Neues Pester Journal, September 1877 (Jahrgang 6, nr. 242-271)

1877-09-12 / nr. 253

Ibonn­euientGazi.fl.14,halbj.f1.7, 3.50, 1 täglich), viertelj. fl. 3.00, monatlich fl. 1:20. Bester Journal“ erfgeint: Das­»New and an Montagen. Redaktion und Administration: geopolort, Sirdenplat Dir. 2. Einzelne Nummern 428 Infernte nach anfliegenden Gi Sie au zwei Seiten Beilsee.­ ­ Die Debatten der Bankkommision. Wenn wir gezwungen kament, würdig mitd­ niffe Budapest, 11. September, der and den mem abgeschlossenen Be­­zathungen der Bankkommission über den Entwurf des Bankstatutes und über das Webereinkommen mit der Nationalbank hatte man wohl einen Nachchluß ziehen auf den Verlauf der Verhandlungen Spezialberathung angenommen, erhor­m­en hnyammehmen, eine Nationalbank selbst friedseligen Laune. Quartiergeld Stom­petenz beider Direktionen, wesentlichen Details Se auf­wirfen im vollen Bar, dann dürfte eine Debatte nicht Leicht rascher und couranter sich abspielen, als jene über die auf Die Bankffrage bezugnehmenden Gefegentwürfe. In der Bankkommin­tion fanden diese Gefegentwürfe eine weiche, nachgiebige, versühnliche Stimmung. Berflo­­gen ist heute der friegerische Ton, welcher unter­ un­seren Abgeordneten, und insbesondere auch unter den Mitgliedern der Bant­ommission noch vor den Som­­merferien 063 Neidhttages zu hören war. Damals das Bantstatut als Grundlage der ‚allein sehr deutlich war in der Generaldebatte der V­orfall zum Ausdruck gekommen, an den Sale ala Be­­ Sin­ar Dnate Ae­iü­gten, um alle Die­ guten Borake geridttá über den Haufen zu werfen. Im geschlossener Bhasanı wurden die Anträge der Minorität in die Stimmung niedergestimmt ; mar eine solche, daß sie seinen Anstand nahm, selbst solche an­zunehmen , deren freundliche Gesinnung österreichische die über­ das Maß jenes Wohlwollens hinausgeht, welches dem Banf- Statut der Negierung dem privilegirten Institute ent­­gegenbringt. Der Ausschuß war eben: in einer ganz Wert, entschiedener der Ausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses in­s Zeug ging, umso nachgiebiger zeigte sich der ungarische. Um des Lieben Friedens halber und mm Die Zahl der aofschwebenden Differenzen zu vermindern, wurden zwei nicht un­wesentliche Amendements angenommen. Das derselben­ streicht­ das Gehalt, und unterwirft die Negierungswechsel wie das andere der Gensur des Generalrathes. Dagegen wurden unter den mannig­­fachsten Schlagworten und V­orwänden alle Anträge abgelehnt,­­ welche . auf. . Erweiterung , der die schärfere P­räzisirung einer wirklichen Rarität und auf eine stärfere Befriedigung des ungarischen Streditbedürf­­nissses Hinzieh­en — m­ochten diese Anträge­ von der unabhängigen liberalen Partei oder mochten­ sie von der gewiß nicht in Grivemen sich bewegenden Konservativen Opposition ausgehen — in beiden Fällen wurde Ihnen das greie Schicsal bereitet. Bald erklärten die Herren von der Majorität, es wäre um Verantwortlic­h, wegen der Bankfrage eine Ministerkrise heraufzubeschwören; bald meinten sie, es gehe doch nicht an, wegen irgend eines, wenn das ganze zwischen dem Helden Negierungen getroffene Heber einkommen, in Frage zu stellen; bald­­wieder stat­irten sie den weisen Cab? wenn man schon duch die Verhält, den Maße wü­rdigen und wird vielmehr darin einen Beleg für Die vorgefaßte Meinung erbliden, daß durch die Banfporlagen Ungarns Bedürfnisse in mehr 018 reichlichem Maße befriedigt werden. Greift diese Meinung um sich, dann dürfte das österreichische Ab­­geordnetenhaus wieder eine seiner bekannten Weber­­raschungsszenen aufführen und den bisher bereiteten Schm­­erigkeiten noch, einen Stein neuer Hindernisse hinzufügen. Wir möchten aber seinesfan­s verbürgen, daß dann die Lammageduld unserer Bankkommission erschöpft sein würde und sie nicht wieder die richti­­gen Schlagworte und V­orwände machen­­ wird, um sie und dem Lande auch noch­ weitergehende Modi­­fikationen zu Gunsten einer „guten“ gemeinsamen Bank plausibel zu machen. Der Kampf bei Vleona. Budapest, 11. September. Noch liegt keine offizielle Mittheilung über den am 