Neuer Weg, 1970. június (22. évfolyam, 6554-6578. szám)

1970-06-03 / 6555. szám

Seite 2 y Weitere Einzelheiten über Anwendung des Partei- und Regierungsbeschlusses Bukarest (NW). — Weitere Ein­zelheiten über die Durchführung des Partei- und Regierungsbeschlusses zur Unterstützung der Hochwassergeschädig­ten wurden von Ministerien und Zentral­institutionen bekanntgegeben. Die Gesuche um Zuteilung einer Ei­genwohnung in einem Wohnblock kön­nen sofort eingereicht werden. In den meisten Ortschaften hat diese Aktion auch bereits begonnen. Listen werden auch für hochwassergeschädigte Mieter aufgestellt, die bei den Wohnungszutíi­­lungen gleichfalls vorrangig berücksich­tigt werden. / Die Höhe der Geldentschädigung wird bekanntlich von den Schätzungs­kommissionen festgesetzt. Steht die Sum­me fest, erhält der Betreffende von der zuständigen CEC-Agentur unverzinsbare CEC-Scheine, die gegen Hausrat, Bau­material u. a. eingetauscht werden kön­nen. Um diese Operation zu erleichtern, wird das Innenhandelsministerium in den hochwassergeschädigten Gebieten Spezialläden einrichten, die alle für die Neuausstattung eines Haushalts nö­tigen Dinge führen und in denen nur qegen CEC-Scheine eingekauft werden kann. Diejenigen, die eine Geldentschädi­gung vorziehen oder — wie dies auf dem Lande der Fall ist — nicht die Möglichkeit haben, sieh für eine Block­wohnung zu entscheiden, können bis zu 40 Prozent der Entschädigung in Bar­geld erhalten. Wollen sie die Entschä­digungssumme zum Bau eines Eigen­heims verwenden, geniessen sie bei den Vertragsabschlüssen mit den Bauunter­nehmen Vorrang. Ilia erwacht wieder zum Leben Ein neues Dorf muss entstehen/Kraftfahrer Marian: Wir wissen die Hilfe des Staates zu schätzen, allein könnten wir es kaum schaffen Yon unserem Berichterstatter Willi Potocsnik Sonntag in Ilia, der Ortschaft unter­halb Deva, die nach einem Damm­bruch von den Fluten der wildgeworde­nen Marosch überrollt worden war. Wer über die Nationalstrasse Arad—Deva fährt, bleibt immer wieder stehen und schaut entgeistert auf das trostlose Bild: Häusertrümmer, weggefegte Wirtschafts­bauten, Zäune und Tore, ausgewaschene Strassen, Gehsteige. Mannstiefe Gruben dort, wo einst Toreinfahrten waren, Was­ser, Schwemmsand und Schlamm dort, wo Gärten sich zur Blüte anliessen. Die Ein­wohner des Ortes kann dieses Bild nicht mehr erschüttern. Sie wissen, dass es vor zwei Wochen, ja selbst noch vor drei, vier Tagen, bevor es endlich gelungen war, die Dammlücke vollständig zu schliessen, weit schlimmer aussah als jetzt. . Ihr Blick hat sich längst vom Gesamt­bild auf das Detail gewendet — auf die praktische Behebung der Schäden, die, nach den bisherigen Ermittlungen der Kommission des Volksrates, allein in den Wirtschaften der Einwohner fast 2,5 Mil­lionen Lei ausmachen. Der Kraftfahrer Maxim Marian hat die noch stehenden Mauern seines Hauses abgestützt und führt jetzt in einer Schubkarre Erde und Schotter heran, um das Wasser, das in den ausgewaschenen Vertiefungen rings­­her'um steht, zu verdrängen und das Ge­lände einzuebnen. Es ist der erste Schritt zum Wiederaufbau. „Allein hätten wir das kaum schaffen können, aber der Staat hilft uns, hilft uns grosszügig, wenn man bedenkt, an wieviel tausend Stellen diese Hilfe gewährt wird.“ Seine Frau erzählt von einer Bekannten, die 1932 ihr Haus durch Hochwasser verloren hatte und jahrelang in Bukarest als Wirtschafterin arbeiten musste, um es wieder aufzu­bauen. Niemand hat ihr damals geholfen. „Wir haben vom ersten Tag an Hilfe er­halten, Lebensmittel und Kleidung, und jetzt hilft uns der Staat mit Geld, mit Baumaterial. Das gibt uns Kraft und Mut. Ich glaube, bis zum Herbst ija.ben wir das Schwerste hinter uns.