Neuer Weg, 1969. október (21. évfolyam, 6350-6376. szám)
1969-10-10 / 6358. szám
Seite 2 Man hat es, wie man es sich macht Einige Betrachtungen zum Thema : Intellektueller auf dem Lande iVon Gerhardt C s e j k a Ein Wort ist gestorben im Banater Dorf, kaum dass es jemand vermerkte, jedenfalls trauert ihm niemand nach. Genau genommen sind es eigentlich zwei Wörter, denn so ist es Brauch in diesem geistigen Lebensbereich! Es stirbt immer gleich das Gegenteil mit. Oder spricht man heute vielleicht noch irgendwo von den „Herrischen“ ? Bestimmt selten, denn es gibt wenig „Paurische“ mehr. Das waren nicht zwei klar bestimmte soziale Schichten (die gibt es immer noch, und nicht bloss zwei), sondern gegensätzliche, fast einander ausschliessende Lebenskreise, deren Mitglieder als äusseres Kennzeichen verschiedene „Uniformen“ trugen t die einen städtische Kleidung, die änderen Tracht. Als vor 10—15 Jahren die meisten Frauen „aus der Tracht sprangen“, war das weder eine Sache der Mode, noch der Zweckdienlichkeit allein, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass sich eine Wandlung im Verhältnis der beiden „Lager“ zueinander — also der Stadt zum Land — angebahnt hat. Es steht fest, dass der Lehrer heute eine viel aufgeschlossenere Schülerschaft auf dem Lande vorfindet, der Arzt vertrauensvollere Patienten, der Bauingenieur oder Agronom technikgewohntere Helfer. Hat sich aber auch die Einstei-' lung des Intellektuellen geändert ? Die' Frage, in dieser allgemeinen Form gestellt, ist nicht leicht zu beantworten. Wie steht es damit z. B. in der Grossgemeinde Sanktanna ? Aus den Gesprächen mit den Lehrern geht hervor, dass die Kadermigration auch diese reiche Ortschaft nicht verschont hat. Es sind viele jungen Leute „in die Stadt“ gezogen, nachdem sie ihr Studium abgeschlossen hatten. Allerdings gibt es gerade hier mehr „einheimische“ Lehrkräfte, als in manchem anderen Dorf. Das muss doch seine Hintergründe haben. „Bekantlich wächst der Mensch an seinen Aufgaben“, sagt Deutschlehrer F. S. „Wenn nun einer sich zur wissenschaftlichen Tätigkeit berufen fühlt, so will er schon, von. Hause .aus nicht auf dem Lande bleiben wollen. Weshalb ? Weil“, so versucht er zu argumentieren, „ihn tausend kleine Pflichten und Ärgernisse von der Aufgabe abhalten, die für ihn die grösste scheint. Dabei sind die physischen Distanzen — zur Stadt, zum Forschungszentrum — ja heute beileibe nicht mehr unüberwindlich, man könnte also hier genauso gut, vielleicht sogar besser, ruhiger arbeiten — schon weil man mit seiner Freizeit sowieso niohts anzufangen hat; ausserdem kann niemand behaupten, dass die materiellen Bedingungen, die wir haben, schlecht sind, im Gegenteil, es lebt sich besser hier — besonders, wenn man zu Hause ist, bei den Eltern. Viele von unseren Einheimischen sind aber nur deswegen hergekommen, und das ist auch nicht das richtige.“ Der junge J. K,, der erst seit heuer hier, in seiner Heimatgemeinde, unterrichtet, ironisiert das so : „Für Essen und Schlafen geb’ ich keinen Bani aus und spar mir ein Sümmchen. Dann heirate ich die Nani, die erbt ein grosses Haus und eine Kuh — die brauch ich bloss gut zu melken und dann zu verkaufen, so hab ich auch gleich ein Auto und bin ein gemachter Mann.