Neuer Weg, 1969. november (21. évfolyam, 6377-6402. szám)

1969-11-21 / 6394. szám

Dia Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 21. Jahrgang / Nr. 6394 ö Heute unsere Wocllenendausgabe Neuer We Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Repubuk Rumänien Bukarest, Freitag, 21. November 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euchl Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon i 17 60 10, 17 60 21 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Genosse Nicolae Ceausescu ' ' " \ Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates, gewährte dem Chefredakteur der Zeitschrift „Komunist“, Organ des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens, Genossen Gavro Ältman, ein Interview Wie bereits berichtet, empfing Genosse Nicolae Ceauşescu Donners­tag, den 13. November d.J., Genossen Gavro Altman, Chefredakteur der Zeitschrift „Komunist“, Organ des Bundes der Kommunisten Jugosla­wiens, dem er ein Interview gewährte. FRAGE: Gestatten Sie mir, Genosse Generalsekretär, mit einer allgemeinen Frage über die internationale Lage zu beginnen. Wenngleich sich die Grossmäch­te geneigt zeigen, nach Möglichkeit für eine Verständigung, vor allem in den Be­reichen zu suchen, an denen sie in höch­stem Masse interessiert sind — ich den­ke dabei an die Einschränkung der neuen, äusserst kostspieligen Formen des Wettrü­stens —, fällt es uns schwer, uns vom Gefühl freizumachen, dass der Frieden nicht gefestigt sei und dass seine Ge­schicke ungewiss seien. Worauf ist diese Unbeständigkeit zurückzuführen, was kann unternommen werden, um sie aus­­zuschaltén und was müssten diesbezüg­lich vor allem die kleinen und mittleren Länder tun, die infolge der Spannung in den internationalen Beziehungen am mei­sten zu leiden haben ? Antwort: Obgleich es in verschiedenen Teilen der Welt Kriegs- und Spannungs­herde gibt, geht Rumänien bei der Ein­schätzung der internationalen Lage von der Tatsache aus, dass sich in den letzten Jahren jene Kräfte entwickeln und eine immer - bedeutendere Rolle erlangen, die für Frieden und für eine Politik der Zu­sammenarbeit zwischen allen Staaten der Welt, ungeachtet der Gesellschaftsordnung, eintreten. Wir sind der Ansicht, dass die Kräfte, die für Entspannung und Zusam­menarbeit wirken, im Aufschwung begrif­fen sind und dass die reale Möglichkeit besteht, im internationalen Leben eine Politik des Friedens, der friedlichen Zu­sammenarbeit durchzusetzen. Was die Spannungsherde in verschiede­nen Teilen der Welt anbelangt, vertreten wir den Standpunkt, dass diese eine Folge der von den imperialistischen Kreisen ge­führten Politik der Vorherrschaft und der Stärke sind ; hieraus ergibt sich, meiner Meinung nach, auch die Antwort auf die Frage, die Sie mir im Zusammenhang da­mit gestellt haben, was getan werden müsse, um die Spannung zu beseitigen und den Frieden zu wahren. Vor allem betrachten wir es als notwendig, darauf hinzuwirken, der imperialistischen Politik der Vorherrschaft und der Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staa­ten ein Ende zu setzen. Dies macht es erforderlich, dass alle antiimperialistischen Kräfte — die kommunistischen Parteien, die sozialistischen Länder, die nationalen Befreiungsbewegungen und andere demo­kratische Kräfte — geeint Vorgehen, um die Einmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten zu verhindern und der Politik der Vorherrschaft Einhalt zu ge­bieten. Insbesondere halte ich es für not­wendig, dass der Kampf für die Liquidie­rung des Kolonialismus und Neokolonia­lismus verstärkt wird und dass jene Völker unterstützt werden, die sich für ihre nationale Befreiung und für unab­hängige Entwicklung erheben. Für die Gewährleistung des Friedens und der Zusammenarbeit