Neuer Weg, 1970. július (22. évfolyam, 6579-6605. szám)

1970-07-01 / 6579. szám

Seite 2 20 Minuten eines Tages Schässburg beseitigt Hochwasserschäden / Grosszügige Hilfe für Textilkombinat / Reicht das Baumaterial ? Schässburg. — Nach einer kurzen Be­sprechung mit Ing. Walter Bruckner, technischer Direktor des Textilkombi­nats, wird der Chefingenieuer der Baum­wollweberei, Walter Lingner, ans Tele­fon gerufen. Das Ministerium wünscht ge­nau uhdi detaillieft über den Produktions­stand des heutigen Tages informiert zu wer­den. Walter Lingner: „...228 mechanische Webstühle in Dreischichtenbetrieb, von den 189 automatischen Webstühlen sind 134 angelaufen, 60 Prozent der Maschi­nen funktionstüchtig ... ja, aus Zeiden hat man uns den besten Meister ge­schickt . . . -bei der dritten Hochwasser­gefahr ist nichts passiert, in zwei Stun­den hätten wir 500 Säcke’ mit Sand ge­füllt und damit alle Betriebseingänge ge­schützt . . . der Vertreter der italieni­schen Firma ist gerade vor einer halben Stunde eingetroffen und hat sich bereits der Zettelmaschine angenommen . . . Lu­­gosch hat uns eine, ‘grössere Partie Roh­material versprochen, aus Arad ist heute früh ein Laster mit zehn Ketten abge­fahren . . . Besten Dank für den Glück­wunsch, alles in Ordnung, der Junge ist jetzt sechs Wochen alt, er wurde ja in der. Überschwemmungsnacht geboren . ..“ Sechs Wochen nach der ersten und schwersten Überflutung in Schässburg: Ein intensiver Wiederaufbau ist im Gang. Die Leute in den flutgeschädigten Betrieben werden mit einer Vielfalt von Problemen konfrontiert, deren Lösung auch die letzten Kräfte in Anspruch nimmt. Die leitenden Ingenieure Bruck­ner und Lingner beispielsweise verbrin­gen täglich 12 bis 14 Stunden an ihren Arbeitsplätzen, und dabei haben beide hOchwassergeschädigte Heime. Walter Lingner hat in zwanzig Minuten folgen­des erledigt : Er hat das einschlägige Mi­nisterium informiert und den Fachmann einer westdeutschen Firma empfangen, die einen Trocken- und Spannrahmen geliefert hat ; er hat mit .Schlossern von verschiedenen auswärtigen Betrieben verhandelt, die hier flutgeschädigte Web­stühle instand setzen und montieren : er hat den Transport der letzten in Buka­rest reparierten Schussspulmaschine ver­anlasst ; er hat die Bukarester „Aurora“ angerufen und sich erkundigt, wann man mit den 40 versprochenen Webbäu­men rechnen kann. Das Hochwasser hat dem Schässburger Textilkombinat einen Sachschaden im Werte von etwa 18 Millionth Lei zuge­fügt. davon entfallen, nach vorläufigen Schätzungen, rund sechs Millionen auf die Baumwollweberei. Man will hier in den nächsten Tagen mit voller Kapazität anlaufen, wobei “man sich auf drei Faktoren stützt: auf den selbstlosen Einsatz der Be­legschaft, die grosszügige Hilfe anderer Einheiten bei der Instandsetzung der Ma­schinen und Anlagen, auf die kontinuier­liche Versorgung mit Rohmaterial. Über­haupt wird den flutgeschädigten Einhei­ten Schässburgs jede nur erdenkliche 'Hilfe gewährt. Für die grösste Bäckerei beispielsweise, wo das Hochwasser zwei Öfen zum Einstürzen gebracht hat, ist aus Klausenburg ein hochleistungsfähiger Dampfofen gekommen, und der Möbel­fabrik der Lokalindustrie .wurde eine grössere Investsumme für den sofortigen Wiederhufbau der zerstörten Werkstätten zur Verfügung gestellt. In der Baiergasse, der Hauptstrasse der Stadt, hat man wieder Blumentöpfe auf­gestellt. In der Stadtmitte ist von den Folgen der Überschwemmung nicht mehr viel zu sehen. Nicht so in den Rand vier­teln. In verschiedenen Strassen (Vlad Ţepeş, Libertăţii, Decebal u. a.) liegt der aus den Kellern ausgehobene Schlamm tagelang auf den Fahrdämmen. Die Fahrzeuge der Müllabfuhr kommen sei­ten — zum Verdruss der Einwohner. Auf der „Pfarreswiese“ — ganze Halden ein­gesammelten Schwemmguts. Die hohen Holzberge stehen vor neuen Etagen­häusern — zum Verdruss