Neuer Weg, 1969. november (21. évfolyam, 6377-6402. szám)

1969-11-22 / 6395. szám

Dia Zeitung erscheint täglich (ausser , Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 21. Jahrgang / Nr. 6395 Bukarest, Samstag, 22. November 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon t 17 60 10, 17 60 2t (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 1816 91 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Der Rohstoff kommt zu spät Zuckerfabrik Brenndorf wartet auf Rübentransporte / Eigenes Hinterland lässt sich Zeit / Rübenhaufen im warmen November brachten den LPGs Verluste Was man in diesen unwahrscheinlich schönen Novembertagen nicht nur in der Brenndorfer Zuckerfabrik sagte : Die LPGs haben ein grosses Glück mit dem Wetter. Stimmt das etwa nicht 7 Mitte dieses Monates lagen in den drei Kreisen — Kronstadt, Hermannstadt und Covasna —, die nach Brenndorf liefern, noch annähernd 80 000 Tonnen Zuckerrüben auf den Feldern. Mit über 50 000 Tonnen schlägt der Kreis Covasna den Rekord. Welche Auswirkungen diese arg verspä­teten Rübentransporte auf den Fabrikationsprozess haben können — nich so sehr die momentanen —, das wollten wir von Fabrikleiter Dir. Mihail Popa erfahren. In der Untersuchung der einzelnen Faktoren ergab sich ein eng verknüpfter Fragenkomplex, der nicht so einfach ab­getan werden kann. Fest steht, dass die verzögerten Lieferungen im Fabrikations­prozess keine Stockungen hervorrufen konnten. Rüben lagern auch jetzt genü­gend in Fabriknäihe. Trotzdem kann man mit den späten Belieferungen nicht zu­frieden sein. Schon 1970 kommt weniger aus dem Süden Bekanntlich steigt der Zuckerverbrauch im dritten Vierteljahr bzw. erreicht er dann seinen Höchststand. Das ist mit dem Herbst, mit der Einkochzeit verbun­den. In dieser Zeitspanne, genauer ab September, müssen die Reserven aufge­frischt werden, müssten die Zuckerfabri­ken ab 15. August den Produktionsprozess aufnehmen. In Brenndorf war dies heuer nur am 23. August der Fall. Das eigene Hinterland bzw. das Burzenland und der Kreis Covasna können grössere Rüben­mengen so früh kaum liefern. Folglich wird der Verarbeitungsprozess mit Roh­material aus dem Süden gestartet. Das darf sich aber nicht endlos hinziehn. Man sollte nicht übersehen, dass heuer in der Brenndorfer Zuckerfabrik nicht weniger als 85 000 Tonnen von den Fabriken aus Buzău und Corabia übernommen wurden. Doppelte Manipulation, Transporte auf grosse Entfernungen, was den Kosten­preis des Zuckers ziemlich in die Höhe schraubt. Ab 1970 wird sich vor allem durch die volle Inbetriebnahme der Fa­brik aus Corabia einiges ändern. Mit den grossen Mengen aus dem Süden ist ab dann nicht mehr zu rechnen. Die LPGs aus dem eignen Hinterland müssen zum guten Teil an die Stelle treten. Aber wie soll das geschehen, wenn in diesem Ge­biet Mitte November noch nahezu 8000 Waggon (!) zu transportieren waren? Gelten nur LPG-Interessen bei der Übernahme ? Die Zuckerfabrik Brenndorf zählt zu ihrem Wirkungsbereich über 70 Uber­­nahmestellen. An die Adresse dieser, an die Fabrik selbst ergingen diesen Herbst häufige Kritiken, die sich auf Stockungen beim Verladen und dergleichen bezogen. Wer sich hier beklagte, das waren allen voran die LPGs, die den schleppenden und verspäteten Rübentransport auch mit den Unzulänglichkeiten bei der Übernah­me entschuldigen wollten. Bestimmt, es ging nicht wie am Schnürchen bei kaum einer der 70 Ubernahmestellen, Den rü­benliefernden