“ Er meinte das natürlich nicht ernst, aber aus der Gegenüberstellung der beiden Situationen ergibt sich eine regelrechte Moral. Bitte — sagt der „Herrische" dann — aber es fehlt der geistige Antrieb, es gibt soviel Kleinlichkeit hier, dass man es nicht auszuhalten vermeint. Es scheint also ein wahres Dilemma zu sein i In der Stadt könnte ein fähiger, schöpferischer Kopf mehr leisten, wenn er die Müsse dazu hätte, auf dem Land hingegen fehlt ihm die Müsse nicht, dafür aber die anreizende Atmosphäre. Nun — es dürfte eine sehr einfache Lösung geben 1 Man kann sich eine angemessene Atmosphäre schaffen — denn die Kadermigration ist nicht eine Folge, sondern eine Ursache der stickigen Luft. Mit bereits angegrautem Haar kam vor Jahren I. I. als Lehrer für rumänische Literatur und Spräche ins Dorf. Eine unruhige Natur, ein Mann der Tat. Es dauerte nicht lange, bis er mit den Verhältnissen vertraut war. Bei den Schülern beliebt zu werden, war das geringste. Er hatte bald die ganze Jugend Sanktannas um sich geschart, eine Agitbrigade gegründet, für die er die Texte selber schrieb, und eine Laienspielgruppe, die er zu beachtlichen Erfolgen führte. Heute ist er Sekretär des Gemeindeparteikomitees und Kulturheimdirektor, ist hier wie dort sehr aktiv und hat also nicht allein Einblick in die Angelegenheiten der gesamten Bevölkerung, sondern auch die Möglichkeit, tatkräftig zu helfen. Es ist eine Leistung, es ist das Ergebnis einer Arbeit, die einem Tatmenschen Befriedigung schaffen kann. Hier liegt der springende Punkt. Es genügt nicht, dem frischgebackenen Lehrer, Arzt oder Ingenieur „Bedingungen zu schaffen“. Meist beschränkt sich das auf eine mehr oder weniger gute, mehr oder weniger preiswerte Wohnung und Speisemöglichkeit. Mit Haus und Kuh allein kann man jedoch keinem heutigen Intellektuellen das Dorf anziehend machen, sofern er wirklich das ist, was man unter einem Intellektuellen versteht. Er braucht Raum-für seine Energie und seine Fähigkeiten. Und dieser Raum entsteht gerade dadurch, dass man ihn zur Lösung wichtiger und schwieriger Fragen von allgemeinem Interesse heranzieht, statt ihn mit Tierzählungen und anderen statistischen Arbeiten zu „betrauen“. Allgemein ist für einen Intellektuellen die Gefahr geistiger Verflachung das grösste Schreckensgespenst. Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass diese Gefahr besteht. Aber ebenso wenig lässt sich bestreiten, dass sie oft nur als Vorwand für eine snobistische Phobie benützt wird, die im Grunde das Verzichtenmüssen auf einige Zivilisationsund Komfortbeigaben hervorgerufen hat. Das wird im Falle der Ärzte vielleicht noch deutlicher als bei den Lehrern, weil die Folgen von Leichtfertigkeit und Denkfaulheit dort unmittelbarer zutage treten. ‘ „Wir haben ein ziemlich grosses Spital mit ziemlich vielen Ärzten“, sagt Frau D. M., die seit Jahren von einer bösartigen Gicht ans Bett gefesselt ist, „aber ich wüsste wirklich nicht, welchem von ihnen ich volles Vertrauen schenken könnte. Aus dem einfachen Grund, weil immer andere kommen und man keinen richtig kennt. Besonders die Jungen haben wenig Geduld mit unsereinem.“ Obgleich also das ländliche Medium für die schöpferischen und tatkräftigen Intellektuellen keine „Gefahr geistiger Verflachung“ beinhaltet, wuchert die bekannte Phobie nach wie vor. Bei den einen ist wahrscheinlich eine gewisse Dosis Angst vor dem Anonymät dabei, bei den anderen jedoch — das sind die „Herrischen“, seltsame Windmühlenkrieger ohne Ideal und ohne Existenzberechtigung. Denn wer sein Diplom gemacht hat, wer seinen Beruf erlernt hat, um ihn auch auszuüben — der wird hin gehen, wo er das auch tun kann. Denn er wird es überall so haben, wie er selbst es sich macht. \ £ • Erziehung • Schule • Unterricht • Erziehung • Schule • Unterricht • Erziehung 4 Schule • Unterricht • Begeisterung und Handzeichen Das musikalische Gehör bildet sich langsam / Via Blockflöte zum Schülerwettbewerb Von Richard M i 1 d t, Lehrer, Urwegen Vor zwei Jahren stiegen mir bei der ersten Singstunde mit meinen Siebenjährigen die Haare förmlich zu Berge i 25 helle und rauhe, aber durchwegs begeisterte Kinderstimmchen schmetterten ein Lied („Kleine weisse Friedenstaube“) in