in der Welt ist es äusserst wichtig, in den zwischenstaat­lichen Beziehungen die Prinzipien der na­tionalen Souveränität und Unabhängigkeit, der Nichteinmischung in die inneren An­gelegenheiten und der Achtung des Rech­tes eines jeden Volkes durchzusetzen, seine Entwicklung gemäss seinem eigenen' Wil­len zu bestimmen. Ich bin der Ansicht, dass bei der Ver­wirklichung des Friedens — dieses höch­sten Wunsches der ganzen Menschheit — allen Staaten der Welt, ungeachtet ihrer Gesellschaftsordnung, ihrer Grösse oder ihrer ökonomischen und militärischen Stärke, eine bedeutende Rolle zukommt. Selbstverständlich sind wir uns der be­sonderen Rolle, die die grossen Staaten im internationalen Leben innehaben, und ihrer Verantwortung bei der Lösung der Probleme bewusst, vor die sich die Menschheit heute gestellt sieht. Gleichzei­tig nehmen wir selbstverständlich auch auf die Tatsache Bedacht, dass es in der Welt grosse imperialistische Länder und grosse sozialistische Länder gibt und • dass in ihrer Politik grundlegende Unterschie­de bestehen ; davon ausgehend, haben wir die wichtige Rolle der grossen sozialisti­schen Länder bei der Sicherung des Frie­dens vor Augen. Wir sind gleichzeitig der Ansicht, dass die Probleme des Friedens ohne die Beteiligung aller Staaten der Welt nicht gelöst werden können. Auch in dieser Hinsicht nehmen wir darauf Bedacht, dass die kleinen und mittleren Länder sozialistische, - kapitalistische oder Entwicklungsländer sind ; wir sind der Ansicht, dass im Kampf für den Frieden auch den kleinen und mittleren sozialisti­schen Ländern eine besondere Rolle zu­kommt ; sie sind dazu berufen, eine aktive Politik zu führen, Beziehungen zu allen Staaten zu entwickeln Und zur Lösung der internationalen Gegenwartsprobleme im Interesse des Weltfriedens und der Zusammenarbeit im Weltmassstab beizu­tragen. FRAGE: Im Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees, den Sie dem X. Partei­tag der Rumänischen Kommunistischen Partei unterbreitet haben, befassten Sie sich eingehend mit den Prinzipien, auf die die Beziehungen zwischen den sozia­listischen Staaten aufgebaut werden müss­ten. Es handelt sich um eine qualitativ höhere internationale Zusammenarbeit, die, wie Sie sagten, von einigen objektiven Faktoren beeinflusst wird ; diese Faktoren sind von den Unterschieden bedingt, die zwischen dem historischen Entwicklungs­stand der betreffenden Länder bestehen, aber auch davon, dass diese Unterschie­de verkannt und ignoriert werden. Wel­ches sind die Perspektiven und Mittel zur Beseitigung dieser subjektiven Schwierig­keiten ? ANTWORT : Zugleich mit dem Sieg des Sozialismus in einer Reihe von Ländern stellte sich auch das Problem der Organi­sierung der internationalen Beziehungen zwischen ihnen, ausgehend von der Tat­sache, dass sich die sozialistischen Länder unter besonderen Bedingungen entvyickehi und gänzlich neue Aufgaben zu lösen haben. Bekanntlich'fussten die zwischen­staatlichen Beziehungen in der Vergan­genheit im Grunde genommen auf dem Prinzip der Vorherrschaft des Stärkeren über den Schwächeren ; dies ist für die imperialistische Politik kennzeichnend. Mit dem Entstehen der sozialistischen Staaten ergab sich das Problem, die Be­ziehungen auf neuen Prinzipien zu orga­nisieren. In dieser Hinsicht stützen wir uns auf die marxistisch-leninistische Lehre und den proletarischen Internationalismus; (Fortsetzung auf Seite 7) Festnummer der „Neuen Literatur“ Bukarest (NW). — Das Sonderheft zur 20-Jahrfeier der „Neuen Literatur“ ist so­eben erschienen- Unter dem Titel „Anfang und Durchbruch“ schreiben u.a. Franz Liebhard, Prof. Dr. Johann Wolf und Joachim Wittstock zum Jahrestäg der Zeitschrift. Emmerich Reichrath stellt „Drei Überlegungen zu einer Literatur­zeitschrift“ an und Hans Liebhardt er­zählt „Erlebte NL-Geschichte“. Erinne­rungen an Adolf Meschendörfer, Alfred Margul-Sperber, Oscar Walter Cisek und Erwin Wittstock notierten Georg Scherg, Maria Banuş, Franz Storch und Anton Breitenhofer. Eine kleine Jubiläumsantho­logie, die dem Heft beigegeben wurde, enthält die besten Kurzgeschichten und Gedichte aus den etwa 13 000 Seiten, aus denen sich die Kollektion der Zeitschrift zusammensetzt. Ab heute erhältlich „Neuer Weg“-Kalender 1970 Gestern wurde mit der Lieferung der ersten 14 000 Exemplare des NW-Kalenders begonnen. In wenigen Tagen wird der Kalender im ganzen Land erhältlich sein. Die Nachfrage ist heuer noch grösser als im Vorjahr. Deshalb beeilen Sie sich, Sie können sich heute Ihr Exemplar besorgen ! Das Wichtigste aus dem Inhalt: ® Reportagen zu grossen Themen, Reiseaufzeichnungen aus dem In- und Ausland • Beiträge über Weltraumerforschung, Flugwesen sowie das Neueste aus anderen Bereichen der Wissenschaft und Technik • Motorspalte, Mode, praktische Tips • Ein Terminkalender der Volksfeste, sächsische und schwäbische Mundarttexte • Humor, Film, Sport und Kurzgeschichten aus aller Welt Beachten Sie bitte auch unsere Liefermöglichkeiten fürs Ausland I =f I Rundschau international Schadenersatz für Ölpest „Torrey Canyon“-Besitzer zahlen an England und Frankreich London. — Die amerikanischen Eigner des Tankers „Torrey Canyon“, der vor zweieinhalb Jahren vor der Südwestküste Englands auf Grund gelaufen war und dessen Ölladung die Strände auf beiden Seiten des Kanals verseucht hatte, haben sich zur Schadenersatzzahlung bereit erklärt. Wie der Erste Kronanwalt' Sir Elwyn Jones Im britischen Unterhaus bekanntgab, erhalten Grossbritannien und Frankreich zur ^Abgeltung ihrer Schadenersatzforderungen zusammen drei Millionen Pfund. s I Die .Reederei Barracuda Tanker Corp. hat, wie der Kronanwalt weiter bekannt­­gäb, zusätzlich 25 000 Pfund . für etwaige Privatgeschädigte bereitgestellt, die /von ihren Regierungen noch nicht entschädigt wurden. Die Vereinbarung über die Zahlung 1st im Londoner Foreign Office zwischen dem Ersten Kronanwalt, dem französischen Botschafter in London, Geoffroi de Corucél, find Vertretern der Barracuda-Reederei getroffen worden. Die 61 263 Tonnen grosse „Torrey Ca­nyon“ war am 18. März 1967 auf die Se­­ven-Stones-Felsen vor der südwestlichen Ecke Grossbritanniens aufgelaufen. Rund 123 000 Tonnen Rohöl waren ausgeströmt und hatten die Strände von Cornwall auf einer Länge von knapp 200 Kilometern und rund 65 Kilometer der Küste der Bretagne verseucht. Das Schiffswrack war schliesslich durch britische RAF-Bomber versenkt worden. Das Unglück der „Torrey Canyon“ hatte seinerzeit weltweites Aufsehen erregt. Verschiedene Regierungen fordern seit­dem strengere Sicherheitsmassnahmen für die Tankerschiffahrt, und auch die UN dringen auf neue Navigationsbestim­mungen und Vorkehrungen gegen die Ölpest. Wie der Erste Kronanwalt mitteilte, hatten GPessbritannien und Frankreich' zusammen die angerichteten Schäden auf insgesamt sechs Millionen Pfund bezif­fert. Die Barracuda Tanker Corp. habe jedoch diese Schätzungen in Frage ge­stellt und zunächst jede Haftung über­haupt abgelehnt. Der jetzt zu zahlende Betrag sei also die Hälfte dessen, „was -wir bekommen hätten, wenn wir in je­dem Punkt (unserer Klage) Erfolg gehabt hätten“. Fussball-A-Liga Dres Mannschaften punktgleich Die Etappe von ' Donnerstag brachte Dinamo Bukarest, der gegen Rapid 0:2 verlor, um den Zwei-Punkte-Vorsprung. So liegen nun Dinamo Bukarest, Rapid und Univeráitatea Craiova mit je 15 Punkten an der Spitze. ASA Tg. Mureş wurde durch einen 3:0-Sieg gegen Stea­gul Roşu das Schlusslicht los. Die- übri­gen Ergebnisse der Etappe : Dinamo Ba­cău — Universitatea