. Dabei ist zugleich zu berücksichtigen, wie die von Mensch und Maschine geleistete Arbeit auf allen technologischen Stufen und an allen Arbeitsplätzen systematisch und wohlüberlegt, mit Sparsamkeit eingesetzt und verwaltet wird. Rentabilität im Zeichen einer effizienten Produktion ist nicht im allgemeinen zu verstehen, sondern sie muss an jedem einzelnen Arbeitsplatz, bei jedem einzelnen Produkt * geschaffen werden. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass aus den Planvorschlägen für 1969 der Zonentrusts hervorgeht, dass immer noch 44 Betriebe bzw. 374 Farmen mit einem Gesamtverlust von etwa 47 Millionen Lei übrigbleiben. Aus den Schlussfolgerungen der Rentabilisierungskommissionen, die im Sommer 1968 die Lage in den staatlichen Landwirtschaftsbetrieben analysiert haben, ist zu ersehen, dass für 1969 um 22 Betriebe und 32 Farmen mehr mit eingeplanten Verlusten vorgeschlagen wurden, als es de» Sachlage entspricht. So weist der Kronstädter Zonentrust 8 unrentable Betriebe mit 7,9 Millionen Lei Verlust gegenüber den zwei von den Rentabilisierungskommissionen vorgesehenen Einheiten mit 1,6 Millionen Lei Verlust auf, und der Klausenburger Zonentrust 7 Betriebe mit 8,2 Millionen Lei Verlust gegenüber 4 Einheiten mit 1,5 Millionen Lei Verlust. Auch die Tatsache, dass einige staatliche Landwirtschaftsbetriebe in ihren Plan für 1969 ökonomisch-finanzielle Kennwerte unter dem Niveau ihrer realen Möglichkeiten eingetragen haben, kann nicht überséhen werden. Im Temesvarer Trust haben z. B. 13 und im Grosswardeiner Trust 12 Einheiten Bareinnahmen vorgesehen, die unter dem 'Planniveau von 1968 stehen. Diese Situation ist um so widersprüchlicher, als sie im allgemeinen auf die grossen Einheiten mit hohem Produktionspotential zutrifft, die ihre Planvorhaben Jahr für Jahr wesentlich überbieten. Das bisher Angeführte beweist, dass den Anweisungen bezüglich einer durch Einplanung gewährleisteten höheren Rentabilität nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde, dass die Vorschläge der Kommissionen, die für jede Farm einen eigenen Plan über Produktionsstruktur, Niveau der Durchschnittserträge, Verbesserung des technologischen Flusses, Organisierung von Produktion und Arbéit, systematische Materialkosteneinsparung usw. ausgearbeitet haben, nicht beachtet wurden. Die Leiter aller Farmen und Sektoren, die Betriebsleiter müssen sich ähnlich wie die Industrie mit der wissenschaftlichen Produktions- und Arbeitsorganisierung befassen, die Technologien verbessern und dem Ausbau der technisch-materiellen Grundlage mehr Aufmerksamkeit schenken ; die weitere Spezialisierung und Profilierung der Produktion, die zunehmende Mechanisierung und Chemisierung, die allgemeine Verbreitung der guten Erfahrung der Besteinheiten sollte noch mehr in den Vordergrund gelangen, daihit jede Einheit auf den Stand ähnlicher Betriebe der landwirtschaftlich hochentwickelten Länder kommt.