den Klassenraum, dass mir das Trommelfell dabei fast platzte. Auch schien mir, als singe jedes Kind in einer anderen Tonlage. Was tun ? Abwinken und die Schüler zum Schweigen bringen? Keineswegs, ich liess sie gewähren ! Mein Standpunkt lautet nämlich: Begeisterung ist alles ! Ist nämlich die Freude für eine Sache vorhanden, so lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten, wenn man es versteht, die Freude zur Begeisterung zu steigern. Allerdings muss in unserem Fall die Begeisterung vom Lehrer ausgehen. Sie muss sich von ihm auf seine Schüler übertragen. Dann können Berge versetzt werden I Ziel Nr. Î: einheitliche Tonlage Nach zwei Jahren mühevoller Arbeit sind meine Schüler heute in der Lage, zwei-, drei- und vierstimmige Kanons und und sogar zwei- und dreistimmige Liedchen zu singen. Wunder sind dabei keine geschehen. Bloss warf ich die Flinte nicht gleich ins Korn, sondern begann systematisch an den Stimmen meiner Zöglinge zu „feilen“. Bald hatte ich die „Brummer“ herausgefunden — es waren ihrer nicht wenige ! —, und ihnen galt nun meine besondere Aufmerksamkeit. Die erste Massnahme, die ich nach einiger Zeit gemeinsamen Singens ergriff, war, dass ich sie neben „fjfate“ Sänger setzte. Wenn ich einen gering» Fortschritt fest- 5tslleii konnte, lobte ich sie. Qft setzte ich mich während der Singübungen neben einen „Brummer“, sang mit ihm oder spielte mit der Blockflöte die Übung mit. Das sah er als besondere Ehre an. Man darf im Musikunterricht nicht gleich lOOprozentigen Erfolg erwarten, denn das musikalische Gehör bildet sich bei den meisten Schülern sehr langsam. Mit meinen Schülern machte ich zunächst Übungen zum Erkennen der Töne, der Tonhöhe und der Tonunterschiede, bevor ich sie einfache Liedchen lehrte. Mein Hauptziel war, alle Kinder an die einheitliche Tonlage des Klassengesangs her'anzuführen. Als wichtigstes Prinzip galt mir in den ersten Wochen und Monaten, bei den Kindern die Freude am Singen zu entwickeln und zu fördern. Ich ermöglichte jedem Kind, auch dem, das zunächst falsch sang oder „brummte“, Erfolgserlebnisse, denn Tadel oder Zurückweisung bei freiwilligem Melden zum Singen eines Liedes können dazu führen, dass beim Kind Hemmungen auftreten, die den Prozess des Singenlernens in starkem Masse — nachteilig — beeinflussen. Besondere Aufmerksamkeit schenke ich den Übungen zum Bilden des „inneren Gehörs“, wobei mir die „Handzeichen“ vortreffliche Dienste leisten. Bevor wir eine Übung an die Tafel schreiben, erarbeiten wir sie mit Hilfe der Handzeichen. Nachher fällt das Singen nach Noten meinen Schülern viel leichter. Damit die Musikstunden interessanter werden, schalte ich manchmal auch kleine Wettbewerbe ein, die unter dem Motto: „Wer's weiss, schreibt an!“ stehen. Das geschieht folgendermassen: Ich stimme zuerst den Grundton „Do" an. Dann singe ich irgendeinen Ton auf „la“, den die Kinder finden sollen. Wer erkennt, welcher Ton gesungen wurde, schreibt ihn ins Notensystem. Auch die täglichen Übungen mit Notensprüngen machen den Kindern Spass. Sie gewöhnen sich dabei ah aktive Mitarbeit und gleichzeitig schult sich ihr inneres Gehör. „Alle Vöglein sind schon da“ Man soll nun aber nicht annehmen, dass die ganze Musikstunde aus solchen Übungen besteht. Mit ihnen beginnt wohl jede Stunde, nachher aber wird gesungen, und zwar viel gesungen. Um das Gehör zu schärfen, um die Freude am Klangschönen zu wecken, um zur Selbständigkeit zu erziehen, singen wir besonders viele Kanons. Dabei achte ich immer darauf, dass in jeder Stimme gute Sänger vertreten sind. Im letzten Jahr konnten wir auch zwei- und dreistimmige Lieder singen („Alle Vöglein sind schon da“, „Im Walde da wachsen die Beeren“ u. a.), die meinen Kindern besondere