Neuer Weg, 1969. szeptember (21. évfolyam, 6325-6349. szám)
1969-09-11 / 6333. szám
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Davon ausgehend, dass in diesem Jahr besser gearbeitet wurde, aber dennoch streckenweise einige Produktionsstockungen aufgetreten sind, die dem Betrieb grosse Verluste brachten, wurden einige Massnahmen erwogen, die darauf abzielen, den Produktionsprozess in den folgenden Monaten besser zu organisieren, um den Jahresplan bei allen Posten zu erfüllen. Desgleichen fand ein breiter Meinungsaustausch über die Planaufgaben 1970 statt, dem letzten Jahr des laufenden Planjahrfünfts, die bedeutend grösser sind und, um vorbildlich erfüllt werden zu können, von der Belegschaft, dem Direktionskomitee und auch vom Fachministerium eine bessere Wirtschaftsführung erfordern. „Wenn unsere augenblicklichen Betriebsleistungen unter den Erwartungen stehen“, sagte Abteilungsleiterin Ing. Doina Morat, „und der Augustplan kaum zur Hälfte erfüllt wurde, so ist das in erster Linie darauf zurückzuführen, dass wir eine längere Zeit Schwierigkeiten bei der Rohstoffversorgung hatten. Wichtige Materialien für den Produktionsablauf sind ausgeblieben, obwohl die Verträge mit den Zulieferbetrieben rechtzeitig abgeschlossen wurden. Wir erhielten z. B. von einem unserer bedeutendsten Rohstofflieferanten, dem Chemiekombinat aus Rimnicu-Vilcea, von den 4000 Tonnen Äthylalkohol kaum 10 Prozent und von den eingeplanten 1000 Tonnen Butanol nur 28 Prozent. Dass angesichts dieser Tatsachen kaum von einem normalen Produktionsablauf gesprochen werden kann, erübrigt sich wohl. Wer aber kommt für den Schaden auf, der unserer Volkswirtschaft daraus erwächst ? Erstens wurden unsere Anlagen nicht ausgelastet und darüber hinaus konnten auch unsere Kunden nicht zufriedenstellend beliefert werden.“ Waren diese Tatbestände dem Direk-tionskomitee bekannt ? Ing. Morat erwähnte damit im Zusammenhang, sie habe sich wiederholt an die Betriebsleitung gewandt, damit Abhilfe geschaffen werde. „Die Lage hat sich aber kaum verbessert. Auch in diesem Monat stehen Rohstofflieferungen aus. Das Direktionskomite© müsste, schon weil es sich hier anscheinend um einen Dauerzustand handelt, die Rohstoffversorgung zu einem ihrer Hauptanliegen machen und auch das Fachministerium einschalten, denn die gegenwärtige Lage kann zu grösseren Wirtschaftsschäden führen. 'Entschuldigungen und Ausreden sind hier fehl am Platz. Die Genossen aus dem Direktionskomitee sollen es als eines der dringlichsten Anliegen betrachten, die für die Produktion notwendigen Rohstoffe sicherzustellen. Dabei soll nicht vergessen werden, dass wir 1970 eine viel grössere Produktion zu bewerkstelligen haben.“ Ing. Viorica Bălan und Meister Silviu Stancu wiesen darauf hin, dass die Anlagen bedeutend mehr hergeben könnten und die Wirtschaftsaktivität wirksamer wäre, wenn man sich, inteQSjjter 'auch um" cfie Einführung’heuer Erzeugnisse bemühen würde. Sie unterbreiteten den Vorschlag, einen neuen Weichmacher, das ButiKStearat, zu erzeugen, das bisher für unsere Chemieindustrie aus dem Import bezogen wurde. „Allerdings erfordern sowohl dies als auch die gesteigerten Produktionsaufgaben eine Reihe von Neuordnungen im technologischen Prozess, die ohne neue Investitionen durchgeführt werden könnten.