Neuer Weg, 1969. május (21. évfolyam, 6220-6245. szám)

1969-05-01 / 6220. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 90 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 21. Jahrgang / Nr. 6220 geü,. "im — ---■ Í PouTiäChc Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Eukarest, Donnerstag, 1. Mai 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euchl Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon; 17 00 10 17 00 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 02 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstodt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch. Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Partei- und Staatsführer besuchen Industrieausstellung der CSSR Die Genossen Nicolae Ceauşescu, Ion Gheorghe Maurer, Emil Bodnaraş, Virgil Trofin, Ilie Verdeţ, Janos Fazekas, Ma­nea Mănescu, Emil Drăgănescu, Dumitru Popa, Mihail Dalea sowie Mihai Marines­­cu und Ion Păţan, Stellvertretender Vor­sitzender des Ministerrates, statteten Mitt­woch der Industrieausstellung der Tsche­choslowakischen Sozialistischen Republik einen Besuch ab. Bei ihrem Eintreffen in der Ausstel­lungshalle wurden die Partei- und Staats­führer von Vaclav Váles, Stellvertreten­der Vorsitzender der Bundesregierung der CSSR und Leiter der Regierungsdelega­tion. und deren Mitgliedern, von Kare! Kurka, Botschafter der Tschechoslowakei in Bukarest, und Alfred Lenard, Direktor der Ausstellung, begrüsst. Die Minister Corneliu Mănescu, Bujor Almăşan, Alexandru Boabă. Ion Avram und Nicolae Bozdog. der Erste Stellver­tretende Aussenhandelsminister Dumitru Bejai'i und der Vorsitzende der Handels­kammer, Victor Ionescu, waren ebenfalls anwesend. Die Partei- und Staatsführer besichtig­ten die Ausstellungsstände, die eine gro­sse Vielfalt an Erzeugnissen aufweisen und das gegenwärtige Entwicklungsni­veau der CSSR-Wirtschaft veransehauli-chen. Der Maschinenbau ist besonders reich vertreten — Erzeugnisse der Kraft­wagenindustrie, Werkzeugmaschinen, Ma­schinen für Landwirtschaft und Bauwe­sen, Kleinmodelle von Komplexanlagen für die energetische Industrie sowie Tex­til- und Druckereimaschinen. Die Aus­wahl an Präzisionsmaschinen, Erzeugnis­se der elektrotechnischen Industrie für Schwachstrom, chemische und pharma­zeutische Produkte, Erzeugnisse der Tex­tilindustrie und Konfektionen, Musik­instrumente, Schmuck, Porzellan, Kristal­le und Kunstgewerbeartikel ist gleichfalls gross. Während der Besichtigung der Stände erhielten die Gäste ausführliche Erläute­rungen über die Qualität der Erzeugnis­se sowie über die Funktionsweise der Maschinen und Ausrüstungen. Die Genossen Nicolae Ceauşescu und Ion Gheorghe Maurer sowie die anderen Partei- und Staatsführer äusserten Worte des Lobes über das technische Niveau der Erzeugnisse sowie über die Organisation der Ausstellung. Der Vorsitzende des Staatsrates verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass diese Schau zur weiteren Entfaltung und Vertiefung der rumä­nisch-tschechoslowakischen Wirtschaftszu­sammenarbeit beitragen wird. Vor dem Verlassen der Ausstellung schrieben die Genossen Nicolae Ceauşes­cu und Ion Gheorghe Maurer ins Ehren­buch : „Die tschechoslowakische Ausstel­lung widerspiegelt in anschaulicher Wei­se