9. b. M. stattgefundenen Kampf bei Pleuia bor: Die beiden gestrigen Telegram­me aus London ERDE ER AR a EHE SEATTLE don jebt mit ziemlicher Getinsheit als Cuteti Te­zeichnen. Nach­ diesen Telegram­men sollen die Wuffen am Sonntag um 6 Uhr Abends nach einem totalen Siege über Osman’s Armee Blevna erobert haben. Nun, wenn dieses Ereigniß stattgefunden haben würde, so hätte der Betersburger Telegraph während der achtundvierzig Stunden, die­­ seitden verloffen sind, wohlingend eine Siegesfanfare ertönen lassen. Etwas irreführend war die gestrige Meldung der „politischen Korrespondenz” aus Bukarest, daß der Graf vierzig Georgefreuze, für Die Tapfersten unter den tapferen Rumänen,geswendet habe. Allein Dieser­ Ordensregen war nur die Belohnung für die erstaunlichen Leistungen­­ der Dorobanzen am 8. d., an welchem Tage Diese Tapferen Angesichts des Feindes mit solcher „Kaltblütigkeit” ihre Ge­­wehre abfeuerten und mit solchem Todesumb­­­rck des „erbitterten Kampfes” die „türkischen Wer­­schanzungen” stürmten, daß am Abend in ihren Jreihen dreißig Verwundete (wahrscheinlich inklusive der durch das Kanonenfieber Erkrankten) zusammens gezählt worden sein sollen. Diesen vielleicht nicht wiederkehrenden Moment des Nırhmed der­ alliirten Armee hat der Car durch die Verleihung der Georgäfren­ze verewigen wollen und er konnte Dies umso leichter thun, al die Thaten seiner eigenen Truppen bisher noch, fast gar nicht die vielen Ordenztiften, die er in’d Feld mitgeführt hat, in Anspruch genommen haben. Wenn aber die beiden gestrigen Telegramme aus London und Ortova über den Sieg der Ruffen bei Vienna als Erfindungen, die vielleicht selbst mit Börsespekulationen zusammenhängen, bezeichnet werden müssen — so bleibt al unangefochtene Meldung über den Kampf am 9. b. M. nur das Telegramm der „Agence Havas", daß wir weiter unten folgen lassen, aufrecht stehen. Diesen Telegramm zufolge waren geitern Montag­ in Konstantinopel Berichte eingetroffen, welche meldeten, daß der Kampf bei Bleona fortdauere und daß sich die Heberlegen­­heit der tinfischen Artillerie selbst gegen Die an Zahl überlegenen russischen Kräfte geltend mache. Diese Meldung trägt auch ale Zeichen der Wahr­­scheinlichkeit an fi. Wenn Odman, der alle Vor­­bereitungen des Feindes zum Angriffe vor Augen sah, in solchen Schwachen Positionen sich befunden hätte, die Dud­ einen allgemeinen Sturm sofort wie­ ein Kartenhaus über den Haufen geworfen werden konnten, im Kampf gar nicht aufgenommen, sondern den Nach­­zug gesu­cht haben, bevor er durch eine Niederlage zu dem­selben gezwungen worden wäre. Weder den Ausgang des Niefenkampfes vor Brevna läßt sich natürlich seine Prophezeiung stellen. Jeder Augenblick kann eine Nachricht bringen, die alle Borausberechnungen kreuzt. Aber Das läßt sie mit ziemlicher Bestimmtheit behaupten, dach so wü­rde er wahrscheinlich den ohne Chancen 'NRuffen am Sonntag Montag des Erfolges nicht dem "eisernen Halbkreis, der sich um ihn bildete, Troß "geboten Hätte, und daß es dem Andrängen der und wahrscheinlich selbst am Plevna’s zu fehen. Welche ungeheueren Verluste die Stuffen bei diesen vergeblichen Anstrengungen er­­litten haben müssen, Läßt sich leicht denken. Wer selbst Plevna noch in die Hände der Feinde fallen sollte, so wide dieser Berlust schon theilweise dur­ die großen Opfer paralysirt sein, welche die Russen zur Erreichung dieses Zieles bringen mußten. Den entgegengefegten Fall, daß nämlich die Rufen trot aller Opfer zu seinem Erfolge bei Blevna gelangen würden, wollen wir gar nicht in Betracht ziehen. Die russische Armee wäre dann in einer so zerfahrenen, hoffnungslosen Lage, daß Die beftert Freunde ihr nur den Nath evrtheilen könnten, alle möglichen Kräfte zusammenzunehmen, um vor dem­ totalen Intergange nach der Heim­ath zu eilen. Der­­ größte staatliche Bankerott, den das Jahrhundert gesehen, würde sich dann vor unseren Augen voll­ziehen. Die Russen wissen wohl, daß sie bei Bleona für ihre staatliche Griftenz, für ihre europäische Stellung, für alle die Grundlagen kämpfen, auf welchen das ungeheuerliche Gravenreich