“ Sie machten den Vorschlag, einige der vorhandenen Betriebsanlagen darauf einzustellen ; Fachkräfte seien vorhanden. Ein vielbesprochenes Thema war auch die berufliche Weiterbildung der Belegschaft. Angesichts dessen, dass von Jahr zu Jahr -neue Erzeugnisse in das Fertigungsprogramm gelangen und dass die Aufgaben immer grösser werden, sollte das Direktionskomitee berufliche Fortbildungskurse eröffnen, die für alle verpflichtend sind. Denn die neue Technik verlangt auf allen Gebieten auch Kader, die sie beherrschen. „Terapia“ hat Fünfjahrplan erfüllt Klausenburg (NW). — Als erster Klausenburger Betrieb meldet die Medikamentenfabrik „Terapia“ die Erfüllung des Fünfjahrplans. Dieser Erfolg war vor al lem möglich, weil das hiesige Kollektiv bereits mehrere Jahre nacheinander jährliche Zusatzproduktionen im Werte von mehreren Millioneiv Lei erzielte. Da .dieser Arbeitsrhythmus auch heuer beibehalten wurde, konnte das Fünfjahressoll sowohl beim Brutto- wie auch beim Warenund Exportplan um ein Jahr und vier Monate vorfristig eingelöst werden. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, bis Ende des kommenden Jahres etwa 400 Tonnen Arzneimittel ausserplanlich zu erstellen. Fiuglinie Rom—Bukarest eröffnet Bukarest. — Mit der Eröffnung der neuen Fluglinie Rom — Belgrad — Bukarest, die von Maschinen der TAROM und ALITALIA beflogen wird, ist die Zahl der ausländischen Fluggesellschaften, die ständige Fluglinien nach Rumänien unterhalten, auf 15 angewachsen. Die neue Linie wird wöchentlich viermal beflogen, u. zw. Donnerstag und Samstag von italienischen, Dienstag und Freitag von rumänischen Maschinen. Wie TAROM-Handelsdirektor Iulian Spirea in einem Pressegespräch bekanntgab, hat TAROM auf verschiedenen Li' nien (London und Tunis) Sonderflugzeuge eingesetzt, da der Touristenzustrom auch im September anbält. Desgleichen sind rumänische Flugzeuge durch ONT und ausländische Reisegesellschaften für internationale Flüge gechartert worden. Im internen Flugverkehr tritt der neue Fahrplan am 10. Oktober in Kraft. Auf den Strecken Klausenburg, Temesvár, Tg.Mureş, Arad, Grosswardein, Suceava und Bacău wird mit neuen Maschinen geflogen. Werkzeugproduktion verdoppelt Kronstadt (NW). — Die Erweiterungsarbeiten in der Kronstädter Werkzeugfabrik sollen eine Verdoppelung der gegenwärtigen Werkzeugproduktion ermöglichen. Errichtet wird vorerst eine 4000 Quadratmeter grosse Werkhalle für mechanische Bearbeitung. In der Folge wird eine Zuschneideabteilung gebaut, die Schmiede- und die Werkhalle für spanabhebende Bearbeitung wesentlich erweitert. Ackerung im Schneckentempo gefahren Kreis Kronstadt: Erst 40 Prozent der Ackerfläche bewältigt Kronstadt (NW). — Am 2. September waren im Kreis Kronstadt erst 40 Prozent der für Sommerackerunge,n vorgesehenen Flächen umgeschollt worden. Im einzelnen sind die Leistungen jedoch äusserst unterschiedlich. Während man in den LPGs Deutschtekes, Brenndorf, Zeiden .und Heldsdorf bereits fertig ist, haben Wirtschaften wie Meeburg, Ucea de Sus, Stein, Lisa und Tartlau diese dringende Feldarbeit kaum in Angriff genommen. Insgesamt 42 Wirtschaften liegen mit Ihren Leistungen unter dem Kreisdurchschnitt. Darunter gibt es sogar 22 Einheiten, die weniger als ein Viertel der geplanten Flächen bewältigt haben. Den Wirtschaftsvorständen und Mechanisierungsbetrieben, den zuständigen Kreisstellen obliegt es, das Pflugtempo durch praktische Massnahmen zu beschleunigen, denn der Einfluss der Sommerackerung auf die zukünftige Ernte dürfte jedem Bauern und Agrarfachmann wohlbekannt sein. Ein Beispiel aus dem Burzenland kann das erneut unterstreichen : In Neu stadt und Weidenbach, wo nach der Sommerfurch^ im Herbst noch eine leichte Saatfurche’ folgte, wurden heuer über 4000 bzw. 3500 Kilogramm Weizen