Freude bereiteten. Das Hauptgewicht legte ich aber auf das Erlernen einstimmiger deutscher und rumänischer Volks-, Kinder- und Massenlieder, die einen grossen erzieherischen Wert haben. In zwei Schuljahren haben wir über 70 Lieder und Kanons gelernt, von denen wir einen Teil bei Elternnachmittagen oder festlichen Anlässen Vorträgen. Dabei singt die ganze Klasse mit. Und die „Brummer“ ? Wir haben nur noch einen in der Klasse, und auch der befindet sich schon „auf dem Weg der Besserung“. Dass so grosse Fortschritte erzielt wurden, ist wohl den vielen Vokalübungen, aber auch dem Blockflötenspiel zuzuschreiben. das ich in der zweiten Hälfte des I. Schuljahres eingeführt hatte. Das Blockflötenspiel war anfangs als Ergänzung zu den melodischen Vokal Übungen gedacht, die wir im Rahmen der Lehrplanforderungen machten. paid aber wuchs die Ungeduld meiner Kleinen über diese Forderungen hinaus. Sie wollten mehr lernen, und ich stellte mich diesem Verlangen nicht in den Weg. Während wir bis dahin nur in den letzten zehn Minuten der Musikstunde Flöte spielten, sah ich mich nun genötigt, zweimal wöchentlich je 20 Minutep ein spezielles Blockflötenüben einzuschalten. Der Erfolg ? Die Note 10 beim kulturellen Wettbewerb der Schüler und Pioniere und das Recht, an der Kreisphase des Wettbewerbs teilzunehmen. Was wir spielen ? Zweistimmige Kinder-, Frühlings- und Volkslieder. Beim Blockflötenspiel benütze ich das ausgezeichnete Büchlein „Speiemann, fang an ! Ein Lernbüchlein für kleine Blockflötenspieler in Bildern und Noten von Joachim Stave, Bärenreiter-Ausgabe 1238“. Auch beim Blockflötenspielen sind Geduld, Ausdauer, Freude und Gemüt Gewähr für den Erfolg. Dabei genügt eine durchschnittliche Begabung des Lehrers vollkommen. Man muss kein musikalisches Genie sein, um seine Schüler Musik zu lehren und sie ihnen verständlich zu machen. Lieber mitsingen Gelingt es, die Freude am Singen und Musizieren bei unseren Schülern so zu wecken, dass sie dies von selbst auch zu Hause pflegen, dann haben wir viel zu ihrer Charakterbildung beigetragen. Die Eltern aber sollten ihre Kinder nie schweigen heissen, wenn diese fröhlich drauflossingen. Sie sollten lieber mit einstimmen in ihren Gesang, sie würden diesen eine grosse Freude bereiten und selbst mit der Zeit viel Vergnügen daran haben ! Um eine einheitliche musikalische Ausbildung zu gewährleisten, wäre es erwünscht, dass man auch für die Klassen I—II einen Leitfaden mit einer reichen Auswahl an verschiedenen Liedern und Anleitungen zum Erlernen des Blockflötenspiels herausbringt. Lokalnachrichten LUGOSCH Das Volksmusikorchester des Kulturheims von Fatschet, Preisträger des IX. Landeswettbewerbs der Laienkünstler, ist nach Jugoslawien abgereist. Die Banater Amateurkünstler werden in Uzdin bei den Festlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums seit der Befreiung der Ortschaft von der faschistischen Besetzung auftreten. TSCHAKOWA 400 Schüler des Tschakowaer Lyzeums halfen vergangene Woche auf iden Feldern der Wirtschaften der Umgebung bei der Gemüseernte. Allein in Ghilad wurden in diesen Tagen über 700 Kisten IPaprika, in Macedonia über 2000 Kilogramm Tomaten und in Cebza 700 Kilogramm grüne Bohnen eingebracht. BISTRITZ. Mit dem Lustspiel „Die Komödianten“ von Szigligeti Ede ist die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters am vergangenen Sonntag vor das Bistritzer Publikum getreten. Für die Regie und das Bühnenbild zeichnete Hanns Schuschnig, für die Kostüme Erna Grimme. Information Hermannstädter Museologen n«ch Göttingen 40 Kurzfilme über Ethnographie und Folklore Rumäniens Hermannstadt (NW). — Im Rahmen eines Abkommens zwischen dem Institut für Ethnographie und Folklore der Akademie der SRR