Neues Pester Journal, September 1877 (Jahrgang 6, nr. 242-271)

1877-09-17 / nr. 258

­­­­si­ n­­opel, Manag an­ ­­fängs der Donau bis Kladomna Tag und Nacht transportirte, tt wieder in Stand gefekt worden und führt täglich mit­ bes Lodenen Schleppschiffen nach Semendria und Schabab ab, um aus dem Belgrader Pulvermagazine und Artilleriedepot Munition, Geflüge und Granaten nach den genannten Orten zu schaffen. Der Belgrader Feldtrain (Komordja) ist seit einigen Tagen in vollster Thätigkeit, um das Kriegsma­­terial nach Baljevo, Alerinak, Negotin und Sagodina zu be­­fördern. Die Intendanz-Kommission hat den Auftrag ers­­alten, f­ämmtliche Proviantmagazine an der­ Grenze mit ‚Mehl, Heu, Wein, Sped und Gemüse zu versehen und über ‚Die Duantitäten des Proviants das Kriegsministerium ges 'nau zu informieren. Nach den Berichten der Artilleries Chefs sind die vorhandenen Gefhüsparts in sehr gutem Zustande und genügend für eine Operations Armee von 100.000 Mann.” “ In der „Breste” berichtet ein Spezialkorrespondent dieses Blattes über eine Unterredung mit General Sonatieff. Gleichzeitig mit dem Korrespondenten des Wies­ener Blattes empfing der General den italienischen Korres­­pondenten Ganini, einen alten italienischen Konspirator, der vor Jahren mit Kossuth ein Projekt der Donaukonfed­­­eration ausgearbeitet hatte. Auf diese brachte auch Ganini das Gespräch und über diesen Theil der Unterredung berich­­tet der Wiener Korrespondent Folgendes : Ganini erzählte dem General Ignatieff von einer im­­ vorigen Jahre gepflogenen Unterredung mit­ K­offuth in An­­gelegenheit der Bulgaren. Ganini hatte slavophile Meetings in Italien arrangiıt und wollte, daß Koffuth ein gutes Horz für die Bulgaren einlege. Mit Klapfa, Pulkfy und P­rofessor d Ancona hatte Lanini im Jahre 1862 in Turin den Plan der Dongusonföderation entworfen, der dann in neuer Neuaktion von Kossuth gut­geheißen wurde. Damals billigte der Erdiktator die Befreiung der Bulgaren von fürs­tischer Herrschaft. Von 1862 bis 1876 ist aber ein weiter Weg und Tempora mutantur et nos mutamur in illis! Ganini wurde im verflorenen Jahre von Kossuth feher ungnädig empfangen. Dieser erinnerte sich nicht, seinerzeit mit ihm über die Donaukonföderation gesprochen zu haben. „Aber ich „befite ja das von Ihnen unterschriebene Brojett, habe er ja ‚veröffentlicht” — wendete Ganini ein. „Man hat Unrecht gehabt, es zu veröffentlichen”, antwortete Kossuth, worauf Ganini Schnell bemerkte: „Sie erinnern sich also doch an etwas!“ Ganini sprach nun von seinen und Garibaldi’s . Sympathien für die Sud­klaven. „Davon verstehen ‚Sie und Garibaldi gar nichts!“ — war Koljuth’5 Entgehung — „Sie sind ein Agent Nußlandz3!" — Hierauf wies Ganini seinen Empfeh­­lungsbrief vor, Koljuth las ihn, doch,als er darin die Auf­ Forderung las, er, Koljuth, möge sich für die Südslawen ver­­wenden, rief er heftig : „N­iemals, niemals, niemals !" Genial Ignatieff hörte aufmerksam und lächelnd die Erzählung Ganint’S’an und die einzige Bemerkung, Die er machte, galt der Inkonsequenz Kossuth­ s, danıı „dem wahren Iberalismus der Ungarn, der sich in der Unterdrück­ng der anderen Nationen manifestirte,der Herrschaft der Minorität über die Majorität.” Der Krieg. Nach einer Meldung der „politischen Korre­­spondenz” — also eines ehr russenfreundlichen Or­­ganes — hat General Stobeleff durch den türkischen Angriff am Mittwoch­ nicht bloß die drei am Tage vorher eroberten Nedonten, sondern auch die Hälfte seiner Mannschaft verloren. Da­­ Sfotelefra Macht effektiv ang 20,000 Mann