ihrer Bewoh­ner. Könnte die Kommunalwirtschaft der Stadt nicht zügiger schalten ? An vielen der beschädigten Häuser wird gearbeitet. Überall Zimmerleute und Maurer am Werk. Erst sechs Wo­chen sind seit der verheerenden Über­flutung verstrichen und schon hat man die ersten drei Dutzend Bauplätze ver­messen, arbeitet man an den Bauunter­lagen. Allerdings : Es fehlt an Baumate­rial. Wir haben uns beim Volksrat da­nach erkundigt, wie es um die Zuteilung von Baustoffen steht und von Handels­inspektor Emil Burlea folgendes erfah­ren : „Wir verfügen gegenwärtig über 85 Tonnen Zement, 20 Kubikmeter Schnitt­holz und anderes Baumaterial. Mit dem Verkauf beginnen wir in den nächsten Tagen, es sind noch einige Formalitäten zu erledigen. In den nächsten Wochen erhalten wir 300 000 Mauer- und 200 000' Dachziegel, 100 Kubikmeter Schnittholz sowie 200 Tonnen Zement. Türen, Fen­ster, Teerpappe und Pressplatten sind schon jetzt in hinreichenden Mengen vorhanden. Es geht jetzt darum, das Baumaterial prompt auszufolgen. Die Obdachlosen wollen zu Winterbeginn in die neuen Häuser einziehen, ein Wunsch, der be­rechtigt ist und für dessen Verwirk­lichung auch der Volksrat keine Mühe scheuen darf. Helmut Kamilli Tagung des Hermannstädter Kreisvolksrates Drei neue Institutionen gegründet Hermannstadt. — Mit Fragen des Ar­beitsstils sowie weiterer Massnahmen zur Anwendung des Gesetzes über Organisa­tion und Funktionsweise der Volksräte und mit der Gründung von drei neuen Institutionen — dem Kreishaus des Agro­nomen. dem Betrieb für Verwaltung und Nutzung der Hutweiden sowie dem Kreis­haus des Lehrers — befasste sich die sechste ordentliche Tagung des Hermann­städter Kreisvolksrats. Ausser den Kreis­abgeordneten nahmen an dieser Tagung auch Abgeordnete der Grossen National­versammlung und Leiter einiger Kreis­institutionen teil. Der Darlegung von Ge­nossen Richard Winter. Mitglied des ZK der RKP. Erster Sekretär des Hermann­städter Kreiskomitees der RKP und Vor­sitzender des Hermannstädter Kreisvolks­rats, folgten angeregte Diskussionen, an denen sich zahlreiche Abgeordnete betei­ligten. Lese- fragen — wir antworten Johann Pf.. Deutschbudak. — Als Emp­fänger einer Sozialbeihilfe (ajutor social) haben Sie kein Recht, diesp mit einer LPG-Rente zu kumulieren. Nur Rentner (pensionari) der staatlichen Sozialversiche­rungen können die staatliche und die LPG­­Rente beziehen. / Georg Sch., Leschklrch. — Das Unter­nehmen ist nicht verpflichtet, dem Ange­stellten ein Transfervisum zu erteilen. Falls Ihre Tochter den Arbeitsvertrag laut Art. 19 des Arbeitsgesetzbuches durch Demission a.uflösen will, muss sie das Unternehmen 12 Arbeitstage vorher verständigen. Die zweijährige Dienstzeit beim Unternehmen wird in ihr Arbeitsbuch eingetragen. Ernest Marcovici, Orawitza. — Invalidi­tätsrentner dritten Grades bekommen in der Zeit, in der sie angestellt sind, sowohl den Tariflohn als auch die volle Rente, doch dürfen beide zusammen den Tariflohn nicht übersteigen, der der Funktion entspricht, die_ der Rentner vor der Pensionierung aus­geübt hat. Falls Invaliditätsrente und Ta­riflohn zusammen oder der Tariflohn allein das Gehalt übersteigt, das der Betreffende hatte, als er wegen Invalidität pensioniert wurde, wird die Pension entsprechend redu­ziert bzw. gänzlich suspendiert. Da Ihr Ta­riflohn zur Zeit Ihrer Pensionierung 1180 Lei betrug, darf die Pension und Ihr Ge­halt diesen Betrag nicht überschreiten (Art. 59 (1) und (2) des Pensionsgesetzes Nr. 27/1966). Philipp Schmidt. Benzenz. — Es ist wohl richtig, dass grundsätzlich niemand zwei Pensionen beziehen kann, ganz gleich, aus welchem Fonds die Rente bezahlt wird. (Art. 63 (1) des Pensionsgesetzes Nr. 27/1966). Absatz 2 des erwähnten Artikels enthält jedoch eine Ausnahme von dieser Regel, und zwar : Falls eine Person, die ein Recht auf eine Rente im Rahmen der