“ Auf dem Strassendamm unweit der Maroschbrücke stehen vier Motorpumpen seit drei Tagen in pausenlosem Einsatz und speien der Marosch das Wasser zu­rück. „Diese Pumpen sollten um diese Zeit eigentlich. Maroschwasser auf die Gemüseflächen unserer benachbarten LPG pumpen“, sagt der Mechaniker Iosif Bog­dan. Sein Haus ist auch zerstört, er will es aber nicht wieder an der alten, in der Nähe des Dammes liegenden, also gefähr­deten Stelle errichten. ; „Der Staat bietet uns Blockwohnungen an, und das ist in den Städten bestimmt das beste. Als LPG-Bauer will ich aber doch meinen Hof haben, wo man Geflügel halten kann. Ich werde also mit der Unterstützung, die man mir gewährt, wieder bauen. Ich ha­be schon mit einigen Nachbarn darüber gesprochen ; wir wollen vom Volksrat verlangen, dass man uns an anderen Stellen Baugrund zur Verfügung stellt. Das hat aber noch ein paar Tage Zeit. Vorläufig aber heisst es bergen, was noch zu bergen ist, Zusehen, dass die vom Was­ser verwüsteten Flächen unserer Wirt­schaft, wo dies möglich ist, wieder be­stellt werden.“ Auch Etelka Martonosi, deren Haus als erstes in Ilia den Fluten zum Opfer gefallen war, will es wieder errichten. „Ich bin alt und schwach“, sagt sie, „und könnte es allein, selbst mit der staatlichen Hilfe in Geld und Bau­material, nicht mehr tun, aber es haben mir viele Leute, auch ein Oberst aus Deva, ich weiss augenblicklich nicht, wie er heisst, versprochen, dabei zu helfen.“ Im gegenüberliegenden Haus war der Schaden nicht gar so gross. Ovidiu Blaj ist gerade dabei, das Erdreich zu ebnen, das Mitglieder der patiotischen Garden aus Hunedoara (300 Mann haben an die­sem Sonntag in Ilia bei der Wiedergut­machung der Hochwasserschäden mitge­holfen) in die ausgeschwemmte Torein­fahrt geschüttet haben. Und so wie ihn, fanden wir in jedem Haus Leute an der Arbeit. Ilia wurde für seine Leistungen im Vorjahr mit. einem zweiten Pi-eis im Verschönerungswettbewerb der Gemein­den des Kreises Hunedoara ausgezeichnet. Wer heute durch den Ort geht, findet hier nichts von Schönheit. Aber seine Einwohner wollen es wieder schön sehen und sie arbeiten dafür ohne Rast. Die Hilfe, die ihnen dabei von allen Seiten zuteil wird, spornt sie an und gibt ihnen erst den Mut und die Kraft dazu, prak­tisch wieder von neuem zu beginnen. Straferlass für einige Personen aus den Hochwassergebieten Der Staatsrat der Sozialistischen Repu­blik Rumänien erliess ein Dekret über den Straferlass für einige zu Freiheits­strafen, Geldbussen oder Ordnungsstra­fen Verurteilte, die /in den vom Hoch­wasser betroffenen Kreisen wohnhaft sind und deren Wirtschaften geschädigt wurden. Der Erlass kleinerer Freiheitsstrafen, einiger Geldstrafen sowie die Nichtver­­büssung einiger Ordnungsstrafen gibt den Betreffenden die Möglichkeit, in ih­re Wirtschaften zurückzukehren und zur Beseitigung der Hochwasserschäden bei­zutragen. Die zu Geldstrafen Verurteilten werden dank dem Straferlass ihre materiellen Bemühungen ^ auf die Wiederherstellung ihrer zerstörten persönlichen Sachwerte konzentrieren können. Die Annahme dieses Dekrets ist ein Akt der Menschlichkeit sowie der mora­lischen Unterstützung, den unser Staat den durch die Hochwasserkatastrophe schwer betroffenen Familien einiger Ver­urteilten erweist. Egge und Hacke entscheiden jetzt (Fortsetzung von Seite I) Hektar der Fall, Erstaussaat auf weite­ren 500 000 Hektar —. ist unbedingt die jeweils betroffene oder eine verwandte Kultur