aufgebaut is­­g. Die Tü­rfen steht aber. Keinesfalls ein so eine Katastrophe greifen sollte, so Inden noch ütne große türkische Heere treue Glüc wieder wenden kürnten. Wenn Osman nur zum Nachzuge gezwungen wird, der Schaden gar nicht beträchtlich­ große Nie­­derlage, welche die Ruffen am­­ 30. Juli vor Bleona erlitten. Noch Trage, wäre dann feinesivegd wäre eine mit Heberichäßung Die ungez aber To tst wett gemacht. Entscheidung getroffen, welche Die Türken zur­ Nachgiebigkeit gegen die rus­sischen Ansprüche zwingen müßte. Mitten in ihren Festungen könnten die Türken dann erst ihren wah­­ren Vertheidigungskrieg beginnen und der endliche Sieg stünde dann im gewissen Grade eben fo in wie heute. Welche Wendung, also auch der Kampf bei Pleona nehmen sollte, 10 haben wir doch seine Ursache, an dem Ausgange eines Krieges zur verzweifeln, der mit eben­so­ großer politischer Anz­maßung, ald der­ materiellem Kraft von Rußland heraufbeschworen worden ist, der Ausschußmajorität Vizegouverneuve, dad jet, den Gebanten nicht wünschen. Direktionen. nitS. Am deutlichsten zeigte ich abhängig machen, eine, dualistische Bank fahren zu rassen und sich mit­ einer gemeinsam­ Bank zufrieden zu geben, dann müffe man dahin Avaditen, eine „gute“ gemeinsame Bank zu schaffen, d. beiden. ich. eine solche, bei welcher Die gehorsamen. Vollzug = Organe Generalrathes, diese Stimmung 963 Antfchusles in der Dotationsfrage. Selbst ent­­schiedene Anhänger der Regierung, hatten in der Ge­­neraldebatte Die Nothwendigkeit einer Erhöhung der Dotation auf 60 Millionen: betont und erklärt, sie von dieser Erhöhung Trage daß ihr. Votum. über die Bank- Heute haben Diese Herren Die Flinte in’3 Korn geworfen und, mit einigen Ims­­chweifen zwar, zur ohne der 50 Millionen-Dota­­tion geschworen. Reiser konnte sich auch die österreichische Negierung ungarischen Parlaments die Nationalbank die Stimmung des Ob aber die Haltung der Bankkommission im der That zur Sglichtung der abschwebenden Differenzen beitragen wird, wäre doch in Zweifel zu ziehen. In Wien wird man dieses contante Vorgehen fan im entsprechen­ — find, als des die für an Blinde allgewaltigen Osman nicht gelungen it, dich im den Bestt weniger im Felde, welche das Mehemed Ali trifft alle Vorbereitungen zum Ueberschreitung 065 Lom und zit dem entscheidenden Kampfe an der Santra. Die Armee des Kronprin­­zen, Deroutirt von den vielen Niederlagen, hat die meisten Positionen am linken Ufer des on geräumt und sich unter die Bersdanzungen von Biela zurück­­gezogen. Selbstverständlic it aber die Bufnrester Meldung noch durchaus unbeglaubigt, daß Mehemed­ selbst schon an der Jantra angelangt sei. Mehemed, der überhaupt sehr vorsichtigen und gemessener Charakters ist, sieht sich erst nach dem Stande der Dinge bei Rapfei und Kadiköl, am feinem Yinfen und rechten Flügel, um, bevor er sein Centrum zur dei­ Hauptangriffe vorschieht. Unsere gestrige Anz­nahme, daß noch wenigstens acht Tage vergehert müßten, bevor Mehemed die Jantra erreicht, dürfte also durch die Ereignisse gerechtfertigt werden. Die im Laufe des Tages aus Konstantinge­pel vom 10. b. M. eingetroffene Depeiche Über den Kampf bei Blevna lautet : „Agence Havas" meldet: Nach aus ernster, wenn gleich nicht offizieller Quelle stammenden Berichten für die Schlacht bei Pßleana fortdauern und Do­man Baidafih, Dankf der lieberlegen­ i rt türtnich Artillerie, gegen einufrii­denkräfte Weiter wird der „Agence ao |® Der Krieg. pel vom 10. b. Mt. bee the: Suleim f auf den ShipfasePBaß fort und trachtet, ich noch einiger Nedonten zu bemächtigen. — Die Lage des Korps Mehemed Ali Bajdas ist eine gute, mar bestätigt, daß sich die Russen gegen Biela zurückges­zogen haben, = N Sie Rampe bei Brevitia. Ueber die Kämpfe am 6. und 7. vor Blevna bringe „Daily News“ folgende Telegramme : Aus B­oradin vom 6. Abends: Seit getere verlegte der Großfürst Nikolaus sein Haupt­­quartier von Özornie-Studen nach dem Dorfe Nadenice, nahe bei Poradin. Hier fand in Der Kürsten Carol von Rumänien als Oberkom­­­­mandanten der gesammten Armee von Pleona mit f­is 2

Next