staatlichen Sozialversicherungen hat. eine Periode auch als Mitglied einer LPG tätig war. kann sie ausser der staatlichen Sozialversicherungs­rente, die ihr für die Zeit, in der sie ange­stellt war, gebührt, auch eine LPG-Rente erhalten. Sie können daher das Gesuch zur Erlangung einer LPG-Rente an die Leitung der LPG richten. Torschluss Zwei Konzerte, die am Saisonende im Schatten alles überragender Ereignisse standen (Celibidache, die Bamberger), sollen nicht unerwähnt bleiben. Schon darum nicht, weil beide von der Anwe­senheit namhafter ausländischer Dirigen­ten markiert waren. Anatole Fistoulari, Chefdirigent des London Philharmonie Orchestra, setzte im Rumänischen Athenäum mit Beethovens neunter Sinfonie den Schlusspunkt hinter die Philharmoniesaison. Was kann schon bei einer Sinfonie herausschauen, die ab­strapaziert ist wie keine zweite und die gewöhnlich wie keine zweite der Hand­werksroutine zum Opfer fällt ? Ein tadel­loses Scherzo ab und zu herausragende Streicherleistungen (besonders bei den Bässen, im vierten Satz), der Beitrag der weiblichen Solisten (Petrescu. Kessler), einige gute Chorpartien konnten diesmal über evidente Mängel der Ausführung hinwegtrösten. Zu begrüssen, dass nun auch bei uns, wie in allen Musikmetropo­­len, die „Ode an die Freude“ in deutscher Sprache gesungen wird. Vor Torschluss überraschten die Phil­harmoniker mit einem Mozartabend. Besser gesagt : Für die angenehme Über­raschung sorgte Carlo Zecchi, der ge­schätzte italienische Maestro, ein feiner Kenner der Musik Mozarts und seiner Zeitgenossen (Haydn? zum Beispiel). Er hess zwei Salzburger Perlen glänzen : die Haffner-Serenade (in Bukarest eine Rari­tät) und das ihr eng benachtbarte D-Dur- Divertimento (Kochel 251). Echtes Mozart­­sches Fluidum ging von den Werken aus. Nicht dasselbe kann von der Solointerpre­tation (Maria Cardaş) des auch sonst sich schwer in den Rahmen fügenden A-Dur- Klavierkonzerts (Kochel 488) gesagt wer­den. Georg Hromadka Information Lokalchronik Kronstadt: Grösste Schau der Lokalindustrie Möbelproduktion steht im Vordergrund Kronstadt (NW). — Am Wochenende wurde im Gebäude des gewesenen „Bir­­sa“-Kinos eine Ausstellung der Kranstäd­ter Lokalindustrie eröffnet. Von einer Automatanlage für die, Fertigung von Sitzfedern, die nach einer Erfindung des bekannten Neuerers Konrad Schiel ge­baut wurde, bis zu den kleinsten Haus­haltsartikeln aus Holz, Plast und Draht, bietet die Ausstellung einen Querschnitt durch das Fertigungsprogramm der vier Kronstädter Lokalindustriebetriebe. Der grösste Raum wurde der Möbelproduk­tion eingeräumt. Wie uns Ing. Wilhelm Lutsch, der für die Lokalindustrie zu­ständige stellvertretende Vorsitzende des Kreisvolksrats, mitteilte, ist die Schau Bergschüler helfen Otto Lurtz Architekt Leonhard lieferte Bauentwurf fürs neue Eigenheim Schässburg (NW). — Seit zwei Wochen helfen Schüler des Lyzeums Nr. 2 dem vom Hochwasser betroffenen Otto Lurtz bei der Errichtung seines neuen Eigen­heims. Der Bauplatz liegt auf einer An­höhe am einstigen Zufahrtsweg zur „Vil­la Franka“. Otto Lurtz hat für die Er­richtung des Einfamilienhauses 10 000 Stück Ziegel und die erforderliche Men­ge Zement, Bauholz und Kalk zugespro­chen bekommen. 25 Tonnen Steine aus den Steinbrüchen von Racoş werden die­ser Tage in Schässburg eintreffen. Der Bauentwurf stammt von Architekt Kurt Leonhardt, der im selben Betrieb („Nico­vala“) wie Lurtz tätig ist. Das schmuk­­ke Häuschen besteht aus zwei Zimmern, einer Küche, einem Vorraum, Speise­kammer und Badezimmer. Die Baukosten belaufen sich auf fast 65 000 Lei. gebaut wird. Der in diesem Jahr in An­griff genommene Bau konnte zum Teil schon seiner Bestimmung übergeben wer­den : acht von den sechzehn Klassen­räumen , werden schon benützt. Im Herbst wird die neue Heltauer Textil­­schule (Berufs- und Meisterschule sowie Textillyzeum) mit