Klausenburg 2:1 (1:0); Universitatea Craiova — Petrolul 2:1 (0:0); Crişul — Politehnica 2:0 (2:0) ; CFR Klausenburg — UTA 1:0 (1:0) ; Steaua — FC Argeş 0:0 ; Farul — Jiul 1:0 (0:0). Feldlabor im Meer der Stürme Conrad und Bean unternahmen ausgedehnte Mondspaziergänge Kamera und Bauteile der Surveyor-Sonde geborgen Houston (Ap/NW). — Nach einem anstrengenden Arbeitstag, der schon um 6,01 Uhr Bukarester Zeit begonnen hatte und in dessen Verlauf die amerikanischen Mondfahrcr Charles Conrad und Alan Bean 1800 m auf dem Erdtrabanten zurück- Iegtcn, ging die Intrepid-Besatzung am Donnerstag um 16,23 Uhr auf Heimatkurs. Zu diesem Zeitpunkt hob die Mondfähre von ihrem Landeplatz im Meer der Stür­me ab, um sich mit dem vom Raumschiffskommandanlen Gordon gesteuerten Yankee Clipper in 110 km Höhe über dem Mondboden zu vereinigen. Nach der etwa vier Stunden später er­folgten Rückkopplung der beiden Raum­fahrzeuge steigen die beiden kühnen Mondfahrer durch den Verbindungstunnel wieder zu ihrem Kommandanten und gönnen sich den wohlverdienten Schlaf. Während ihres mehr als dreissigstündi­­gen Mondaufenthaltes haben sie zweimal die Landefähre Intrepid verlassen, von der sie sich nach dem Umsteigen in das Mutterschiff für immer trennen. Am Mittwoch, um 13,44 Uhr Bukarester Zeit, fünf Stunden nach der erfolgrei­chen Punktländung im Meer der Stürme, setzte Charles Conrad als dritter Mensch seinen Fuss auf den Mondboden. In der nach der Landung verstrichenen Zeit hat­ten sich die Mondfahrer für den Ausstieg vorbereitet und nach dem Anlegen ihrer Spezialanzüge den Druckausgleich des Landebootes vorgenommen. Langsam stieg Conrad nach dem öffnen der Ausstiegs­luke die neun Sprossen.der Leiter hinab. 'Mit den Worten : «,Mag es auch für Neil Armstrong ein kleiner Schritt gewesen sein, für mich ist es ein grosser“, setzte er den Fuss auf den ihm schwärzlich ent­gegenschimmernden Mondboden. „Ihr mögt mir glauben oder nicht, aber ich sehe die alte Surveyor-Sonde am Krater­­rar;d“, sagte er und machte sich sofort an die Arbeit. Mit' einer langen Pinzette begann er Proben des Mondbodens einzusammeln und reichte sie Alan Bean, der sich noch in der Mondfähre befand. Raumschiffs­kommandant Gordon, der seine Runden (Fortsetzung auf Seite 7) 70 km Grünzone um Bukarest I Neue Erholungs- und Ausflugsorte für die Bukarester Bäneasa-Camping auch im Winter Bukarest (NW). — Im kommenden Frühjahr soll mit der Anlage eines 70 Kilometer langen grünen Gürtels rings um die Hauptstadt begonnen werden. Die Waldzone, die dicht an die Neubauviertel Drumul Taberii, Bucureştii-Noi, Balta Alba usw. grenzen wird, soll einem doppelten Zweck dienen: erstens soll damit ein Luftfilter geschaffen werden, der auch das hier herrschende trockene Steppenklima günstig beeinflusst, und zweitens werden damit den Bürgern der Hauptstadt neue Möglichkeiten der Erholung und Ent­spannung geboten. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Plans ist das Netz von Seen, das inmit­ten dieses Waldgürtels angelegt wird. Der erste — im Cérnica-Wald gelegen — war bereits in diesem Jahr ein beliebtes Aus­flugsziel der Bukarester. Nun folgt der Pantelimon-II-See, der eine Fläche von 260 ha einnimmt. Tausende Badelustige werden täglich hinauspilgern können; die Ruderbahn wird mit ihren 2500 Metern eine der längsten des Landes sein. Der Străuleşti-See und andere in und um Bu­karest kommen in den nächsten Jahren noch hinzu. Auch die Erholungszone im Bäneasa- Wald soll ausgebaut werden. Beispielsweise soll das Camping modernisiert werden und auch im Winter Gäste aufnehmen können. Jenseits des Waldes aber ist für eine nahe Zukunft die Anlage eines neuen und modernen Tierparks geplant. Rumänische Buchaussteliung in Wien Bukarest. — Eine Ausstellung