im Hektardurchschnitt heimgefahren. Lehrkräfte herzlich begrüsst Kronstadt: Schuljahr kann beginnen Kronstadt (NW). — Die 159 neuen Lehrkader, Lehrer und Professoren, die dem Kreis Kronstadt zugeteilt worden sind, wurden auf einer Versammlung im „Unirea“-Lyzeum festlich empfangen. Constantin Cîrţînă, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees und Vorsitzender des Kreisvolksrates Kronstadt, und Elena Georgescu, Generalinspektor des Kreisschulinspektorates, hiessen die Absolventen willkommen und wünschten ihnen an der Seite der bereits über 5000 Lehrkader, die in diesem Kreis tätig sind, Erfolg, in ihrem neuen Tätigkeitsbereich. Kronstadt (NW). — Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr sind im Kreis Kronstadt so gut wie abgeschlossen, wird vom Schulinspektorat mitgeteilt. Den Schulen wurde neues Mobiliar im Werte von 1 900 000 Lei zugewiesen, und 461 800 Schulbücher — darunter 44 641 in deutscher und 39 782 in ungarischer Sprache — im Werte von 1 400 000 Lei wurden an die Schulen des Kreises kostenlos ausgefolgt. In Rosenau und Săcele stehen neue Schulen mit je 16 Klassenräumen empfangsbereit. Ausflüchte statt Gemüse Warum sind Tomaten und Kartoffeln in Reschitza Mangelware? Der Stadtvolksrat plant Sitzungen statt Sofortmassnahmen Nachdem die Reschitzaer Märkte während der Sommermonate nur sehr mittelmässig mit Gemüse versorgt worden sind, scheinen nun die Tomaten- und Kartoffel1 ieferungen völlig ausgefallen zu sein. Im Verlauf der Jahre, das muss man sagen hat sich die Reschitzaer Handelsorganisation für Gemüse und Obst (OLF) entwickelt. Es gelang ihr auch zeitweilig, das Warenangebot zu béréi' hern. Gegenwärtig scheint sie jedoch zu versagen. Seit zwei Wochen kommt die OLF ihren Aufgaben nicht nach. Beim Kreisvolksrat erfuhren wir, dass für Reschitza in diesem Trimester mehr als 8000 Tonnen Gemüse kontraktiert wurden. Auf dem Markt jedoch keine Spur davon. Hans Steiner, OLFDirektor des Munizipiums, findet eigentlich auch keine überzeugende Erklärung dafür: „Von den 8000 Tonnen wurden uns nur 1562 Tonnen Gemüse jund Obst geliefert. Von 1268 Tonnen Tomaten sind bisher nur 26,8 Tonnen den Konsumenten zur Verfügung gestellt worden. Für die betreffende Zeitspanne hätten auch die eingeplanten 1550 Tonnen Kartoffeln, auf die wir rechneten, bestimmt ausgereicht. Aber mit weniger als 257 Tonnen — soviel wurden nämlich geliefert — ist kein Staat zu machen. Weiter: Von 1019 Tonnen Grünzeug gelangten ebenfalls nur 50 Tonnen auf Reschitzas Märkte. Es ist müssig, weitere Beispiele anzuführen, um zu veranschaulichen, dass die Reschitzaer Hausfrauen mit leeren Markttaschen nach Hause gehen müssen.“ Frühtomaten sind wegen des Regenwetters zugrundegegangen, und die Herbsttomaten reifen eben erst — so heisst es bei den LPGs des Kreises Karasch-Severin, mit denen Verträge abgeschlossen wurden. Die Ankäufer von OLF müssen demzufolge mit leeren LKWs abziehen. Das andauernde Regenwetter ist zwar unbestreitbare Tatsache, doch wäre es nicht uninteressant zu wissen, wie die Einzelproduzenten damit fertig geworden sind, die nun die Tomaten um — sage und schreibe — 6 Lei pro Kilogramm zum Kauf anbieten. Selbstverständlich wirkte sich das Wetter auch auf die Moritzfelder LPG aus. Dort wurden nämlich 5 Hektar Zwiebel angebaut. Der veranschlagte Hektarertrag sollte 40 Tonnen betragen. Dass dieser sich aber nur auf 7 Tonnen beläuft, dazu hat bestimmt auch das oft meterhohe Unkraut beigetragen. Andere landwirtschaftliche Einheiten können sich ebenfalls nicht mit