bes­­tand, so betrug der Berlust der Neffen am Mitt­­och nicht weniger als 10,000 Mann. Durch welche Künfte es Osman gelang, obschon seine Armee, die ‚angreifende und stürmende war,­ dem Feinde einen so furchtbaren Aderlaß beizubringen, ist noch uns aufgeklärt. Allein dies scheint unzweifelhaft, daß Die tuffische Armee vor Plevna, die in zwei aufein­­anderfolgenden Schlachttagen z­­emmal zehntausend Mann verloren hat, auf eine zu furchtbare­­ Weife deroutirt und zerstört sein muß, um in der­ Situa­­tion zu sein, sofort wieder die Offensive aufnehmen zu können. Das rufstische Heerlager it fest in ein Stransenlager verwandelt, der Jammer der Ver­­­wundeten übertönt das Kommando der Führer. Schon der Kampf am Dienstag hatte bei Weiten mehr Opfer gefojtet, als das russische Hauptquartier in Anschlag gebracht hatte. Darauf war das rus­­sische Hauptquartier aber gar nicht gefaßt, daß die Tü­rken am folgenden Tage zur Offensive übergehen und ein gleich großes Blutbad anrichten werden. Diese Horrenden V­erluste der Rufen stellen fast ganz die Bedeutung der paar örtlichen Nedonten in den Hintergrund, die sie auf Dienstag erobert und viel­­leicht noch in Händen haben. Sa, es ist die Frage, ob man nicht jebt Thon das ganze­ Unternehmen der Nuffen gegen Pleona als gescheitert ansehen kann. Siodeleff, der am Mittwoch seinen Ruf und Ruhen eingebüßt hat, führt lage, daß ihm der General Lewigky in entscheidenden Momente die Hilfe versagt hat. Ob nun Osman vielleicht b.i. jenem Angriff so umfassende Maßregeln getroffen, daß Leiwißky seine Truppen entbehren konnte, ohne das­rufische Centrum in Gefahr zu seßen, oder ob ver widig wirtlich aus Eifer fugt und Nancine Ofobez feff im Stich gelassen hat, mag vorläufig dahinge­­stellt bleiben. Aber die gegenseitigen­ Anklagen der Generäle im Welde sind schon immer ein sicheres Anzeichen von der Auflösung der Armee und ihrer Neues Vetter Journal militärischen Organisation. Und wenn man diese Anklagen der Führer mit den weiter unten folgenden Urtheilen des „Limes“-K­orrespondenten über Die Mängel des russischen Generalstabes zusammenfaßt, so überschleicht Ginem die Vermuthung, daß Eleona dielleicht bestimmt ist, der gel zu sein, an welchem die ganze Herrlichkeit des russischen Kolosses zum Scheitern kommen soll. .. „önbeiten schreitet Mehemed Ali in seiner vor­­sichtigen und kombinirten Weise vorwärts und hat eben wieder mit seinem Linken Flügel das elfte ruf­­stische Korps in der Richtung gegen Tirnowa zurück­­geworfen. Dadurch ist für­ sein Centrum­ der Weg nach der Santra viel freier und sicherer geworden. Zwar die BoRBrltzige Nachricht der „B. Korr.“, daß die Rufen sich über die Santra zurückgezogen haben, war verfrüht.. Noch stehen die Russen am rechten U­fer der Zantra und auch Biela ist noch in ihren Händen. Aber dieser Umstand dürfte sich vielleicht als ein Bartheil fü­r Mehented herausstellen, wenn die fron­­prinzlichen Truppen gezwungen sein werden, die Stantra im Süden die Schlacht aufzunehmen. Bei dem Vorrücen der ganzen Linie Mehemen’3 kam es zu einer Reihe von Gefechten, die alle nachtheilig für die Mussen endeten. Die Rusen selbst haben nun in­dessen eine große Rackwärtskonzentrirung von Tir­­nowa nach Biela vorgenommen. Die vielleicht abs der Beginn des Aufgebens ihrer ganzen jüdlichen Bot­­ition anzusehen ist. — Ben Enleiman lieg­t fort, während Nachrichten vor, daß er die ungeheuerlich­­­en Anstrengungen macht, um die Macht der Nuffen im Schivfa:Baß in Engagement zu halten, während er die ihmv­erigen Umgehungen vollzieht.