die Fortschritte des tschechoslowaki­schen Volkes bei der Organisation und Entwicklung einer hochtechnischen Indu­strie. Sie ist ein Ausdruck des Talents, der technischen Ausbildung und der schöpferischen Fähigkeiten der Arbeiter und Techniker, Ingenieure und Fachleute der sozialistischen Industrie der Tsche­choslowakei. Wir beglückwünschen die Organisato­ren der Ausstellung von Herzen und wünschen dem tschechoslowakischen Bru­dervolk neue und grosse Erfolge beim Ausbau der Wirtschaft, bei der Hebung des Lebensniveaus, beim sozialistischen Aufbau seines Vaterlandes.“ Der Stellvertretende Vorsitzende der Bundesregierung der CSSR, Vaclav Va­les, dankte den Partei- und Staatsführern für ihren Besuch sowie für die anerken­nenden Worte über die Ausstellung und deren Exponate. (Lesen Sie auf Seite 2 unseren Bericht über die Eröffnung der Industrieausstel­lung der CSSR) Mehrzweckschlepper aus Kronstadt Kronstadt. — Der neue Forstschlepper SL-S-651. der in den Traktorenwerken entwickelt und gebaut wurde, kann auch auf Baustellen eingesetzt werden. Zu die­sem Zweck wird das Rodegerät durch ein Planierschild oder einen Aufreisser ersetzt, die ebenfalls hydraulisch betätigt werden. Der Mehrzweckschlepper wird von einem 65-PS-Motor angetrieben und ist mit einem Umkehrgetriebe versehen, das gleich viele Vorwärts- und Rück­wärtsgänge hat. E-Motoren für Dänemark Bukarest. — Auf der letzten Ausfuhr­liste des rumänischen Aussenhandelsun­­ternehmens „Maşinexport“ standen unter anderem 2000 E-Motoren, die nach Däne­mark exportiert wurden, und Werkzeug­maschinen, die nach Brasilien und in die BRD abgegangen sind. Hauptsächlichstes Exportgut des Unternehmens „Tehnoim­­port“ waren auch in der vergangenen Wo­che Kugellager, von denen über 100 000 Stück und weitere 3,5 Millionen Lager­kugeln in Länder wie Österreich. Beigien, Bulgarien, CSSR, Koreanische VDR, Po­len, UdSSR und DR Vietnam geliefert wurden. Proben bei Elektrofiltern Hunedoara (NW). — Die Elektrofilter der Erzsinteranlage haben die technologi­schen Proben begonnen. Vorläufig wurden die grössten Staubquellen der Anlage an die Filter angeschlossen. Beide Filter ha­ben eine Saugkraft von 800 000 Kubikme­ter Luft pro Stunde und führen der Wirt­schaft jährlich 10 000 Tonnen Erzstaub, der bisher verlorenging, zu. Kurznachrichten Das Sofioter Musiktheater „Stefan Ma­­kedonski" hat seine Kumamen-iournee mir einer Aufführung der komischen Oper „Gi­­rofle-Girofia" von Charles Lecocq abge­schlossen. Vasile Dinu,, Stellvertretender Vorsitzender des Staatskomitees für Kultur und Kunst, gab zu Ehren der Gäste in den Sälen des Hotels Athénée Palace eine Cocktailparty. Eines der schönsten Campings der Mol­dau wurde bei der Ortschaft SIrbi auf der Landstrasse Vaslui—Birlad eingerichtet. Der Dolomitabbau Cräciuneasa wurde mit einem Vorsprung von 67 Tagen eröff­net. Von hier sollen die Hüttenzentren Ru­mäniens mit hochwertigem Dolomit ver­sorgt werden. Der Grundstein zum neuen National­theater Craiovas wurde kürzlich gelegt. Aus diesem Anlass fand eine Festlichkeit statt, an der Vertreter der lokalen Partei­­und Staatsorgane, Schauspieler, Studenten und zahlreiche Bürger teilnahmen. Das Theater soll im Jahre 1971 seiner Bestim­mung übergeben werden. Ein Diplom des