besseren Ergebnissen rühmen. Die LPG aus Grossscham sollte beispielsweise 5 Tonnen Tomaten liefern. Davon bekamen die Reschitzaer Verbraucher jedoch gar nichts zu sehen. Aus Răcăjdia wurden 15 Tonnen Tomaten. erwartet. Geliefert wurden 0,6 Tonnen. Das gleiche gilt für andere LPGs, die ihren Vertragsverpflichtungen überhaupt nicht oder nur teilweise nachkamen. Allem Anschein nach — das widerspiegeln die Tatsachen — wird der Gemüsebau in Karasch-Severin nach wie vor aufs Nebengeleise geschoben. Anscheinend wollen es die Landwirtschaftseinheiten noch immer nicht begreifen, dass sie, bis aus den Gemüsebeoken des Landes grössere Mengen Gemüse eintreffen, für die Stadtversorgung aufkommen müssen. Es_ ist unzulässig, dass ein Industriezentrum’ wie Reschitza wochenlang ohne Gemüse bleibt. Aber s Di© Gemüseversorgung des Munizipiums ist nicht nur eine Angelegenheit der OLF. Die Direktion der Landwirtschaftsabteilung des Kreisvolksrats, die ja von Fachleuten geleitet wird, müsste sich intensiver einschalten. Wie Johann Maidét, Stellvertretender Vorsitzender des Kreisvolksrates, mitteilte, werden die Ursachen der Nichteinhaltung der Lieferungsverpflichtungen der LPGs an Ort und Stelle untersucht. Statt Sitzungen und Untersuchungen sollten eher Sofortmassnahmen getroffen werden, damit das Gemüse schnellstens vom Feld auf den Markt gelangt. Aüch der Volksrat verantwortet dafür. Willi Endresz Temesvarer Studenten zum Zagreber Festival Temesvár (NW). — Die Amateur-Theatergruppe der Temesvarer Universität ist zum Studenten-Theaterfestival in Zagreb abgereist. Unter dem Titel „Die Spiegel“ werden die Temesvarer Studenten eine Suite dramatisierter Fabeln Grigore Alexandrescus in der Regie von Niki Wolcz vom Temesvarer Deutschen Staatstheater aufführen. Neuer Kühlschrank „Fram 70" Bukarest. — Ein neuer Kühlschrank soll unter Bezeichnung „Fram 70“ noch bis Jahresende in den Handel gebracht werden. Die Mechanischen Werke von Sadu-Gorj haben mit der Assimilierung der Herstellung dieses neuen Kühlschranks bereits begonnen. „Fram 70“ wird ein Fassungsvermögen von rund 70 Litern besitzen und ein um die Hälfte niedrigeres Gewicht haben als der gegenwärtig hergestellte Kühlschranktyp. Das Fassungsvermögen ist dabei nur um ein Drittel geringer. Zweimal um den Äquator Kronstadt (NW). — Den Äquator zweimal umschlingen könnte man mit den 95 Millionen Quadratmeter Tuchwaren, die in den letzten 25 Jahren in der Kronstädter Tuchfabrik erzeugt wurden. Ihr diesjähriges Achtmonatssoll beschloss die Belegschaft mit einer Zusatzleistung von 53 000 Quadratmeter Woll- und Baumwollgeweben. Einen beachtlichen Arbeitserfolg meldeten auch die Kronstädter LKW-Bauer, die insgesamt 600 3- und 5- Tonnen-Fahrzeuge über die Planaufgaben lieferten. Kurznachrichten Am internationalen Architektenkongress in Buenos Aires wird Rumänien von einem Architektenteam unter Leitung der Architekten Horia Maieu und N. Bädescu vertreten sein. Auf dem Kongress soll auch eine Ausstellung mit Kleinmodellen und Bildmontagen der Neubauviertel aus Galatz und Bukarest veranstaltet werden. Fünf Kronstädter Künstler, Eftimie Modilcä, Emilia Aposfolescu, Viktor Stürmer, Ludovic Boros und Lafazanis Ilias, stellen zur Zeit im Laufen, einer Stadt in Bayern, Graphiken, Gemälde und Bildhauerarbeiten aus. Im „Arta"-Saal auf dem Kronstädter Rathausplatz wurde eine Ausstellung der Kronstädter Graphikerinnen Adela Goosch- Pruss und Augusta Pop eröffnet. Gezeigt werden Werke aus der letzten Schaffensperiode der beiden Künstlerinnen. Woren im