­­­­ 17. September 1877. Der Nadzug der Ruffen von Lont. Ueber den NRüdzug der Armee des Großfürstens Thronfolgers vom Lom Liegt jet eine ausführliche Schilde­­rung des ruf­fenfreundlichen Korrespondenten der "Daily News" vor. Der Korrespondent, der am 5. b. bei Pyrgos über die Donau feßte, kam in der Nacht bei der russischen Kolonne in der Nähe von Kabikdi an. Aber noch vor Anbruch des Morgens am 6. kam der Befehl, alles Feldmaterial rasch nach südwärts zu Schaffen, was auch geschah. Der Korres­­pondent wollte nach Kazelowo. Auf dem Wege stieß er auf die ersten Kennzeichen des Natzuges. Die Bulgaren waren alle auf der Flucht und lange Wagenzüge bewegten sich so eilig wie möglich gegen D­iela zu. Aber Niemand wußte zu sagen, wo die Truppen seien: „Bahllose Ochsenwagen — schreibt der Korrespondent — beladen mit Hausrath und Befeßt mit. "Halbnachten Kin­­dern, zogen mit peinlicher Langsamkeit in ununterbrochener Reihe vorüber, gefolgt von ganzen Schaaren Männern und Weibern jedes Alters, die selbst Betten und sonstiges Geräth trugen, das sie vor den plündernden Tscherfeisen retten wollten. Längs der ganzen Straße fand man ferner Leute lagernd, die vor Erschöpfung nicht mehr weiter sonnten. An vielen Stellen wurde die Fortbewegung des Wagenzuges durch gebrochene Fahrzeuge und gefallene Zugb­iere ges­temmt. Dazu gesellte­ sich dann das Nachdrängen der rettrie­renden Armee. Kleine Truppenabtheilungen, Braviantmagen, Munitionskarren, Radwagen mit Offiziersbagage, Leicht­­verwundete, eilige Kofatenordonnanzen und ledige Pferde füllten die Straße. Aber es war noch immer seine Flucht, sondern nur ein­ Rüczug. Nur wer die Verwirrung gesehen hat, die fon beim Vorraden vuffisher Trans Herricht, kann sich vorstellen, wie ein Rückzug derselben ausfgaut.” In die­­ser Strömung kam der Korrespondent bis zum späten Nachz­mittag nur wenige Meilen vorwärts. Endlich­ begegnete er der 33. Division, die von Ablava (Oblanowa) kam, und kehrte mit derselben nach Banizka zurück. Der Kampf bei Ablava, zwei Tage vor­­her, war der heftigste auf dieser ganzen Linie gewesen. Die Zarten hatten zuerst die Stärke der Nuffen rekognoszirt und am 5. Früh mit 60 Bataillonen und eben­so vielen Ges­ihügen, wie Gefangene, aussagen, einen Angriff auf die ganze halbkreisförmige Stellung der Auffen gem­adt. Die Nuffen, die nur 9 Bataillone mit 8 Batterien stark waren, retirirten über den Fluß auf die Hügel. CS geschah dies spät am Nachmittag. Der Ort Ablava zur grnfen war schon von den Türken berett. Die Weingärten an den Abhängen boten denselben Dekung und sie unterhielten daraus ein ununter­­brochenes Feuer, das die russische Infanterie nicht länger zu ertragen im Stande war. Nun trat die Krisis ein, Einen Augenblick später — und­ der Tag wäre verloren gewesen, als General Timarcheff seine Soldaten aufrief, ihm zu fol­­gen und sie — zuerst nur wenige — zum Angriffe gegen den Feind führte. Ihre Zahl nahm aber rasch zu, als sie den Abhang hinabeilten und mit der Gewalt einer stürgenden Lawine auf den Feind einbrachen. Die Heftigkeit des Angrif­­fes war un­widerstehlich). Die Türken mußten sich eine Stunde später schon wieder über den Fluß zurücziehen und den Kampfplan­ den Nufjfen überlassen. Aber der Verlust der Lebieren an Todten und Berwun­delen betrug etwa tausend Mann. Am folgenden Morgen — Donnerstag, 6. — erbaten sich die Türken eine Waffenruhe, um ihre Todten begraben zu künnen. Sie wurde gewährt und während des ganzen Tages waren große Abtheilungen auf beiden Seiten mit dies­­er Arbeit beschäftigt.. Die auf beiden