LPGs soll es hier jedoch möglichst deutlich gesagt sein, warum sie mit ihren endlosen Transporten , bis in den Dezember hinüberwechseln werden. Dazu nur den Fall des Kreises Hermann­stadt : Auf Drängen einiger LPGs wur­den mehrere Übernahmestellen bereits Ende August, Anfang September eröffnet (Veştem, Neppendorf, Reussmarkt u.a.) Und tatsächlich kamen Rübentransporte angefahren. Das dauerte wenige Tage. Dann stand das Verladepersonal , der Zuckerfabrik mit den Händen in den Taschen und wartete auf Transporte, die nicht mehr kommen wollten. Die betref­fenden Frühlieferanten waren an der Sache so weit interessiert, bis die Flä­chen, wo Weizen ausgesät werden sollte, geräumt waren. Ähnlich ereigneten sich die Dinge auch im Kreis Covasna. So eine Art von Belieferung kann sich die Zuckerfabrik und sollten sich die LPGs keinesfalls leisten. Es liegt nämlich auf der Hand, dass damit die grossen Lie­ferungsstockungen begannen, dass der überwiegende Teil in der zweiten Okto­berhälfte und jetzt im November die Ubernahmestellen überläuft, und zwar täglich erst ab 10 Uhr, wann es den LPGs eben gefällt. So fragt man sieb auch : Wozu noch die vielen, mit dem Vertragspartner gemeinsam aufgesteilten Lieferdiagramme, wenn sie nicht einmal in der Hochsaison, also Ende Oktober, ein­gehalten wurden ? Bis 20. Oktober — um ein konkretes Beispiel zu nennen — (Fortsetzung aui Seite 2) „Student aus Wien“ in Hermannstadt Zweite Theater-Premiere dieser Saison am 26. November Hermannstadt (NW). — Als zweite Pre­miere dieser Spielzeit wird die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatsthea­ters mit Tudor Muşatescus Lustspiel „So­sesc deseară“ am 26. November vor das Publikum treten. Die deutsche Fassung des Stückes, das mit dem Einverständnis des Autors von Christian Maurer und Hanns Schuschnig, der auch Regie führt, dem siebenbürgisch-sächsischen Milieu angepasst wurde, trägt den Titel „Der Stu­dent aus Wien“. Das Bühnenbild der Inszenierung wurde von Erwin Kuttler entworfen ; als Mitwirkende treten die ♦ Schauspieler Franz Keller, Wolfgang Ernst, Agathe Kloos, Karin Fronius und Horst Strasser auf. In der deutschen Abteilung des Staats­theaters haben auch bereits die Proben an zwei weiteren Stücken begonnen. Es handelt sich dabei, wie bereits berichtet, um das von Bettina Schuller bearbeitete Märchen „Der Froschkönig“ sowie um ■ eine von Peter Hack nach Plautus be­arbeitete Fassung des Stückes „Amphi­tryon“, die voraussichtlich noch in diesem Jahr zur Aufführung gelangen sollen. Sathmarer Schwänke im Literaturkreis Bukarest (NW). — Auf der letzten Mitt­wochsitzung des Bukarester deutschen Literaturkreises las Helmut Berner vor der zahlreichen Zuhörerschaft im Sado­­veanu-Schriftstellerhaus sathmarschwä- < bische Schwänke. Der in Oberwischau le­bende Autor, der diese Geschichten ge­sammelt und nacherzählt hat, stellte da- * mit den Band „Krieg im Scherbenland“ zusammen, der nächstes Jahr erscheinen soll. An der Diskussion beteiligten sich u.a. Heinz Stänescu, Paul Schuster, Franz Heinz, Claus Stephani und Ewald Rup­recht Kom. Franz Grillparzers Tragödie „Sappho“ wird am Mittwoch, dem 26. November, vom Te­­mesvarer Deutschen Staatstheater in Pre­miere gegeben. — Im Bild : Margot Gött­­linger in der Titelrolle (die Künstlerin führt auch Regie) und Otto Grassl als Phaon Foto : Ludwig Schmidt Die Tage werden kürzer * also werden die Abende länger. Das ist in Jahrmarkt genauso wie v in Reussmarkt. Auch