allen sechzehn Klas­senräumen, vier modern eingerichteten Labors und vielleicht auch dem neuen Sportsaal den Betrieb aufnehmen. Erich Simonis Heltau sowohl für Kunden als auch für Han­delspartner gedacht. Vom Kunden er­wartet man kompetente Meinungen über die angebotenen Gebrauchsgüter, während mit den Vertretern der Handelsorgani­sationen auf Grund der Exponate bereits Lieferverträge für 1971 abgeschlossen werden können. Bauschule für Alba Iulia Alba Iulia (NW). — Ein Industriely­zeum für Bauwesen wird im Herbst in Alba Iulia eröffnet. Die Schule ist auf zwei Fachrichtungen profiliert : Industrie­­und Zivilbauten und Bauinstallationen. Für den ersten Jahrgang sind 72 Plätze „ vorgesehen. Heltaue - Textilschüler in neuem Haus Seit 82 Jahren werden in Heltau F'ach­­arbeiter, Meister und Textiltechniker aus­gebildet. Das Gebäude, in dem die Textil­­schule 75 Jahre untergebracht war, muss nun, im Zuge der Systematisierung des hiesigen Textilkom-binats, geräumt wer­den. Doch es wurde rechtzeitig dafür gesorgt, dass eine neue, grosse Schule Die Buchhaltung stimmte nicht Wegen Aktenfälschung und Betrugs zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt Schässburg (NW). — Wegen Aktenfäl­­schung wurde dem Buchhalter Zoltán Duca von Sovata eine zweite Gefängnis­strafe auferlegt. Dem Buchhalter war es nicht nur bei seiner Anstellung in der Handwerksgenossenschaft „Munca“ in So­vata gelungen, der Betriebsleitung eine Gerichtsverhandlung zu verheimlichen, die gegen ihn in Topliţa wegen Unter­schlagung läuft, sondern auch, in seinem neuen Arbeitsbereich seine Gaunereien weiterzüführen. Zur Bestreitung der Mit­tel für die Gerichtsverhandlungen und für zahlreiche Trinkgelage mit seines­gleichen begann Duca Akten zu fälschen und grössere Geldsummen zu unterschla­gen. Der Betrug wurde schliesslich auf­gedeckt, und der Buchhalter erhielt zu den vom Toplitaer Gericht verhängten 18 Monaten Gefängnis weitere 28 Monate vom Schässburger Gericht zugesprochen. Militz erbittet Hilfe Hunedoara (NW). — Ein junger Mann zwischen 25 und 30 Jahren wurde am Samstag in der Nähe des Geflügelkom­plexes Mintia von einem Kipplaster (31- HD-267) tödlich verletzt. Der Schofför Cornel Lazăr beging nach dem Unfall Fahrerflucht in der Absicht, die Spuren zu verwischen. Er wurde jedoch noch am selben Tag gestellt und in Untersuchungs­haft genommen. Da beim Opfer keinerlei Akten gefunden wurden, bittet das In­spektorát der Kreismiliz Hunedoara alle Bürger, die mit zweckdienlichen Infor­mationen die Identität des Opfers klären können, um Auskunft. Farbe und Form Marianne Simtion-Ambrosi stellt in der Schweiz und in Westdeutschland aus Zwanzig grosse Aquarelle stellt Marian­ne Simtion Ambrosi zur Zeit in Düssel­dorf aus. „Die Stadt“, ,Brücke“, „Kon­zentration“, „Bewegung“, „Die Metamor­phose der Instrumente“ — das sind nur einige der Titel, die im Katalog geführt werden. Hinter jedem aber steht — ganz gleich, ob das Stück sichtbare Wirklich­keit, von dem die Künstlerin ausging, im Bild identifizierbar ist oder nicht — ein starkes plastisches Erlebnis, das sich dem Betrachter mitteilt, steht, ebenso wirksam in der Ausstrahlung des Bildes, eine auf­richtige, sehr oft dramatische Auseinan­dersetzung mit den Fragen, denen heute kein verantwortungsbewusster Mensch ausweichen kann. Man könnte sagen, dass die Unruhe, die Ratlosigkeit manchmal, und das immer neue Versuchen im Alltag Voraussetzungen sind für ein künstleri­sches Hervorbringen, das trotz aller Ver­wandlungsfreudigkeit und der restlosen künstlerischen Sublimierung persönlichen Erlebens diesem verbunden bleibt. Nicht zufällig ist das Aquarell die Tech­nik, die Marianne Ambrosi bevorzugt. Die Transparenz und Leuchtkraft der Wasser­farbe, vor allem aber die Möglichkeit, die diese Technik bietet, bei klarer Um­grenzung der Felder eine alles be­herrschende