und dem Institut für wissenschaftliche Filme Göttingen (Bundesrepublik Deutschland), ist eine Gruppe von Fachleuten des Hermannstädter Brukenthalmuseums nach Göttingen abgereist, um hier bei der Ausarbeitung von 40 Kurzfilmen mit ethnographischen und folkloristischen Themen mitzuarbeiten. Zu den 40 greifen, die über handwerkliche Tätigkeit und über das kultu- j relle Leben in unserem Land Aufschluss j geben sollen, gehören auch Filme, die im ! Kreis Hermannstadt gedreht wurden, wie j beispielsweise der Streifen „Traditionelle rumänische und sächsische Volkstänze aus dem Gebiet der beiden Kokéin sowie äuä I der . Mărginimea Sibiului“. „Wimmla" im Sathmarer Land Heurige Weinlese überirifft alle Erwartungen Sathmar. — In den - Weinbaugegenden des Sathmarer Landes läuft die Lese in diesen Tagen auf Hochtouren. In den eigenartigen Weinkellern der sathmarsehwäbischen Ortschaften Sagas, Bildegg, Schändern und Sukunden steht seit Beginn der „Wimmla“-(Lese-)Zeit jeder im Einsatz. Zahlreiche Fuhrwerke bringen die Trauben von dem „Weibiearg“ in Richtung „Weikiallr“, wie Weinberg und Weinkeller hier heissen. Eine Rekordlese ist in diesem Jahr auch in der Grosgkaroler Gegend zu verzeichnen. Die Petrifelder'und Bescheheeder LPG-Bauern müssen sich seit einigen Tagen mit der Beschaffung zusätzlicher ' „WéifSjSsser“ ' beschäftigen, da, die heurige Lese alle Erwartungen übertroffen hat. Prof; Joseph F r i e dric h Petrifeld Bach-Chor tritt wieder auf Hermannstädter Puppentheater Hermannstadt (NW). — Unter Stabführung von Prof. Franz Xaver Dressier tritt am Dienstag, 14. Oktober (17 und 20,30 Uhr), im Saal des Staatstheaters, der Bach-Chor in Begleitung der Hermannstädter Staatsphilharmonie mit einem vokal-sinfonischen Konzert zum erstenmal in dieser Spielzeit wieder vor das Publikum. Das Programm umfasst Anton Bruckners „Tedeum“ für Solisten, Chor und Orchester sowie zwei Kantaten für Solisten, Chor und Orchester von Doru Popovici. Als Solisten wirken mit Iulia Şerban-Sigheti, Martha Kessler, Anton Schlezack und Mihai Sămărghiţăn. erölänet Spielzeit Hermannstadt (NW). — Mit G. Wittmanns Bühnenstück „Am Zebrastreifen“ eröffnete am Mittwoch die deutsche Abteilung des Hermannstädter Puppentheaters ihre neue Spielzeit. Für die Regie des Stückes zeichnet der Autor selbst, während das Bühnenbild von Friedrich Weinrich entworfen wurde. An der rumänischen Abteilung des Puppentheaters stehen die Vorbereitungen der Aufführung „Zwei Musketiere“ von Mircea Vereş kurz vor Abschluss. Die Erstaufführung dieses Stückes soll am 15. Oktober stattfinden. Frachter in letzter Minute gerettet Konstanza. — In einen schweren Sturm geriet der liberianische Frachter „Navia“ in der Nähe der Felsen vor Agigea an der rumänischen Schwarzmeerküste, als er von Konstanza aus Richtung auf das Mittelmeer genommen hatte. Das Schiff verlor die Fahrtrichtung und lief bis zum Schluss fast auf den Felsen auf, wo schon mehrere Schiffe in, Gefahr geraten waren. Durch eine Funkmeldung wurde die Küstenwache verständigt, deren Rettungsmannschaften sofort mit dem Bergungseinsatz begannen. Der Frachter konnte in letzter Minute zusammen mit seiner Ladung gerettet werden. Die „Na via“ hatte in Konstanza u. a. 12 500 Tonnen Zement und Kunstdünger aufgenommen. Bei dem Rettungseinsatz handelt es sich um die elfte derartige Aktion, die der Rettungsdienst von Navrom-Konstanza in diesem Jahr vornehmen musste, Professor gab sich als Schüler aus Er wollte einen Kandidaten bei der Aufnahmeprüfung durchbringen Bukarest. — Alexandru Vasile, Professor an einer Allgemeinschule in Giurgiu, wollte dem Schüler Marin Florea auf eigene Art eine Aufnahmeprüfung bestehen helfen. Der Professor gab sich bei der Aufnahme in die Bukarester