Blumenthal und Martinsdorf, Triebswetter und Halvelagen, selbst Hermannstadt und Temesvár bilden da keine Ausnahme. Was tut man abends? Karten spielen, Strümpfe stricken » (Geschirr abwaschen, Kinder zu Bett bringen) und — lesen. Zuerst die Zeitung denn da steht drin, was man heute wissen muss. Das braucht man zur Orientierung heute, morgen, übermorgen, jeden Tag Was in der Welt — also auch über die Grenzen von Jahrmarkt und Reussmarkt hinaus — passiert, das steht . in der Zeitung, im Neuen Weg! Erste deutsche Fernsehsendung Bukarest (NW). — Das Rumänische Fernsehen kündigt für nächsten Samstag, den 29. November, 17 Uhr die erste Fern­sehsendung in deutscher Sprache an. Das Programm wird durch Grussworte Anton Breitenhofers eingeleitet. Darauf folgt die aktuelle Wochenschau und eine Reportage aus Kronstadt. Ebenfalls in der ersten Sendung wird das Quartett Martin Roth aus Weidenbach vorgestellt. Besuch im Temesvarer Deutschen Staatstheater heisst ein weiterer Programmpunkt. Ein Rezital Martha Kessler und Helmut Lehrers „Lu­stige Flimmerkiste“ schliessen die erste Sendung ab. „Michael Alberta-Kreis tagte Schässburg (NW). — Mehr als 30 Per­sonen wohnten der 2. Arbeitssitzung des deutschsprachigen Literaturkreises „Mi­chael Albert“ bei, der bekanntlich auf Initiative des Kreisrates der Werktätigen deutscher Nationalität gegründet wurde. Auf der Sitzung las Rechtsanwalt Con­stantin Tuschinski, der sich schon seit Jahren schriftstellerisch betätigt, einige seiner Kurzgeschichten vor. An der fol­genden Aussprache beteiligten sich Kle­mens Markus, Rolf Zei, Erhard Theil, Prof. Theodor Roth, Prof. Helmut Fabini und Ursula Bedners sowie die beiden Vor­sitzenden des Literaturkreises, Prof, Egon Machat und Dr. Hans Balthes. Am 9. De­zember wird der Kreis zu einer weiteren Sitzung zusammentreten. Wie wird das Wetter? Gestern: Allgemein Schönwetter hei leichter, doch merklicher Erwärmung. Ver­änderlicher Himmel, heiter vor allem im Sü­den des Landes. Schwache bis mässige Winde aus Richtung West, in höheren Lagen mässig bis auffrischend. Tiefstwerte zwischen minus 5 Grad (Tg. Secuiesc, Kronstadt) und 9 Grad (Botoşani). Tageshöchstwerte minus 1 Grad (Petroşeni) und 15 Grad (Jurilofca). Weiterentwicklung: Die Wetterlage bleibt unter dem Einfluss eines Hochdruckge­biets, das gegenwärtig über Südosteuropa la­gert. Dadurch weiterhin Schönwetter bei leich­ter Erwärmung. Überwiegend heiterer Himmel im Südosten, örtliche Regenschauer im Nord­westen des Landes. Schwache bis mässige Winde. Nächtliche Tiefstwerte 0—10 Grad, Ta­geshöchstwerte 8—18 Grad, im Süden höher. In höheren Gebirgslagen örtliche Morgennebel. Gebirge: Für die Jahreszeit verhältnis­mässig mildes Wetter bei leicht veränderli­chem, überwiegend aber heiterem Himmel. Vereinzelte Regenschauer in höheren Lagen. Schwache bis mässige Winde. Oberstufe der Intrepid löste Mondbeben aus Apollo-12-Besatzung zum Rückflug bereit / Mondausflug verlief nicht ohne Zwischenfälle Houston (Ap/NW). — Freitag befanden sich die amerikanischen Astronau­ten Richard Gordon, Charles Conrad und Alan Bean nach der am Donnerstag um 19,59 Uhr Bukarcster Zeit vorgenommenen Rückkoppelung der beiden Raumfahr­zeuge wieder ln der Kommandokapsel Yankee Clipper beisammen. Nach dem Flugplan von Freitag, dem 21. November wurde um 9,23 Uhr das Haupttriebwerk des Mutterschiffs 18 Sekunden hindurch aktiviert, um die Parkbahn um den Mond in eine Ellipse zu verändern. Um 10,45 