zu bestellen. Nur in äussersten Fällen ist eine andere Feldfrucht, vor­zugsweise frühreifender Hybridmais, zu­lässig. Wie AGROSEM mitteilt, ist Saat­gut für sämtliche in Frage kommenden Flächen und Kulturen zur Genüge vor­handen. Neben diesen vordringlichsten Aufgaben der Landwirtschaft soll der Futteremte (erste Mahd bei Klee und Luzerne) gröss­te Sorgfalt geschenkt werden. Was das: Wasser auf der einen Seite vernichtete, hat es auf der anderen wettzumachen versucht : Es gibt Grünfutter in Hülle und Fülle, das jetzt teils gut verwertet werden soll, teils für den Winter einzu­bringen ist. Blockwohnungen für Obdachlose Regen : 60 Familien machen den Anfang Regen (NW). — Letzter Mai-Sonntag in Regen. Der erste, schöne Sonntag. nach der grossen Überflutung. Volksratssekre­tär Karl Fall berichtet über die mühe­vollen Aufräumungsarbeiten, über die Instandsetzung der Brücken und. des Strassennetzes. über die Hilfeleistungen an die geschädigten Familien, über den Bau von Notunterkünften und die In­standsetzung der schwer betroffenen Be­triebe. „Wird sind müde“, meint Volksratsse­kretär Fall. „Alles ist müde von diesen grossen Anstrengungen. Aber wir geben uns nicht geschlagen.“ Diesem Optimis­mus begegnet man jetzt überall in der Stadt. Die Massnahmen, die unser Staat getroffen hat. um den Katastrophenop­fern zu helfen, berechtigen zu neuen Hoffnungen. Neben der Regener Mühle stand vor der Überschwemmung das Haus des Rent­ners EDUARD NOWITZKY. Mit; ein paar Brettern, die gerettet werden konnten, hat der bald 80jährige zusammen mit seiner Frau einen stehengebliebenen Schuppen in eine Art Wöhnbaracke um­gewandelt. Es ist eine Notunterkunft. „Ich bin froh darüber, dass unser Staat jedem hilft“, sagt er „Für mich wäre es jedenfalls Unsinn, nochmals zu bauen, auch fehlt mir die Kraft dazu. Deshalb haben wir uns für eine Blockwohnung entschieden. Für uns ist es die beste Lö­sung.“ Auch die vierköpfige Familie JANOS GAZSI hat ihr Haus verloren. Es wurde durch Erdrutsch zerstört. Zum Unter­schied von Nowitzky will er aber wieder aufbauen. „Allein hätte ich es wohl nicht geschafft. Aber mit der Unterstützung, die man mir geben wird, ist es bedeu­tend leichter.“ Da man auf derselben Stelle, wo das Haus stand, nicht mehr bauen kann, haben ihm die lokalen Or­gane bereits einen anderen Bauplatz zu­geteilt. Ein grosser Teil der vom alten Haus verwendbaren Baustoffe " wurde schon mit Hilfe des TLEFOR-Betriebös, wo Gazsi arbeitet, an Ort und Stelle be­fördert. „In einigen Tagen beginnen wir.“ In der Herbusch-Gasse begegnen wir einer Kolonne von etwa 100 jungen Leu­ten. Es sind Schüler einer Regener Be­rufsschule. die vom Holzverarbeitungs­komplex kommen. Dort haben sie an diesem Sonntagvormittag sechs Stunden lang freiwillig bei dér Beseitigung der Hochwasserschäden . geholfen. Die Pro­duktion läuft hier in fast1- allen Abtei­lungen in vollem Umfang: Wie der stell­vertretende Chefingenieur REINHOLD SCHNEIDER berichtet, war dieser Be­trieb schwer vom Hochwasser betroffen. Gleich nach der Katastrophe wurde das Werk vom Minister Suder, besucht. „Wo­nach er sich zuerst erkundigte, waren die Arbeiterwohnungen. Der grösste Teil hat grosse Schäden abbekommen. Etwa 60 Familien können überhaupt nicht mehr dort wohnen. Man musste sie in provi­sorische Unterkünfte umsiedeln. In etwa anderthalb Monaten werden, sie, aJ?e,r ihre neuen Blockwohnungen beziehen.'': ;* Ich schätze die Sorge unserer Partei und Regierung, den Notbedürftigen auf allen Wegen zu helfen, damit diesen wieder normale I.ebensverliältnisse geboten wer­den. als eine humanistische Tat. Selbst­verständlich ist die Bereitschaft der Werktätigen unserer Stadt, sich mit allen Kräften für die Beseitigung aller Wirt­­schaftsschäden einzusetzen und das Ver­lorene wettzumachcn.