des ru­mänischen Buches wurde gestern in Wien eröffnet.. Die vom rumänischen Aussen­­handelsunternehmen „Cartimex“ in Zu­sammenarbeit mit dem Wiener „Globus“­­Verlag veranstaltete Ausstellung umfasst mehr als 400 Titel verschiedenster The­matik, die in Rumänien in rumänischer Sprache oder in mehreren Weltsprachen herausgegeben wurden. Die Schau um­fasst auch Volkskunstgegenstände und Schallplatten mit rumänischer Volks­musik. Helge Bömches singt in Dublin Bukarest. — Der Kronstädter Sänger Helge Bömches wurde zusammen mit So­listen der Opernhäuser aus Temesvár, Konstanza und Kronstadt für mehrere Gastvorstellungen nach Dublin eingela­den. Er wird gemeinsam mit den Solisten Aida Abagief, Margareta Tomasian, Emil Rotundu und Elizeu Simulescu zwischen dem 24. November und dem 13. Dezem­ber in Vorstellungen mit den Opern „Eugen Onegin“ und „Manón Lescaut“ auftreten. Dirigent der Aufführungen ist der Italiener Napoleone Annovazzi. Deutscher Literaturkreis in Jassy Jassy. — Der deutsche Literaturkreis der Jassyer Universität hat seine Tätig­keit wiederaufgenommen. Als Rahmen­thema wurde heuer der Expressionismus gewählt. Der erste Abend hatte „Die Stadt in der expressionistischen Prosa“ zum Thema. Es lasen Liane Lindner, Nicu Trandafir und Anna Schuller. Ausserdem werden im Jassyer Literatur­kreis Werke der deutschschreibenden Au­toren aus Rumänien sowie die gegensei­tigen Beziehungen zwischen der hiesigen deutschen und der rumänischen Literatur, behandelt. Zu diesem Zweck sollen ver­schiedene Autoren eingeladen werden. Der deutsche Lehrstuhl an der Univer­sität „A. I. Cuza“ hat die Gründung ei­nes Kreises für Sprachforschung bevor­mundet. Leiter dieses Kreises, der sich unter anderem mit Dialektologie befassen wird, ist Dr. Klaus Steinke. Karl Arthur Ehrmann Wie wird das Wetter? Gestern : Weitere Abkühlung vor allem im Norden des Landes, wo ein Tiefdruckge­biet aus Nordeuropa zu Regenfällen führte, die strichweise in Schneeregen und Schnee übergingen. In der südlichen Hälfte des Lan­des dagegen überwiegend heiterer Himmel. Tiefstwerte zwischen minus 3 Grad (Negreşti) und plus 5 Grad (Sulina). Tageshöchstwerte zwischen 1 Grad (Deva) und 12 Grad (Tg. Ocna, Mangalia). Schwache bis massige Winde aus Richtung West. We tterentwicklung : Im Norden weiterhin bewölkt und verregnet, im Süden heiter bis leicht veränderlich. Schwache bis massige Winde aus Richtung West, dann leich­te Aufheiterung durch das Eindringen einer Warmluftfront. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 2 und plus 6 Grad, örtlich niedriger. Tageshöchstwerte 4—14 Grad, im Süden höher, örtlich Nebel. Gebirge: Überwiegend bewölkt mit Nie­derschlägen teils als Schneeregen, teils als Schnee. Schwache bis massige Winde. In den Tälern örtlich Morgennebel. Technik plus Genossenschafts­demokratie Entwicklungsförderung in den LPGs mit Realitätssinn NW-Gespräch mit Leopold Köbér, Vorsitzender des Kreisverbands Hermannstadt der LPG Bekanntlich weist die wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaftsgenossen­schaften von Einheit zu Einheit einen unterschiedlichen Stand auf. Auch zwi­schen einzelnen Zonen der Landwirt­schaftsproduktion gibt es derartige Unter­schiede. Die objektiven Ursachen dafür: die Ungleichheit der Boden- und Klima­verhältnisse sowie der Mechanisierungs­­mögiiehkeiten. In Warjasch, im Kreis Temesch, ist es somit einfacher, intensive, moderne Landwirtschaft zu betreiben als in Leschkirch am Harbach oder in Tal­mesch am Zibin. Aus diesen Unterschie­den der Landwirtschaftsbasis ergeben sich nicht nur Verschiedenheiten des Entwick­lungsstandes, sondern es müssen siSh auch ebenso betont unterschiedliche Methoden der Bodenbewirtschaftung und betriebsor­­ganisärtorische Konsequenzen ergeben, die