Uhr hatte Yankee Clipper 40 Mondrundeh gezogen und flog mit einer Geschwindigkeit von 3654 Stundenmeilen. Das Mittagessen des gleichen Tages war für 16,22 Uhr vorgesehen. In der Zwischenzeit sollte die Mannschaft wei­terhin von Bord der Kommandokapsel Luftaufnahmen der künftigen Lande­plätze machen. Es galt die Krater Fra Mauro, Descartes und Lalande zu foto­grafieren. Im Zeitplan standen auch Navigationsmanöver unter Benützung des Mondes als Richtpunkt. Das entscheiden­de Beschleunigungsmanöver sollte dann um 22,43 Uhr des gleichen Tages begin­nen, um durch neuerliches Zünden des Haupttriebwerkes auf der erdabgewand­­ten Mondseite das Raumschiff Apollo 12 in die Rückkehrbahn zur Erde einzu­­schiessen. Nach dem für 24,37 Uhr vorge­sehenen Abendessen und einer einem­­halbstündigen Freizeitbeschäftigung sollen dann die Astronauten in den neuen Tag hineinschlafen. Dieses Mal hoffentlich die vorgesehenen zehn Stunden. Aus der nach der Rückkoppelung vor­gesehenen längeren Nachtruhe der Be­satzung auf der Mondparkbahn ist näm­lich nichts geworden. Schon nach 41/2 Stunden wurden die Mondfahrer geweckt, um das Raumschiffinnere von den ein­geschleusten Mondfremdkörpern zu säu­bern. Der Höhepunkt ihres donnerstägi­gen Mondaufenthaltes war zweifellos der Ausflug zu der Surveyor-Sonde gewesen. Leider konnten die Fernsehzuschauer auf der Erde diese Mondkratertour nicht ver­folgen, da Alan Bean schon am Vortag die Fernsehkamera bei dem Aufstellen verkantet und ein Objektiv wahrschein­lich beschädigt hatte. Während der Nacht noch mühten sich die beiden darum, den Schaden zu beheben und versuchten auch ihren zweiten Aussenaufenthalt am Don­nerstag zu übermitteln. Die Bildqualität war aber schlecht, und die NASA-Leute gaben Order, auf die Fernsehübertragung zu verzichten. Dennoch war ihr zweiter Mondspaziergang auch für die Erdbe­wohner unterhaltsam, da die beiden in eifrigem Wortgeplätscher alle ihre Ein­drücke schilderten. Erstaunt waren sie über die rostbraune Farbe der Surveyor-Sonde, zu der sie 30 m in den Krater stiegen. Sie war von Staub bedeckt, aber sonst schien sie ganz intakt zu sein. Bei ihrer Kratertour waren Conrad und Bean angeseilt, Das Bergen der Sondenbestandteile mit den von Bean herangeschleppten Spezialwerkzeu­gen verlief reibungslos. Die Zangen schnitten wie in Butter. Erst nach dem Wiedereinstieg in die Mondfähre merkten Conrad und Bean, dass sie die Farbfilm­rolle mit den von Surveyor 3 gemachten Aufnahmen beim Sondenwrack vergessen hatten. Ein neuerlicher Ausstieg wurde von der Bodenstation nicht genehmigt. Somit bringen sie nur einen Schwarz- Weiss-Film zur Erde zurück. Als weiteren Zwischenfall meldeten sie, dass Conrad beim Rückweg gestolpert und hingefallen war. Erst mit Hilfe des hinzueilenden Bean konnte er sich aufrappeln. Dieser erste Sturz hatte aber keine Folgen. Wie wir schon berichtet haben, trennte sich die Mondfähre Intrepid Donnerstag um 16,26 Uhr Bukarester Zeit von ihrem Landeplatz im Meer der Stürme. Um 19,59 Uhr erfolgte die Rückkoppelung mit dem Mutterschiff. Das Rückkoppelungsmanö­ver konnte auf der Erde an den Fernseh­schirmen verfolgt werden. Richard Gor­don führte die Kamera vorzüglich. Durch den Verbindungstunnel wurden die Mond­bodenproben, die eigene Fernsehkamera und die Surveyor-Kamera sowie die ge­borgenen Wrackteile Gordon hinüberge­reicht. Dann stiegen die beiden Raum­­(Fortsetzung auf Seite 5) Genosse Ion Gheorghe Maurer empfing jugoslawische