“ Internationale Beteiligung am Hilfswerk für die Hochwassergeschädigten Staaten, Rot-Kreuz- und andere Organisationen, ausländische Firmen und Bürger helfen bei der Beseitigung der Schäden Regierungen, Rotes Kreuz, Gesellschaften und Organisationen Durch Vermittlung des Unternehmens „Polcoop“ spendet das Genossenschaftswe­sen der Polnischen VR für die Hochwasser­geschädigten 1 500 000 Zloty in Konfektio­nen. Schuhwerk und Lebensmitteln, und durch das Unternehmen „Spolem“ 1 Million Zloty in Konfektionen, Schuhwerk, Decken und Lebensmitteln. Kang Jang Syp, Botschafter der Koreani­schen VDR in Bukarest, verständigte den Landesrat des Roten Kreuzes, dass das Rote Kreuz seines Landes 100 000 Won für das Hilfswerk gespendet hat. Auf dem internationalen Flughafen Oto­­peni-Bukarest ist ein Flugzeug der Chine­sischen VR mit 2 Tonnen Pulvermilch ein­getroffen. Dies ist ein erster Teil der Le­bensmittel- und Medikamentenspende des Roten Kreuzes der Chinesischen VR. Die Regierung von San Marino spendete für das Hilfswerk den Betrag von 5 Mil­lionen italienischen Lire. Seitens des Roten Kreuzes Schwedens ist ein LKW mit 1100 Decken und Bekleidung eingetroffen. Ein LKW der schweizerischen Gesellschaft „Caritas“ brachte 786 Wolldek­­ken, 183 Packungen mit Kleidern, 40 Säcke Schuhe, 200 Packungen Milchkonzentrate. Das Rote-Kreuz-Zentrum von Wolfshagen (Bundesrepublik Deutschland) schickte mehr als 500 Frauen- und Männerkleider und Schuhe sowie sieben Trinkwasserfilter, die nach Hermannstadt versandt wurden. Eben­falls aus der Bundesrepublik Deutschland brachte ein LKW 248 Packungen mit Regen­pelerinen und 423 Packungen mit Trainings­anzügen. Anlässlich des Internationalen Kin­dertages — des 1. Juni — spendeten die Schüler der I. Klasse der Wil­­helm-Könen-Schuie aus der Haupt­stadt der DDR zum Zeichen der So­lidarität 50 Mark für das Hilfswerk. A. Knol, Vorsitzender und Direktor der Genossenschaftsorganisation „Copnederland“, äusserte sein aufrichtiges Bedauern über die Hochwasserkatastrophe in unserem Lan­de und übermittelte der Internationalen Al­lianz der Genossenschaften in London einen Betrag von 5000 holländischen Gulden für die „Centrocoop“. _ Der finnische Rundfunk spendete 5000 Dollar, und die Gesellschaft für Freundschaft zwischen Finnland und Rumänien sammelte für die Hochwassergeschädigten den Betrag von 4000 finnischen Mark. Die Genossenschaftsbank in Zypern spen­dete weitere 21 Tonnen Kartoffeln. Ebenfalls aus Zypern liefen Telegramme ein, denenzufolge die Firma „Astor“ Rasier­klingen im Werte von 1000 Dollar spendet, die Firma „I.avar“ — 5 Tonnen Kartoffeln, die Firma „Wasiliadis & Co.“ 1200 Damen­­slrümpfe und die Firma „Costapas“ 100 Dek­­ken. E. Blaka, Generalsekretär des ökumeni­­’ sehen Rates, bekundete in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, die Sympathie des Ökumeni­schen Rates gegenüber den Hochwasserge­schädigten. Gleichzeitig übermittelte er ei­nen Scheck über 10 000 Dollar für das Hilfs­werk. Paul Hansen. Sekretär des Bundes der Lutherischen Kirchen, übermittelte in einem Telegramm das Beileid des Luiherischen Weltbundes und einen Scheck über 7000 Dollar. Die Weltdicnststelle der Kirchen der USA spendete 1550 Kilogramm Medikamente im Werte von 16134 Dollar. Der Protestantische Kirchenbund Hollands spendete 25 000 Gulden in Medikamenten. Firmen und Geschäftsleute Die