siebenbürgischen Fürsten Gheorghe Rakoczy aus dem Jahre 1638 wurde im Grosswardeiner Staatsarchiv auf­gefunden. Das Dokument widerspiegelt die Lage der rumänischen Leibeigenen in der Gemeinde Negreni, Kreis Klausenburg, zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Wie wird das Wetter? Nach Angaben des Bukaresten Meteorologi­schen Instituts war auch im Laufe des ge­strigen Tages allgemeines Schönwetter und nur im Südosten wurden leichte Regenfälle verzeichnet. Im Banat und in der nördlichen Moldau wies der Wind einige Verstärkungen auf. Gestern mittag schwankten die Werte zwischen 15 (Mangalia) und 24 Grad (Gross­­sanktnikolaus). Die Wettervorhersage für den 1., 2. und 3. Mai : Anfangs unveränderlich, später ist im Südwesten und in den Bergen Regen zu er­warten. Schwacher bis massiger Wind. Tiefstwerte zwischen 5 und 15 Grad. Höchst­werte zwischen 19 und 23 Grad. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing den Stellvertretenden Vorsitzenden der Tschechoslowakischen Bundesregierung Genosse Nicolae Ceauşescu empfing Mittwoch nachmittag gemeinsam mit Ge­nossen Ion Gheorghe Maurer den Stell­vertretenden Vorsitzenden der Tschecho­slowakischen Bundesregierung. Genossen Vaclav Vales, der sich anlässlich der Er­öffnung der tschechoslowakischen Indu­strieausstellung in Rumänien befindet. Am Empfang nahm der Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates, Ion Păţan, teil. Der Gast wurde vom Botschafter der Tschechoslowakei in Bukarest, Karel Kurka, begleitet. Während des Besuches wurden Fragen der Entwicklung der ökonomischen Be­ziehungen der beiden Länder erörtert. Im Namen der tschechoslowakischen Bundes­regierung dankte der Gast der rumäni­schen Regierung für die bei dér Organi­sierung der Ausstellung gewährte Unter­stützung. Die Begegnung verlief in einer freundschaftlichen Atmosphäre. LPGs melden Anbauschluss Arader Wirtschaften bestellten 50 000 Hektar mit Mais Arad (NW). — Mehr als 20 LPGs des Kreises Arad ist es durch gute Arbeits­organisierung und maximale Auslastung der Traktoren und Maschinen gelungen, den Maisanbau zu beenden. Zu ihnen zählen Kreuzstätten, Sanktmartin, Gal­­scha, Zipar und Covăsînţ. Die vergange­nen Anbautage wurden von den meisten Landwirtschaftseinheiten gut genutzt, so dass manche Rückstände aufgeholt wer­den konnten. Einen grossen Beitrag hat auch die Landwirtschafts-Kreisdirektion geleistet, die sofort Massnahmen ergriff, damit die Traktoren und Maschinen aus den Einheiten, in denen der Anbau be­endet wurde, abgezogen und den zurück­gebliebenen Genossenschaften zugeteilt wurden, wo sie în zwei oder in verlän­gerten Schichten arbeiten. Auf diese Weise gelang es den LPGs, bereits mehr als 50 000 Hektar mit Mais zu bestellen. Auch in den SLBs geht der Maisanbau rasch voran. Bereits 70 Prozent der vor­gesehenen Flächen sind bestellt; in meh­reren Einheiten (Utviniş, Petsohka und Engelsbrunn) steht man vor Abschluss dieser Arbeit. Bistritz (NW). — Aus Reteag wird ge­meldet, dass die hiesigen LPG-Bauern zur Zeit die letzten Hektar Mais anbauen. Auch in Baierdorf, Lechnitz, Galaţii Bi­striţei, Miceştii de Cîmpie und in ande­ren Wirtschaften steht man kurz vor Ab­schluss der Maisaussaat. Im Kreismass­stab allerdings sind noch über 10 000 