Berufsschule für Hotelpersonal als Marin Florea aus, der ebenfalls aus Giurgiu stammt. Bei der Überprüfung der Personalausweise konnte jedoch der Identitätstausch festgestellt werden. Die beiden wurden dem Gericht übergeben. Laut Gesetz können sie zu Gefängnisstrafen zwischen 3 Monaten und 3 Jahren verurteilt werden. Zweimal entflohen Kronstadt (NW). — Vasile Marmiton (22), der einen nächtlichen Einbruch in das Marienburger Universal-Kaufhaus verübt hatte, gelang es zweimal, aus den Händen der Milizleute zu entfliehen. Beim zweiten Mal konnte er sogar aus dem Zimmer des Untersuchungsoffiziers entkommen. Nach einigen Tagen wurde der bereits zweimal vorbestrafte aus dem Kreis Maramureş stammende Alkoholiker jedoch wieder festgenommen und dem Gerächt übergeben. Marmiton hat bisher bereits fünf Jahre Gefängnis abbüssen j müssen. Hoteldiehstahl im „Union“ Bukarest. — Florian Purcarin aus der Gemeinde Poiana Mare, Kreis Dolj, konnte vor kurzem von der Bukarester Miliz als der Täter mehrerer, in letzter Zeit gemeldeter Hoteldiebstähle identifiziert werden. Purcarin hatte im Hotel „Union“ übernachtet, aus dem er morgens um 3,30 Uhr Weggehen wollte. Er konnte gerade beim Verlassen des Hotels festgenommen werden. Purcarin hatte alle Zimmerkollegen bestohlen. Drei PKW-Diebe : 20 Wagen in 3 Monaten Bukarest. — Mehr als zwanzig PKWDiebstähle haben Ionel Năstase, Mihai Gheorghe und Mircea Blindu allein in der Zeitspanne zwischen dem 27. Mai und 19. August 1969 verübt Die drei Täter konnten vor kurzem von der Bukarester Miliz festgenommen werden. * « I > ♦ Erprobung des neuen Lohnsystems in der Landwirtschaft (Fortsetzung von Seite 1) Die Lohnerhöhung kommt über 425 000 Angestellten in der Landwirtschaft zugute, deren Jahreseinkommen annähernd um 725 Millionen Lei höher liegen wird als das vor 1967 erzielte. Das neue Lohnsystem berücksichtigt die Besonderheit der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft und sieht elastische Lohnformen vor, die die Angestellten in diesem wichtigen Sektor der Volkswirtschaft in grösserem Masse an der Erzielung von Mehrerträgen bei Getreide, Gemüse und technischen Nutzpflanzen, bei Milch, Fleisch, Eiern und anderen Erzeugnissen sowohl in der staatlichen als auch in der genossenschaftlichen Landwirtschaft mitinteressieren werden. Auf diese Weise wird eine engere Verbindung der Löhne der Angestellten in dem staatlichen Landwirtschaftseinheiten und der - Fachleute in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften mit den Ergebnissen ihrer Arbeit und denen der Einheiten, in der sie sich betätigen, geschaffen. Das neue Lohnsystem sieht die Gewährung eines Lohnes vor, der der Erfüllung der festgesetzten Produktionsaufgaben entspricht. Mit Rücksicht auf die spezifischen Bedingungen in der Landwirtschaft, wo die vollständigen Ergebnisse der Produktionstätigkeit erst am Ende des Landwirtschaftsjahres bekannt werden; setzt sich der Tariflohn dieser Angestellten aus zwei Teilen zusammen : Der grössere Teil von 80—90 Prozent wird monatlich ausgezahlt, der zweite Teil bei Jahresende, je nach der Erfüllung des Produktionsplanes. Um die Angestellten einer jeden Farm an der Erzielung möglichst guter Ergebnisse mitzuinteressieren, wird ihr Einkommen unmittelbar von den Ergebnissen der Farm abhängen, in der sie arbeiten, unabhängig von den Ergebnissen, die der gesamte Landwirtschaftsbetrieb erzielt. Die Einkünfte der Angestellten in den Betrieben für Mechanisierung de* Landwirtschaft — BML — werden sowohl von der wertmässigen Erfüllung des Arbeitsplanes als auch von der Erreichung der eingeplanten Erträge der hauptsächlichen Kulturen in den Produktionsgenossenschaften, für die sie arbeiten, abhängig gemacht. Auf diese Weise