Bewegung zu suggerieren (die Ausstrahlung der durchscheinenden Farb­­flächen spielt hier eine nicht geringe Rol­le), all dies kommt den Absichten der spontan produzierenden Künstlerin, dem offenen und über die Bildgrenze hinaus aktiven Charakter ihrer Entwürfe entge­gen. Die Bilder, die wir vor kurzer Zeit noch im Atelier Marianne Ambrosis sehen konnten und die jetzt bis zum 15. Juli in Düsseldorf gezeigt werden, kamen nicht direkt in der Stadt am Rhein an, die zu den wichtigen Kunstzentren West­deutschlands gehört. Zwei Wochen hin­durch (vom 22. Mai bis zum 5. Juni) wa­ren sie in Genf ausgestellt, wo die wohl sehr geschlossen, aber doch reich und vielfältig wirkende Schau nicht nur ei­nen schönen Publikumserfolg hatte, son­dern auch das Interesse der Fachleute für sich gewinnen konnte. In der Zeitung „La Tribune de Geneve“ vom 27. Mai 1970 veröffentlichte der Kunstkritiker Rainer Michael Mason eine Ausstellungschronik unter dem Titel „Far­be und Form“. Darin steht unter ande­rem : Die Künstlerin „lässt in randlosen, immer aber fest umgrenzten Flecken Far­ben erstrahlen, die vom Dunkel zur wun­derbarsten Klarheit übergehn. Welche Vi­bration und Transparenz 1 Man denkt bis­weilen an Rothko, dessen Intensität sie hat. Ihre reinen Farben aber sind weit entfernt davon, unbeweglich zu wirken. Die .rumänischen' Aquarelle der Künstle­rin sind ein Spiel der Konzentration und Expansion. Sie lassen es einen niemals vergessen, dass sie die wirkliche Bedeu­tung der Elemente, aus denen sie hervor­gegangen sind, zum Ausdruck bringen. . Hinter dem Fest der Farben gibt es eine Realität, mit der wir täglich kon­frontiert werden. Marianne Simtion Am­brosi hält vom Sichtbaren fest, was we­sentlich ist. Der Abstraktionsprozess wei­tet sich und führt zur totalen Präsenz der Welt in unserem Empfindungsvermö­gen.“ — Für 1971 erhielt Marianne Am­brosi zwei weitere Angebote, in der Schweiz auszustellen. Elisabeth Axmsnn Studenten treten Ferienplätze ab Hunedoara (NW). — 20 Ferienplätze in Costineşti haben die Studenten des Berg­bauinstituts von Petroşeni an Schüler ab-, getreten, deren Familien vom Hoch­wasser betroffen wurden. Gleichzeitig sind die ersten 82 Schüler aus allgemein­­bildenden Achtklassenschulen in das Fe­rienlager Năvodari abgereist. Beratungsthema : .Versorgung und Gesundheit Kronstadt (NW). — Am Wochenende erörterten die Abgeordneten des Kron­städter Kreisvolksrats Fragen der Lebens­mittelversorgung in Stadt und Land. Im weiteren Verlauf der Tagung ernannte man die Leiter der Staatsanwaltschaft und billigte einen Entwurf zur Neuorga­nisierung des Kronstädter Gesundheits­wesens. • Bärensee nicht betroffen Tg.-Mureş. — Der Kurbetrieb în So­­vata, der zeitweilig infolge der Über­schwemmungen unterbrochen werden musste, verläuft wieder normal. Die bei­den Eisenbahnverbindungen zum Kurort (Tg.-Mureş—Praid und Blasendorf—Praid) sind wieder hergestellt und in Sovata sind zur Zeit wieder mehr als 1000 Kurgäste. Die ursprünglichen' Befürchtun­gen, dass der bekannte Bären-See durch vermutliche Süsswasserinfiltrierungen an Heilwirkung verloren haben könnte, sind einer Bestätigung der Kurortverwaltung zufolge nicht berechtigt, da der See von den Überschwemmungen verschont ge­blieben ist. Auch die anderen Anlagen des Heilbades funktionieren normal. Moskauer Zirkus in Temesvár Temesvár (NW). — Ein 6ököp£iges Ar­tistenensemble des Grossen Zirkus aus Moskau gab Mittwoch die ersten Vorstel­lungen in Temesvár. Im Programm ste­hen neben Akrobatiknummem und Clownäuftritten auch gemischte Tierdres­suren. Der Zirkus, der auf dem Platz der einstigen Siebenbürger Kaserne auf­gestellt ist, wird in Temesvár bis zum 12. Juli täglich um 16 und um 20 Uhr Vorstellungen geben. Die .Karten werden an der Zirkuskasse, am Verkaufsstand neben der „Lacto“-Bar und bei der, ONT verkauft. Für geschlossene Gruppen aus