Hektar mit Mais zu bestellen. Da aber inzwischen die Frühjahrsackerung, die Aussaat von Zuckerrüben und einiger an­derer Kulturen beendet sind, konnten die Traktoren in den letzten Tagen fast rest­los für den Maisanbau eingesetzt, und eine Anbaugeschwindigkeit von durch­schnittlich 2000 Hektar täglich erreicht werden. Erste Baustufe des Konverterstahlwerks abgeschlossen Galatzer Hüttenwerker und Bauleute sandten Telegramm an das ZK der RKP, an Genossen Nicolae (eauşescu Wie wir schon berichtet haben, wur­de am Montag im Eisenhüttenkombi­nat in GaSatz der dritte Sauerstoffkon­verter vorfristig angeblasen. Das Büro des Kreisparteikomitees Galatz über­mittelte aus diesem Anlass im Namen der Hüttenwerker und Bauleute des Kombinats dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, Genossen Nicolae Ceauşescu ein Telegramm fol­genden Wortlautes : Die Hüttenwerker und Bauleute des Kombinats an der Donau haben zu Eh­ren des 1 Mai und des 25. Jahrestags dar Befreiung des Vaterlandes bedeutende Er­folge bei der Erfüllung der eingeganga­­nen Verpflichtungen erzielt. Damit er­brachten sie den Beweis ihres hohen Pa­triotismus und heissen Wunsches, die Auf­gaben, die ihnen aus den historischen Be­schlüssen des IX. Parteitags und der Lan­deskonferenz der Partei beim Bau der neuen Stahlfeste unseres Landes erwach­sen. vorbildlich zu erfüllen, Montag, um 22,10 Uhr, lieferte der drit­te Sauerstoffkonverter des Stahlwerks sei­ne erste Charge. Damit wurde das Aggre­gat um 62 Tag früher als der Staatsplan vorsah und um 17 Tage früher als die Verpflichtung der Bauleute lautete in Be­trieb genommen. Das Anblasen des Sauer­stoffkonverters schliesst die erste Baustufe des Stahlwerks ab, das somit einen Jah­­resausstoss von 2,5 Millionen Tonnen Stahl erreicht. Die Bauleute und Hüttenwerker, mit den Kommunisten an der Spitze, haben selbstlos dem harten Winter dieses Jah­res die Stirn geboten,' ihre Bemühungen verstärkt und produktivste Arbeitsmetho­den angewandt. Somit konnten sie weitere wielitige Erfolge verzeichnen, die das heu­tige Bild dieses modernen Eisenhütten­kombinats an der Donau abrunden. Um 69 Tage vorfristig wurde die zweite tech­nologische Strecke der Sauerstoffabrik mit einer Stundenleistung von 11000 Nor­malkubikmetern angefahren. Im Dick­blechwalzwerk begann der dritte Stoss­­ofen mit einer stündlichen Glühleistung von 100 Tonnen um eine Woche früher mit den Betriebsproben. Der Ofen gehört zu den Vorhaben der zweiten Baustufe dieses Komplexes. Um 7 Monate vorfri­stig konnten die Tiefofenzellen 15 und 10 des Brammenwalzwerks angeheizt wer­den. Gegenwärtig laufen die Kaltproben in der Fabrik für Dolomitblöcke, deren Jah­­resausstoss von 25 000 Tonnen für die Ausfütterung der drei Sauerstoffkonverter bestimmt ist. Das Büro des Kreisparteikomitees Ga­latz, das diese ausserordentlichen Leistun­gen meldet, versichert das Zentralkomi­tee der Partei und Sie, Genosse Nicolae Ceauşescu, des weiteren begeisterten Schaffens der Galatzer Bauleute und Hüt­tenwerker unter unmittelbarer Anleitung der Parteiorgane und -Organisationen, um unter Einsatz aller Kräfte auch die übri­gen Ziele des Vorhabens dieses Jahres zu erreichen und vorfristig den zweiten Hoch­ofen von 1700 Kubikmeter und das zweite Erzsinterband