werden sie daran mitinteressiert, die Arbeiten in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften qualitativ möglichst gut und zum günstigsten Zeitpunkt auszufübren. Uber die Tariflöhne hinaus kommen den Angestellten der staatlichen Landwirtschaftseinheiten im Laufe des Jahres für besondere Arbeitsergebnisse Prämien zugute : zu Jahresende erhalten sie je nach Überbietung der eingeplanten Bruttoeinnahmen der Farm oder der für den Betrieb eingeplanten Reingewinne Gratifikationen. Den Angestellten der Betriebe für Mechanisierung der Landwirtschaft können für die Überbietung des Einnahmensolls des Betriebs Prämien gewährt werden. Zugleich können sie auch für Überschreitung der eingeplanten Erträge bei den Hauptkulturen in den betreffenden LPGs Prämien erhalten. Zu diesem Zweck können die LPGs in den Grenzen einer 20prozentigen Quote des Umfangs der bei den Hauptkulturen planzusätzlich erzielten Erträge, für die die BML Arbeiten ausgeführt hat, einen Prämienfonds bilden ; die konkrete Quote sowie die Bedingungen für die Auszahlung der Prämien werden in den Kontrakten über die Arbeiten niedergelegt, die die Genossenschaften und die Mechanisierungsbetriebe schliessen. Der Beschluss über die Lohnerhöhung in den staatlichen Landwirtschaftseinheiten enthält weitere Bestimmungen, die unter Berücksichtigung der für die Landwirtschaft spezifischen Bedingungen den Leitern von Farmen oder Abteilungen .einige weitgehendere Rechte bezüglich der Einstufung der Festangestellten, der Entlohnung der Saisonangestellten usw. einräumen. Der Beschluss über die Entlohnung der .landwirtschaftlichen Fachleute in den LPGs empfiehlt dem Landesverband der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, den landwirtschaftlichen Fachleuten in den LPGs für ihren Beitrag zur Erfüllung des Planes der Genossenschaft 15 Prozent des Wertes der dem Vorsitzenden gebührenden Tagewerke auszuzahien und ihnen für die Überbietung der Produktionsaufgaben einen Zuschlag zu gewähren, der dem des Vorsitzenden entspricht. Die Einführung des neuen Lohnsystems und die Erhöhung des Lohnes sämtlicher Angestellten der staatlichen Landwirtschaftseinheiten sowie der. Fachleute der land wirtschaf tli chen Produktionsgenossenschaften entsprechen der Linie zur Verwirklichung der Bestimmungen des TX. Parteitags über die Hebung des hebensstandes der Werktätigen und der Beschlüsse des Oktoberplenums des Zentralkomitees der RKP 1967 über die; Verbesserung des Lohnsystems und die Lohnerhöhung. Zugleich ist das für die Lohnempfänger in allen Einheiten dieses , wichtigen Sektors der Volkswirtschaft ein bedeutender Ansporn dazu, seine materiell-technische Grundlage wirksamer zu nutzen und die Arbeitskräfte zweckmässiger einzusetzen, damit sowohl beim Pflanzenbau wie in der Tierzucht Mehrerträge und eine grössere Rentabilität erreicht und der Bedarf der Bevölkerung an landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln so wie der Rohstoffbedarf der Industrie immer vollständiger gedeckt werden können. NEUER WEG / 10. Oktober 1969 6 Zusammenkunft zwischen Genossen Manea Mănescu und dem Botschafter der SFR Jugoslawien Mittwoch nachmittag empfing Genosse Manea Mănescu, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, den Botschafter der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien in Bukarest, Iso Njgovan, zu einem protokollarischen Antrittsbesuch. Die Zusammenkunft verlief in einer herzlichen, freundschaftlichen Atmosphäre. Genosse Corneliu Mănescu in die Hauptstadt zurückgekehrt Mittwoch abend ist Aussenminisler Corneliu Mănescu, der die Delegation der Sozialistischen Republik Rumänien bei der Generaldebatte der 24. UNO-Vollversammlung geleitet hat, in die Hauptstadt zurückgekehrt.' * Bei