Delegation Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing Freitag vor­mittag die Delegation der Föderativen Konferenz des Sozialistischen Bundes der Werktätigen Jugoslawiens, die auf Einla­dung des Landesrates der Front der So­zialistischen Einheit zwecks Erfahrungs­austausch in unserem Land weilt. Leiter der Delegation ist Liubciov Arsov, Stell-vertretender Vorsitzender der Föderativen Konferenz. Am Empfang, der in einer herzlichen, kameradschaftlichen Atmosphäre verlief, nahm Vasile Potop, Sekretär des Landes­rates der Front der Sozialistischen Ein­heit, teil. Der Botschafter der SFR Jugoslawien in Bukarest, Iso Njegovan, war anwesend. Gold für rumänische Erfindungen Nürnberg : Drei von fünf Patenten ausgezeichnet Bukarest. — Drei von fünf Patenten, mit denen sich unser Land in der vori­gen Woche an einer internationalen Aus­stellung für Erfindungen in Nürnberg be­teiligte, wurden mit Goldmedaillen ausge­zeichnet. Es handelt sich dabei um die Erfindungen : „Methode und Schema zur Leistungsmessung in einem energetischen Spezialregime“, von Prof. Dr. habil. Ion Antoniu, Korrespondierendes Mitglied der Akademie, „Vorgefertigte Spannbeton­struktur für abgeschirmte Industriehallen ohne technischen Rüstboden“ von Ing. Dan Mărăcine und Ing. Octavian Amza vom Entwurfsinstitut für Leichtindustrie, und um die Arbeit „Verfahren und Ein­richtung zur Übermittlung von Breitband­­signälen“ von Prof. Ing. George Popeseu vom Polytechnischen Institut Bukarest sowie den Ingenieuren Dorin Alexe und Gheorghe Popea vom Bukarester Fernseh­studio. Auf anderen Erfindersalons und Aus­stellungen — in London, Brüssel, Paris und in anderen Städten — wurden in die­sem Jahr bereits weitere 11 rumänische Erfindungen mit Goldmedaillen ausge­zeichnet. Arader Konfektionen für den Export Mehr als 60 Prozent der Produktion geht in das Ausland Arad (NW). — Einen Grossteil ihrer diesjährigen Produktion will die Arader Konfektionsfabrik an Kunden aus dem Ausland liefern. Mehr als 60 Prozent der bisherigen Erzeugnisse, darunter Herbst­und Wintermäntel, Kostüme und Damen­kleider, wurden an Firmen aus Belgien, Frankreich, Italien, Finnland, Österreich und aus der Bundesrepublik Deutschland verkauft. Nach Angaben des Betriebsleiters Ing. Traian Peläu ist diese Tatsache vor al­lem auf die in letzter Zeit erfolgte Ver­vielfältigung der Produktion und auf die gute Qualität der Waren zurückzuführen. Allein in den vergangenen zehn Monaten wurden mehr als 400 eigene oder aus dem Ausland erhaltene Modelle in Pro­duktion genommen, davon mehr als 100 allein im dritten Trimester. 22 Modelle wurden auch auf Modeschauen in Buka­rest und im Ausland gezeigt. i Rundschau international London: Fünflinge nach Hormonkur 16köpfiges Pflegeteam betreut Mutter und Babys London. — Die 33jährige Irene Mary Hanson hat nach sechsjähriger kin­derloser Ehe Fünflinge, alles Mädchen, zur Welt gebracht, nachdem sie im Frühjahr mit Fruchtbarkeitshormonen behandelt worden war. Da die Babys um etwa zwei Monate zu früh erschienen, wurde ein Eingriff notwendig. Doch dauerte die voll­kommen glatt verlaufende Operation nur knapp eine halbe Stunde. Das Befinden der Mutter ist ausgezeichnet. Von den Fünflingen, die zwischen 110 und 165 Dekagramm wiegen, gibt das „Zweitgeborene“ zu einiger Besorgnis An­lass. Natürlich sind die nächsten Tage für alle der in Inkubatoren placierten und stündlich durch ein Röhrchen mit Brust­milch gefütterten fünf