den Dörfern des Kreises stellt die ONT­­Zweigstelle Fahrzeuge mit öOprozentiger 'Preisvergünstigung zur Verfügung. „Timişur-Ensemble nach Frankreich Temesvár (NW). — Zu einer sechswö­chigen Tournee durch Frankreich ist das Temesvarer Volkskunstensemble „Timi­şul“ abgereist. Die Tänzer, der Taraf und die Gesangsojisten, die im vergangenen Jahr am Folklorefestival in Haguenau (Frankreich) teilgenommen haben, wer­den sich heuer an den Volkskunstveran­­staltungen in Confolence beteiligen. Wie uns Lazăr Pomorişaţ, Methodist beim städtischen Kulturhaus, mitteilt, steht das 42 Mann starke Ensemble unter der Lei­tung von Dr. Traian Bunescu, Vorsitzen­der des Temescher Kreiskomitees für Kultur und Kunst. Folkloretreffen in Cucuteni Jassy. — Cucuteni, die kleine Ortschaft im Kreis Jassy, die durch bedeutende archäologische Ausgrabungen. berühmt geworden ist (Cucuteni-Kultur), war am Wochenende Schauplatz eines interessan­ten Folklorewettbewerbs und Treffpunkt der Archäologen und Geschichtsforscher der Moldau. Anhand einer Ausstellung, die die interessantesten Funde von hier zeigt, Wurde neuerlich bewiesen, dass in diesem Gebiet bereits vor 5000 Jahren menschliche Siedlungen bestanden. Wieder Ausgrabungen Konstanza (NW). — Wie in jedem Sommer wurden auch in diesem Jahr die Arbeiten bei der Ausgrabungsstätte Hi­stria wieder aufgenommen. Eine Gruppe von Facharbeitern Unter Leitung von Constantin Scorpan vom archäologischen Museum Konstanza, und Alexandru Su­cevean, vom archäologischen Institut der Akademie der SRR, erforschen jetzt das Gebiet hinter der grossen Basilika im Zentrum der Festung. ★ ★ Ü Festakt beim Staatsrat Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu (Fortsetzung von Seite 1) sehen verschiedener Nationalitäten, und alles, was in diesem Land geschaffen wurde, ist das Ergebnis ihres verbrüder­ten Wirkens ; auch die Errichtung des Sozialismus ist das Resultat ihrer ge­meinsamen Arbeit. Während der schwe­ren Prüfung, die unser Land infolge der Überschwemmungen zu bestehen hatte, trat die Solidarität und dauerhafte Ein­heit aller Werktätigen unseres Vaterlan­des, ohne Unterschied der Nationalität, vielleicht mehr denn je zutage, hat sich diese Einheit noch—mehr gefestigt. Die Schule hat die edlel verantwortungsvolle Aufgabe, zur Heranbildung und Erzie­hung unserer ganzen Jugend im Geiste der Freundschaft und der Verbrüderung des rumänischen Volkes und der mit­wohnenden Nationalitäten, der Einheit des ganzen Volkes beizuträgen. (Beifall.) Gleichzeitig muss die Schule in Herz und (Fortsetzung von Seite X) und „Verdiente Erzieherin der Sozialisti­schen Republik Rumänien“ verliehen. Aus demselben Anlass erhielt Univ.­­Prof. Cristofor Simionescu den Orden „Stern der Sozialistischen Republik Ru­mänien“, II. Klasse; mit dem Arbeits­orden II. Klasse wurden die Genossen Univ.-Prof. George Ciueu, Prof. Francisc Izsák, Prof. Sofia Puşcaşu, Lehrer Arnold Römer und Univ.-Prof. Dimitrie Todoran bedacht. Von den Ausgezeichneten sprachen 5 Akad. Remus Răduleţ, Professor am Bu­Verstand der Jugend die Idee der Inter­nationalen Solidarität, der Freundschaft mit den Völkern der sozialistischen Län­der, mit den Völkern in aller Welt, im Geiste der Ideale des Friedens und der Zusammenarbeit pflegen; unsere Jugend muss in den ersten Reihen des Kampfes stehen, um diesen hohen Idealen Geltung zu verschaffen, denn nur unter den Be­dingungen des Friedens, der friedlichen Kooperation zwischen allen Völkern kann das erfolgreiche Fortschreiten im Aufbau des Sozialismus und des Kommunismus gewährleistet, kann eine bessere Zukunft der Menschheit aufgebaut werden. (Star­ker Beifall.) Abschliessend möchte ich Ihnen, allen Mitgliedern des Lehrkörpers, weitere Er­folge in Ihrer Tätigkeit, viel Gesundheit und Glück wünschen. (Starker, langan­haltender Beifall.) karester Polytechnischen Institut „6h. Gheorghiu-Dej“, Prof. Maria Fanache aus Hermannstadt, Prof. Francisc Iszak im Namen der Lehrerschaft des Kreises Co­­vasna, und Prot Ion Ciulacu, Direktor des Lyzeums „Ion Slavici“ in Panciu. Zum Abschluss des Festaktes ergriff Genosse NICOLAE CEAUŞESCU, mit be­geistertem Beifall begrüsst, das Wort. Der 'Generalsekretär der Partei sowie die anderen Partei- und Staatsführer, die an der Festlichkeit teilnahmen, unterhiel­ten sich dann in herzlicher, freundschaft­licher Atmosphäre mit den Ausgezeich­neten. NEUER WEG / 1. Juli 1970 Delegation der Grossen Nationalversammlung in die Hauptstadt zurückgekehrt Die Delegation der Grossen Nationalver­sammlung unter Leitung von Genossen Ştefan Voitec, Vorsitzender der Grossen Nationalversammlung, die auf Einladung des schwedischen Riksdag diesem Land ei­nen offiziellen Besuch abstattete, ist Mon­tag in die Hauptstadt zurückgekehrt. Der Delegation gehörten Aurel Vijoli. Vorsit­zender der wirtschaftlich-finanziellen Kom­mission, Gheorghe Roşu. Vorsitzender des Kreisvolksrats Bacău, Akad. Andrei Oţetea, Stellvertretender Vorsitzender der Aussen­­politischen Kommission. Lina Ciobanu, Vor­sitzende des Munizipalvolksrates des Sek­tors 2, Bukarest, und Gelu Kahu. Direktor des Galatzfer Instituts für Schiffsforschung und -Projektierung, an. Bei der Ankunft auf dem Flughafen Oto­­peni wurden die Delegationsmitglieder von llie Murgulescu, Stellvertretender Vorsit­zender der Grossen Nationalversammlung, Vasile Gliga. Stellvertretender Aussenmini­­ster. Alexandru Sencovici, Dumitru Coliu, Gheorghe Vasilichi, Dumitru Balalia und Traian Ionaşcu, Vorsitzende der Ständigen Kommissionen der Grossen Nationalver­sammlung. Alexandru Ionescu, Sekretär der Aussenpolitischen Kommission, Iuhu Fejes und Ion Märgineanu, Sekretäre der Gro­ssen Nationalversammlung, von Abgeordne­ten. hohen Beamten der Grossen National­sammlung und des Aussenministeriums toe­­grüsst. Abreisen • Ankünfte • Veranstaltungen Die Delegation der Parteifunktionäre unter Leitung von Dumitru Ghişe, Stellvertretendes Mitglied des ZK der RKP, Stellvertretender Abteilungsleiter beim ZK der RKP, die auf Einladung des ZK der USAP Ungarn einen Besuch abstattete, 1st in die Hauptstadt zu­rückgekehrt. Anlässlich des Nationalfeiertag* Kanadas fand Im Kulturhaus des rumänischen Instituts für kulturelle Beziehungen zum Ausland ein Kulturabend statt. Univ.-Prof. Dr. habil. Mih­­nea Gheorghiu hielt die Eröffnungsansprache und Angela Popescu-Bredlceni, Direktorin der Zentralen Staatsbibliothek, sprach über Ka­nada. Zum Abschluss wurde die rumänisch­­kanadische Koproduktion „Stumme Freunde» gezeigt. Zwischen dem 25. und 28. Juni hat Constan­tin Tranos, Generaldirektor lm Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Griechen­lands, unser Land besucht. Constantin Tranos wurde von Nicolae Ecobescu, Stellvertreten­der Aussenmlnister, und Nicolae Nicolae, Stell­vertretender Aussenhandelsminister, empfan­gen. Ausserdem hatt^Sfer einen Meinungsaus­tausch mit George Marin, Direktor im Au­­ssenministerium, über einige Fragen der bila­teralen rumänisch-griechischen Beziehungen. Hüttenwerker steigern Metallausstoss (Fortsetzung von Seite 1) mechanisiert und damit die Zeit für die Überholung der Öfen auf etwa die Hälfte reduziert, ihre Betriebsdauer jedoch ver­längert — ein Ergebnis, das man weiter ausbauen will. Unter den Aktionen zur Produktionssteigerung im Reschitzaer Hüttenkombinat ist die Kleinmechanisie­rung nicht zu übersehen. Sie kommt in allen Abteilungen jetzt mehr zur An­wendung, was in einem ansehnlichen Produktionsanstieg seinen Niederschlag findet. Von der Kombinatleitung in dieser Weise unterstützt, konnten die Hütten­werker die Arbeit zur Verwirklichung ihrer Vorhaben wirksamer gestalten. In den ersten fünf Monaten wurden bereits mehrere tausend Tonnen Roheisen, Stahl, Walzgut und Sintererz