auf die im übrigen viel diskutierten „ört­lichen Verhältnisse“ abgestimmt sind. NW-Redakteur Heinrich Lauer er­suchte Leopold Köbér, den LPG-Kreis­­verbandsvorsitzenden von Hermannstadt, sich zur spezifischen Sachlage in diesem Kreis zu aussern sowie Ausgangspunkte zu skizzieren, die für künftige Entwick­lungen von Bedeutung sind. NW : Genosse Köbér, wie so mancher LPG-Kreisverband hat wohl auch der Herryannstädter seine Sorgenkinder und Musterkinder. Von Wunderkindern wol­len wir da nicht Sprechen, denn die kön­nen sowieso nicht durch Erziehung so­weit gebracht werden. Wir wollen uns also über realisierbare Dinge unterhal­ten und bitten Sie deshalb, auch über nicht Realisiertes zu sprechen. Als erstes wäre uns mit einem Überblick gedient: Wieviel gute und wieviel weniger gute LPGs gibt es im Kreis Hermannstadt ? Leopold Köbér : Die Einstufung nach Schwarz und Weiss vermag die Lage nicht genau zu erfassen. Da gibt es schon einen recht grossen Raum für dazwischenliegen­de Schattierungen. Versuchen wir es aber doch mit Ziffern: Wir haben 22 fort­geschrittene, darunter einige (Grosspold, Reussmarkt, Meschen u. a.) sehr gute Wirtschaften ; eine nicht ganz so grosse Anzahl (genau 17 LPGs) sind auşgespro­­chene Sorgenkinder, und der Rest von rund 50 Wirtschaften liegt in der Mitte, das heisst angefangen von schwacher Mit­­telmässigkeit bis über den guten Durch­schnitt. NW : Es liegt in der Begründung unse­res Gesprächs, vorrangig zu erfahren, was zu tun ist und auch schon getan wird, damit die 17 schwachen plus die SO mittelmässigen Wirtschaften auf den Stand der 22 fortgeschrittenen kommen. Haben Sie die geeigneten Rezepte dafür? Leopold Köbér: Ich habe wenigstens meine Ansichten zur Sache, die sich auf gute und schlechte Erfahrungen stützen. Und bei meinen Mitarbeitern, aber auch auf höherer Ebene, beim LPG-Landesver­band in Bukarest, ist eine grosse Gedan­kenarbeit im Gange, die aus dem viel­schichtig angelegten Bereich der Genos­senschaftsarbeit vihre Anregungen bezieht. Im einzelnen, ins Detail gehend, kann ich da noch nichts Bindendes sagen, soviel ist aber gewiss, dass uns das Leben der LPG dauernd mit neuen Fragen konfron­tiert, denen wir mit dem wachen Sinn für diese Realität gegenübertreten müs­sen. NW : In welche Richtung zieht das Schwergewicht dieser Bemühungen ? Leopold Köbcr : Fragen der Arbeitsent­lohnung, der Organisation des Betriebs­lebens, die materielle Interessierung des Genossenschaftsbauern an der Ertragsstei­gerung. NW : Die weitere Entwicklung im Ge­nossenschaftssektor hat, vereinfachend ge­sagt, zwei Hauptebenen — die technische, zu der wir zusammenfassend die Maschi­ne und die Methode rechnen, und die gesellschaftliche, in deren Mittelpunkt die Gemeinschaft der Genossenschaftsbauern sowie jedes einzelne LPG-Mitglied steht. Wie soll auf der ersten und wie auf der zweiten Ebene gearbeitet werden, damit es besser geht ? Leopold Köbcr : Zur technischen Ebene: Was die Mechanisierung in unserem Kreis betrifft, so muss ich kritisch fpststellen, dass unser Boden (75 Prozent sind me­chanisierbar) noch nicht genügend erfasst ist. Und zyiar fehlt es nicht so . sehr an den Stückzahlen' als am sachgemässen und vollständigen Einsatz der Maschinen. Ich sage also : Aus dem bestehenden Mä­­■ schinenpark könnte man viel mehr Me­­, chanisierung herausholen. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass wir nun kei­ne Maschinen mehr brauchen.. Welchen Sinn hätte aber ein zweiter Schritt, wenn man den ersten nicht richtig tut ? Sie fragten, welches die praktischen Mass­nahmen sein werden. Ich will Ihnen ei­ne nennen: Unsere Agronomen und LPG­­Vorsitzenden werden die Aufgabe der (Fortsetzung aui Seite 2)

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