Babys kritisch, und äusserste Sorgfalt ist notwendig. Als Früh­geburten sind ihre Lungen ungenügend entwickelt, und sie können ihre Körper­temperatur nur mit Hilfe des Inkubators aufrechterhalten. Das Londoner Spital, in das die Mutter vor sechs Wochen aufgenommen, worden war, hatte für die Geburt ein Team von 16 Ärzten und Pflegeschwestern, darunter einen Arzt und eine Schwester pro Baby, Aufgeboten, welche die Kinder unter stän­diger Beobachtung halten. Sie alle haben bereits je zwei hübsche Namen bekom­men. Während die Mutter aus ihrer nor­malen Narkose noch nicht erwacht war, hatte der 35jährige Vater die durchwegs schwarzhaarigen Mädchen bereits durch ein Fenster in Augenschein genommen und sie sämtlich als Schönheiten, sich selbst als. den stolzesten Vater auf der Welt bezeichnet. An einer im Spital abgehaltenen Presse­konferenz, auf der die Ärzte die Opera­tion beschrieben, nahm er indessen nicht teil. Offenbar stand er gerade mit Zeit­schriften und Zeitungen in Verhandlung, von denen einige dem Ehepaar die exklu­sive Veröffentlichung ihrer Geschichte angeboten haben. a Haushaltsartikel lassen auf sich warten Von Nikolaus Z a n g 1 Nach wie vor ist bei uns die Arbeit im Haushalt eine der unproduktivsten Beschäftigungen. Und das darum, weil der Hausfrau nur geringe Mittel zur Mechani­sierung der Hausarbeit zur Verfügung ste­hen. Unter den Bedingungen des modernen Lebens, in dem die Zahl der berufstätigen Frauen ständig zunimmt, sind die Frauen mit Recht immer weniger davon erbaut, viel Zeit in der Küche zu verbringen. Produk­tion und Absatz von Gebrauchsgütern sind in den letzten Jahren zwar bedeutend ge­stiegen, mit dem Angebot an Haushalts­artikeln kann man dennoch nicht zufrieden sein. Echte Neuheiten sind selten. Zu „Neu­heiten" aufpolierte, bereits vorhandene Er­zeugnisse findet man auf Schritt und Tritt. So beschränkten sich auch die meisten beim jüngsten. Vertragsabschluss mit dem Handel vorgestellten „Neuheiten" auf ge­ringfügige Änderungen an der Konstruk­tion, Form, Farbe oder Grösse bereits in Fertigung befindlicher Erzeugnisse. Wer, wenn nicht die Lokalindustrie ist am ehesten berufen, solche Lücken im Ge­brauchsgüterangebot zu schliessen ? Zahl­reiche Lokalindustriebetriebe legen auch lobenswerte Bemühungen an den Tag, doch sind schon so manche gute Ansätze im Sand verlaufen. Darunter beispielsweise auch die Fertigung des schon lange erwar­teten „Küchenroboters". Vor vier Jahren hat sich die Temesvarer Lokaiindustrie seiner angenommen. Es wurden verschiedene Stu­dien vorgenommem (als ginge es um eine Erfindung, nicht um die Serienfertigung ei­nes vorhandenen Musters), der Auftrag von einer Einheit der anderen zugeschanzt, um nach einigen Jahren die Erzeugung dieses gesuchten Gerätes zu verweigern, so dass der Auftrag letzten Endes bei einem Be­trieb der Landesindustrie landete. Ein ähn­liches Schicksal hatten auch die Geschirr­spülmaschine, das regelbare elektrische Bü­geleisen und eine Reihe anderer Erzeug­nisse dieser Art. So schuidet gegenwärtig die Lokalindustrie dem Handel, und damit dem Verbraucher, mehr als 300 Neuerzeug­nisse, deren Fertigungsaufnahme vorgese­hen war. Leider wird oft auch auf die Fertigung von Erzeugnissen aus der laufenden Pro­duktion verzichtet. Manche Betriebe wollen damit ihre Produktion „rentabilisieren", oder es werden hundert andere Gründe strapa­ziert. Oft kommt es dadurch zu der sonder­baren Lage, dass Hunderte sehr gesuchter