in Betrieb zu neh­men. Dadurch wird die Voraussetzung für eine erhöhte Stahl- und Walzgutpro­duktion geschaffen, die den Aufgaben entspricht, die die rumänische Eisenhüt­tenindustrie im laufenden Planjahrfünft, gemäss den wachsenden Erfordernissen der Volkswirtschaft, zu erfüllen hat. Im Politischen Verlag in rumänischer Sprache erschienen : NICOLAE CEAUŞESCU Rumänien auf dem Weg der Vollendung des sozialistischen Aufbaus Band III Der Band enthält die auf den Plenartagungen des Zentralkomitees der RKP und den Tagungen der Grossen Nationalversammlung der Sozialistischen Republik Rumänien erstatteten Darlegungen sowie die anlässlich der Besuche der Partei- und Staatsführer in den Kreisen und Städten des Landes in der Zeitspanne Januar 1968 — März 1969 gehaltenen Reden. Telegramm IHRER MAJESTÄT JULIANA, KÖNIGIN DER NIEDERLANDE Den Haag Anlässlich des Nationlaifeiertags Hollands übermittle ich Eurer Majestät im Namen des Staatsrates und in meinem eigenen Namen herzliche Gratulationen und die besten Wünsche für das Gedeihen des holländischen Volkes. NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien t Ismail sucht nicht nach Schätzen Zu Besuch bei den Tauchern in Konstanza 3600 Konservenbüchsen und Betonblöcke In schwerster Arbeitskluft im Baueinsatz Reportage von Jürgen S p e i 1 Eines der vier Seile, mit denen die Plattform am Greifer des Krans befestigt ist, reisst. 3600 Konservenbüchsen klatschen ins schwarz-ölige Hafenwasser. Die Ziffer ist mit 4,70 zu multiplizieren. Es liegen also auf dem Grund des Hafenbeckens nahezu 17 000 Lei. Nach wenigen Minuten stoppt eine Schaluppe im Kielwasser des Frachters, für den die Büchsen bestimmt waren. Ein Taucher klettert die Lei­ter der Schaluppe hinunter und verschwindet im kalten Nass. Am Bug der Scha­luppe sitzt der Telefonist und hält Verbindung mit dem Taucher. „Hier.“ Der Grei­fer des Krans taucht an der Stelle unter Wasser, wo aufsteigende Luftblasen den Standort des Mannes auf dem Grund verraten. Nach vier Stunden sind 3200 Kon­servenbüchsen geborgen. Die Schaluppe flitzt davon. Der Mann im Gummianzug muss von neuem tauchen : Eine Ankerkette ist gerissen, der Anker muss heraufge­bracht werden. Feierabend. Mit Schraubenschlüsseln löst Matrose Nae die Muttern vom metal­lenen Kragen des Taucheranzuges, und nachdem der Helm abgehoben ist — ein hübsches Jungengesicht: Ismail Gelal, waschechter Konstanzaer Türke. „So, das hätten wir geschafft. Hungrig bin ich wie ein Wolf. Kalt ist’s da unten. Brrr ! Ein Königreich für einen Tee !“ Baustelle unter Wasser Obwohl nun für Ismail Gelal Feier­abend ist, lässt er es sich nicht nehmen, mich in sein Handwerk einzuführen. „Das mit den Konserven ist eine Baga­telle. Nae, fahren wir zum Fangdamm.“ An der Südmole stoppt die Schaluppe. Is­mail zeigt auf einen Kran, in dessen Grei­fer ein riesiger Betonblock hängt, der langsam unter Wasser gelassen wird. „Das ist Taucherarbeit! 100 Tonnen wiegt der Würfel.“ Es wird auf dem Meeresgrund, neben der Südmole, eine Rinne gebaggert. Die Arbeit der Taucher-Bauarbeiter beginnt. „Hier.“ Von oben 'wird Geröll ins Wasser geschüttet. Ist die Rinne angefüllt, ebnet der Taucher das Geröll mit einer Schiene. „Hier.