Neuer Weg, 1968. november (20. évfolyam, 6065-6090. szám)

1968-11-22 / 6083. szám

Dl« Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 10. Jahrgang / Nr. «08S Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Freitag, 22. November 1968 * Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktien und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon i 17 60 10. 17 60 20 (Zentrale), 1812 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár. Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza. Mediasch. Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistrita Einzelpreis 30 Bani Hersteller verzögern Anlagenlieferung Unbefriedigendes Investtempo in der Leichtindustrie Bukarest. — Bekanntlich sind in diesem Jahr die Investitionen in der Leichtindustrie um 150 Millionen Lei grösser als 1967. Dieser Investitionszuwachs hat Investträger und Bauausführung vor wesentliche Probleme gestellt. Durch eine bessere Zusammenarbeit der einzelnen Investfaktoren konnten bisher 29 Objekte anfahren, davon acht Produktionskapazitäten vorfristig. Es handelt sich um die neue Wollwirkwarenfabrik in Bukarest, die Leder- und Handschuhfabrik in Tg.-Mu­reş und die neue Mokette-Abteilung in den Textilwerken Heltau. Dennoch liegen die Realisierungen beim Bau- und Montageplan des ganzen Ministeriums gegenwär­tig nur bei 87,6 Prozent. Bauverzug ist auf den Baustellen der Weberei in Orschowa, der Gerberei in Corabia, der Wirkwarenfabrik in Miercurea Ciuc und anderer Einheiten festzustellen. Obgleich das Projektierungsinstitut für die Leichtindustrie in diesem Jahr die Bauunterlagen reibungsloser zur Verfü­gung stellte, mussten dennoch bei zahlrei­chen Entwürfen Überarbeitungen vorge­nommen werden, was selbstverständlich das Bautempo verzögerte. Die Haupt­schuld an den Verzögerungen tragen aber in erster Linie die Anlagenlieferanten. Die Unirea-Fabrik in Klausenburg hat bisher den Textilbetrieben in Piteşti und Olteniţa die Zwirnmaschinen noch immer nicht geliefert. Auch der Anlagenprodu­zent des Ministeriums in Tg.-Mureş ver­zögert die Lieferung von Spülmaschinen für die Betriebe in Lugosch, Mediasch und Talmesch. Nur wenn die Hersteller mit grösster Operativität ihre Lieferschulden auf holen, kann die Montage der Einheiten noch bis Jahresende vorgenommen wer­den. Neuentwicklung Mediascher Ingenieure Millionenimporte können ausgeschaltet werden Mediasch (NW). — In den letzten Jah­ren haben sich mehrere Techniker und Ingenieure des Mediascher Mechanischen Werks (Erdgas-Generaldirektion) nicht nur in der Neuererbewegung verdient ge­macht, sondern auch einige Erfindungen entwickelt. Zu den letzten vom Staatsamt für Erfindungen patentierten Neuentwick­lungen zählt eine mehrstufige hydrauli­sche Presse, deren Autoren der Techni­ker Wladislav Szumilas, die Ingenieure Gheorghe Mureşan, Mihai Puflea, Gristea Goga und Stanislav Szumilas sind. Die bei Bohrungen benötigte Anlage, deren Import je Stück mehr als 1,5 Millionen Lei kostete, wird einen jährlichen Nutzen von rund einer Million Lei ermöglichen und darüber hinaus in Zukunft nicht mehr eingeführt werden müssen. Eine weitere Erfindung ist ein Druckregler, der den Druckstand bei Gasen äusserst sicher ermittelt und überwacht und der von den Ingenieuren Vasile Urca, Ion Mihu und dem Techniker Ştefan Leuca entwickelt wurde. 