italienische Firma „Snia Viscosa* spendete telegraphisch 5 Millionen italieni­sche Lire für das Hilfswerk. Weitere Spen­den liefen ein seitens der Firma „Legno­­rient“ — 1 Million italienische Lire und sei­tens der Firmen „P. Mibelli“, „Marino Leg­­nani" und „Geaneri“ je 500 000 italienische Lire. Beim Unternehmen „Navlomar“ lief ebenfalls aus Italien ein Scheck über 300 Dollar seitens der Firma „Cimasud“ aus Neapel ein. Die Firma „Ultrochi" und an­dere Spezialfirmen aus Italien sandten dem Unternehmen „Romagricola“ Lebensmittel im Werte von 2,5 Millionen italienische Lire und spendeten für die Hochwasserge­schädigten den Betrag von 6300 Dollar. In der Bundesrepublik Deutschland spen­deten ferner für das Hilfswerk die Firmen : „Standard Electric Lorenz“ 5000 DM, „Nissel K. G." 1000 DM, „Paul Weyke“ 1000 DM, „Hanasanhenz“ 1000 DM. Die Firma „De­gussa“ spendete Cbemicerzeugnisse und die Firma „Alcaloid Ulrich" aus Mannheim 3000 DM. Die Athener Firma „Sogereco" übermittel­te’ der Bank für Aussenhandel Rumäniens auf Konto 1000 den Betrag von 1000 Dollar. Bei der „Exportlemn“ liefen Spenden sei­tens nachstehender Firmen ein : „Alfred Fisehler" aus Frankreich — 5000 Francs, „Bois Tropicaux“ ebenfalls aus Frankreich — 1000 Francs, „Nicolas Pcridakis“ aus Jor­danien — 500 Dollar und „Lawrence Chi­­diac" aus dem Libanon — 200 Dollar. Der Industriellenhund Österreichs spen­dete durch Vermittlung des Roten Kreuzes 200 000 Schilling. Die österreichische Luftfahrtgcsellschaft „AUA" gab bekannt, dass sie innerhalb der ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kostenlos Lebensmittel. Medikamente und andere Hilfeleistungen für die Hochwasser­geschädigten befördern wird. Die finnische Luftfahrtgesellscbfcft „Finn­­air" erklärte sich bereit, auf der Strecke Helsinki—Kopenhagen sämtliche vom finni­schen Roten Kreuz gemachten Spenden ko­stenlos zu befördern. Die Firma „Sybetra* aus Belgien spendete 200 000 belgische Francs, die dem Ministe­rium für Chemieindustrie zwecks Anschaf­fung von Ausrüstungen zur Verfügung ge­stellt werden. Eine andere belgische Firma — „Furness Syipping" — spendete 25 000 belgische Francs und die belgische Gesell­schaft „Caritas“ 10 Tonnen Zucker, 10 Ton­nen Pulvermilch und 500 Kilogramm Medi­kamente. Seitens der Firma „Fenelan Machado" aus Brasilien lief eine Spende von 1000 Kilo­gramm Kaffee ein. Die israelischen Firmen „Autocars“, „Has­­na Ron" und „Romis" zahlten auf Konto 1000 einen Betrag von 2950 Dollar ein. Seitens des Diplomatischen Korps Das Personal der Botschaft der Koreani­schen VDR spendete 20 Prozent seines Mo­natsgehalts für das Hilfswerk. Beim Sammelzentrum im Bukarester Kul­turhaus der Studenten liefen weitere Spen­den seitens des Diplomatischen Korps ein. In den letzten Tagen spendete das Per­sonal der Botschaft Grossbritanniens, der USA und Frankreichs neuerlich Möbel und Bekleidung. Die Botschaft Argentiniens spendete Fleischkonserven und die Bot­schaft Hollands Bekleidung. Gäste und Freunde unseres Landes Dr. Sibin Ilic, Vorsitzender der Gemeinde Kladovo (Jugoslawien), der zu Besuch in Tr.-Severin weilt, brachte dem Bürgermei­ster des Munizipiums Tr.