Werte von 307 Millionen Lei haben die Verkaufseinfieiten der Konsumgenossenschaften des Kreises Hermannstadt seit Jahresbeginn abgesetzt. Es ist dies, gegenüber der Vergleichsperiode der ersten acht Monate des Vorjahres, eine Steigerung von über 7 Millionen. Fortgeschritten sind die Bauarbeiten an der Wasserkläranlage oberhalb von Weisskirch bei Schässburg. Zur Zeit ist das 2500 Kubikmeter Wasser fassende Sammelbekken zu 70 Prozent fertiggestellt. Das heuer durchzuführende Bauvolumen beläuft sich auf insgesamt 5,5 Millionen Lei. Wie wird das Wetter? Gestern: Schönes Herbstwetter in allen Teilen des Landes. Heiterer Himmel im Laufe des Tages. In der Nacht kühl. Nachttiefstwerte zwischen 2 Grad (Miercurea Ciuc) und 17 Grad (Orawitza), Tageshöchstwerte zwischen 14 Grad (Petroşeni) und 24 Grad (Alexandria, Medgidia). In Bukarest : 22 Grad. Weiterentwicklung: Durch das Abziehen eines Antizyklons in Richtung Ost kann vom Süden her eine Warmluftströmung eindringen. Dadurch weitere Erwärmung. Heiterer, dann leicht bewölkter Himmel. Im Westen strichweise Kegen. Schwacher bis massiger Wind. Tiefstwerte zwischen 10 und 20 Grad. Höchstwerte 22 bis 32 Grad. Gebirge: Leichte, doch merkliche Erwärmung hei vorwiegend heiterem Himmel. Leicht bewölkt nur im Banater Bergland und im Westgebirge, wo örtlich Regen zu erwarten ist. Küste: Schönwetter an der ganzen Küste. Weitere Erwärmung. Niederschlagsfrei. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon i 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale). 18 1217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Bundespräsident der Republik Österreich, Franz Jonas, trifft heute in unserem Lande ein Auf Einladung des Vorsitzenden des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, trifft heute der Bundespräsident der Republik Österreich, Franz Jonas, zu einem Stäatsbesuch in unserem Land ein. Franz Jonas wurde am 4. Oktober 1899 in Wien als eines der acht Kinder einer Arbeiterfamilie geboren. Er besuchte die Fachschule für Graphiker, um sich zum Buchdrucker auszubilden. 1917 wurde er in der österreichisch-ungarischen Armee mobilisiert und an die russische und italienische Front geschickt, und nach Kriegsende gehörte er der Volksmiliz an, wobei er sich an den Verteidigungskämpfen im Lävarit- Tal in Kärnten beteiligte. Von 1919 bis 1932 war er als Buchdruckerund Korrektor tätig und begann gleichzeitig in der Gewerkschaftsbewegung und der Sozialdemokratischen Partei zu wirken. Er besuchte die Wiener Arbeiterhochschule, studierte Politund Nationalökonomie, Geschichte und Wirtschaftsgeographie. Von 1932 bis 1934 war er Sekretär der Organisation der Sozialdemokratischen Partei in Floridsdorf, einem der Industrieviertel Wiens. 1935 wurde er wegen seiner Beteiligung an der illegalen Konferenz der revolutionären Sozialisten in Brünn verhaftet und des Hochverrats angeklagt. Nach einjähriger Haft infolge des bekannten Sozialistenprozesses wurde Franz Jonas wegen mangelnder Beweise entlassen. Einige Zeit konnte er keine Arbeit mehr finden, und 1938 war er wieder als Schriftsetzer in einer Druckerei, dann als Beamter in einer Lokomotivenfabrik tätig. Gleich nach der Befreiung Wiens im Jahre 1945 begann Franz Jonas in der Gemeindeverwaltung eines Wiener Stadtviertels zu arbeiten und wurde ein Jahr später zum Bürgermeister von Floridsdorf innerhalb der Wiener Gemeindeverwaltung ernannt. Seit 1948 hatte er Ämter als Stadtrat inne. Im Juni 1951 wurde Franz Jonas zum Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien gewählt. Franz Jonas erwies sich an der Spitze des Stadtrats der österreichischen Hauptstadt als ein guter Organisator und dynamischer Verwalter. Er war der Initiator und leitete sodann die Verwirklichung eines umfassenden Bauprogramms von Wohnungen, Schulen und Krankenhäusern, Strassen und Brücken wie auch zur Modernisierung der Stadt. Er war desgleichen um den Ausbau der Beziehungen zu den grossen Städten der Welt bemüht. Franz Jonas war vierzehn Jahre lang Bürgermeister von Wien. Von den 170 Bürgermeistern, die diese Stadt seit dem Jahre 1282 hatte, übten nur vier dieses Amt längere Zeit aus. Von 1951—1953 war Franz Jonas Mitglied des österreichischen Bundesrates und dann, bis zu seiner Wahl in das hohe Amt des Bundespräsidenten der Republik Österreich, Abgeordneter des österreichischen Nationalrates. Er war Obmann des österreichischen Städtebunds, Mitglied des Exekutivkomitees des Internationalen Gemeindeverbandes und Vorsitzender des „Rates der Gemeinden Europas“. Franz Jonas ist Ehrenbürger von Wien. Am 23. Mai 1965 wurde Franz Jonas zum Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt. An der Spitze des Staates führt er konsequent eine Friedens- und Neutralitätspolitik, eine Politik der aktiven Zusammenarbeit und Kooperation mit allen Staaten der Welt, ungeachtet ihrer politischen oder Wirtschaftsordnung, eine Politik der auf Gleichberechtigung und gegenseitiger Achtung aufgebauten Beziehungen. Der heute beginnende Besuch des Bundespräsidenten der Repüblik Österreich, in Rumänien gliedert sich in die guten Beziehungen ein, die zwischen den beiden Ländern bestehen. Die rumänisch-österreichischen Beziehungen erfahren gegenwärtig eine erspriessliche Ausweitung, gekennzeichnet durch eine den Interessen der beiden Völker günstige, freundschaftliche Zusammenarbeit. In den letzten Jahren entwickeln sich die Wirtschafts- und Kulturbeziehungen zwischen Rumänien und Österreich erfolgreich, und beide Staaten äussern den Wunsch, diese Beziehungen vielseitig auszubauen. Von Gefühlen der Achtung und Freundschaft für das österreichische Volk durchdrungen, heisst das rumänische Volk Bundespräsident Franz Jonas auf dem Boden Rumäniens herzlich willkommen. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing Den Botschafter der Volksrepublik Bulgarien Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, empfing Mittwoch, den 10. September, den Ausserordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Volksrepublik Bulgarien in Bukarest, Georgi Bogdanoff, im Zusammenhang mit dessen endgültiger Abreise aus unserem Land. Bei dieser Gelegenheit fand eine Unterredung statt, die in einer herzlichen, kameradschaftlichen Atmosphäre verlief. Genossen ian E. Kalnberzin Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatşrates der Sozialistischen Republik Rumänien, empfing Mittwoch vormittag Genossen Jan E. Kalnberzin, Vorsitzender des Obersten Sowjets der Lettischen SSR, Stellvertretender Vorsitzender des Obersten Sowjets der UdSSR, der sich auf Einladung Genossen Nicolae Ceauşescus auf Urlaub in unserem Land befindet. Beim Empfang war der Botschafter der Sowjetunion in Bukarest, A. W. Bassow, zugegen. Die Begegnung verlief in einer herzlichen, kameradschaftlichen Atmosphäre. Botschafter Dänemarks überreichte Beglaubigungsschreiben Am 9. September 1969 empfing der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, den ersten dänischen Botschafter mit ständigem Sitz in Bukarest, Torben Busck-Nielsen, der seine Beglaubigungsschreiben überreichte. (Fortsetzung auf Seite 5)