900 Traktoren gingen auf Exportreise Bukarest. — Rund 900 Traktoren ver­schiedener Typen hat das rumänische Aussenhandelsunternehmen „Auto-Trac­tor“ in den letzten Tagen an Abnehmer­firmen aus Brasilien, Israel, Italien, Hol­land, Pakistan und dem Irak abgeschickt. Ein Satz Traktoren ging ferner in die De­mokratische Republik Vietnam. Aus der Aussenhandelstätigkeit der letzten Zeit sind ferner die bedeutenden Vertragsab­schlüsse des Unternehmens „Româno­­export“ zai nennen, die vor allem Lieferun­gen von Trikotagen, Konfektionen, Baum­­wollgeweben und Regenmänteln vorsehen. Abnehmerländer sind dabei u. a. Kanada, Frankreich, Holland und Schweden. Was die Importtätigkeit betrifft, sind ln erster Linie die Einfuhren von Erzen, Steinkohle und von Metallen verschiede­ner Art zu erwähnen. Allein von der Sowjetunion wurden 100 000 Tonnen Me­tall sowie bedeutende Mengen Eisernerz, Apatit und Hüttenkoks bezogen. V Soeben erschien „Neuer Weg“-Kalender 1969 Früher als sonst kam heuer der „Neue Weg“-Ka­­lender heraus. Dieser Tage wird die Auflage ins ganze Land ver­schickt. Die Nach­frage ist gross, wir sind jedoch überzeugt, dass sich jeder recht­zeitig sein Exem­plar sichert. 9 Kommentare, spannende Reportagen, Reiseaufzeichnungen aus aller Welt • Kulturgeschichtliche Beiträge, Film, Malerei, zahlreiche Farb­­reproduktionen einheimischer Kunstwerke • Sensationelles auf den Gebieten der Technik und Medizin • Tourismus, Sport, praktische Ratschläge, Tabellen aller Art • Unterhaltung für Jung und alt, Lektüre in reicher Auswahl Telegramme ° I Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicolae Geauşescu, übermittelte dem König von Schweden, Gustaf VI. Adolf, herzliche Gratulationen und die besten Wünsche für sein persönliches Glück sowie für das Gedeihen des schwedischen Volkes. In seiner Antwort dankt* jler schwedisch« König Gustaf VI. Adolf dem Vor­sitzenden des Staatsrates, Nicolae Geauşescu, aufrichtig für die ihm übermittelt* liebenswürdig* Botschaft. Bukarester Mediziner lesen in Paris und Wien Bukarest. — Zu einer längeren Studien­reise durch Frankreich wurde Dr. lhabil. Ion Negoiescu, stellvertretender Direktor des Instituts für Endokrinologie der Aka­demie, eingeladen. Dr. Negoiescu wird in Frankreich im Rahmen des Wissenschaft­leraustausches zwischen der Französischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien mehrere Forschungsinstitute •be­suchen und eine Reihe von Vorträgen über Fragen der Endokrinologie halten. Ebenfalls zu Gastvorträgen wurde auch Dr. I. Birzu, Chef der Radiologieklinik des Bukarester Medizinisch-Pharmazeutischen Instituts in das Ausland eingeladen. Dr. Birzu, der auch Mitglied der österreichi­schen Gesellschaft für Radiologie ist, wird in Wien mehrere Vorlesungen halten. Kreisrat bestimmt seine Vertreter Hermannstadt (NW). — Seine erste Ar­beitssitzung hat der Hermannstädter Kreisrat der deutschen Werktätigen ab­gehalten. Bei dieser Gelegenheit wurden die Vertreter des Rates in die Front der Sozialistischen Einheit des Kreises Her­­marvn stadt hpstimmt. Zu~ ihnen gehören Herbert Hoffmann, Ewalt Zweier, Walter Mühsam, Maria Dengel und Daniel Karp. Abschliessend wurden Fragen im Zusam­menhang mit der zukünftigen Tätigkeit des Kreisrats besprochen. // Mit „Kolportage in Kronstadt Kronstadt (NW). — Die deutsche Abtei­lung des Hermannstädter Staatstheaters tritt Samstag, den 23. November, mit Georg Kaisers Lustspiel „Kolportage“ in Kronstadt auf. Es spielen : Rudolf Schati, Rosemarie Müller, Christian Maurer, Car­men Marschall, Hilde Untermanns, Hans Krauş, Kurt Konradt u. a. Die Auffüh­rungen finden im Kulturpalast (16,30 und 20 Uhr) statt. Kurznachrichten Zur 50-Jahr-Feier der Vereinigung Sie­benbürgens mit Rumänien fand auf dem Bohrfeld in Suplacu de Barcäu ein Sympo­sion statt, an dem zahlreiche Erdölarbeiter teilnahmen. Die Professoren F. Nica und Maria Gräjdeanu sprachen über das Jahr 191Ö in Grosswdrdein und in der Gegend von Bihor. Ähnliche Veranstaltungen wur­den auch in Tg.