“ Wieder prasselt ein „Regen“ hin­unter — diesmal Kies, mit dem die Zwischenräume aufgefüllt werden. Und wieder wird mit der Schiene geebnet, Zentimeter um Zentimeter. „Fertig !“ Der Kran greift einen Betonwürfel und setzt ihn nach Anweisung des Tauchers auf das Geröll — das Fundament. „Ai fertig ! Los As !“ Block As geht unter Wasser. „As fer­tig ! Los A3 !“ „A3 fertig ! Los Bi !“ Bi geht unter Wasser. Ismail erklärt, was sich auf dem Meeresgrund abspielt : „Auf das Fundament — das Geröll also — wer-den drei Blöcke nebeneinander gelegt — Ai, As, A3. Auf diese werden zwei weitere Blöcke gesetzt — Bi, B2. Dann kommt C oben darauf, der aus dem Wasser ragt. Auf C wird Beton gegossen — und ein Stück Pier steht im Rohbau.“ 12 Ki­lometer Ladepier sollen gebaut werden. Es sei einfacher, die Baustoffe für eine Burg mit einem Teelöffel zusammenzutra­gen, behauptet ein Taucher, als in solcher (Fortsetzung auf Seite 2) Fünf, vier, drei, zwei, eins... „Countdown !“ Zwei Taucher-Bauarbeiter verschwin­den unter Wasser Foto : Agerpres t Gleiche Pflicht für alle Von Herbert Mohr W enn das Wort „Der Krieg ernährt den Krieg“ seine Log.k hat, so ist auch das Gegenteil gültig : der Frieden kann nur durch Frisdensaktionen erlangt, erhalten und gefestigt werden. Und gül­tig ist auch die heute von immer zahl­reicheren Politikern, Diplomaten und Beobachtern geteilte Meinung, dass der von der Menschheü so heissersehnte Weltfrieden nur die Summe aller auf Frieden ausgerichteten Aktionen, Be­schlüsse und Abkommen sein kann, der Weltfrieden somit nicht Sache einiger weniger Mächte ist, sondern sämtlicher Völker, Staaten und Regierungen. Unterzieht man da? weltpolitische Bild der Gegenwart einer eingehenden Ana­lyse, so ergibt sicii, dass der Kampf zwi­schen den Kräften des Friedens und des Fortschritts aut der einen Seite und den Kräften der Reaktion, des Imperialismus I auf der anderen Seite, den Hauptinhalt des internationalen Lebens bildet. Es ist somit klar, dass unter den Umständen, da die negativen, reaktionären Kräfte ihr Ansinnen nicht aufgeben, ihre Vorrechte zu bewahren und ihre Weltherrschafts­pläne durehzuführen, da sie Anschläge auf die Souveränität anderer Völker ver­üben, die zwischenstaatlichen Beziehun­gen untergraben und Aggressions- und Kriegsakte begehen, das Schicksal des Weltfriedens vom Ausgang des Kampfes zwischen den beiden Seiten bedingt ist. Geht man von diesem Tatbestand aus, so darf man jedoch, um alle Elemente der gegenwärtigen internationalen Lage in ein richtiges Verhältnis zueinander zu bringen, zwei Tatsachen nicht ausser acht lassen. Erstens, dass sich das Kräf­teverhältnis im Weltmassstab immer mehr zugunsten der Friedenskräfte, der anti­imperialistischen Front verlagert, und der Einfluss der öffentlichen Meinung, die sich für Entspannung u.id Zusammenar­beit zwischen allen Völkern der Welt ausspricht, immer stärker wird. Es steht nämlich ausser jedem Zweifel, dass die sozialistischen Länder, die Voiksmassen von überall, die jungen unabhängigen Staaten, die realistisch denkenden Kreis® im Westen, den Kräften der Reaktion an Grösse und Kampfwillen sowie: hinsicht­lich ihres materiellen Potentials über­legen sind. Zweitens, dass das sozialisti­sche Weltsystem die materielle Haupt­kraft im Kampf der Völker gegen den Imperialismus, zur