Neues Pester Journal, Juli 1877 (Jahrgang 6, nr. 180-210)

1877-07-10 / nr. 189

;1M.vt.,JayrgangNe.139­, stätEäIWaikzj.si.·4,­hathj.n.­s1,s «viektelj.fl.3.60,monat·lichfl.120. · Das „Neue Bester Journal” erscheint | Noafiion up Mrtinii­ation: 2 , Kedpolott. Hirdhenplat Nr. 2. täglich, auch an Montagen. Ciniecneptsummeru «Ins­tat­uasjtuflikikudmscetik — - menchungen mit der gsforte. Duå.Dunkel,das­ sich um"unsere auswär­­tige Politik gelagetc­ hat einetz Grad der Dich­­tigkeit erreicht,daß man es,wie der Volksaquruck sagt,schon1nit 21­ besserischtxeiden könnte.Graf Andrassy,den sein­e Feinde einen Neuling in der Diplomatie nennen,kaugstch rühm­em von Nie­­mandem in der Kunst diplomatischer Zugeknöpfts· heit übertroffen zu werden.­Den Kabineten mag der Leiter der auswärtige 11«Geschäften manchen Einblick in seine Karten gegönnt haben, denn in beiden Parlam­enten wurde erklärt, daß’ die Ne­gierung noch rechtzeitig Die Zielpunkte ihrer Polis tis zur Stenntniß der Mächte gebracht habe ; das Bolt jedoch wandelt in einer n­larheit, daß selbst an dem­ Tage, wo sich unsere Heereösolonnen “in Bewegung geredt haben­ werden, die geographische und’ politische Richtung des Marsches noch immer ein Geheimmiß bleiben kamı. Man Halte es für seine Medertreibung,­ wenn wir sagen, daß Die Zahlung zwischen dem Kabinet und der öffentlichen Meinung sogar in Rußland vor dem­­ Ausbriche des Krieges eine größere war, als an den Ufern der Leitha, wo es bei dem herrschenden Zivielichte der Situation möglich war, daß die offiziöls ange­kündigte Mobilisirung mit den­ widersprechendsten Kommentaren begleitet werden konnte. Unter solchen Umständen wird man es begreif­­lich finden, wenn wir den von unserem Wiener Kor­­respondenten adifiıten Konferenzen de Grafen Andraffy mit den Bot­schaftern Englands und der Tür­kei und der gleichzeitigen Meldung eines ziwiichen Oesterreich-U­ngarn und der Vferte für gewisse Even­tualitäten getroffenen Webereink­ommen­s zwar den Werth eines bedeutsamen Sym­ptomes zur­­erkennen, daß wir jedoch bezüglich des Bluittes, ge­­gen welchen Die Spike dieser­ Abmachungen gerichtet it, auf Vermuthungen anger­iefen sind. Die Berüh­­rung mit zwei Mächten, deren eine sich als eifersü­ch­­tiger Wächter gegen die Ausschreitungen mossomwill­­igen Ehrgeizes gerrvt, während die andere das aus­­gesuchte Opfer tuffischer Eroberungsluft darstellt, könnte allerdings den­­ Schluß auf eine türfen­­freundliche Wendung unserer Politik gestatten, um so mehr, als der britische Leopard w­ie­­der mißmuthig, die ‚Mähren . Schüttelt und das englische kabinet sich für eine Meile von den Schrullen seines indischen Ministers emanzipirt, ‚der im der russischen Gefahr nichts als eitle Nacht­gespenster erblidte und sein Land in einen für die britische Macht und Größe vielleicht verhängniß­­vollen Schlaf der Sicherheit wiegen möchte, ja es­st sogar die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Die Ausscheidung Salisbury’s das Kabinet Beacongfield von dem Lästigsten Hemmschuh der­ von Zeit zu Zeit auftauchenden Aktionshaft befreit. Andererseits aber können m­ir, so lange die „politische Korrespondenz“ ihre russischen Hym­nen singt und­ die der Negierung nahestehenden Journale in den Chor einfallen,­­ in schwer annehmen, daß man si in­ Wien­ zu einer BE­N Frontstellung gegen Rußland aufge­rafft hat. «­­ Es mag sein,daß die Unterredungen mit dem englischen Botschafter der Vereinbarung eines ge­­meinsamen Friedensprogram­m­kes gegolten haben,es kann auch sein,daß die Linchuente eines gewehr­­schaftlichen Vorgehens für den Fall versucht wurden, daß es dem von Erfolgen berauschtens Rußland bei­­kommen sollte,das europäische Mausdat,11 mit dem es sich gebrüstet,in seinem eigenen und ausschließlichen Interesse zu verwerb­en.Dagegen fürchten win be­­züglich der Konferen­zen mit dem türkischen Botschaf­­ter von unangenehmen Enthüllungen überrascht zu werden. Wir haben es sorglos angesehen,­ wie fs der verhängnißvolle