Haushaltsartikel auf dem Markt fehlen, ob­wohl deren Fertigung keine komplizierten technischen Probleme stellen und sie aus lo­kalen Rohstoffen erstellt werden können. Vor kurzem erst berichteten wir, dass der Me­diascher Handel schon seit Jahren ver­geblich darauf wartet, vom Lokalindustrie­betrieb der Stadt mit einfachen Nudelbret­tern und -Walkern, Hackbrettchen und ähn­lichen Artikeln für den Hausgebrauch be­liefert zu werden. Mag sein, dass in diesem Fall die „kleinen Dinge" den grösseren, komplizierteren weichen mussten. Als Folge kann aber der Bedarf nicht restlos gedeckt werden, und unwirtschaftliche Ausgaben verursacht der Transport solcher Erzeug­nisse aus anderen Gegenden. Denn auch die erwähnten sowie eine Reihe anderer Artikel musste der Mediascher Handel aus Hermannstadt, Schässburg, Weidenbach und anderen Städten bringen. Während der Vertragsabschlüsse für 1970 zeigte es sich erneut, dass die Lokalindu­strieunternehmen den Forderungen des Handels gegenüber oft eine abweisende Haltung^ einnehmen, und so wurde in die­sem Zwiegespräch nicht immer ein gemein­samer Nenner für Angebot und Nachfrage gefunden. Das dürfte zum Teil auch darauf zurückzuführen sein, dass einige Lokalindu­­sfriebetriebe sich für diese wichtige, all­jährlich stattfindende Aktion nicht genü­gend vorbereitet hatten und sich mit einer formellen Beteiligung begnügten. All dies trug jedenfalls in bedeutendem Masse da­zu bei, dass das Gesamtvolumen des für 1970 vertraglich erfassten Warenfonds um 90 Millionen Lei geringer ist als der vor­aussichtliche Bedarf. Für 103 Erzeugnisse hat die Lokalindustrie es abgelehnt, Ver­träge abzuschliessen, zahlreiche andere Verträge wurden nur mit dem Vorbehalt abgeschlossen, dass für ihre Einhaltung noch weitere Produkfionsreserven aufge­deckt bzw. irgend welche technische Fra­gen gelöst werden müssen. An der Gefahr, dass im nächsten Jahr eine Reihe der sogenannten „tausend klei­nen Dinge" nicht auf den Markt kommen, sind die Lokalindustriebetriebe jedoch nicht allein schuld, auch wenn es ihnen oft lieber ist, teurere Erzeugnisse zu fertigen ; ebenso wie die Meinungsverschiedenheiten mit dem Handel nicht ihnen allein in die Schuhe geschoben werden können, weil die Vertre­ter des Handels schon wiederholt unan­nehmbare Forderungen an die Lokalindu­strie stellten. Ohne die tatkräftige Unterstüt­zung der Kreisvolksräte, des Staatskomitees für lokale Verwaltungsfragen und anderer wichtiger Stellen (beispielsweise des Versor­gungsressorts im Staatskomitee für Planung) wird die Lokalindustrie nicht allen an sie gestellten Forderungen nachkommen können. Wir beziehen uns vor allem auf die noch sehr lückenhafte Versorgung der Lokal­industrie, auf die wir vor kurzem an dieser Stelle eingegangen sind. Damit ist die Sache selbstredend auch noch nicht erledigt. Die Kreisvolksräte und das Staatskomitee für lokale Wirtschaft und Verwaltung werden zahlreiche weiter« Massnahmen treffen müssen, wenn die Ge« brauchsgüterproduktion für Haushalt umf Wirtschaft gesteigert und differenziert wer« den soll. Viel kann schon dadurch erreich! werden, dass jeder Kreis seine eigene Pro1 duktion an „kleinen" Gerbrauchsgüterit ausweitet und den Bedarf der Bevölkerung nach solchen Artikeln in möglichst grosser,) Masse zu denken bemüht ist. Jetzt geht es vor allem darum, Schritte zu unternehmen damit das Angebot für 1970 entsprechend erweitert wird.

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