der Ankunft auf dem Flughafen Bäneasa waren George Macovescu, Erster Stellvertretender Aussenminisler, andere Leitungsmitglieder des Ministeriums sowie hohe Beamte des Aussenministeriums anwesend. So hätten Sie richtig getippt! PRONOEXPRESS Sonderziehung vom 8. Oktober 1969 : Gewöhnliche Preise (Lose zu 6, 15 und 30 Lei) : I. Ziehung : 40 32 18 27 3 35 ; II. Ziehung: 23 40 36 14 1 43 35 ; Zusätzliche Preise (Lose zu 6, 15 und 30 Lei) : III. Ziehung : 2 37 1 25 45 ; Sonderpreise — in Wohnungen und in bar — (Lose zu 15 und 30 Lei) : IV. Ziehung : 3 18 23 8 15 33 28 ; Sonderpreise — in PKWs, Ausflügen und ift bar — (Lose zu 30 Lei) : V. Ziehung : 2 7 11 43 35 1 4 ; VI. Ziehung : 43 5 33 29 9 37 38. Prämienfonds : 1 94619C Lei. * Ankunft des Senatspräsidenten der Republik Chile Mittwoch abend traf der Senatspräsident der Republik Chile, Tomäs Pablo, mit seiner Gattin in der Hauptstadt ein. Der chilenische Präsident besucht' unser ’Land auf Einladung der Grossen Nationalversammlung. Bei' seiner' Ankunft auf dem Flughafen Bäneasa wurde der Gast von Ştefan Voitec, Vorsitzender der Grossen Nationalversammlung, und seiner Gattin, von Mia Gfoza, Stellvertretende Vorsitzende der Grossen Nationalversammlung, Gheorghe Roşu, Vorsitzender der Kommission für Land- und Forstwirtschaft der Grossen Nationalversammlung, Ion Mărginean u, Sekretär der Grossen Nationalversammlung, und von anderen offiziellen Persönlichkeiten empfangen. Der interimistische Geschäftsträger der Republik Chile, Fernando Contreras, hatte sieh ebenfalls auf dem Flughafen eingefunden. ? « Die Zeit eilt, Traktoren stehen (Fortsetzung /on Seite 1) schier unmöglich, ein paar Leute für das Abfüllen der Säcke aufzutreiben, um schwaches gegen gutes Saatgut bei der Ubernahmestelle der Gemeinde austauschen zu können. Gleichfalls hier waren sechs Traktoren eine Woche lang mit dem Räumen der Kleefelder beschäftigt — mit einer Arbeit, welche die Genossenschaftsbauern selber hätten verrichten können —, anstatt zu ackern und die Felder für die Aussaat vorzubereiten. Darüber hinaus kommt es noch vor, dass Traktoren infolge kleinerer oder grösserer Schäden oft tagelang ausfallen. In Tekendorf hat ein Traktor wegen Reifenexplosion drei Tage lang nicht arbeiten können, bis ein neuer Reifen aus Gherla gebracht wurde. In Kyrieleis stand ein Traktor vier Tage wegen eines Motorschadens, bis der entsprechende Ersatzteil aus Klausenburg gebracht wurde. Für Reifenschlepper des Typs S 650 hingegen gind Ersatzteile noch viel knapper und schwerer zu beschaffen Andrerseits sind auch' die Kartoffelund Rübenfelder noch nicht restlos geräumt. Von den nahezu 11 500 Tonnen Zuckerrüben, die bisher gerodet wurden. warten noch fast 5000 Tonnen auf den Feldern auf den Abtransport. Dabei bleibt auch die Hilfe des Bistritzer Autotransportunternehmens IRTA häufig aus.-.Pie LPG Budeşti (sie hat erst drei von 520 Tonnen Rüben abtransportiert) wartete beispielsweise am vergangenen Freitag, Samstag und Sonntag vergebens auf die zwei versprochenen LKW der IRTA. Dabei hat -diese Wirtschaft, eben weil die Felder nicht geräumt wurden, erst ein knappes Drittel der zu bestellenden Felder geackert. Mit dem Rübentransport im Stich gelassen hat IRTA übrigens in der vergangenen Woche auch Miceştii de Cimpie und Stupim. Warum wohl ? Ist es aus diesen Ortschaften, die bekanntlich keine festen Schotterstrassen haben, vielleicht besser, die Zuckerrüben bei Reganwetter abzutransportieren als jetzt, da noch Schönwetter herrscht ? Man sollte doch bedenken, dass in dieser Gegend früher als in vielen anderen Landesteilen die herbstlichen Regen und Schlechtwetterperioden eirisetzén. Und dann ist es zu spät, das Versäumte nacbzüholen. Johann Lutsch