zusätzlich erstellt. Die gesamte Zusatzproduktion erreichte in dieser Zeitspanne den Wert von 23 Millionen Lei. Ausserdem wurden, be­sonders nach Bekanntwerden der Flut­schäden, grössere Mengen granulierter Hochofenschlacke für die Zementproduk­tion geliefert. Nach der Erhöhung ihrer Wettbewerbs­verpflichtungen haben die Reschitzaer Hüttenwerker ihre Leistungen weiter gesteigert und am 26. Juni konnten sie die vorfristige Erfüllung ihres Sechsmo­natsplans melden. Das erste Halbjahr schliessen sie mit einer zusätzlichen Bruttoproduktion im Wert von 33 Mil­lionen Lei ab, das ist mehr als das Dop­pelte der« ursprünglichen Verpflichtung. Bei Stahl und Sintererz ist man in dieser Zeitspanne sogar der Jahresverpflichtung nahegekommen. Abschliessend bezog sich Ing. Richard Sattinger auf eine Reihe Perspektivmassnahmen in den wichtig­sten Abteilungen, wodurch Voraussetzun­gen für weitere Produktionssteigerungen im Reschitzaer Hüttenkombinat geschaf­fen werden. Der Kronenmast war nicht zu hoch (Fortsetzung von Seite X) derkreis abschritten und am Endziel den traditionellen Süsskipfel überreicht be­kamen, man spendete Beifall als der 41jährige Johann Schuster als erster den 15 Meter hohen Kronenmast hinaufklet­terte und . . . zur Bestürzung, aller Männer — die Schnapsflaschen ver­schmähte und eine Schachtel Schokolade herunterholte. Bei Tanz und guter Laune dauerte das Fest bis in den spä­tend Abend hinein. Traditionsgemäss fand es mit dem Lied „Siebenbürgen, Land des Segens“ seinen Abschluss, Agnetheln (NW). — In Braller, wo über 300 Ortsbewohner und viele Jugend­liche aus umliegenden Gemeinden dem Kronenfest beiwohnten, begann der Auf­marsch 10 Uhr vormittags. Unter den Klängen der von Michael Singer geleite­ten Blaskapelle wurde die Blumenkrone abgeholt, die die Mädchen bei Inge Schüller am Vorabend gebunden hatten. Die an einer fünf Meter langem Stange befestigte Krone, an der acht kleine Rosensträusschen befestigt waren, wurde von drei Burschen zum Tanzplatz in die Dorfmitte getragen, wo sie an einer Linde hochgezogen und befestigt wurde. Die festliche Ansprache hielt im Namen der älteren Dorfbewohner Josef Bäius, der die Jugend beglückwünschte und ein gutes Gelingen der Erntearbeiten wünschte. Auf dem Tanzplatz unter der Blumenkrone nahm das Fest dann bis in die späten Abendstunden seinen Fort­gang. Auch in Roseln. das zum Stadtbereich Agnetheln gehört, verlief das Kronenfest unter strahlend blauem Himmel. Der Eröffnung wohnte hier auch der Sekre­tär des Stadtparteikomitees und Bürger­meister von Agnetheln, Gheorghe Len­­ghen, bei. Das Fest fand auf dem Platz vor der Schule statt, dessen Mitte ein acht Meter hoher Mast mit der Blumen­krone, die von den Burschen am Vormittag aufgestellt worden war schmückte. Nach altem Brauch kletterte ein 20jähriger, diesmal Michael Frank den hohen Mast empor, um oben bei der Blumenkrone die traditionelle Rede zu schwingen. Für die Mastbesteigung wurde der Bursche mit Wein und einem Imbiss belohnt, die er in der Blumenkrone vorfand. Hernach wurden sächsische Volkslieder gesungen und bis zum späten Abend getanzt. In schönem Trachtenschmuck Eine Woche lang .waren die Grosslass­­ler Burschen und Mädchen mit der Vor­bereitung des Kronenfestes beschäftigt. Als sie dann am Sonntag Nachmittag in schönem Trachtenschmuck und unter den Klängen der Blaskapelle auf dem Tanz­platz vor der Schule einzogen, wurden sie von den versammelten Dorfbewohnern mit begeistertem Beifall begrüsst. Nach einer kurzen Ansprache, in der Schuldi­rektor Georg Seiler die Bedeutung des Festes würdigte, gelang es Hans-Artur Binder als erstem Burschen den hohen Kronenmast zu erklettern. Die von Mu­sikprofessor Andreas Hann geleitete Ka­pelle spielte das Siebenbürgenlied und sächsische Volkslieder. Martin Binder Grosslassein

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