-Mureş, Regen und im Kreis Bacäu abgehalten. Ein neuer Trockenofen wurde In der Fa­brik für Baumaterialien in Sintimbru in Be­trieb genommen. Der Ofen hat eine Kapa­zität von 20 Millionen Normalziegeln im Jahr. Durch die in letzter Zeit in der Fa­brik durchgeführten Modernisierungsarbei­ten wird die Jahresproduktion der Wirt­schaftseinheit um rund 7 Millionen anstei­­gen. Ein Symposion Ober Emil Racovitä, den Begründer der Höhlenforschung als Wissen­schaft, wurde im Arader „Haus der Freund­schaft' abgehalten. Auf der Veranstaltung sprach Prof. Traian Clrlig über das Leben und Wirken des rumänischen Forschers. Abschliessend wurden mehrere Filme ge­zeigt. Eine längere Gastspielreise hat das Ara­der Staatstheater angetreten. Nachdem das Kollektiv mit dem Stück „Vlaicu Vodä' in Grosswardein vor das Publikum treten wird, wird es auch in den Gemeinden Pankota, Ineu, Nadlak und in anderen Ortschaften Vorstellungen mit dem gleichen Stück ge­ben. Hektische Betriebsamkeit in westlichen Finanzkreisen Mehrzahl der Börsen geschlossen / Beratungen bisher ergebnislos Bonn (NW). —■ Die westliche Währungskrise scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Die Börsen in Frankreich, Westdeutschland, England, den USA, Japan, der Schweiz, Belgien, Holland und in den skandinavischen Ländern wurden ab Mitt­woch geschlossen, während in Johannesburg, Jerusalem, Madrid und Lissabon die Devisentransaktionen eingestellt wurden. Wie es heisst, sollen die Börsen erst am 25. November, d. h. am kommenden Montag, ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Dies lässt darauf schliessen, dass die Finanzmassnahmen, die Frankreich und Westdeutschland nach der Baseler Bera­tung der Gouverneure der westlichen No­tenbanken getroffen haben, nicht als aus­reichend anzusehen sind, und dass eine sogenannte Kettenreaktion befürchtet wird, die alle westlichen Währungen und letzten Endes auch die Leitwährungen — Dollar und Pfund — in den Strudel zie­hen könnte. Inzwischen traten Mittwoch nachmittag in Bonn unter Vorsitz des westdeutschen Wirtschaftsministers Karl Schiller die Fi­nanz- und Wirtschaftsminister sowie die Gouverneure der Notenbanken des „Zeh­nerklubs“ zu einer neuerlichen Bera­­tung zusammen. Dem Zehnerklub gehö-— ren bekanntlich Westdeutschland, Gross­britannien, Belgien, die USA, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Holland, Schweden und als Beobachter die Schweiz an. An der erwähnten Beratung beteiligen sich auch Vertreter des Inter­nationalen Währungsfonds, der Organisa­tion für Wirtschaftsentwicklung und der Baseler Bank für internationalen Zah­lungsausgleich (BIZ). Gegenstand der Er­örterungen bildeten die Mittel und Wege zur Ausschaltung der gegenwärtigen Kri­se. Obgleich sich die Debatten bis ein Uhr nachts hinzogen, konnte kein Einver­nehmen erzielt werden, so dass für Don­nerstag eine neue Sitzung anberaumt wur­de. Inzwischen Hielten die Wirtschafts­und Finanzminister der EWG-Länder ebenfalls eine Zusammenkunft ab. Über­dies brach der westdeutsche Kanzler Kurt Georg Kiesinger seine Ferien plötzlich ab und kehrte nach Bonn zurück, um mit seinem Vorgänger im Kanzleramt, Prof. Ludwig Erhard, einem Währungsexper­ten von Ruf, eine Aussprache zu haben. (Lesen Sie auf Seite 5 ; „Spekulationsfie­ber im Westen“.) Ufos