Verteidigung des Friedens und der internationalen Sicher­heit bildet. Es ist daher ein Axiom, dass die Einheit und die Kraft der ganzen antiimperialistischen Front in entschei­dendem Masse von der Einheit, der Kraft und der Autorität des sozialistischen Sy­stems abhängt. „Gerade deshalb“, sagte Genosse Nicolae Ceauşescu, „stellt das so­zialistische Rumänien in den Mittelpunkt seiner ganzen Aussenpolitik die Entwick­lung der Freundschaft, der Zusammenar­beit und des Bündnisses mit allen so­zialistischen Ländern, mit denen uns die Gemeinsamkeit der Gesellschaftsordnung, die marxistisch-leninistische Ideologie, das höchste gemeinsame Ziel, die Bemühun­gen zur Schaffung des Sozialismus in un­seren Ländern, die Bemühungen zur Festigung der Geschlossenheit des sozia­listischen Weltsystems verbinden." Die so­zialistischen Länder können dadurch, dass sie eine umfassende, ergebnisreiche, kameradschaftliche Zusammenarbeit im Geiste der Achtung, des Vertrauens, der Gleichberechtigung, der Wahrung der na­tionalen Unabhängigkeit und Souveräni­tät, der gegenseitigen Hilfeleistung und des gegenseitigen Vorteils sichern, ein hohes Vorbild der internationalen Zusam­menarbeit bieten. Der Friedenskampf aller Länder, ob gross oder klein, kann nur als eine Auf­den werden, denenzufolge eine interna­tionale Zusammenarbeit nur zwischen Gleichen möglich ist. Deshalb geht die UNO-Ciiarta vom Prinzip der völligen „Gleichberechtigung der grossen und kleinen Nationen“ (Präambel der UNO­­Charta) aus. Völkerrechtlich verkörpert das Prinzip der Rechtsgleichheit der Staaten die Idee, dass obwohl sich die Staaten hinsichtlich ihres ökonomischen, militärischen und demographischen Po­tentials voneinander unterscheiden, dies kein Grund dafür ist und sein kann, das Recht aller Staaten, sich an der Lösung internationaler Fragen von allgemeinem Interesse zu beteiligen oder die eigenen nationalen Interessen im Rahmen der in­ternationalen Beziehungen zu fördern, in der einen oder anderen Weise au schmä­lern. Es ist eine nicht abzuleugnende Tat­sache. dass die Beteiligung der kleinen und mittelgrossen Staaten am internatio­nalen Geschehen immer stärker, immer bedeutender, dass ihr Beitrag zur Prü­fung und Lösung weltpolitischer Fragen immer grösser geworden ist. Zutiefst davon überzeugt, der Sache des Friedens und der internationalen Si­cherheit zu dienen, befolgt Rumänien ei­ne aktive Politik der Zusammenarbeit mit allen sozialistischen Ländern, mit allen Staaten, ohne Unterschied der Gesell­schaftsordnung, auf Grund der bereits aufgezeigten Normen und Prinzipien. Nie­mals noch hatte unser Land eine so akti­ve Rolle im internationalen Leben, nie­mals unterhielt es so weitgehende Be­ziehungen zu den Völkern, nahm es so intensiv am Kreislauf materieller und geistiger Güter in der Welt teil. Rumä­nien unterhält zur Zeit diplomatische Be­ziehungen zu neunzig Ländern und ent­wickelt wirtschaftliche Verbindungen zu mehr als hundert Staaten. Die Friedens­politik unseres Landes, die umfassende Tätigkeit, die Partei und Regierung für den Ausbau der internationalen Kontak­te entfalten, erfreuen sich der Anerken­­O Î----------J---------- tir-«*- Tri— (Fortsetzung auf Seite 3)

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