Brand an unseren Grenzen aus­­gebreitet,­ wir haben sogar Nußland zi Gefallen durch die Schließung des Hafens von bei der Pforte die Möglichkeit einer raschen Unterdrückung benom­­­men. . Wenn jebt Graf Andraffy mit dem türkischen Botschafter Fonferirt, so können diese­ Konferenzen vielleicht eine günstige Wendung unserer Politik­ be­­zeichnen, aber ebenso leicht auch das Gegentheil, und aus den­ geheimnißvolen Abmahnungen, m­it­ der Pforte fanıı,das Kukfur bei der Belebung Bosniens ausgebrütet werden. Dies wäre allerdings auch eine Aktion, aber nicht eine solche, wie sie die öffent­­liche Meinung in Ungarn verlangt hat. Man sollte glauben, daß das bulgarische Manifest, welches die Fürsorge de Garen von neun die Augen geöffnet,und daß sie es endlich an­ der Zeit finden werden,Rußland in«­eindringlichen Worten an seine früheren­ VersprechungenkJus-erin­­nerty und rechtzeitig dafür zu sorgen zu«aß««;nichts in­ unserer unmittelbaren Nähe slavisches Staatens­ er­­rich­tet werden,die zwar unabhängig heißen sollen, die aber in der That nichts Anderes,«sp»a­ls fsk gegen unsere Grenzen drohen­d vorgeschobene rgssische Vorposten wäret.Wir wollen lieber diex Gesgneys als die Mitschuldigens Rußlanschs sein.­­» In derselben Angelegenheit erhalten wir aus Wien mit deruchtpost folgendes Schreibenkz:«We­nn« vor einigen Wochen mit gutem Grunde von militäris­chen Vorbereitungen für gewisse Eventualitäten die Rede war, so tant man jegt mit gleicher Berechtigung von diplomatischen Vorbereitun­­gen für denselben­ Fal­ sprechen.­­Gegen die­ bis­­herige Gepflogenheit sieht man jeßt den Botschafter der Pforte, und diplomatische Gaufeurd wollen daraus allerlei Schlüffe ziehen. Man spricht davon, daß die Erödrterungen, die­ zwischen dem Leiter der auswärti­­gen Angelegenheiten und mann gepflogen werden, Eventualitäten beziehen, die Wahrung der österreichisch ungarischen­ Interessen nöthig ‚werden künnten, und die Tendenz der Ver­handlungen ist dahin gerichtet, der geplanten Aktion von­ vorneherein einen solchen Charakter­ zu­­ geben, daß sie sich thatsächlich innerhalb des Rahmens der vollsten Neutralität vollziehe und nirgendswo auf­ Mißverständnisse­ oder Mißtrauen stoße. Man sagt, dieser 3wed sei vollständig erreicht und rühmt­ das­ Entgegenkommen des tirfischen Botschafters, " der: den Sniegeffen der Monarchie großes niß fest ‚entgegengebracht ud zugleich die­­ Bereitwillig­­gezeigt haben sol, denselben in­ jeder Art gerecht­ zu dauern erfährt­­ davon, daß dieser . Tonzi« K­ante Staatsmann feine, weniger denn man »befestigt Häufig im auswärtigen dem: türkischen fi: Stellung daß­­er im‘ Staats­­Hauptsächlich auf jene s in der Zukunft zur Verständ­­. Mitiunfo. größerem Bes hier. nichts : ansieht. ‚Miefo P­alda , hat beinahe täglich die Gelegenheit, die­ Wahr­­nehmung zu machen, gegenwärt­­tigen türkischen Gouvernement nicht zu bei­ beliebten Persönlichkeiten zählt. Savfet Baia s­cheint ihr» nicht getrogen und die Botschaft. Budapest,9.Juli. Anıte,­­Aleko Baldja, werben. Briechisches Feuer. Erzählungen aus der Gefoligste alerlei rechtsgläubiger Völker x »­­ :.VM"« s« Moriz Jökai.*) IV, Zalapor Kham, (23. Fortjegung und Sin.) Tscheremitoff sah er nicht wieder ; dafür blieb ihm aber Dunduroff, der eifrig bemüht "war, ihn" in die VBrundprinzipien des angenommenen Glaubens einzus weihen. 3 Er erklärte ihm, daß eine Belehrung nicht anders erfolgen könne, als indem man­ die alten Kupfergöben mit schöneren Symbolen vertauscht ; auch hätte er­ die Lama’s nicht mehr nöthig,­die man daher­ in Die Wüste Gobi zu­rückjagen müse. Hierauf sagte Talapor Khan: „Wenn es Sizambek 19: gewollt, so sei denn so”, und von da an lehrte der Ko: Tale dem Kalmüren­den . Katechismus. Den Führern der Stämme gefielen alle diese Dinge nicht im Geringsten ; sie versammelten sich aug in der Sorte: Talapor Khan’s, und rauchten mit demselben zus­­ammen , indem sie die Kameelhaut umfaßen und den mit Rindsblut abgebrühlten Ziegelthee tranken ; doch fürchz­teten sie wegen des Archimandriten, dessen Nebe­l schneller war, als der Lauf des Digiggetai’3 in der Wüste, undges­tam­mt das Wort zu erheben. Sie brummten nur in den Bart, daß das‘ Feine guten Geschichten wären. 