Seiten bewiesene gaz pferfeit hatte den Soldaten gegenseitig Achtung eingeflößt und Nuffen und Türken fraternisirten sogar herzlich, wenn sie zusam­men fanden. So lange die Waffenruhe dauerte, schüttelten sie sich gegenseitig­ die Hände, tauschten Brod und Tabak aus, boten einander zu trinken und begegneten sich zum ersten Male in diesen Kriege wie civilisirte Dienichen. Am Abende nach Ablauf der Waffenrüge räumten die Ruf­­sen Ablava und zogen sich aus dieser Position zurück, da sie es als vergeblichen V­ersuch erkannten, sich mit 9 Bataillonen gegen 60 zu halten.­­­­ Am Freitag (7) Nachmittags erreichte die ganze 33. Division auf den Handzuge Banizia und Kizi vouafirte daselbst mit einem großen Theil der 35. Diviz­­ion, die von Gagowo und P­olomariza retirirt war. Die Soldaten zuhten aber alle unter Maffe­r, da sich Tibhers fejsen aug schon auf den nächsten Hügeln jenseits des Thales von Banizka gezeigt hatten. Am 8. b. wurde j.hor bei Sonnenaufgang das Lager bei Banizk­a wieder abgez­­rochen. Die Truppen marsch­ten geradenwegs nach Bi­la. Der­ Korrespondent ritt die russische Vorposten­ , sette entlang das Thal des Banizkas-Lom Hinab, um wor möglich die Auftsh­uter Straße und wieder die Fähre über die Donau bei Pyrgos zu erreichen. Er kam bis Bujovza und fand­ den­ Ort von den Auffen schon geräumt bis auf einige Kojaken, die ihm m­ittheilten, daß die Türken die Auftshuter Straße bi Damogila belebt und die Kommunikation auf der Kähre bei Bytz gos unterbrochen haben. Er fehrte also auch nach Biela um und hörte daselbst, daß bei Groffür­is Thronfolger, sich. als Polomariza, und Gagowo unhaltbar geworden waren, von Ropaze (an der Straße von Bapköi nach Biela) nach Kopriwza am Baz­­nizka-Lom zurückgezogen hatte und Nachmittags in Bielau selbst erwartet werde. Die Stadt war mit Truppen ange­­fült und andere bivoualirten­ rings in der Umgebung. Fortwährend zogen Provianttrains über die Brüce und gingen bis Bavle (in der Nichtung auf Sistoria) zurück. Der Korrespondent der „Daily News“ schließt sei­­nen Bericht mit­ folgenden Worten: Ich habe versucht, die Ursachen­ und die Art und Weise des Natzuges der Armee des Großfürsten,Thronfolgers, darzulegen. Das Vorrufen der Türken begann mit dem Angrif auf Ras vabafjanfei und folgte dann rasch bei Kadikolt und Ablava. Mehemed Ali­­ war durch­ eine­ rapide Konzentrirung der Truppen von Nasgrad und Nafticus in den Stand ger­iett, Fast gleichzeitig an drei Punkten, die russische Linie anzugreifen. Er wußte, daß die Armee des Thronfolgers durch die Truppensendungen nach Plevna geschwächt sei und war in Folge dessen des Erfolges sicher. Indem er seine Truppenmacht valid, verdoppelte und­­ die Nuffer dort angriff, wo ihre Truppen ungedect standen, machte er seinen ersten Schlag desto wirfsamer und obwohl seine Macht vielleicht nicht viel größer war, als jene des Thron­­folgers, wurde sie zehnmal­ stärker durch eine rasche und geshh­te Konzentrirung.. Die­ Armee­ des Thronfolgers wird nun mit dem 13. Korps das Santragebiet östlich Biela’3 halten. Das 11. Korps Hält, wie ich erfahre, noch die­ Position östlich, von Tirnowa befett. Das 12. Korps it über die Bielas Ruftihofer Straße zurücgegangen und steht in Triftenif und­ Mecsia. Das Lager bei Trifter nit­st während der rechten Tage befestigt worden und befindet sich auf einem Hügel oberhalb der Donau. " Die , Times" über die russische Kriegführung. Der Korrespondent der „Times”, der dem Sturms angriffe der A­uffen am Dienstag, den 11. d., als Augen­zeuge beigewohnt hat — aber von dem