-Severin zur Kennt­nis, dass die Bevölkerung der genannten Gemeinde Gegenstände im Werte von 170 000 neuen Dinar gesammelt hat, die den Hoch­wassergeschädigten in Rumänien zur Ver­fügung gestellt werden. Der bekannte italienische Komponist Sal­vatore Allegra, der vor kurzem Gast des Munizipiums Klausenburg gewesen ist, wo seine Oper „Das Porträt“ in Weltpremiere aufgeführt wurde, brachte Genossen Aurel Duca, Erster Sekretär des Kreisparteikomi­tees, Vorsitzender des Kreisvolksrates Klau­senburg, telegraphisch zur Kenntnis, dass er für das Hilfswerk 5000 Lei gespendeţ hat. Eine Gruppe von Journalisten aus der Bundesrepublik Deutschland, die sich in un­serem Lande aufhalten, spendeten 125 DM und Kleidung für die Hochwassergeschädig­ten. Eine Gruppe von ausländischen Studenten des Instituts „New School for Social Re­search* aus den USA spendete 80 Dollar. Mit dem Gedanken an die Heimat Eine Gruppe rumänischer Fachleute, die zur Spezialisierung in Frankreich weilen, spendete den Betrag von 2240 Francs, einen Teil der Diäten, die ihnen für Juni 1970 ge­bühren. In einem Schreiben an die rumänische Botschaft in London äussert der Pensionist Vaier Ţiplic die Überzeugung, dass die in England wohnhaften Bürger rumänischer Abstammung ihren Beitrag zum Hilfswerk erbringen werden. Aus seiner Rente spen­dete er den Betrag von 50 Pfund. Die in der DDR wohnhaften rumänischen Bürger spendeten für' die Hochwasserge­schädigten in Rumänien 750 Mark. Die italienischen Staatsbürger rumänischer Abstammung spendeten bisher für das Hilfs­werk 37 Packungen Medikamente und Be­kleidung im Werte von 4000 Dollar. Die Familien Teodor Gafa und Camille Annin aus der Schweiz spendeten Beklei­dung im Werte von 3000 Franken. I Höherer Produktionsanreiz durch besseren Ankaufspreis (Fortsetzung von Seite 1) vertrage in einer bestimmten Grösse ab­­scbliesst, kann mit Vergünstigungen in der Futterbeschaffung rechnen. All diese Massnahmen zur Entwicklung der Tierzucht — der grosse Förderpreis, der für diesen wichtigen Abschnitt der Landwirtschaftsproduktion, in letzter Instanz für die Verbesserung der Versorgung mit Fleisch, Milch und der Vielzahl ihrer Er­zeugnisse bezahlt wird, erfordert grosse, diesen Zielsetzungen entsprechende mate­rielle und finanzielle Aufwendungen. Ein Teil davon kann und wird aus den Ein­nahmen des Staates bestritten werden, ein anderer ist vom Verbraucher zu bestreiten. Bei der Neuordnung der Preise ist man, sowohl was die Ankaufspreise als auch was die Verbraucherpreise betrifft, diffe­renzierend, das ökonomische und das So­ziale erwägend, vorgegangen. So wird für die schwieriger zu produzierende Milch in der Periode November—April ein besserer Ankaufspreis bezahlt als für die Milch der Sommermonate, die durch das viele Grünfutter billiger produziert werden kann; ebenso wurde bei der Festlegung der Verbraucherpreise darauf geachtet, dass der Reallonn der Bevölkerung, die durch das verbesserte Lohnsystem eine hö­here Kaufkraft hat, durch diese Preise nicht stark belastet wird. So bleibt bei­spielsweise der Preis von Butter und Rahm unverändert, wie auch der Preis von bestimmten Fleischsorten sowie von Speck und Schmalz, die in breiten Kreisen der Bevölkerung ein traditioneller wichtiger Nahrungsbestandteil sind. Wie aus Kreisen der Landwirtschaftspro­duktion bekannt wird, sind die Genossen­schaftsbauern und die Einzelproduzenten der Überzeugung — und auch aus dem Kreise der Verbraucher werden Stimmen in dieser Hinsicht laut —, dass diese Mass­nahme zur fühlbaren Verbesserung des Angebots an Nahrungsmitteln tierischer Herkunft führen wird, womit das durch diese Massnahme angestrebte Ziel in ab­sehbarer Zeit erreicht werden kann. / Zusätzliche Einnahmen helfen Tierzucht aushauen Obwohl unsere Wirtschaft vor allem im Gemüsebau stark ist, wird auch bei uns der Viehbestand ständig erweitert, trach­ten wir danach, stets grössere Mengen an tierischen Erzeugnissen zu liefern, um so zur guten Versorgung der Stadtbevölke­rung beizutragen. Wir