über London? London, 21. (Agerpres.) — Mittwoch abend wurden über London und anderen Ortschaften Grossbritanniens einige Dut­­zend leuchtender Ufos (unidentifizierte Flugobjekte) gesichtet. Die Flugobjekte wurden von Tausenden Personen mit frei­em Auge beobachtet. Die Meinungen der Fachleute im Zusammenhang mit dieser Erscheinung sind unterschiedlich. Vor­herrschend ist die Ansicht, dass es sich entweder um einen Meteoriten handelt, der beim Eintritt in die dichteren At­mosphärenschichten der Erde zersplittert ist, oder aber um einen in die Erdat­mosphäre rurückgekehrten künstlichen Erdsatelliten. Vorsitzender des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer, empfing Botschafter Indonesiens Der Vorsitzende des Ministerrates der zah Atmohandojo, zu einem protokollari- Sozialistischen Republik Rumänien, Ion schen Antrittsbesuch. Gheorghe Maurer, empfing Mittwoch mit­tag den Ausserordentlichen und Bevoll-Der Stellvertretende Aussenminister mächtigten Botschafter Indonesiens, Ham- Mihai Marin wohnte dem Empfang bei. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzendem des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Ich danke Ihnen aufrichtig für die Glückwünsche, di« Sie dem algerischen Volk und mir persönlich liebenswürdigerweise anlässlich dee XIV. Jahrestages der Revolution vom 1. November übermittelt haben. Es bereitet mir ein besonderes Vergnügen, Eurer Exzellenz, der rumänischen Regierung und dem befreundeten rumänischen Volk im Namen des Revolutions­rates, der Regierung und des algerischen Volkes freundschaftliche Grüsse und die besten Wünsche für Glück und Wohlergehen auszurichten. Bei dieser glücklichen Gelegenheit möchte ich erneut meiner Überzeugung Ausdruck verleihen, dass die Freundschaft, die unsere beiden Völker verbindet, sich festigen wird, und möchte Ihnen gleichzeitig neue Erfolge beim Aufbau Ihres Vaterlandes wünschen. Hochachtungsvoll HOUARI BOUMEDIENNE Vorsitzender des Nationalen Rovolutionsrates Vorsitzender des Ministerrates der Volksdemokratischen Republik Algerien \ Nicht nur U ml ei fest at i on Beim Arader Kreisvolksrat / Beschwerden in guten Händen / Von Gerhardt C s e j k a Var einiger Zeit hat der „Neue Weg“ untersucht, wie der Kron­­städter Volksrat mit den Briefen der Bürger arbeitet und welches die Hauptfragen sind, die in und von diesen Briefen gestellt werden. Diesmal statten wir dem Arader Kreisvolksrat einen Besuch ab. Wer zehn Minuten lang als stummer Zuschauer in diesem Büro verweilt, ge­winnt als erstes den Eindruck, dass hier mit Ernst und Interesse gearbeitet wird. Ehe wir noch zum Fragen kamen, zeigte uns Walter Staut, der Chef des Büros, ein Heftblatt, das der Postbote soeben ge­bracht hatte. Darauf wird mit Bleistift, in Druckbuchstaben der Arzt Candin Bä­­ligar aus Ghioroc beschuldigt, die Gesetz­lichkeit missachtet zu haben, indem er eine gewisse Rodica Ardelean als Sta­tistikerin anstellte, nur weil ihr Vater dem Arzt für seinen Wagen Benzin be­schaffte. Wohlgemerkt, staatliches Benzin auf privatem Weg. Die Unterschrift fehlt. Aha ! Darum also Druckbuchstaben : eine anonyme Anzeige. „Bekommen Sie so etwas öfter ?“ „Ja. Besonders in der ersten Zeit waren sie häufig ; insgesamt sind ungefähr zweihundert Briefe anonym eingelaufen — etwa 10 Prozent aller Eingaben.“ „Und wie gehen Sie in solchen Fällen vor ?