2. Eines Tages in Talapor Khan mit den Großen sei­­nes Reiches wieder in der fürstlichen­ Sorte, die Pfeifen in der Mitte nebeneinander legend und aus deren langen Röhr­­en süßen Nauh schlürfend ; zu einer Geste saß ihm die dem „unterdrückten Glauben“ auf das „geriechtete Slaventhum“ ausgedehnt hat,­­unseren Staat man­ gute Arizme, zur anderen die schöne Ain Khane, und wenn ihm Arigme die Pfeife stopfte, brachte ihm Ain Khane vom Herde eine glühende Kohle, die sie in ihrer Hand gar klüglich schüttelte, damit dieselbe ihr die Handfläche nicht verbrenne. Zur Belohnung ließ Talapor Khan einmal die gute Arizme und ein anderes Mal die Schöne Ain Khane aus seiner Thees Schale schlürfen. Auf einmal kam nun der Archimandrit Dun­­dutoff auf einen­­ hei­ligen Punkt. „Talapor Khan”, sagte er, „der neue Glaube, den Du angenannten, verbietet Dir, zwei Frauen zu halten.” „Aber wenn das mir gut thut und die beiden Frauen damit zufrieden sind 2" „Das ist zum Heile nicht genug; die Religion ge­­stattet nur eine Traun .Denn nun ein Christenmensch zufällig zwei Frauen liebt, was thut er dann .” „Er liebt die Eine insgeheim und begeht damit eine Sünde, wegen welcher er, wenn der Geistliche ihn von derselben nicht befreit (mas aber Geld Fortel), in die Hölle gelangt.“ „Auch mein Vater Hatte zwei Frauen und mein Großvater auch.” „Die sind aug in die Hölle gekommen.“ „Dann gehe ich auch Hin, wo mein Vater und Großvater sind; denn ich werde dort in guter Gesells­­chaft sein.” . »Ja,wenn­ das sündhafte Leben nicht auch schon in diesem Leben bestraft würde!Wenn Du Dir zwei Frauen­ hältst,so bist Du nicht hoffä­hig,katintt Du nie vor dem Czaren oder dessen Statthalter erscheinen­ und kannst Deine Frau ihnen nicht vorstellen.Dann büßest Du aber auch vor dem Gesetze,weil man Deine von zwei Frauen abstammenden Kinder nicht als Deine gesetzliche Erben anerkennen wird,weshalb Dein­ Vermögen nach Deinem­ Tode dem Czarenauheimfällt.« ,,Wie soll ich aber demn abhhelfen?« hier muß es Durch „Indem Du eine Deiner Frauen fortigibit.”"­­„Aber welche?* bestimmen. . Wieleicht bie "»cism­ußt Du"selbst Aeltere.« »Wie?Meine theuere,gute Ariz unhbie seit­ zwanzig Jahren meine Seele durch ihre Trme erwärmt, = die Mutter, meines Sohnes Irzambel, die mein einziges Kind zur Welt gebracht, es mit ihrer Milch gewährt, mit ihrer Stimme besänftigt; die gute Rathgeberin, die für mich h­at, wenn si mein Verstand zur Nähe begibt, die mein Herz mit den Blüthen ihrer Jugend befränzte, sie, die mich durch ihre Stimme stets daran erinnert, halt ich daheim bin, die liebe, gute Cele, die ihresgleichen nicht hat auf der ganzen Welt?! Du nein, meine Arigme werde ich nicht fortschidten." Dabei drückte er sein gutes Weib mit seinem rechten Arm zärtlich an sich. »Dann mußt Du die Ank­ere,die Jüngere,ent­­lassen«,sagte der Archimandrit Eleuther Dundukoff. „Ba3? Bon meiner theweren Ain Khane fol­ig laffen, die ich mit Masfengewalt im Kampfgetümmel aus hres Vaters Zelt mir geholt, in der ich jede Bolk­ommenz­iheit finde, welche Frauen und Feen zu eigen haben; sie, an deren Geste mir selbst die Wüste ein Paradies und ohne welche selbst das Paradies eine Wiüste it?! O, meine Ain Khane werde ich nie und nimmer verstoßen.” Dabei drücte er das schöne Weib mit feinem linken Arm warn an seine Brust. „So, wenn Du in dem heiligen­ wuffischen Reich als rechtgläubiger Fürst verbleiben willst, mußt Du vor der Einen oder von der Anderen waffen. Wähle denn!“ Talapor Khan fiel die Pfeife aus dem Mund. Sein Beistand wahr ihn stehen geblieben: „Was fol­­g thun 2" Das tüsterten beide Frauen die er an sich get « ·­" · 2) Bon Verfasser druckverboten.D­«Red. autorisirte Weberregung. — Nach: Hiczuzt vc­ SeiFen Beitqge. - :

Next