verfügen heute über einen Bestand von 532 Rindern und 1628 Schweinen und haben uns vertrags­­mässig verpflichtet, in diesem Jahr 6800 Hektoliter Milch, 59 Tonnen Rindfleisch und 145 Tonnen Schweinefleisch an den Staat zu liefern. Es ist deshalb nur ver­ständlich, dass auch in unserer Wirtschaft der jüngste Beschluss des Exekutivkomi­tees des ZK der RKP und des Minister­rats über die Verbesserung der Ankaufs­preise für Tiere und tierische Erzeugnisse sowie über andere Massnahmen zur För­derung der Tierzucht mit besonderem In­teresse und mit Genugtuung aufgenom­men wurde. Eine schnelle Rechnung ergibt, dass die Erhöhung der Ankaufspreise unserer Wirt­schaft für die noch in diesem Jahr zu liefernden tierischen Erzeugnisse Mehrein­nahmen von über 312 000'Lei einbringen wird. Unsere erste Antwort darauf ist, dass wir beschlossen haben, von dieser Summe 79 000 in die Tierzucht zu inve­stieren und uns dazu verpflichteten, unse­re vertragsmässigen Lieferungen um 200 Hektoliter sowie um 6000 Kilogramm Rind- und um 5000 Kilogramm Schweine­fleisch zu überbieten. Da im Investplan unserer Wirtschaft für dieses Jahr auch bedeutende Mittel für die Tierzucht bestimmt sind — es sol­len u. a. Mittel zur Mechanisierung der Arbeit angekauft, Wasserleitungen ange­legt und in den Abferkelställen Infrarot­strahler angebracht werden —, wird es uns der im Beschluss vorgesehene Steuer­nachlass für diese Anlagen ermöglichen, mit den eingesparten Mitteln ein weiteres für die bessere Auslastung unseres Tier­zuchtsektors tun zu können. Wir wissen selbstverständlich, dass es rftit den Mass­nahmen. mit denen unser Staat uns er­neut entgegenkommt, allein nicht getan ist, sondern dass wir gleichzeitig alles tun müssen, um unsererseits durch rationelle Auswertung aller Möglichkeiten und Mit­tel, über die wir verfügen, durch eine im­mer bessere Arbeit im Tierzuchtsektor und in der Wirtschaft überhaupt dazu beizutragen, dass unsere Tierzucht immer leistungsfähiger und rentabler wird. Der jüngste Beschluss spornt uns in die­sem Sinne dazu an, alles daranzusetzen, um unseren Tierzuchtsektor weiter auszu­bauen und mit erhöhten Leistungen zur Durchführung des vom März-Plenum des ZK der RKP erarbeiteten Landespro­gramms zur Entwicklung der Tierzucht und zur besserem Versorgung der Bevöl­kerung mit tierischen Erzeugnissen bei­zutragen. Peter Fen esy Vorsitzender der LPG Triebswetter NEUER WEG / 3. Juni 1970 Der Beschluss ist in unserem Interesse Ich habe schon Sonntag den Beschluss über die Verbesserung der Ankaufspreise von Vieh sowie -über die anderen Mass­nahmen zur Forderung der Tierzucht ge­lesen. DiäSer Beschluss Tértét eine wich­tige Etappe in der Durchführung des Viehzuehtprogranlms ein, soll doch der Tierbestand 1975 das Doppelte von 1969 erreichen. Ausserdem liegt es auf der Hand, dass sich diese Massnahmen auch auf die Auffrischung und Wiederherstel­lung des Tierbestands in den vom Hoch­wasser betroffenen Gebieten bestimmt fördernd auswirken wird. Wie man aus anderen Dokumenten weiss, sollen ja in die Entwicklung der Tierzucht im nächsten Fünfjahrplan 20 Milliarden Lei investiert werden. Auch bei der neuen Regelung der Aufkauf­preise bestreitet der Staat einen Teil der Summen. Ein anderer Teil wird durch die Festlegung der neuen Einzelverkaufs­preise beglichen. Der Beschluss erscheint als eine logische Massnahme im gan­zen Komplex unserer Wirtschaft. Ich bin davon überzeugt, dass durch diese Regelung sowie, durch andere Massnahmen zur F örderung der-Tierzucht der Markt immer besser versorgt sein, dass sich die Versorgung der