“ „Genau wie in allen andern. Die Anzei­ge wird an die kompetenten Stellen wei­tergeleitet, woraufhin sich eine Untersu­­chungskommission an Ort und Stelle be­gibt und die Sache auf ihre Richtigkeit prüft. Das Ergebnis und die Massnahmen, die getroffen werden, müssen innerhalb von 30 Tagen bei uns vorliegen. Wenn die Eingabe nicht anonym ist, wird der Ver­fasser des Schreibens davon unterrichtet.“ „Also ist das Büro, dem Sie vorstehen, hauptsächlich Sammelstelle und Umieite­­station für Hinweise und Beschwerden ?“ „Ja und Nein. Was über die Weiterlei­tung der Briefe hinausgeht, ist die Kon­trolle über den Verlauf der praktischen Erledigung. Wir verfolgen jedes Problem bis zu seiner Lösung.“ „Gelingt es immer, termingemäss damit fertig zu werden ?“ „Nein. Denn unsere Pünktlichkeit' ist ja davon abhängjg, wie prompt die zu­ständigen Stellen 'reagieren.“ „Von welcher Seite hatte Sie Schwierig­keiten ?“ „Die meisten von der Wirtschaftsdirek­tion des Kreises, allerdings nicht mehr in letzter Zeit. Aber auch die Landwirt­schaftsdirektion arbeitet langsam ...“ „Habfen Sie ein Beispiel dafür 7“ „Eine Beschwerde aus Păiuşeni lag volle zwei Monate dort. Manchmal macht uns der Personaldienst Sorgen, wenn von An­stellungen die Rede ist, und ein Brief, in dem eine Frau aus Covăsinţ Unterkunft in einem Heim verlangt, wurde von der Sozialfürsorge Unerklärlicherweise nach Temesvár geschickt.“ „Sie haben, wie man sieht, einen ziem­lich weit gespannten Fragenbereich i Landwirtschaft, Sozialfürsorge, Personal­dienst, auch Gerichtsprobleme ... Welches Thema taucht am häufigsten auf ?“ „Die Wohnungsfrage.“ „Welche Möglichkeiten haben Sie, zu helfen ?“ „In dieser Hinsicht sehr wenige. Die Wohnungsfrage ist ja fast sprichwörtlich und — objektiv. Aber wir setzen uns immer wieder ein, wo auch nur Mindest­aussichten auf Erfolg bestehn.“ „Das heisst also, dass Sie die Hälfte der Zuschriften von vornherein negativ beantworten müssen. Wo gibt es noch ob­jektive Hindernisse?“ „Viele Bürger — hauptsächlich Dorfbe­wohner — haben Hausplätze verlangt, nachdem das Gesetz Nr. 9 erschienen ist. Aber die Anwendungsbestimmungen las­sen auf sich warten. Also müssen auch die Baulustigen auf die Bauplätze war­ten." „Andere Situationen, die häufig wieder­kehren ? Und die Sie regeln können ?“ „Viele Bauern suchen um die Ergän­zung ihrer Eigenparzelle an. Bei der Zu­teilung und Landvermessung tauchen dann Schwierigkeiten auf, die sich aber beseitigen lassen. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Es kommt vor, dass dem Bauern das zusätzliche Stück Acker nicht behagt, weil es zu weit ausserhaíb der (Fortsetzung »ul Belte t) Mittelmässigkeit schon eingeplant? SLBs können mehr / Erfahrung 1968 — Garantie für erhöhte Rentabilität Von Dr. Ing. Eugen J i a n u, SLB­­Departement Bukarest Das Jahr 1968 ist an wertvollen Lehren für die staatlichen Landwirtschaftseinhei­­ten besonders reich. Die Erträge der mei­sten Farmen und Betriebe — auch wenn diese sich mitten in den von der Dürre betroffenen Zonen befanden — sind ein beredter Beweis dafür, dass unsere Land­wirtschaft imstande ist, auch unter un­günstigeren Bedingungen annehmbare Er­träge zu realisieren. Kennzeichnend dafür ist die bemerkenswerte Tatsache, dass die diesjährigen Durchschnittserträge der SLB bei Weizen und Mais fünfmal bz\iri acht­mal grösser waren als im Dürrejahr 1946, das ähnliche Wetterbedingungen hatte wie 1968. Diesen ökonomischen und technischen Gegebenheiten entsprechend soll die Wa­renproduktion der staatlichen Landwirt­schaftsbetriebe 1969 um 478,9 Millionen Lei grösser sein als heuer, wobei die Ma­terialkosten je 1000 Lei Warenproduktion um 11,8 Lei gegenüber dem gegenwärti­gen Niveau herabgesetzt werden sollen. Dies