erfolgreichen Ges­genangriffe der Türken am 12. b. noch keine Kunde hat — fühlt sich troß seiner bekannten raffenfreundlichen Ges­­innung zu folgender, seineswegs schmeichelnden Kritik der ruskiischen Kriegführung veranlaßt. Sein Bericht, aus Bufureff vom 13.d. datirt, lautet: Die Nurifen bringen ihre Artillerie nicht genug nach vorwärts, um eine wirksame Aktion gegen die Erowerte auf große Distanz eröffnen zu können. Die Folge davon ist, daß die Türken sich, um die Aufmerksamkeit von­ ihrem Vorhaben, die andringenden ARuffen zuründzumerfen, abzus Ienfen, bis zum legten Augenblick versteht halten, wenn die tuffischen Batterien dagegen innerhalb der Schußweite ständen und in diesem Tritiihen Momente die feindliche Position mit Shrapnells beschießen könnten, so würde die angreifende Infanterie von diesem plößlichen und entsetz­lichen Weberdruck befreit sein.. Da aber die Mannschaft auf beiden Seiten gleich tapfer ist und Die eine Erdwerfe bes ftzt, während die andere feine Stüße hat, so kann das Resultat nicht zweifelhaft sein.­­ Die russischen Heerführer und ihr Stab halten si nicht genug in der Fronte, um genügend darüber infor­­mirt zu sein, was in einem speziellen Momente thatsäche­lic) vorgeht. Das ist nur etwa das Ergebniß des Wuns­­ches, der Gefahr auszuweichen, sondern einfach die Folge der Schwerfälligkeit und des Umstandes, daß sie nicht ges­wohnt sind, solange zu Pferde zu fiten. Sie halten vers fchiedene leichte Wagen bei den verschiedenen Hauptquar­­tieren. Ein Fremder, der die Armee in Bulgarien sieht, muß natürlich zu dem Schluffe kommen, daß mit jedem­ Armeekorps ein Kaiser im Felde stehe. AN’ das beschränkt die Freiheit der Aktion, welche einen Generalstab charak­­terisiren sollte, der ale­ schwierigen Aufgaben erfüllen muß, weil­ alles Uebrige nur zur Barade da ist. Die russische Linie ist gut genug, um Erfolge­ zu erringen, aber der Stab bedarf einer einschneidenden Rekonstruk­­tion. Bei £ovcsa verhielt die Sache sich ganz anders. Alles war gut aufgestellt und geleitet und die Folge davon war, bag eine wirklich starre Position, welche tapfer vers­cheidigt wurde, mit verhältnismäßig geringen Beglusten genommen wurde. Ich weiß, daß es ein unpopuläres Unternehmen ei, das Generalstab 3:Departement , anzuz­greifen, auf dessen Freundlichkeit der Korrespondent ange­­wiesen­ ist, aber die Gerechtigkeit fordert, daß die aadere Linie, welche gewöhnlich von dem glänzenden Grabe einer Armee von oben herab angesehen wird, vor der Welt gerechtfertigt erscheine, und der oft wiederholte Tadel ges rechterweise den untadelhaften Uniformen der höchstem Stabsoffiziere der russischen Armee zufalle. Jeder einz­­elne derselben ist persönlich muthig genug, aber die Dis­­ziplin ist eine raie. $urus herrscht da, wo großer Ernst nöthig ist und die Folge it der Mangel an Kraft im­ Augenblick der That. Die Folge der Schwerfälligkeit des Generalstabs ist, dab Stabsoffiziere nicht die verschiedener­ Truppentheile begleiten, welche zu einer speziellen Deiision entsendet werden, um dann über die thatsächlichen Beoba­chtungen der Fortschritte der einzelnen Affairen zu ber­­ichten; und deshalb it das ein Mangel jener Central­leitung, welcher nur durch einen zahlreichen, beweglichen und erfahrenen Stab gut gemacht werden kann, der benz, selben bewegen könnte, wie die Hand die Figuren eines­ Schachbrettes bewegt, wobei zu bemerken wäre, daß der kommanddirende General als das Handgelent der Organisation zu betrachten wäre, íz { \ Ä 4 ét a

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