Bevölke­rung mit Fleisch, Milch und anderen Nahrungsmitteln wesentlich verbessern wird. Deshalb leuchtet es mir ein, dass auch wir, die Käufer, etwas dazu beitra­gen sollen. Wir haben in meiner Familie — sie besteht aus drei Personen — eine Rechnung aufgestellt, und sind draufge­kommen, dass wir für Milch und Fleisch monatlich um 34 Lei mehr ausgeben wer­den als bisher. Das bedeutet eine be­scheidene Summe, • wenn man bedenkt, dass dadurch die allgemeine Lage besser wird, und wenn man weiter bedenkt, dass beispielsweise die Einnahmen mei­ner Familie durch das neue Lohnsystem um über 800 Lei im Monat angestiegen sind. Ich glaube, so wie ich denkt jeder, der rechnen kann, und der auch einen Sinn hat für die allgemeine Entwicklung unserer Wirtschaft. Alexandru Filip Arbeiter în Dej t Hochwasser vor 100 Jahren Auch am 13. Mai 1870 wurden bei Schässburg mehrere Ortschaften überschwemmt Sdjvtriilitlies ttfmpiíi unb liitgliitk. bei tuelrffe im Whmate 3Kni 1S70 in Nagy-Bun bei Srfjiifc burg ftattgefunben una mehrere ijunDert SWenfdjen um§ Sehen gebracht bat. m Ser Fimmel fntfltc fid> in trübe SBrtfen, bit Vuft meljte vom SDiittcigr unb fünbigte gleicbfaw ben ftrübüng fln. Dodi, o @ott! tticlcbeé unerhörte Unglücf ftanb ben Setpobnern btPor. — 51m ílbcnb béé 13- 9Mai trieb ein bon (Biibipeften nuffteigenbté Uun>otter ben größten Dbeil Der i'anbleute in ihre elenben Jütten, aué benen fie, bei Der beflige 3?egen ben SSiid) raid) fcbireDen maebtf, ibrt ^abfeiigfeiten auf bi« íöfbbőben retteten. 3m (Dorfe Auf die Nacht genau vor hundert Jahren hat eine Flutkatastrophe mehre­re Ortschaften in der Umgebung von Schässburg überschwemmt. Die „Her­mannstädter Zeitung“ veröffentlichte in ihrer letzten Ausgabe ein bei Andreas Klusch in Grosspold gefundenes Extra­blatt, das im Mai 1S70 bei Johann Gott & Sohn in Kronstadt gedruckt wur­de. Das Extrablatt, dessen Authentizi­tät nicht anzuzweifeln ist, berichtet über das „schreckliche. Ereignis und Unglück der Überschwemmung, welche im Mo­nat Mai 1870 in' Nagy-Bun (das heutige Boiu) bei Schässburg stattgefunden und mehrere hundert Menschen ums Leben gebracht hat“. Weiter heisst es im Bericht: „Im Dor­fe selbst fiel kein übermässiger Regen, weiter oben aber. da wo ein hoher Bergrücken das Weichbild gegen Marien­burg zu abschliesst, fielen solche Was­­sermassen aus den ’schweren Wolken, dass die aus Seitentälern hervorbte­­chenden Fluten das ganze untere Dorf überschwemmten. Schon sind die armen Bewohner durch fünf Fuss Tiefe und mindestens drei Klafter breiten Strö­men von den höheren Gassen getrennt. Noch immer hoffen sie, es werde das Gewässer ohne grösseren Schaden ab­­fliessen und anstatt eine Kommunika­tion mit dem festen Land zu eröffnen, setzten sie sich zu ihren Habseligkeiten auf die mit fensterlosen Strohdächern gedeckten Böden. Immer höher steigt das Gewässer. Sand und Gerolle von den Bergen mitschiebend. Da fängt ein Haus an zu wanken, es bricht, reisst die Nachbarhäuser mit sich und alles vor sich niederschmetternd schiesst Haus an Haus und in denselben die armen Beicohner in den fürchterlichen Schwall der Thalöffnung zu... Am 14. Mai fand man in Gross-Alisch einen, in Schäss­burg 14. in W eisskirch gegen 100 Leich­name. Am Abend desselben Tages be­stattete man in Ban selbst gegen 60. Und doch, ist das der kleinste Teil der fürchterlichen Ernte.. . Nur sehr weni­ge Menschen haben ihr Leben gerettet und ei.-können viele Jahre vergehen, ehe sich dieses zerstörte Erdenreich wird wieder nutzbringend zeigen können“

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