wird zu einetn um 253,2 Millionen Lei grösseren Reingewinn als 1968 füh-Die Erfüllung dieser Aufgaben hängt unmittelbar von der Steigerung der Ren­tabilität jeder einzelnen Einheit, von der wirksamsten Nutzung der Betriebsvoraus­setzungen ab. Selbstverständlich setzt das eine rationelle Produktions- und Arbeits­weise, wissenschaftlich begründete tech­nische und ökonomische Verfahren vor­aus, wobei alle Ressourcen aufzubieten sind, um grössere, bessere und billigere Erträge je 100 Hektar Bodenfläche der Farmen rii erzielen. Dabei ist zugleich zu berücksichtigen, wie die von Mensch und Maschine geleistete Arbeit auf allen tech­nologischen Stufen und an allen Arbeits­plätzen systematisch und wohlüberlegt, mit Sparsamkeit eingesetzt und verwal­tet wird. Rentabilität im Zeichen einer effizienten Produktion ist nicht im all­gemeinen zu verstehen, sondern sie muss an jedem einzelnen Arbeitsplatz, bei je­dem einzelnen Produkt * geschaffen wer­den. In diesem Zusammenhang ist zu er­wähnen, dass aus den Planvorschlägen für 1969 der Zonentrusts hervorgeht, dass immer noch 44 Betriebe bzw. 374 Farmen mit einem Gesamtverlust von etwa 47 Millionen Lei übrigbleiben. Aus den Schlussfolgerungen der Rentabilisierungs­­kommissionen, die im Sommer 1968 die Lage in den staatlichen Landwirtschafts­betrieben analysiert haben, ist zu erse­hen, dass für 1969 um 22 Betriebe und 32 Farmen mehr mit eingeplanten Ver­lusten vorgeschlagen wurden, als es de» Sachlage entspricht. So weist der Kron­­städter Zonentrust 8 unrentable Betriebe mit 7,9 Millionen Lei Verlust gegenüber den zwei von den Rentabilisierungskom­­missionen vorgesehenen Einheiten mit 1,6 Millionen Lei Verlust auf, und der Klau­senburger Zonentrust 7 Betriebe mit 8,2 Millionen Lei Verlust gegenüber 4 Ein­heiten mit 1,5 Millionen Lei Verlust. Auch die Tatsache, dass einige staatli­che Landwirtschaftsbetriebe in ihren Plan für 1969 ökonomisch-finanzielle Kenn­werte unter dem Niveau ihrer realen Möglichkeiten eingetragen haben, kann nicht überséhen werden. Im Temesvarer Trust haben z. B. 13 und im Grosswar­­deiner Trust 12 Einheiten Bareinnahmen vorgesehen, die unter dem 'Planniveau von 1968 stehen. Diese Situation ist um so widersprüchlicher, als sie im allgemei­nen auf die grossen Einheiten mit hohem Produktionspotential zutrifft, die ihre Planvorhaben Jahr für Jahr wesentlich überbieten. Das bisher Angeführte beweist, dass den Anweisungen bezüglich einer durch Einplanung gewährleisteten höheren Ren­tabilität nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde, dass die Vorschläge der Kommissionen, die für jede Farm einen eigenen Plan über Produktionsstruktur, Niveau der Durchschnittserträge, Verbes­serung des technologischen Flusses, Orga­nisierung von Produktion und Arbéit, sy­stematische Materialkosteneinsparung usw. ausgearbeitet haben, nicht beachtet wurden. Die Leiter aller Farmen und Sektoren, die Betriebsleiter müssen sich ähnlich wie die Industrie mit der wissenschaftli­chen Produktions- und Arbeitsorganisie­rung befassen, die Technologien verbes­sern und dem Ausbau der technisch-ma­teriellen Grundlage mehr Aufmerksamkeit schenken ; die weitere Spezialisierung und Profilierung der Produktion, die zu­nehmende Mechanisierung und Chemisie­rung, die allgemeine Verbreitung der gu­ten Erfahrung der Besteinheiten sollte noch mehr in den Vordergrund gelangen, daihit jede Einheit auf den Stand ähnli­cher Betriebe der landwirtschaftlich hoch­­entwickelten Länder kommt.

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